Aus der Sicht einer dritten Person
Er zog sie noch näher an sich, als würde er wollen, dass sie eins mit seinem Körper wird.
Seine andere Hand streichelte sanft ihre Wange, während er den Kuss mit derselben Intensität vertiefte, die sie ihm entgegenbrachte.
Virelle stöhnte leise gegen seine Lippen, und die leisen Vibrationen ließen ihn erschauern.
Sie war wild und unerbittlich, als hätte sie Angst, er würde ihr entgleiten, wenn sie sich nicht fest genug an ihn klammerte.
Ethan genoss ihre Leidenschaft und ihr Verlangen, die sich darin zeigten, wie sich ihr Körper an seinen schmiegte, als wären sie zwei Teile, die schon immer zusammengehören wollten.
Seine Hände wanderten tiefer und streichelten ihre Taille, bevor er ihren Oberschenkel umfasste.
Mit einem festen Ruck hob er sie hoch und legte seine Handflächen unter ihren weichen Po.
Virelle spielte perfekt mit und schlang instinktiv ihre langen Beine um seine Hüfte.
Virelles rotes Kleid rutschte herunter und der seidige Stoff fiel von ihren Oberschenkeln, sodass ihre blasse, glatte Haut im schwachen Schein der Fackeln schimmerte.
Ihre Lippen ließen ihn nicht los und weigerten sich, auch nur einen Zentimeter nachzugeben, während sich ihre Zungen in einem feurigen Tanz vermischten.
Ethan spürte, wie er die Kontrolle verlor. Die Wärme ihrer Lippen und die Weichheit ihres Körpers, die sich an seinen pressten, waren berauschend.
Speichel tropfte zwischen ihren Lippen und weiter hinunter auf ihre Kinnladen, aber in diesem Moment war das beiden egal.
Der Kuss wurde intensiver und immer wilder und verzweifelter.
Virelle stieß einen leisen Seufzer aus, als Ethan diesmal sanft auf ihre Unterlippe biss und ihr einen Schauer entlockte, bevor sie sich revanchierte, indem sie seinen Kopf noch tiefer zu sich herabzog.
Seine Finger gruben sich in ihre Oberschenkel und wanderten mit einer besitzergreifenden Berührung, während er jede Vertiefung und Kurve nachzeichnete und sich einprägte.
Langsam wanderten seine Finger höher und streiften die zarte Spitze ihres violetten Slips, den sie am Morgen vor ihm getragen hatte.
Virelle schnappte bei der Berührung nach Luft, machte aber diesmal keine Anstalten, ihn aufzuhalten.
Stattdessen presste sie sich nur fester an ihn, während ihr Körper vor Vorfreude zitterte.
Ethan grinste, als er ihr Verlangen spürte, und lachte innerlich über ihre Unschuld, da sie nichts anderes zu tun wusste, als sich noch fester an ihn zu pressen.
Ethan wusste, dass das gefährlich war. Er wusste, dass er langsamer machen und einen Schritt zurücktreten sollte.
Aber so, wie sie sich an ihn klammerte und er spürte, wie ihre Lippen leise Bitten an seine flüsterten, konnte er sich nicht davon abhalten.
Und diesmal wollte er auch nicht.
Aber das Schicksal schien andere Pläne für das Paar zu haben.
Das Tor am anderen Ende ihrer Position blieb unheimlich still, aber die roten Würmer, die Ethans Körper infiltriert hatten, wand sich mit wachsender Intensität, als würden sie auf eine unsichtbare Kraft reagieren.
Niemand wusste, dass in dem Moment, als die schwarzen Tore gezittert hatten, eine dunkle Kraft die Gelegenheit genutzt und sich durch den schmalen Spalt geschlichen hatte, der kurzzeitig zwischen den beiden Teilen des Tores entstanden war.
Der formlose Schatten wirkte wie eine unheilvolle Präsenz aus purer Dunkelheit, als er zunächst ziellos umherdriftete.
