Aus der Sicht einer dritten Person
Ethan legte seine Arme um Nyx‘ Taille und hielt sie fest, während sie sich auf seinem Schoß niederließ.
Das warme Wasser plätscherte sanft, und der Dampf stieg träge in die Luft und hüllte den Raum in einen verschwommenen, intimen Schein.
Als ihre Herzschläge langsamer wurden, wanderten Nyx‘ Finger zu der Narbe an Ethans Hüfte.
Es war jetzt nur noch eine blasse rosa Linie, die bald ganz verschwinden würde.
Es war eine Narbe, die von seinem Duell mit dem unheimlichen Schatten zurückgeblieben war und ihn an den Kampf erinnerte, den er durchgestanden hatte.
Ihre Berührung war sanft und liebevoll, als sie mit ihrem Finger die Narbe entlangfuhr.
Bald murmelte sie mit leiser, nachdenklicher Stimme.
„Scarlet Hollow Castle wird dein Zuhause sein, während du dich an die Gewohnheiten des Vampirclans gewöhnst.
Du wirst lernen, ihre Aura nachzuahmen und dich nahtlos einzufügen.
Aber du wirst nicht die ganzen zwei Jahre hierbleiben. Du wirst jeden Monat zwischen hier und unserem Zuhause im Dunklen Wald hin- und herpendeln. Keine Widerrede.“
Ethan schmiegte sich an ihren Hals, während seine Lippen die Stelle streiften, an der zuvor ihre Leidenschaft gepocht hatte.
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„Warum sollte ich widersprechen, Meister?“, flüsterte er, während sein warmer Atem ihre Haut streichelte.
„Aber sag mir, wo wirst du währenddessen sein?“
„Wo ich immer gewesen bin“, antwortete sie mit fester Stimme.
„In den Höhen des Ebonspire Peak. Ich kann doch nicht für immer hier in diesem Schloss bleiben, oder?“
Als er ihre Worte hörte, machte Ethans Herz einen Freudensprung.
Diese Vereinbarung bedeutete, dass er seine Zeit zwischen Virelle und seiner Meisterin aufteilen konnte.
Er konnte jeden Monat abwechselnd ihre Gesellschaft und ihre Dienste genießen.
Aber er war vorsichtig genug, seine Aufregung mit einem Schmollmund zu verbergen, während er vorgab, traurig zu sein, weil er einen Monat lang von ihr getrennt sein würde.
Nyx durchschaute sein perfektes Schauspiel nicht und ihre Lippen verzogen sich zu einem liebevollen Lächeln, als sie seine schlechte Laune sah.
Ihre Hand glitt unter das Wasser und ihre Finger umschlossen seinen weichen Schwanz in einem neckischen Griff.
„Ich muss auch ein Trainingsprogramm für dich aufstellen“, sagte sie mit ernster Stimme.
„Da du in zwei Jahren auf das Hauptspielfeld dieses Kontinents treten wirst, können wir uns keine Schwächen leisten.
Zuerst müssen wir herausfinden, warum du bewusstlos geworden bist, und Wege finden, deine Seele zu stärken. Der Astral Serenity Lotus wird dabei eine wichtige Rolle spielen.“
Ethan runzelte verwirrt die Stirn, als sie den Lotus erwähnte, aber bevor er fragen konnte, drückte Nyx einen Finger auf seine Stirn.
Eine plötzliche Wärme breitete sich hinter seinem Brustbein aus und strömte wie flüssiges Sonnenlicht durch seine Brust.
Die Wurzeln des Astral Serenity Lotus durchdrangen seinen Geist, zart und doch kraftvoll, und verwoben sich mit seinem Wesen.
Er schnappte nach Luft, als seine Finger sich um ihre Hüften krallten und ein sanftes violettes Licht unter seiner Haut flackerte und schwache, wunderschöne violette Funken über das Wasser warf.
„Es … summt?“, flüsterte er mit ehrfürchtiger Stimme.
Er war nicht überrascht, als sie den Astral Serenity Lotus erwähnte, da sie ihm gerade erst davon erzählt hatte.
