Perspektive einer dritten Person
Aber schon einen Moment später stellte sich sein Schweigen als Fehler heraus.
Mit einem donnernden Krachen flog die Tür auf und splitternde Holzstücke flogen wie gezackte Pfeile durch den Raum.
Die heftige Explosion erfüllte die Luft mit dem Geräusch von brechendem Holz und aufgewirbeltem Staub.
Die Wucht der Explosion traf Declan mit voller Kraft, und mehrere Holzsplitter rissen ihm die Haut auf und hinterließen blutige Wunden an seinem Rücken und seiner Kopfhaut.
Er brüllte so laut, dass die Wände bebten.
Schmerz und Wut verschmolzen zu einem heißen Sturm, als er sich mit unbändiger Wut in seinen glühend roten Augen von dem Elfen unter ihm erhob.
Seine Körpertemperatur stieg sprunghaft an, und die Luft um ihn herum verzerrte sich durch die Hitze seiner entflammten Aura.
Die Haut seiner Hände glühte wie geschmolzenes Eisen, und seine Adern pulsierten vor Kraft, als er vom Bett sprang, bereit, jeden zu verbrennen, der es gewagt hatte, ihn zu stören.
Doch dann sah er sie.
Die Gestalten, die an der zerbrochenen Türschwelle standen, ließen ihn wie angewurzelt stehen bleiben.
Jeder Funken Wut wich augenblicklich aus seinem Gesicht und machte einer tiefen, instinktiven Unterwerfung Platz.
Declans glühende Hände wurden blass, und sein hochgewachsener Körper versteifte sich.
Hinter ihm strahlte die Elfenfrau, deren Gesicht zuvor vor Angst verzerrt gewesen war, nun vor Freude, als sie die Gestalten an der Tür erkannte.
Ihre Lippen öffneten sich vor Freude, und ohne zu zögern rannte sie auf die Gestalten zu.
Sie war nackt und völlig schamlos, ihr goldenes Haar wehte im Wind und ihre üppigen Brüste hüpften bei jedem verzweifelten Schritt.
Aber sie schaffte es nicht einmal bis zur Hälfte, als ein schallendes Klatschen durch den Raum hallte.
Smack!
Ein brutaler Schlag mit der Rückhand schleuderte sie wie eine kaputte Puppe in die hinterste Ecke des Raumes.
Ihr Körper schlug mit einem dumpfen Knall gegen die Wand und sie sank bewusstlos zu Boden.
Declan zuckte nicht mit der Wimper, kein Muskel seines Körpers bewegte sich. Aber innerlich spottete er voller Verachtung, als er auf sie herabblickte.
Dumme Hure. Du denkst, du bist mehr als eine Bettwärmerin.
Die führende Gestalt blieb in Schweigen gehüllt, bis ihre Stimme schließlich die Stille wie ein kaltes Messer durchbrach, scharf und abweisend.
„Ich habe gehört, du hast persönliche Beziehungen zu diesem Bengel. Ist das wahr, Declan?“
Blut rann immer noch über Declans Rücken, aber seine Haltung blieb unerschütterlich.
Er senkte respektvoll den Kopf, obwohl die Holzsplitter unter seiner Haut pochten.
„Ja, mein Herr“, sagte er feierlich.
„Ich hatte gestern einen kurzen Konflikt mit ihm in der Abenteurergilde.“
Die Gestalt machte eine kurze, aber berechnende Pause. Dann fragte sie mit einer Stimme, die leise drohte:
„Erzähl mir alles.“
Declan gehorchte.
Seine Stimme war ruhig, und er ließ die Momente der Demütigung, die er unter Ethans Händen erlitten hatte, sorgfältig aus, als er den ganzen Vorfall schilderte.
Von der steigenden Spannung bis zur Konfrontation und wie sich alles entwickelte.
Er hob besonders Ethans Stärke hervor, als dieser mit seinem Handlanger gekämpft hatte, ohne dabei zuzugeben, wie viel Angst ihm das gemacht hatte.
