Perspektive einer dritten Person
Aber Ethan war noch nicht zufrieden.
Mit seinen Flügeln holte er Schwung, schoss nach vorne und ließ eine Reihe schneller Hiebe niederprasseln. Jeder Schlag zielte mit chirurgischer Präzision auf Gelenke, Sehnen und Schwachstellen.
Der Goblin parierte jedoch mit nervenaufreibenden Reflexen.
Er war schnell – viel zu schnell für eine Leiche. Die beiden kämpften mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und ihre Waffen wurden zu blitzenden Stahlstreifen im unheimlichen Schein des blutroten Altars.
Aber während er kämpfte, schoss ihm ein einziger Gedanke durch den Kopf:
Wie ist dieser Goblin so stark geworden?
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Er wusste, dass der Goblin-Anführer erst kürzlich in den Kristallformation-Reich aufgestiegen war, was sich an seiner trägen Reaktionsgeschwindigkeit und den Verletzungen zeigte, die er bei ihrem früheren Zusammenstoß auf der Lichtung davongetragen hatte.
Doch jetzt musste Ethan seine ganze Konzentration und seine geschärften Instinkte aufbieten, um den unmenschlichen Angriffen standzuhalten.
Seine Geschwindigkeit, Kraft und Beweglichkeit waren trotz seines massigen Körperbaus sprunghaft angestiegen und machten ihn zu einem weitaus tödlicheren Gegner.
In diesem Moment war Ethan sicher, dass die Stärke des Goblin-Anführers fast den Höhepunkt des Kristallreichs erreicht hatte und definitiv mit den erfahrenen Kriegern mithalten konnte, die ihre Instinkte in lebenslangen Kämpfen geschärft hatten und von der Verderbnis durch Luxus und Vergnügen unberührt waren.
Während diese Gedanken durch seinen Kopf schossen, drehte sich Ethan in der Luft und wich knapp einem plötzlichen Stoß aus, der auf seine Rippen zielte.
Als Reaktion darauf stieß er sich von einem nahe gelegenen Steinpfeiler ab, sprang über den Kopf des Goblins hinweg und schlug mit seinem Säbel nach unten.
Eine tiefe Wunde riss sich über den breiten Rücken des Goblins, aber statt Blut sickerte nur dicker, schwarzer Rauch aus der Wunde.
Und um die Sache noch schlimmer zu machen, zeigte die Kreatur keine Anzeichen von Schmerz oder Zögern.
Es drehte sich blitzschnell um und schwang seine Hellebarde nach oben, sodass Ethan seinen Säbel und seinen Dolch zur Verteidigung kreuzen musste.
KNACK!
Der Aufprall ließ seine Arme erzittern.
Ethan wurde nach hinten geschleudert und krachte auf die kalte Oberfläche des Altars.
Er hatte kaum Zeit, sich zu erholen, da war der Goblin schon wieder über ihm und ließ seine Hellebarde wie eine göttliche Strafe auf seinen Kopf herabfallen.
Sein Instinkt schrie ihn an, auszuweichen.
Aber statt auszuweichen, ging er frontal auf den Angriff zu.
Mit einem Brüllen spannte Ethan seine Kraft bis zum Äußersten an.
Sein zerbrochener Säbel, der mit seiner Schattenfrost-Energie aufgeladen war, prallte gegen die herabfallende Hellebarde.
BANG!
Der Boden unter ihm zerbrach, und die Wucht des Aufpralls sandte Schockwellen in alle Richtungen.
Aber Ethan gab nicht nach.
Seine Muskeln spannten sich an und seine Adern traten hervor, als die Energie des Arktischen Herrschers durch sie floss.
Sein Griff um seine Waffen wurde fester. Die Kraft des Goblin-Kommandanten war enorm, aber sie wurde von dunkler Seelenenergie und einer Kraft angetrieben, nach der Ethans eigene Blutlinie zu verlangen begonnen hatte.
Ein plötzlicher Impuls durchfuhr seinen Körper und ein tiefes, instinktives Verlangen packte seinen Verstand.
Die Präsenz des purpurroten Schädels und die dunkle Seelenenergie, die die Luft erfüllte, wirkten wie ein Katalysator.
