Perspektive einer dritten Person
Es war die Kluft zwischen den Reichen des göttlichen Aufstiegspfades.
Seine Mana war überwältigend rein, wild und mutiert, aber sie zitterte dennoch vor der überwältigenden Reinheit und Macht eines Wesens, das ihm um zwei Reiche überlegen war.
Plötzlich wirbelte die Wolke heftig auf, und Druck und Angst verdrehten die Luft, als der Dämonenritter endlich durch den Nebel drang.
Ethan spürte sein Erscheinen und verzog die Lippen zu einem bösartigen Grinsen, denn er hatte genau auf diesen Moment gewartet.
Er war nicht einfach nur gerannt, sondern hatte seine Beute, die sich in dieser tiefen Giftwolke versteckte, geködert, umkreist und angelockt.
Jetzt, da das Gift wütete und die angreifende Aura wie ein herannahender Sprengkopf auf ihn zuraste, blitzten Ethans Augen auf.
Er sprintete mitten in die Wolke hinein und zog seinen potenziellen Jäger direkt in die Falle.
Doch dann traf eine plötzliche, scharfe Gefahr seine Sinne wie ein Messer an seinem Rücken.
Seinem Instinkt folgend und ihm vertrauend, warf Ethan seinen Körper mitten im Sprung nach hinten und bog seinen Oberkörper wie eine Bogensehne, als etwas Massives an ihm vorbeirauschte.
Ein riesiger schwarzer Schlangenschwanz, der in den violett-schwarzen Giftwolken verborgen gewesen war, verfehlte ihn um nur wenige Zentimeter, aber er verfehlte nicht die Klinge des Dunklen Blitzes, die seine Aurasignatur unerbittlich verfolgte.
In einem Blitz göttlicher Ironie traf die Klinge auf das greifbare Fleisch der Bestie.
Was folgte, war herzzerreißend und blutrünstig, allerdings nicht für Ethan, sondern für die arme Schlange.
Die Klinge explodierte mit ohrenbetäubender Kraft, und zischende dunkle Blitze rissen mit urwüchsiger Wut den Schwanz der Schlange auseinander.
Das Fleisch der Schlange zischte und verkohlte, ihre Knochen brachen mit feuchten Knackgeräuschen, und ihr purpurschwarzes Blut brannte, während das zischende Stöhnen der Schlange die Stille zeriss.
Sie wand sich heftig und schlug wild um sich, und die Wolke selbst zerstreute sich in Panik, als sie von dem um sich schlagenden Tier auseinandergerissen wurde.
Ethans Grinsen wurde breiter angesichts dieser unerwarteten Überraschung.
Mit einem kräftigen Schlag seiner Flügel schoss er vorwärts und folgte der Spur des Gemetzels wie ein Raubtier, das eine verwundete Beute jagt.
Aus dem Augenwinkel spürte er, wie sein Seelensinn aufflammte, und natürlich verfolgte ihn der Dämonenritter, aber er nahm an, dass der Idiot höchstwahrscheinlich glaubte, er sei es gewesen, der niedergestreckt worden war.
Doch diese Annahme sollte sich bald als fatal erweisen.
Er hatte den Ritter perfekt eingeschätzt.
Er war ein im Nahkampf geborener und im Krieg geschmiedeter Berserker mit Klinge und Wut, aber kein arkaner Magier, der sich mit tödlichen Fernangriffen auskannte.
Diese Blitzklinge? Ja, sie war mächtig, aber sie erforderte zu viel Energie und war in ihrer Anwendung und im Einsatz der magischen Kraft zu primitiv.
Einfach gesagt: Sie war zu roher Gewalt und brutaler Zerstörung fähig, aber es fehlte ihr an tödlicher Präzision.
Ihr fehlte die Finesse und die elementare Komplexität, die den tödlichen Schlag eines echten Zauberers ausmachte.
Und das verschaffte Ethan eine Chance.
Er konzentrierte seine Energie auf seine Flügel.
Sie glänzten und sahen jetzt fast wie Federn aus.
