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Kapitel 254: Ist das das Ende?

Kapitel 254: Ist das das Ende?

Das Geräusch von Blut, das auf den Waldboden tropfte, war das einzige Geräusch in der ohrenbetäubenden Stille des Bergwaldes.
Nicht mal das Zirpen von Insekten oder das Rascheln von Blättern – nur pure, erstickende Stille.

Das war mehr als alles andere ein unheilvolles Zeichen.

Trotzdem gingen sie weiter. Blut klebte an ihrer Haut, an manchen Stellen war es getrocknet, an anderen noch frisch. Sylvia versuchte, Damon zu heilen, aber er schüttelte sie ab, sein Gesichtsausdruck kalt und undurchschaubar. Sie drängte nicht weiter.
Die anderen wurden wegen ihrer Verletzungen versorgt, doch das Seltsamste war Xander, der einen direkten Treffer von einem Kriegstroll abbekommen hatte. Nach aller Logik hätte er tot sein müssen, oder zumindest schwer verletzt. Aber als Sylvia ihn untersuchte, fand sie keine einzige Prellung. Keine Schwellungen. Keine inneren Blutungen.

Das ergab keinen Sinn.
Damon taumelte vorwärts, die Finger zu Fäusten geballt, sein Körper blutüberströmt – teils sein eigenes Blut, teils das von anderen.

Sylvia hatte Angst.

Das hatte sie schon seit einer Weile.

Sie alle hatten Angst.

An ihrer Seite konnten sie Atemgeräusche hören. Und Flüstern. Die Stimmen schienen immer weit entfernt zu sein, aber sie wussten es besser.

Was auch immer da flüsterte … war viel näher, als es klang.
Dieser Wald war ein schrecklicher Ort.

Sylvia biss die Zähne zusammen. „Lass mich dich verbinden, bitte. Bei diesem Blutverlust wirst du zusammenbrechen …“

Ihre Worte wurden von einem lauten Knurren unterbrochen.

Damons Magen.

Es hallte unnatürlich durch die Bäume, wurde von der unheimlichen Stille verschluckt, nur um dann zurückzukommen, gedehnt und verzerrt, als würde der Wald selbst ihn verspotten.
Die anderen spannten ihre Muskeln an und hielten ihre Waffen fester.

Sie hatten alle Angst. Und sie waren müde.

Seit drei Stunden bewegten sie sich immer tiefer in etwas hinein, das sich wie ihr unvermeidlicher Tod anfühlte.

Evangeline durchsuchte die wenigen Reste ihrer Vorräte und holte das letzte Stück konservierte Nahrung heraus, das sie noch hatte. Leise ging sie auf Damon zu, ihre Bewegungen vorsichtig.
Sie hielt ihm das Essen hin. „Hier. Du solltest etwas essen.“

Damon hob den Blick.

Einen Moment lang sah er nicht auf das Essen.

Er sah sie an.

Nicht ihr Gesicht, sondern tiefer – dorthin, wo ihr Herz war.

Dann wanderte sein Blick zu Sylvia.

Die Haare in Evangelines Nacken stellten sich auf.
Damons Lippen öffneten sich leicht und ein leises Flüstern kam über sie.

„Ich bin so hungrig … Ich will einfach nur essen …“

Evangeline biss sich auf die Lippe.

Er nahm das Essen nicht.

Stattdessen drehte er sich um und ging weiter, als wäre nichts passiert.

Sie zwang sich, das Unbehagen in ihrer Brust hinunterzuschlucken.
„Wir … wir können etwas essen, sobald wir die Duhu-Berge verlassen haben“, sagte sie, als würde das sagen, es würde wahr werden.

„Du hast es selbst gesagt. Wir müssen nur den Flüsternden Wald erreichen. Dann finden wir die zerstörte Stadt.“

Sie biss sich auf die Lippe und senkte den Kopf.

„Wir können überleben … oder?“

Damon antwortete nicht.

Er ging einfach weiter.
Die anderen warfen sich unsichere Blicke zu, nicht sicher, ob er verzweifelt war oder einfach zu erschöpft, um zu sprechen.

Dann, für einen kurzen Moment, änderte sich etwas.

Seine Augen blitzten klar auf.

Er biss die Zähne zusammen und seine leise, feste Stimme durchbrach die Stille.

„Ich werde nicht sterben. Und ihr auch nicht. Wir müssen diesen Wald verlassen, bevor die Sonne untergeht.“
Die Überzeugung in seinen Worten ließ sie erschauern.

Ihre Verzweiflung ließ nach, wenn auch nur ein wenig.

Sie nickten und gingen weiter.

Während sie gingen, wurden die Stimmen im Wald lauter.

Mehr Atemgeräusche.

Mehr Flüstern.

Mehr unsichtbare Augen, die sie aus der Dunkelheit beobachteten.

Damon holte tief Luft.

Er hatte Hunger.

Er wollte einfach nur essen.

Sein Schatten wollte Fleisch.
Er wollte Menschenfleisch …

Aber er durfte seinen Schatten nicht die Kontrolle übernehmen lassen.