Die Gestalt hörte ohne Unterbrechung zu, aber ihr durchdringendes Schweigen machte es ihm unmöglich, sich zu entspannen.
Als Declan endlich fertig war, nickte die Gestalt langsam und bedächtig und sprach mit einem Tonfall, der sowohl verführerisch vielversprechend als auch gefährlich verschleiert war.
„Heute wirst du mit uns kommen. Bring alle deine Handlanger mit.
Ich werde dir deine Rache gewähren und dir die Chance geben, zurückzuholen, was dir genommen wurde.“
In Declans Augen blitzte Vorfreude auf.
„Und diese verschleierte Vampirin?“, fuhr die Gestalt mit grausamer Stimme fort.
„Mit ihr kannst du machen, was du willst.“
Ein dunkles Feuer entflammte in Declans Augen. Die Chance, sich an dem Jungen und ihr zu rächen, war mehr als genug Köder.
Doch unter seiner Gelassenheit durchlief ihn ein vorsichtiger Schauer.
Er wusste besser als jeder andere, dass solche Gelegenheiten immer ihren Preis hatten.
Doch obwohl er innerlich vorsichtig war, konnte er sein Gesicht nicht kontrollieren, das vor unbändiger Erregung gerötet war, und seine Brust hob sich, als sein Atem stockte.
Diese seelenergreifenden purpurroten Augen, diese Kaskade aus goldenem, seidigem Haar, das geheimnisvolle Schleier, das ihr Gesicht umgab, und dieser göttlich kurvenreiche, geschmeidige Körper.
Allein die Erinnerung an diese verführerische Vampirin ließ sein Blut in Wallung geraten.
Ein leises Knurren grollte in seiner Kehle, als seine Lust stieg und sein harter Schwanz wie ein wildes Tier, das zum Sprung bereit ist, stramm stand.
Was seinen Stolz und seine Rache für das anging, was Ethan ihm angetan hatte, brachte ihn fast zum Lachen.
Diese hohen Ideale waren nichts weiter als ein bequemer Schleier oder eine kleine Unannehmlichkeit für jemanden wie ihn, der sein ganzes Leben lang gekämpft hatte und wer weiß wie viele Verletzungen und Demütigungen er erlitten hatte, von denen er viele auch zurückgezahlt hatte.
Wie viele Häuser hatte er dem Erdboden gleichgemacht? Wie viele Leben hatte er mit seinen eigenen Händen in Schutt und Asche gelegt?
Wie viele Frauen hatte er genommen, gebrochen und vergessen wie Staub im Wind?
Er hatte schon vor Jahrzehnten aufgehört zu zählen, und ehrlich gesagt interessierte es ihn auch nicht, denn das waren nur flüchtige Kriegsbeute.
Auch in diesem Fall hatte er die Demütigung, die er empfunden hatte, beiseite geschoben, denn der wahre Preis und das Einzige, was ihn seit dieser schicksalhaften Begegnung wirklich angetrieben hatte, war sie, die verschleierte Schönheit, die eindeutig die Frau dieses Bengels war.
Eine Frau wie sie gehörte nicht an die Seite dieses Bengels.
Sie verdiente es, sich unter ihm zu winden, seinen Namen zu schreien und nicht den seinen.
Und in diesem Moment lustvoller Raserei vergaß Declan seine Scham und vergaß, wer vor ihm stand.
Er war völlig nackt und erregt, seine volle Erregung war deutlich zu sehen.
Die schattenhafte Gestalt, die an der Türschwelle stand, beobachtete ihn schweigend mit einem Ausdruck offener Abscheu, den sie kaum verbergen konnte.
Das Verziehen der Lippen, die zusammengekniffenen Augen, es war ganz klar.
So ein niederträchtiger und widerlicher Abschaum.
Doch es gab einen Grund, warum er an diesen Ort gekommen war und sich diese Bestie ausgesucht hatte.