Ethan wusste, dass dies der Grund war, warum sie aus dem Schloss verschwunden war, aber sie hatte ihm nicht erklärt, warum sie dort gewesen war und wie sie den Lotus bekommen hatte.
Nyx‘ Lächeln wurde breiter und ihre goldenen Augen funkelten vor Zufriedenheit.
„Ja, er verbindet sich mit dir. Betrachte dies als den ersten Schritt zu deinem Aufstieg, kleiner Ethan.
Du wirst nicht länger nur ein seltenes Talent sein, sondern zu etwas viel Größerem werden.“
„Mmm. Gib dem Ganzen ein Jahrzehnt, und du könntest es in spiritueller Stärke mit einem Wesen aus dem Himmelreich aufnehmen, ohne auch nur einen Finger zu rühren.“
Ihr Scherz verhallte, als sie ihre Stirnen aneinanderpresste.
„Aber es wächst. Du wächst. Schneller als ich …“
Ethan brachte sie mit einer plötzlichen Bewegung zum Schweigen, als seine Lippen ihre linke Brustwarze in einem leidenschaftlichen Kuss umschlossen.
Seine Lippen und seine Zunge bewegten sich mit der zielstrebigen Konzentration eines Mannes, der nach ihrer Berührung hungerte, und entlockten Nyx einen scharfen, atemlosen Keuchlaut.
Seine Hände waren ebenso fordernd, während seine andere Handfläche ihre andere Brust mit einer Rauheit drückte und liebkoste, die an Besitzgier grenzte.
Auf der anderen Seite arbeitete sein Mund unerbittlich und wechselte zwischen Saugen, Beißen und der hingebungsvollen Zuwendung an die Brüste, die ihm und nur ihm gehörten.
Jedes Zucken seiner Zunge, jedes sanfte Knabbern seiner Zähne ließ Schauer über ihren Rücken laufen, und ihre Hüften bewegten sich unruhig gegen ihn.
Nyx‘ Atem ging in unregelmäßigen Stößen, und ihre Finger verfingen sich in seinem Haar, während sie ihn näher an sich zog und ihn weiter anfachte.
Das Wasser um sie herum kräuselte sich bei ihren Bewegungen, und Dampf stieg in trägen Locken um ihre erhitzten Körper auf.
Das Badehaus war erfüllt von den Geräuschen ihres gemeinsamen Verlangens.
Nur ihre leisen Stöhnen, sein leises Knurren und das Glitten seiner Haut auf ihrer Haut hallten von den dunklen Wänden wider, aber niemand war da, um ihre Leidenschaft zu beobachten.
Die Zeit schien still zu stehen, als hätte die Welt außerhalb aufgehört zu existieren und nur die beiden in ihrer Umarmung zurückgelassen.
Zwei Jahre später…
Die roten und schwarzen Bäume des Stygischen Waldes bildeten ein dichtes und erstickendes Blätterdach, das den Waldboden darunter verdeckte.
Die Luft war unheimlich still, kein Rascheln von Blättern, keine entfernten Rufe von Tieren und nicht einmal das leiseste Flüstern des Windes.
Eine unnatürliche Stille lag über dem Land und verstärkte die bedrohliche Aura, die bereits wie ein tödlicher Schleier über dem Wald lag.
Dunkle Wolken hingen ständig am Himmel dieses Kontinents und sorgten dafür, dass das Sonnenlicht niemals den verfluchten Wald erreichte.
Inmitten der überwältigenden Dunkelheit stand ein riesiger Baum im Herzen des Waldes. Sein massiver Stamm und seine weit ausladenden Äste strahlten eine fast heilige Präsenz aus.
Eingebettet zwischen seinen mittleren Ästen und vor neugierigen Blicken verborgen, fügte sich ein kleines schwarzes Baumhaus nahtlos in die Umgebung ein.
Darin lag ein junger Mann ausgestreckt auf einem provisorischen Bett und atmete tief und gleichmäßig.