Perspektive einer dritten Person
Ein ohrenbetäubender Knall hallte durch die Luft, als die verzauberten Metallwaffen in der Vitrine augenblicklich zu Eis erstarrten.
Dann, als die Wucht der schnellen Bewegung des Ritters eine erschütternde Schockwelle durch die Luft schickte, zerbrachen die gefrorenen Waffen in unzählige glitzernde Splitter und regneten wie tödliche Eissplitter herab.
Die Zuschauer wichen ungläubig zurück.
Solch starke, verstärkte Waffen wurden so mühelos vernichtet?
Die schiere Tödlichkeit hinter dem beiläufigen Angriff des maskierten jungen Mannes ließ ihnen einen Schauer über den Rücken laufen und erfüllte sie mit Ehrfurcht und Schrecken.
Doch Ethan war nicht zufrieden.
Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich und sein Blick wurde scharf und tödlich.
Er bewegte seinen Körper wie ein Phantom in ständiger Bewegung und schlängelte sich wie ein Geist durch die Säulen, während er den schwer fassbaren Ritter unerbittlich verfolgte.
Allerdings machte er sich keine Sorgen um die drei Mädchen.
Noch bevor er den Ritter angegriffen hatte, hatte er Virelle eine stille Botschaft übermittelt und ihr aufgetragen, den alten Bluts-Sklaven zu kontaktieren.
Er teilte seine Seelenwahrnehmung und konnte schnell ihre Sicherheit bestätigen.
Ein schwacher, fast unmerklicher Schatten hatte sie bereits vom Schlachtfeld weggebracht.
Seine Bewegungen waren nahtlos und für alle außer Ethan selbst nicht wahrnehmbar.
Die vertraute Aura des Blutsklaven pulsierte darin und versicherte ihm, dass seine geliebten Mädchen außer Gefahr waren.
Als Ethan das sah, breitete sich ein langsames, bösartiges Grinsen auf seinem Gesicht aus.
Gut. Jetzt kann ich richtig mit dir spielen.
Seine flackernde Silhouette verdrehte sich in der Luft und sein Fokus verlagerte sich auf den dünnen, erbärmlichen jungen Meister.
Er hätte ihn in einem Augenblick erreichen können.
Aber er entschied sich dagegen.
Dieser Abschaum verdiente keinen leichten Tod.
Nein, Ethan hatte etwas viel Besseres vor.
Er würde ihm Angst in die Seele schneiden.
Er würde ihn zu einem zitternden und flehenden Wrack machen, bevor er ihm die nächste Phase seiner Strafe zukommen ließ.
Dunkle, wirbelnde Wolken umschlangen Ethans halb sichtbare Gestalt, und unheimliche schwarze Adern pochten um seine Augen, als er wie ein rachsüchtiger Geist durch die Luft schoss.
Sein Ziel war der junge Herr Otto, der verzweifelt nach einem Versteck gesucht hatte, aber es schien keinen Ort zu geben, an den er fliehen konnte.
Eine plötzliche Urangst packte Otto und ließ die Haare in seinem Nacken zu Berge stehen.
Die Alarmglocken seiner instinktiven Furcht läuteten so laut in seinem Kopf, dass er kaum denken konnte.
Mit zitternden Gliedern drehte er sich um – und erstarrte vor Entsetzen.
Was auf ihn zurannte, war kein gewöhnlicher Mensch.
Ein violethaariger, maskierter Teufel, umhüllt von Dunkelheit und Bosheit, stürzte sich auf ihn wie ein Sensenmann aus der Unterwelt.
Ethans blutrote Augen glühten mit einem eindringlichen, raubtierhaften Schimmer, während sein ganzes Wesen eine unfassbare Blutgier ausstrahlte.
Ottos Atem stockte, als ein unglaublicher Druck wie ein eisernes Gewicht auf ihn drückte und ihn wie gelähmt machte.
Wie?!
Sein verwirrter Verstand versuchte verzweifelt, das Unmögliche zu begreifen, das sich ihm bot.
Noch vor wenigen Augenblicken war derselbe Mensch wie eine zerfetzte Stoffpuppe durch Schreibtische und Regale geschleudert worden, während er keuchend versuchte, sich aufzurichten.
