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Kapitel 317: Vergiss niemals einen Namen

Kapitel 317: Vergiss niemals einen Namen

Schmerz breitete sich in Damons Körper aus, sein Arm fühlte sich taub und steif an. Trotzdem hielt er den Schmerz gerade so lange aus, bis er Ashborn herbeirufen konnte …
Die schattenhaften Flammen schlugen aus seiner Hand empor und züngerten, als wären sie lebendig. Sie schossen hervor und umhüllten die Gestalt vor ihm – einen Mann, der mehr Baum als Fleisch war und längst der Verwesung anheimgefallen war. Die Flammen klammerten sich an ihn, drangen in Rinde und Knochen ein und befreiten ihn in einem stillen Feuer der Gnade von seiner ewigen Qual.
Damon hätte noch mehr Fragen stellen wollen, aber der Mann war nach der Enthüllung des hoffnungslosen Spiels des Wächters zu sehr in Gedanken versunken. Er redete wirr – sinnlose Worte kamen aus seinen rissigen Lippen, er murmelte Fragmente eines Gedichts … eines Liedes, das in Valtheron bekannt war.

Die Melodie war voller Heimweh. Sie drang aus seiner Stimme – leise, zitternd und zutiefst vertraut.
Ein Gefühl, das sie alle teilten, nachdem sie so lange in diesem Albtraum gefangen waren … in dieser zerstörten Stadt.

Aber seine Stimme verstummte bald, verschlungen von den lodernden Flammen, die sich an seinem Körper und seiner Seele gütig taten.

Ein leises Seufzen entrang sich Damons Lippen, als die Stimme des Mannes verklang …

„Bring mich nach Hause … an einen Ort … wo ich hingehöre …

Bring mich nach Hause … an einen Ort, wo Stahl geschmiedet wurde …
Bring mich nach Hause, an den Herd … der Schwerter …

Bring mich nach Hause, in das Land …“

Den letzten Satz beendete er nicht mehr. Gerade als das letzte Wort in seiner Kehle erstickte, hörte Damon das vertraute leise Klingeln in seinem Kopf.

[Du hast getötet: Verdammter Ritter Melos]

[Du hast erhalten: 50 Attributpunkte]

[Du hast Meisterschaft erlangt: Schwertkunst +50]
Damon senkte den Kopf.

Er war kein Fremder, was Leiden anging – aber das hier … das war verdreht. Grausamer als die alltäglichen Folterungen, die er erlebt hatte, als er mit den Banden in Valerion unterwegs war.

Evangeline senkte den Blick, ihre Augen spiegelten die flackernden Flammen wider.

„Bring mich nach Hause … an den Ort, wo ich hingehöre …

Bring mich nach Hause … in das Land der Ritter …

Bring mich in den hohen Himmel …“
Die anderen drehten sich zu ihr um und schwiegen. Xander öffnete den Mund und stimmte leise mit ein.

„Bring mich dorthin, wo die Flüsse niemals enden …

Bring mich dorthin …“

Ihre Stimmen waren schwach und leise, aber einer nach dem anderen stimmten alle mit ein – ein stilles Andenken an den Ritter, der dem Verfall zum Opfer gefallen war.

Damon blickte zu dem trüben, grauen Himmel hinauf. Seine Stimme war nur ein Flüstern.
„Bringt mich an den Ort, an dem ich meine Gebeine ruhen lassen werde, Teil des gesegneten Staubes … wo Stahl seine Ruhe findet …“

Es war keine Nationalhymne. Nichts Offizielles. Nur ein Lied. Ein Lied, das anscheinend jeder in Valtheron kannte.

„Hier und jetzt …“ Damons Stimme war leise.

Die anderen standen still da und sahen zu, wie die letzten Glutreste erloschen und Ashborn sein Werk vollendete – Mensch und Baum wurden zu Asche.
„Lysithara ist nicht der gastfreundlichste Ort … aber er kann hier ruhen“, murmelte Damon. „Hier und jetzt gehört uns. Unser Schicksal ist Verfall oder Tod …“

Xander nickte. „Schade, dass wir seinen Namen nicht kennen … wenn wir zurückkehren, hätten wir wenigstens seiner Familie oder Verwandten einen Abschluss ermöglichen können …“
Damon fiel sofort ein Dutzend Gründe ein, warum das keine gute Idee war. Er war nicht sentimental genug, um zu ignorieren, was den Ritter überhaupt hierher gebracht hatte.

