Perspektive einer dritten Person
Seine Wut war riesig, und das konnte man an der schieren Kraft spüren, mit der seine Aura wie ein Rammbock durch die Luft schlug.
Elektrische Lichtbögen tanzten wie verrückte Schlangen über seine Rüstung, und die Energie war so dicht, dass sie die Luft um ihn herum zu einem flirrenden Dunst verzerrte.
Seine schwarze Klinge knisterte immer noch von seinen gnadenlosen schwarzen Blitzstreifen, die unter der zerbrochenen Sonne glänzten, als er mit einer Geschwindigkeit, die die Luft mit Überschallknallen zeriss, auf Ethans Rücken zuraste.
„Du wagst es, mich zu verspotten?“, brüllte die raue, glockenähnliche Stimme des Ritters und hallte wie das Heulen eines rachsüchtigen Sturms über die zerstörte Wiese.
Als Ethan die Stimme und die dröhnenden Schockwellen hörte, die sie hinterließ, schrien seine Instinkte lauter als die donnernden Echos, die durch die Luft krachten.
Er warf nicht einmal einen Blick zurück, und das musste er auch nicht.
Seine Sinne waren geschärft, das Blut rauschte durch seinen Körper, und jede Faser seines kampferprobten Wesens sagte ihm, dass der Tod selbst von hinten auf ihn zuraste.
Der Dunkle Dämonenritter war wie ein schwarzer Komet der Rache, der mit erschreckender Geschwindigkeit vorwärts raste und dessen Tötungsabsicht die Atmosphäre durchschnitten.
Es war nicht nur ein Angriff, sondern schien eine Erklärung des Gemetzels und der Sprint eines Verrückten über das Schlachtfeld zu sein, der das Schicksal herausforderte, ihn aufzuhalten.
Aber selbst in diesem rücksichtslosen, selbstmörderischen Angriff war der Ritter nicht blind.
Er spürte Ethans zunehmendes Tempo und die strategische Überlegenheit hinter seinem unerbittlichen Sprint.
Obwohl der Dunkle Ritter schnell war und sich mit voller Kraft auf Ethan stürzte, wusste er, dass Ethan diese Gelegenheit genutzt hatte, um ihm vorauszukommen, und dass er ihm in den nächsten Sekunden nicht mehr nahe kommen würde.
Als er das instinktiv erkannte, kreuzte er sein massives Breitschwert vor seiner Brust, während sich seine Muskeln anspannten, seine Adern hervortraten und seine Augen vor bösartiger Entschlossenheit glühten.
Er tauchte in das entstehende Reich in seinem Körper ein und beschwor einen Sturm aus Mana herauf.
Mit einem markerschütternden Brüllen stieß er einen Strom mutierter dunkler Blitz-Mana aus und leitete ihn mit gnadenloser Konzentration in die Knochen seiner Klinge.
Eine schwarze Donnerklinge brach wie ein Schrei aus der Tiefe aus der Spitze hervor und heulte über den Himmel.
Der Klingenstreifen war instabil und schrie, während er in wilden Bögen zischenden Todes um sich schlug.
Das knisternde Ungetüm zielte nicht nur auf Ethan, sondern schien die Luft um ihn herum zu verschlingen und jeden Rückzugsweg abzuschneiden, wie die Reißzähne eines Raubtiers, das sich um seine Beute schließt.
Ethans blutrote Augen flammten herausfordernd auf.
Er grinste, denn in jedem anderen Moment, ohne den erstickenden Mantel aus Gift, der sich um sie schlängelte, hätte er keine andere Wahl gehabt, als sich diesem brutalen Angriff frontal zu stellen.
Aber nicht jetzt.
Nicht, wenn er Deckung hatte, und es war offensichtlich keine kluge Entscheidung, sich zurückzuziehen, da eine bessere Gelegenheit dafür auf ihn wartete.
Also wurde er nicht langsamer, zögerte nicht und hatte keine Angst.
