Perspektive der dritten Person
Sie ließ sich mit einem leisen Seufzer auf ihren Hintern sinken, als ihre scharfen Sinne endlich zur Ruhe kamen.
Ethan lächelte amüsiert über ihre reflexartigen Reaktionen.
Ohne ein Wort zu sagen, streckte er ihr in einer einladenden Geste die Arme entgegen.
Einen Moment lang starrte Velcy ihn an.
Dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck in Freude, und ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Mit einer fließenden Bewegung tauchte sie in seine Arme und schlang sich mit der Zärtlichkeit und Vertrautheit von jemandem, der sich die ganze Zeit nach Trost gesehnt hatte, um ihn.
Er tätschelte ihren Kopf, während seine Finger sanft durch ihr seidiges graues Haar fuhren und dann über die glatte Rundung ihres Rückens wanderten.
Er konnte die zarte Wärme ihrer Haut unter dem dünnen Stoff ihres Nachthemds spüren.
Sie klammerte sich an ihn, ihre Arme um seinen Hals geschlungen, mit einer Besitzgier, die einen leisen Schauer durch ihn hindurchjagte.
Ihre Nase schmiegte sich in die Vertiefung seines Schlüsselbeins, und sie atmete tief ein.
Sie konnte seinen vertrauten Duft riechen, eine Mischung aus seinem einzigartigen männlichen Geruch und dem Duft von Seife und Blumen.
Er erfüllte ihre Sinne und ließ ihr Herz wie einen gefangenen Vogel flattern.
In diesem Moment trug sie nur ein dünnes Einteilerchen, das die weichen, sich abzeichnenden Kurven ihres Körpers kaum verhüllte.
Ethan konnte erkennen, dass ihre Brüste noch zart waren, aber dennoch unübersehbar, da sie sich zu einem C-Körbchen entwickelt hatten.
Diese Erkenntnis versetzte ihm einen unerwarteten Schock und ein flüchtiges Bewusstsein, das er schnell unterdrückte.
Sie ist vierzehn oder vielleicht fünfzehn. Meine kleine Velcy ist nicht mehr so klein.
Aber dieser Gedanke machte ihn weder hungrig noch lüstern, da er reif genug war und sich perfekt unter Kontrolle hatte.
Er übte sich in Zurückhaltung und griff nicht nach ihren Brüsten, die sich gegen seine Brust drückten, denn er wollte nichts überstürzen.
Mit Velcy musste sich alles natürlich und nahtlos entwickeln.
Dann durchbrach ihre süße, zitternde Stimme die Stille zwischen ihnen:
„Großer Bruder Ethan …“
Ihre Stimme war wie ein Hauch auf seiner Haut und kaum zu hören, während sie vor etwas zwischen Angst und Sehnsucht zitterte.
„Ich-ich möchte… das tun, was du mit Schwester Virelle machst.“
Ihr Gesicht war rot und ihre Stimme stotterte, als sie das zu ihm sagte.
Für einen Moment weiteten sich Ethans Augen vor Schock, als ihm plötzlich der Gedanke kam:
Hat sie mich mit Virelle beim Sex beobachtet?
Das war der einzige plausible Erklärungsversuch, der ihm in diesem Moment einfiel.
Als er ihr in die Augen sah, hatte er ein ungutes Gefühl und fragte sie mit zuckendem Gesicht:
„Was meint meine süße kleine Velcy damit? Möchte sie es ihrem großen Bruder erzählen?“
Er fragte sie liebevoll, da er klug genug war, ihre Gefühle nicht zu verletzen.
Innerlich betete er jedoch ununterbrochen, dass seine Vermutung falsch sein möge.
Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine Velcy sich im Dunkeln versteckt hatte und mit großen Augen Zeugin seines ersten unverfälschten und ungefilterten Liebesspiels mit Virelle geworden war.
Die Verlegenheit war echt, und es war das erste Mal in seinem Leben, dass er so etwas empfand.
Ich bin wohl kein liberaler oder exhibitionistischer Mensch, der es mag, wenn andere seine intimen Momente miterleben.
Sie zappelte herum und drehte nervös den Saum ihres Kleides.
„Ich meine … das, was du mit ihr machst … mehrmals am Tag.“
Als er ihr zuhörte, atmete er innerlich tief durch und fühlte sich, als wäre eine Last von seiner Brust genommen worden.
Sie hatte also nichts gesehen.
Ethan empfand ihre Worte als kleine Gnade für sein ängstliches Herz.
Doch sein Moment der Ruhe war nur von kurzer Dauer.
Seine Augenbrauen zuckten, als er plötzlich inne hielt und sich innerlich beschimpfte, während er sich selbst einen metaphorischen Schlag versetzte.
Natürlich konnte sie nicht heimlich zugeschaut haben. Wie konnte er nur die Zauberkräfte des Gasthauses vergessen?
Es gab strenge magische Beschränkungen, die den Zutritt zu den Zimmern auf nur zwei Personen beschränkten.
Und selbst wenn sie durch ein Wunder hereingeschlichen wäre, hätten seine Sinne sie in dem Moment entdeckt, in dem sie auch nur geatmet hätte.
Wie konnte er sich nur wegen ihrer unschuldigen Worte in solche Paranoia hineinsteigern?
Ein leises Lachen hallte in seinem Kopf wider und war von Selbstironie durchdrungen.
Manchmal konnte sogar jemand, der so gelassen war wie er, sich wie ein aufgeregtes Kind benehmen.
Er wandte seinen Blick wieder Velcy zu, deren zartes Gesicht teilweise unter ihrem weichen grauen Pony versteckt war.
Ihre niedergeschlagenen Augen wanderten nervös hin und her, und die Art, wie ihre Finger am Saum ihres Kleides herumspielten, verstärkte nur noch das sanfte Belustigung in seinem Herzen.
Ein warmes Lächeln huschte über seine Lippen, und er war gerührt von ihrer Zuneigung und Neugier.
Er beugte sich näher zu ihr, brachte seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte mit seiner sanften, fast spielerischen Stimme:
„Erklär mir das mal genau, Velcy. Dein großer Bruder versteht das alles nicht.“
Sein warmer Atem streifte ihr Ohr, und sie zuckte instinktiv leicht zusammen.
Velcy zögerte, und ihre Blicke trafen sich in einem Moment, der sich zu etwas mehr als nur einem flüchtigen Blick ausweitete.
Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie panisch aus wie ein Kind, das auf frischer Tat ertappt worden war.
Aber genauso schnell wurde ihr Gesichtsausdruck wieder ruhig und ein leises Feuer der Entschlossenheit entflammte in ihrem mondbeschienenen Blick.
Langsam hob sie die Hand und berührte mit zwei zitternden Fingern ihre Lippen.
Die Bewegung war zögerlich, als würde sie sich in einer Welt bewegen, die ihr vertraut und doch fremd war.
In diesem Moment wurde Ethans Blick von ihren roten Lippen angezogen und blieb unbewusst daran haften.
Die Luft um sie herum schien dichter zu werden und füllte sich mit einer unbestimmten Spannung.
Plötzlich, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft erschüttert, veränderte sich ihre gesamte Ausstrahlung.
Ihr graues Haar schimmerte und verwandelte sich in glänzendes Silberweiß, das das Mondlicht reflektierte, das durch die Vorhänge fiel.
Mit einem leisen Knall schossen ihre weißen, flauschigen Katzenohren aus ihrem Haar hervor.