Die Blutlinie des Lucent Void Clans in ihm, die vom Blut des Traumschleier-Teufelskaisers stammte, regte sich.
Seine Pupillen verdunkelten sich, leuchteten dann aber plötzlich mit einem traumhaften silbernen Schimmer.
Sein Herzschlag verlangsamte sich und beschleunigte sich dann, als würde er sich auf etwas Uraltes und Ursprüngliches einstellen.
Sein Griff um seinen Säbel veränderte sich.
Mit einer plötzlichen Bewegung wich Ethan zur Seite und ließ die Hellebarde auf den Altar hinter ihm krachen. Er drehte sich blitzschnell um und seine Bewegungen wurden plötzlich geschmeidiger und präziser, bis sie fast unnatürlich wirkten.
Sein Dolch versank tief in den freiliegenden Rippen des Goblins.
Der Kommandant zuckte zusammen, aber Ethan war noch nicht fertig.
Er drehte die Klinge und schlug mit seiner freien Hand in einem brutalen Hieb wie ein Henker mit seinem Säbel zu.
SHING!
Der Körper des Goblins wurde sauber in der Mitte geteilt und kippte um, aber Ethan hörte nicht auf.
Mit berechneter Präzision bewegte er sich durch die Luft und führte mit seinem Säbel und Dolch in einer Reihe tödlicher Hiebe eine kreuzförmige Kombination aus.
Der einst so furchterregende Feind war nur noch ein Haufen Fleischstücke, die auf den Altar darunter regneten.
Dunkle Magie pulsierte an der Klinge seines Säbels, und als die abgetrennten Teile zu Boden fielen, begannen sie in der Luft zu zerfallen und lösten sich in schwarzen Schlammpfützen auf, die sich auf dem flachen Gipfel verteilten.
Die dunkle Seelenenergie im Goblin löste sich im Wind auf, hatte aber nur einen einzigen Zufluchtsort, denn sie wurde von Ethans Körper absorbiert.
Er atmete tief aus, als er spürte, wie sein Körper von den Nachwirkungen des Kampfes zitterte. Doch tief in seinem Inneren konnte er es fühlen – seine teuflische Blutlinie regte sich.
Ein seltsames Zittern durchlief seine Knochen und seine Wirbelsäule aufgrund des Eindringens der dunklen Seelenenergie und verursachte ein seltsam aufregendes Gefühl, das ihn für einen Moment benommen machte.
Wilde Visionen von silbernen Wolken und einer paradiesischen Welt blitzten durch seinen Geist und schienen ihn mit einem Blick auf etwas … jenseits davon zu necken.
Sein Blick schoss zurück zu dem blutroten Schädel, der die ganze Zeit über unheimlich still geblieben war, doch er konnte es spüren.
Der wahre Kampf hatte gerade erst begonnen.
„Oh, du kannst meine dunkle Seelenenergie absorbieren. Wie … erstaunlich.“
Ethans Griff um seinen zerbrochenen Säbel verstärkte sich, als Zarghuls Stimme in seinem Kopf widerhallte, ein wahnsinniger Chor aus Qual und Pein, der sich zu einer unheimlichen Harmonie verband.
Trotz der Worte des Wesens, die von Belustigung durchsetzt waren, spürte er einen unterschwelligen Hauch von Überraschung und einen leichten Schock in seinem Tonfall.
Er atmete scharf aus und beruhigte seinen Atem, während sein Verstand arbeitete.
Warum hatte Zarghul ihn nicht angegriffen, während er mit dem wiederbelebten Goblin-Kommandanten kämpfte?
Das Wesen hatte reichlich Gelegenheit dazu gehabt. War es Übermut? Nein – hier war etwas anderes im Spiel.
Er hatte während seines intensiven Nahkampfs mit dem wiederbelebten Goblin-Kommandanten einen Teil seiner Seelenwahrnehmung ausgebreitet und war auf einen plötzlichen Angriff der dunklen Schädelwesenheit gefasst gewesen, doch nichts war passiert.
Als er nun das Verhalten des Wesens analysierte, dämmerte ihm eine Erkenntnis.
Es blufft.
Die dunkle Schädelwesenheit wollte ruhig und unergründlich wirken, aber in Wahrheit hatte sie sich verausgabt.