Der Mann war auf einer geheimen Mission, wahrscheinlich im Auftrag der kaiserlichen Familie. Es war besser, nicht zu wissen, wer er wirklich war … trotzdem …

Damon wusste jetzt seinen Namen.

Melos.

Das System hatte ihn ihm verraten, wie immer.

Kein Wunder. Das System stammte von dem unbekannten Gott – und dieser Gott war angeblich derjenige, der Namen segnete.

Ein Gott, der den Namen jedes Wesens und jeder Sache kannte.

„Was ist dann mit mir … warum kenne ich die Namen aller, die ich töte …“
War das sein Fluch? War er dazu verdammt, sich an alle zu erinnern?

Selbst jetzt hatte Damon keinen einzigen Namen vergessen, den das System ihm ins Ohr geflüstert hatte …

Er wusste nicht, welchen Zweck der Unbekannte Gott in der Welt von Aetherus hatte – aber tief in seinem Innersten hatte Damon das Gefühl, dass er hier in Lysithara …

einige Antworten finden würde.
Der Unbekannte Gott hatte verschiedene Figuren auf seinem Brett aufgestellt … Lilith war eine Figur – sie trug die Stigmata des Gottes. Damon war eine weitere, mit seinem ungewöhnlichen Schatten und einem System, das Seelen verlangte. Dann war da noch Sylvias Reisebuch – ein Werkzeug des Unbekannten Gottes.

Er wandte sich an seine Freunde.
„Lasst uns gehen … es wird fast dunkel. Lasst uns zu dieser Villa gehen … Ich will nicht herausfinden, wie diese Stadt bei Nacht aussieht …“

Die anderen nickten alle schweigend.

Sie gingen ein paar Minuten lang. Die gesamte Reise verlief ereignislos – keine Kreatur griff sie an. Vielleicht lag es daran, dass sie sich noch am Stadtrand befanden, oder vielleicht daran, dass sie aktiv Konfrontationen mit den Monstern vermieden.
Dennoch waren überall Spuren vergangener Kämpfe zu sehen.

Sie kamen an Überresten aus früheren Zeiten vorbei – Ruinen, vergessene Habseligkeiten und Leichen aus verschiedenen Epochen. Die meisten waren zu Knochen geworden, brüchig und trocken. Andere zerfielen bei der geringsten Berührung in Stücke.

Die Stadt wirkte wie ein hohles Denkmal. Eine trostlose, zerstörte Schönheit.

Nicht weit vor ihnen entdeckten sie eine Villa.
Sie war nicht besonders groß – eher ein großes Haus als eine echte Villa. Aber Damon schien zufrieden zu sein.

Die anderen, die aus wohlhabenden Familien mit blauem Blut stammten, sahen darin eine bescheidene Residenz. Nichts Besonderes. Aber keiner von ihnen wollte Damon seine kleine Freude verderben. Mitten in dieser apokalyptischen Einöde kam selbst ein Haus wie dieses wie ein Wunder vor.
Sie standen vor dem Eingangstor der sogenannten Villa. Es als „ruiniert“ zu bezeichnen, wäre unfair gewesen – es war in relativ gutem Zustand. Vor ihnen erstreckte sich ein großer Hof, der von einem breiten, vergitterten Tor bewacht wurde.

Damon lächelte, das verfluchte Schwert in der einen Hand, die andere auf seiner Schulter ruhend.

Evangeline blickte mit einem Anflug von Sorge auf seine Schulter.
„Wir haben eine schöne Villa gefunden … dieser Ort sieht absolut sicher aus … ich spüre nicht einmal eine Gefahr …“

„Das ist anders. Der beste Ort, an dem wir sein können … oh, da sind überhaupt keine Monster drin …“

Kaum hatte er das gesagt, schoss ein großes Tentakel aus einem der Fenster der Villa hervor, begleitet von einem Schrei, der wie Metall auf Stein klang.

Er hustete leicht und warf einen Blick auf ihre ausdruckslosen Gesichter.
„Na ja, wer braucht schon eine Villa … mir gefällt das heruntergekommene Haus besser …“

Sylvia lächelte schwach, ihr Reisebuch schwebte vor ihr und die Seiten blätterten von selbst um.

„Das ist ein kleiner Metaversum-Wurm … er ist nur auf der ersten Stufe …“

Damon starrte sie an, sein Gesicht war ein einziges Bild der Empörung.
„Ich hasse es, wenn Ungeziefer in mein Haus kommt … lass es uns töten …“

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

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