Perspektive der dritten Person
Die Axt, die jetzt ungehindert schwang, schlug weiter nach unten und schlug auf den Steinboden.
Es folgte eine ohrenbetäubende Explosion von Trümmern, als ein massiver Teil der Treppe weggerissen wurde.
Ein ohrenbetäubender Lärm drang in ihre Ohren, als der große Brocken schwarzen Gesteins in den dunklen Abgrund fiel.
Ethan hatte keine Zeit zum Atmen.
Er sprang auf, während sein dunkler Säbel mit einer neuen Aura summte.
Schwarzer Nebel wirbelte um seine gezackte Klinge und vertiefte ihre ohnehin schon abgrundtiefe Farbe.
Der Schatten hatte kaum Zeit zu reagieren, bevor Ethan mit einem kraftvollen Schlag auf seinen Nacken niedersauste.
Zur gleichen Zeit machte Virelle ihren Zug. Anstatt auf die immaterielle Gestalt zu zielen, konzentrierte sie sich auf die im Boden steckende Axt.
Ihre roten Fäden, die durch ihre Blutesenz gestärkt waren, schossen wie sich windende Schlangen nach vorne und wickelten sich mit starker Kraft um die Waffe.
Der Schatten neigte den Kopf, als würde er den doppelten Angriff spüren, aber es war zu spät. Ethans Lichtschwert traf und schnitt mit einem schrillen Schrei sauber durch seinen Hals.
Das rote Leuchten in seinen Augen flackerte wild, bevor es erlosch.
Dann herrschte Stille und für einen Moment bewegte sich nichts.
Dann zitterte der Schatten heftig, während seine Gestalt flackerte wie eine Flamme im Wind.
Ethans dunkle Energie wickelte sich um den Kopf und den Oberkörper und zerfraß die beiden schattenhaften Gestalten.
Die Axt, die nun fest von Virelles Fäden umwickelt war, begann zu zischen, als ihre Energie mit der der Axt kollidierte.
Das rote Leuchten, das durch die Waffe floss, verblasste, und Risse bildeten sich wie ein Spinnennetz auf ihrer Oberfläche.
Ein leises, kehliges Geräusch entrang sich dem Wesen, als es zurücktaumelte und seine einst feste Gestalt sich nun wie ein zerfasernder Stoff auflöste.
Ethan keuchte vor Erschöpfung, aber sein Griff um den Säbel blieb unerschütterlich.
Er und Virelle tauschten einen Blick aus und beide verstanden dasselbe.
Der Kampf war noch nicht vorbei.
Ethan bewegte sich wie ein Geist vorwärts, um die Schattengestalt in diesem günstigen Moment zu vernichten.
Doch gerade als sein Säbel einen sauberen vertikalen Hieb auf den enthaupteten Torso der unheimlichen Schattengestalt ausführen wollte, passierte etwas Unerwartetes.
Riesige rote Tentakel sprossen wie eine plötzliche Eruption aus ihrem Torso, begleitet von einem unmenschlichen Brüllen.
Ethans Augen weiteten sich vor Entsetzen, als fünf Meter lange Tentakel, die so dick wie die Oberschenkel eines erwachsenen Mannes waren, vor ihm hervorbrachen.
Virelle und Velcy schrien vor Panik, ihre Stimmen vermischten sich in blanker Angst, aber sie konnten nichts tun, weil der Angriff zu schnell erfolgt war. Deine nächste Lektüre wartet auf dich in My Virtual Library Empire
An der Spitze jedes Tentakels tauchten groteske Wurmköpfe auf.
Ihre hässlichen, kreisförmigen Mäuler mit gezackten gelben Zähnen schnappte, als sie sich aus allen Richtungen auf ihn stürzten.
Na gut, dann muss ich wohl den Move anwenden, den der Meister mir strengstens verboten hat.
Ethan wusste, dass er in dieser Krisensituation keine andere Wahl hatte.