Er hatte die Opfergabe-Fähigkeit ausgiebig genutzt und nachdem er seinen Schatten vorausgeschickt hatte, um die Lage zu erkunden, hatte er mehr als 2.000 Manapunkte verbraucht, nur um sie aufrechtzuerhalten. Jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als jeden letzten Rest Mana für das zu sparen, was noch kommen würde.

Also war er hungrig.

Dieser Hunger hatte seine Vorteile – er hielt seine Kräfte besser aufrecht als sonst. Aber gleichzeitig zehrte er an seiner geistigen Gesundheit. Er war schon am Ende seiner mentalen Kräfte.

Seine wilde Seite flüsterte ihm zu.

Dreh um. Töte die Kriegstrolle. Lass dich von deiner Dunkelheit verschlingen. Werde gierig. Töte alle. Du kannst alleine überleben … allein … das hast du immer geschafft.
Damon biss die Zähne zusammen und verdrängte die Gedanken aus seinem Kopf.

Sie kämpften sich weiter voran, ihre müden Körper schleppten sich durch den verfluchten Wald. Die Waldkreaturen griffen sie nie direkt an, sondern spielten nur mit ihnen.
Einmal, zur Mittagszeit, packte etwas Unsichtbares Sylvia an den Haaren und riss sie nach hinten. Als sie sich umdrehten, sahen sie nichts als ein abgetrenntes, schwebendes Bein, das unnatürlich in der Luft schwankte, bevor es verschwand.

Ein anderes Mal hatte sich etwas ihrer Gruppe angeschlossen.

Es hatte genau die Gestalt eines von ihnen angenommen und war kilometerweit neben ihnen hergelaufen.

Niemand sagte ein Wort.

Niemand nahm es wahr.
Und nach einer Weile … verschwand es einfach.

Seitdem waren ihre Gesichter blass.

Jetzt, da die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, konnten sie endlich den Weg vor sich sehen – ihren Weg aus dem Wald.

Sie mussten nur noch den Wald verlassen.

Nur noch ein paar Schritte.

Dann –

„Jekejejekekrk … Jejejejjr … Hehehhekekekk …“
Ein Chor von Gelächter. Krank. Verdreht.

Spöttisch.

Die Kreaturen des Waldes hatten nicht die Absicht, sie gehen zu lassen.

Niemand, der den Wald betrat, kam jemals lebend wieder heraus.

Damon seufzte, ein bitterer Geschmack der Verzweiflung auf der Zunge.

Sie waren so nah dran gewesen …

Er hatte geglaubt, sie könnten vor Einbruch der Nacht entkommen.

Seine Lippen verzogen sich zu einem selbstironischen Lächeln.
Welche schrecklichen Kreaturen würden kommen, um unser erbärmliches Leben zu beenden?

Von den Bäumen begann etwas herunterzufallen.

Schwarzes Fell, das sanft zu Boden schwebte.

Während es fiel, schien das schwache Sonnenlicht im Wald zu verblassen, als würde die bloße Anwesenheit dieser Wesen die Welt um sie herum verdunkeln.

Dann entstand aus dem Fell Fleisch.

Knochen verdrehten sich, Sehnen sprangen an ihren Platz und groteske Körper nahmen Gestalt an.
Nicht nur eine.

Viele.

Es waren Bestien – bedeckt mit schwarzem Fell, aber mit menschlichen Händen. Ihre grotesken Gestalten ähnelten übergroßen Pavianen, ihre langen Finger krümmten sich unnatürlich, ihr Atem zischte in der Stille.

Der Boden war übersät von ihnen.

Leblos. Regungslos.

Damon und die anderen standen wie erstarrt da, ihre Gesichter blass, ihre Beine schwer vor lauter Angst.
Dann fiel etwas anderes aus den Bäumen.

Ätherische Gestalten – Geister, gespenstisch und schwerelos, die aus dem Blätterdach herabkamen.

Geisterhafte, affenähnliche Seelen.

Jeder Geist versank in einem der leblosen Körper auf dem Boden.

Und dann –

verschwand die lähmende Angst.

Aber bevor sie sich bewegen konnten –

zuckten die Leichen.

Dann zuckten sie krampfhaft.
Dann standen sie auf.

Die Luft war erfüllt von Geräuschen – Spott, Gekicher, Kreischen.

Die Bestien grinsten und entblößten Reihen von dolchartigen Zähnen. Einige standen auf allen vieren, andere beugten sich auf zwei Beinen vor. Ihre langgestreckten Schnauzen verzogen sich zu beunruhigenden Grinsen. Ihre Finger – lang, menschenähnlich, unnatürlich – zuckten vor Aufregung.

Damon atmete langsam aus.
Er senkte den Kopf.

Er hatte in einem alten Reisebericht über diese Kreaturen gelesen.

Teufelsaffen.

Sie hatten lange Hände, scharfe Reißzähne und eine widerwärtige, fast menschliche Intelligenz.

Er hob den Blick zur Sonne.

Sie versank hinter den Bäumen, ihr Licht erlosch.

Und mit ihr seine Hoffnung.

Ist das das Ende …?

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

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