Und jetzt – jetzt war er etwas völlig anderes, etwas Monströses.
Der krassen Gegensatz war zu viel für Ottos schwachen Verstand.
Und dieser Moment des Zögerns besiegelte sein Schicksal.
Er nahm nicht einmal den bedrohlichen schwarzen Säbel wahr, der in einem tödlichen Bogen auf ihn zuschoss.
Ethan hatte direkt auf seinen Kopf gezielt, da er wusste, dass ein solcher Schlag den Ritter zweifellos aus seinem Hinterhalt zwingen würde.
Der Schlag war eine entschlossene, schnelle Hinrichtung, die zeigte, dass er es ernst meinte und ihn wirklich töten wollte.
Doch der erwartete Gegenangriff kam nicht so, wie Ethan es erwartet hatte.
Ein zu schneller und zu subtiler Schattenflimmern war alles, was er aus dem Augenwinkel wahrnehmen konnte, bevor eine unfassbare Kraft wie ein außer Kontrolle geratener Kriegszug in seine Seite krachte.
Seine Pupillen verengten sich, als sein Instinkt Alarm schlug.
Selbst mit seinen geschärften Sinnen hatte er den Angriff kaum wahrgenommen.
Ohne Zeit zum Nachdenken, drehte Ethan seinen Oberkörper in der Luft und neigte seinen Körper, um den direkten Aufprall zu minimieren.
Gleichzeitig flammte in seinem Innersten eine überwältigende Energie auf, als er seine Arctic Sovereign Immortal Body Technique mit voller Kraft aktivierte.
Sofort verhärteten sich seine Muskeln und dehnten sich mit ungeheurer Kraft aus, während sich eine komplizierte, glänzende Eisrüstung um seinen Körper bildete.
Dunkelblaue Rosen- und Rankenmuster schlängelten sich über die kristallinen Platten und pulsierten mit einer überirdischen Kälte.
Doch die Wucht des brutalen Angriffs des Ritters ließ ihm keine Chance, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Sie krachten durch einen Raum nach dem anderen der Imperial Blood Hall, während die Wände hinter ihnen zu Staub und Trümmern explodierten.
Die schiere Wucht des Aufpralls machte es Ethan unmöglich, das Gleichgewicht zu halten, und als ihm das klar wurde, entlud sich seine Wut in seinen Adern.
„Das reicht jetzt!“, brüllte er und schlug zurück.
Ein wildes Brüllen entrang sich seiner Kehle, als er zurückschlug.
Im nächsten Moment drehte Ethan sich mitten in der Luft um und rammte sein gepanzertes Knie gnadenlos in den Unterleib des Ritters.
Der Aufprall dieser Kollision explodierte wie ein Donnerschlag und erschütterte die Grundfesten der Halle.
Der dunkle Ritter wurde kurzzeitig zurückgeschleudert, hatte aber kaum Zeit zu reagieren, bevor Ethan sich nach vorne warf.
Mit der ganzen Kraft, die er in dieser Bruchteilsekunde aufbringen konnte, stieß er sein Schwarzes Drachensäbel mit tödlicher Absicht in Richtung der Taille des Ritters.
Der Ritter war ein erfahrener Krieger und fing den Stoß mit seiner breiten schwarzen Klinge ab.
Stahl traf auf Stahl in einer heftigen Kollision, aber Ethans Lippen verzogen sich zu einem finsteren Grinsen, als sich Frost an der Stelle, wo die scharfe Spitze seines Säbels auf die Klinge des Breitschwerts traf, entlang der Oberfläche des Breitschwerts ausbreitete.
Eine unheimliche Kälte breitete sich aus und winzige Risse bildeten sich wie ein Spinnennetz auf dem Metall, als würde es unter Druck stehen.
Der dunkle Ritter spürte die drohende Gefahr, brüllte und schlug mit seinem gepanzerten Ellbogen brutal gegen Ethans Schläfe.
Eine ohrenbetäubende Schockwelle folgte, als die beiden in Dunkelheit gehüllten Gestalten durch die Luft krachten und verschwammen.