Seine ganze Essenz schien instabil, als würde er aus einem langen, unnatürlichen Schlaf erwachen.
Aber in dem Moment, als es Ethans Anwesenheit spürte, die langsam in sein Reich eindrang, regte sich etwas in ihm.
Es war ähnlich wie bei einem Raubtier, das seine Beute erkennt und sich auf sie zubewegt.
Doch gerade als es näher kam, stoppte Virelles Ankunft seinen Vormarsch.
Der Schatten zitterte und wich heftig zurück, fast so, als hätte er Angst vor ihrer Anwesenheit.
Es schwankte zögernd und seine Gestalt zuckte protestierend.
Ethan und Virelle, die noch immer in ihrem leidenschaftlichen Kuss versunken waren, bemerkten die Existenz des Wesens nicht und waren sich des stillen Zuschauers, der direkt vor ihren Augen lauerte, nicht bewusst.
Während ihre Körper vor Verlangen glühten, erfüllten ihre Pheromone die Luft und eine urwüchsige Energie strahlte von ihren ineinander verschlungenen Körpern aus.
Etwas in der dunklen Präsenz reagierte heftig auf Virelles Duft, als würde es von einer unerträglichen Kraft getroffen.
Es wand sich und krümmte sich, und seine einst flüssige Form wurde zerklüftet und unregelmäßig.
Ein tiefer, unmenschlicher Schrei, der unheimlich an die beunruhigenden Geräusche erinnerte, die von den roten Fäden in Ethans Körper ausgingen, hallte durch den Korridor.
Der Schatten begann sich zu verdichten, und seine amorphe Form veränderte sich, während er sich zu etwas Festerem verdichtete.
In nur wenigen Augenblicken stand eine hoch aufragende, vermummte Gestalt vor ihnen.
Sie war fast zwei Meter groß und ihr ganzer Körper war in eine immerwährende Dunkelheit gehüllt, die sich jeder Beleuchtung entzog.
Keines ihrer Gesichtszüge war zu erkennen, keine Augen, kein Mund – nur ein Abgrund aus wirbelnder Schwärze unter ihrer Kapuze.
Sie machte einen einzigen, bedächtigen Schritt nach vorne, obwohl sie in Wirklichkeit langsam wie ein Geist dahinschwebte.
Währenddessen löste Ethan sich von dem Kuss und seine Lippen begannen, Virelles feuchtes Kinn zu streifen, während er ihren glatten Hals hinabwanderte und sanfte, lang anhaltende Küsse hinterließ.
Virelle neigte ihren Kopf und bot ihm wortlos Zugang, während ihr Atem vor Vorfreude unregelmäßig ging.
Ethan nutzte den Moment, um sich an einer empfindlichen Stelle an ihrem Hals festzusaugen.
Eine tiefrote Stelle blühte auf ihrer blassen Haut auf.
Ethan sah sie und wusste, dass dies ein Zeichen war, dass sie ihm gehörte.
Berührt von seiner Geste, glänzten Virelles purpurrote Augen vor unausgesprochenen Gefühlen, bevor sie sich revanchierte und ihre Lippen auf seinen Hals presste.
Diesmal biss sie nicht, aber ihre Lippen blieben besitzergreifend an ihm, während sie an seinem blassen Hals saugte und ihm ebenfalls eine Spur hinterließ.
Ethan lachte leise, als er ihre Wettbewerbslust erkannte, und fuhr ihr sanft mit den Fingern durch das goldene Haar.
Doch dann –
Ein unnatürlicher Schauer lief ihm über den Rücken, als sein Instinkt Alarm schlug.
Sein Geist zitterte, als eine Welle reinweißer Energie aus dem Eterna Nexus ausstrahlte, dem Wesen, das immer im Verborgenen geblieben war, bis akute Gefahr drohte.
Eine kalte Angst breitete sich in seinem Bauch aus.
Er machte keine plötzlichen Bewegungen und tat so, als würde er sich ganz in Virelles Wärme verlieren.