Ethans Blick wurde hart wie der eines erfahrenen Kriegers, als ihm klar wurde, dass er nur eine einzige Chance hatte – einen Bruchteil einer Sekunde, um sich vor dem sicheren Tod zu retten.
Er konzentrierte seine ganze Seelenkraft auf zwei Dinge.
Ein Teil seiner Seelenkraft drang in seine innere Dimension der dunklen Magie ein, während der andere Teil sich um die Frostenergie schlang, die sich tief in seinen Knochen und Muskeln angesammelt hatte.
Das klingt zwar langwierig, aber der Vorgang geschah blitzschnell.
Als Reaktion darauf brachen beide Kräfte gleichzeitig hervor.
Seine Manavenen platzten an mehreren Stellen in seinem Körper, als eine explosive Welle dunkler magischer Energie aus allen seinen Poren strömte.
Gerade als sie seine Haut verlassen wollte, vermischte sich die eisige Energie nahtlos mit ihr, und im nächsten Moment brachen unzählige dunkle, eisige Nadeln aus jedem Zentimeter seines Körpers hervor.
Da sich die Nadeln direkt außerhalb seiner Haut bildeten, durchbohrten sie ihn nicht, aber für die monströsen roten Wurmtentakeln war das eine ganz andere Sache.
Die unzähligen dunklen, kalten und ätzenden Nadeln durchbohrten ihre offenen Mäuler und drangen tief in ihr Fleisch ein.
Die Tentakel platzten wie überfüllte Blutbeutel, als die Nadeln sie zerfetzten und den dunklen Brunnen mit dickem, schwarzem, fauligem Blut bespritzten.
Ethan war von der ekelerregenden Flüssigkeit durchnässt und aufgrund der Nähe von Kopf bis Fuß bedeckt, aber er war nicht in der Verfassung, sich darum zu kümmern.
Die starken inneren Blutungen aus seinen geplatzten Manavenen und seine früheren Verletzungen raubten ihm schließlich seine letzten Kräfte.
Er fühlte eine Leere in seinem Herzen – eine Leere, als wäre etwas Wesentliches aus seinem Wesen gerissen worden.
Ich hätte nie gedacht, dass es sich so schlimm anfühlt, wenn eine magische Dimension so extrem erschöpft ist.
Das war der einzige Gedanke in seinem Kopf, während er gegen die vernichtenden Nachwirkungen seines verbotenen Manövers ankämpfte.
Diese Technik hatte noch keinen Namen und war eine Fähigkeit, die er aus einer plötzlichen Eingebung heraus entwickelt hatte, als er seine Meisterin beim Fliegen beobachtet hatte.
Die Erschaffung seiner DarkStorm Wings war von ihren natürlichen dunklen Flügeln inspiriert worden.
Er hatte genau beobachtet, wie sie ihre magische Energie einsetzte, um den Luftwiderstand auszugleichen und ihre Geschwindigkeit zu erhöhen.
Dabei hatte er unwissentlich einen Weg entdeckt, diese Energie in eine offensive Form zu lenken.
Eine riskante, aber mächtige Methode, die er gerade mit hohen Kosten eingesetzt hatte.
Plötzlich ertönten zwei Schreie gleichzeitig in seinen Ohren.
Er konnte Virelles Stimme erkennen, die vor Angst zitterte, und eine andere, jüngere, schrille Stimme, die pure Panik verriet.
„Bruder Ethan!!!“
„Großer Bruder Ethan!!!“
Ein Windstoß fegte an ihm vorbei, und er erkannte ihn instinktiv.
Aber in seinem aktuellen Zustand war er völlig erschöpft und konnte nicht einmal einen Bruchteil seiner magischen Energie aufbringen.
Aus reinem Instinkt drehte er gerade noch rechtzeitig den Kopf und sah, wie ein weiterer roter Tentakel mit seinem klaffenden, sich drehenden Maul voller gezackter Zähne nach seinem Kopf schlug.
Seine magische Energie war aufgebraucht, aber er war nicht wehrlos.
Er biss die Zähne zusammen und versetzte dem dicken roten Fortsatz einen Rückhandschlag.