Er rannte weiter auf die riesige Schlange zu, die hoch oben im nebligen Himmel schlug, und warf plötzlich mit einem schnellen Bewegung seine Arme hinter sich.
Zwei schwarze Ketten schossen mit einem schrillen Geräusch zerreißender dunkler Energie aus seinen Handflächen.
Es wand sich und zischte wie erweckte Schlangen, die nach Rache dürsteten, als er einen großen Teil seiner Mana in sie fließen ließ.
Die Blitzklinge schoss auf ihn zu, ihr Glühen wurde mit jedem Meter stärker.
Und im letzten Atemzug vor dem Aufprall wirbelten die schwarzen Ketten zu einem chaotischen Todeswirbel und prallten mit voller Wucht auf den elektrisierten Hieb.
Die Welt explodierte in einem ohrenbetäubenden Lärm.
Funken sprühten wie kleine Sterne, und schrille Metallkreischen durchdrangen den Abend, während alles verschlingende schwarze Blitze heftig über die Ketten tanzten.
Der gesamte Raum um sie herum leuchtete wie ein Schlachtfeld der Götter.
Dann ertönte ein plötzlicher donnernder Knall.
Ein Blitz aus reinem Licht schoss hervor und zerschnitt die Ketten wie ein göttliches Urteil.
Wie erwartet zerbrachen sie und zerfielen zu Asche und schwarzem Licht.
Der dunkle Ritter grinste unter seinem Helm, als die Ketten brachen und die dunkle Energieklinge ungehindert auf seinen verhassten Feind zuschoss, aber im nächsten Bruchteil einer Sekunde passierte etwas, und sein Lächeln erstarrte.
In dieser sekundenbruchteiligen Explosion elementaren Chaos hatte Ethan den Rückstoß des heftigen Zusammenpralls genutzt.
Und er enttäuschte ihn nicht: Er schoss ihn wie einen Phönix, geboren im Herzen des Blitzes, nach oben.
Und bevor der Ritter blinzeln konnte, verschwand seine Silhouette in den brodelnden violett-schwarzen Wolken über ihm und wurde von dem giftigen Schleier verschluckt.
In der erstickenden Umarmung der Wolke erwarteten seine Feinde, dass er ersticken würde, dass seine Lungen brennen würden, dass seine Sicht verschwimmen würde und dass seine Mana unter dem giftigen Ansturm nachlassen würde.
Aber all ihre Hoffnungen wurden zunichte gemacht.
Der giftige Dunst zischte und brodelte gegen die schimmernde dunkelgoldene Barriere, die ihn umgab, und konnte ihre Abwehr nicht durchbrechen.
Ein leises Summen hallte in seinen Ohren, dann lief ihm ein Kribbeln den Nacken hinauf.
Er bemerkte schnell, dass die Donnerklinge ihm immer noch mit ihrem unheimlichen Summen folgte und mit unermüdlicher Entschlossenheit durch den giftigen Nebel schnitt.
Sie glänzte bösartig und war von ihrer Reise unbeeindruckt.
Ethans Augen verengten sich, und er wusste, dass er diese Waffe nicht unterschätzen durfte, schon gar nicht, wenn ihr Schöpfer selbst vielleicht nicht von den erstickenden Wolken geblendet war.
Ohne zu zögern tauchte er tiefer in den wirbelnden Giftnebel ein und wirbelte wie ein Phantom durch seine dichten Schichten.
Seine kurzen Eisspeere schossen durch den Nebel und prallten immer wieder auf die Blitzklinge.
Funken sprühten wie kleine Sterne, als er versuchte, ihre Kraft und Wildheit zu schwächen.
Er schleuderte auch seine Schattenfrost-Nova-Kugeln, deren Explosionen mit gefrorener Wut und donnernden Blitzen krachten, die bei jeder Kollision dröhnende Geräusche verursachten.
Jeder Aufprall nagte an der Integrität der Donnerklinge, aber trotzdem spürte Ethan zum ersten Mal die erdrückende Wahrheit.