Er schlug mit den Flügeln, verschwamm vor lauter Geschwindigkeit und wirbelte konzentrierte Luft- und Manawirbel hinter sich her.
Der Wind heulte um ihn herum, als er durch den offenen Himmel schnitt, und seine Augen waren auf seine Beute gerichtet.
Endlich entdeckte er den riesigen Kopf der Schlange. Als er sein Ziel sah, schlug er noch schneller mit den Flügeln, denn der Moment der Wahrheit war gekommen.
In einem schwungvollen Bogen drehte Ethan seine Flugbahn und spiralförmig wie ein tauchender Falke entlang des langen Körpers der Schlange.
Dabei formte sich in seiner Hand ein schwarzer Eispike mit rasiermesserscharfen Kanten, dessen Körper vor Frost und Bosheit knisterte.
Mit aller Kraft und Schwung, die sein Körper hatte, schleuderte er ihn wie einen Speer Gottes.
Er zerschnitt die Luft und schrie auf die ledrigen Flügel der verwundeten Schlange zu.
Dann war ein befriedigendes, feuchtes Knacken zu hören.
Der Speer rammte sich in das Fleisch der Bestie und explodierte mit gewaltiger Kraft durch Sehnen und Knochen.
Zerschmetterte Schuppen und Spritzer von purpurschwarzem Blut explodierten wie groteske Feuerwerke in die Luft, während sich der Eisspeer tiefer in den Flügel der Schlange bohrte.
Das Biest schrie vor Schmerz mit einem schrillen, ohrenbetäubenden Zischen, das den Himmel zeriss.
Sein massiger Körper zuckte und verlor mitten im Flug seinen Rhythmus, sein Gleichgewicht und seine Koordination, da einer seiner Flügel fast zerfetzt war.
Ethans Augen blitzten messerscharf, als er den Kopf der Schlange absuchte.
Und dann entdeckte er sie: den Dämonenprinzen Aram und die Gruppe von Dämonen, die sich um den Rücken der Schlange versammelt hatten.
Sein Blick traf ihren, und für einen Herzschlag lang stand die Welt still.
Ihre Reaktion erfolgte augenblicklich, und sie reagierten mit einem Ausdruck der Angst, der sie ergriff.
Mit seinem teilweise verkohlten Gesicht, den aufgeplatzten, blutigen Lippen und einem zugeschwollenen Auge sah er aus wie ein Teufel, der aus der Hölle auferstanden war.
Und das wilde Grinsen, das sein verbranntes Gesicht verzog, ließ die Dämonen wie angewurzelt stehen bleiben.
Ihr Instinkt schrie sie an, zu fliehen.
Nur Aram und Declan blieben stehen, ihre Gesichtsausdrücke blieben unlesbar, aber Declans Fäuste ballten sich unwillkürlich.
Ein Zucken des Zweifels flackerte in Declans Herz, und er wäre fast umgedreht und davongelaufen.
Doch dann spürte er Hoffnung, als er den Dämonenritter aus dem Himmelsreich näher kommen sah.
Die Aura des Ritters war eine Flutwelle bedrückender Macht, die wie ein Todesurteil auf Ethan zustürmte.
Declans Mut kehrte zurück, und gestärkt durch das herannahende Ungetüm hinter seinem Feind, begannen seine blutroten Augen vor Mordlust zu glühen.
Er brüllte wie eine wilde Bestie, hob seine massive rote Axt und schlug sie in die Luft, während er einen kehligen Schrei ausstieß, der den zitternden Körper der Schlange erschütterte.
Seine Waffe schimmerte und begann sich zu erhitzen und in einem rotglühenden Licht zu leuchten.
Flammen züngelten an ihren Kanten, und die Luft selbst verzerrte sich und verbog sich unter der sengenden Hitze, die sie ausstrahlte.
Mit einem Kriegsschrei, der wie Donner krachte, sprang er vom Kopf der schwarzen Schlange, und seine Stiefel schlugen auf die Luft, bevor er sich auf Ethan stürzte.