Switch Mode

Kapitel 144: Hebelwirkung

Kapitel 144: Hebelwirkung

Die Sonne schien durch das Fenster eines riesigen, perfekt eingerichteten Schlafzimmers. Alles in diesem Raum strahlte Reichtum und Luxus aus, so ein Ort, den sich nur die ganz Reichen leisten können.
Auf dem großen Bett lag ein junger Mann mit dunklen Haaren, halb unter der Bettdecke, und schlief friedlich. Sein Körper war makellos, ohne eine einzige Narbe, die seine schlanken, durchtrainierten Muskeln verunstaltete. Sein Gesicht war zwar nicht besonders gutaussehend, aber es hatte einen Charme, den viele attraktiv fanden.

Er regte sich leicht im Schlaf, doch seine friedliche Haltung wurde jäh unterbrochen, als er plötzlich aufwachte.
Seine dunklen Augen weiteten sich, als er den ihm unbekannten Raum wahrnahm. Der schwache, zarte Duft in der Luft weckte ein Gefühl der Vertrautheit, obwohl ihm der Raum selbst nicht bekannt war. Die Architektur kam ihm bekannt vor – schließlich wohnte er im selben Gebäude. Aber dieser Raum war seinem in jeder Hinsicht weit überlegen, von der Einrichtung bis zur Ausstattung. Dies war nichts anderes als die Kriegshallen.
Überraschung vermischte sich mit Misstrauen, als er sich aufrichtete und seine Umgebung musterte. Seine Arme waren nicht gefesselt, seine Bewegungen waren nicht eingeschränkt. Es gab keine Ketten, keine magischen Siegel, die ihn hinderten.

Er breitete seine Schattenwahrnehmung aus und suchte den Raum nach Gefahren ab. Es waren keine zu sehen. Seine Augen huschten umher und nahmen jedes Detail wahr – bis ihm etwas Ungewöhnliches auffiel.

Er sah seinen Schatten nicht.

„Wo ist er … dieser verdammte …“
Sein Blick schoss zu dem Gang, der zu einem großen Badezimmer führte. Da war er – sein Schatten – und lehnte an der Wand neben der Tür. Seine Form, eine tintenschwarze Silhouette ohne greifbare Substanz, schien zu schmollen.

Wenn ein Schatten jemals Emotionen ausdrücken konnte, dann dieser. Er stand mit verschränkten Armen da, seine Haltung ähnelte der eines Kindes, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen worden war.
Damons Miene verdüsterte sich, als Ärger in ihm aufstieg. Das letzte Mal, als er mit diesem Ding zu tun hatte, hätte es ihn fast dazu gebracht, Xander Ravenscroft zu töten. Schlimmer noch, es hatte eigenmächtig gehandelt und Lilith Astranova angegriffen, eine Entscheidung, die Damon nicht gebilligt hatte.

„Komm her, du Mistkerl“, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Der Schatten zögerte und ballte eine Faust in Richtung Bad, als würde er unhörbare Flüche murmeln. Dann glitt er widerwillig durch den Raum zu seiner Seite, wo er hingehörte.

Damon starrte ihn kalt an, seine Geduld war bereits am Ende.

Der Schatten verschränkte erneut die Arme, seine Haltung schrie: Was guckst du so?
Damon seufzte und zwang sich, seine Verärgerung zu unterdrücken. Die Fakten blieben bestehen: Er war nicht angekettet, er wurde nicht nach Valerion gebracht, um vor Gericht gestellt und hingerichtet zu werden, und er war nicht tot. Stattdessen befand er sich in einem Zimmer, das eindeutig ein Frauenzimmer war.

Fragen schossen ihm durch den Kopf, und sein Schatten schien die Antworten zu kennen.

„Okay, fang an zu reden“, forderte er.
Der Schatten zuckte mit den Schultern und drehte seine Finger in übertriebenen Bewegungen um seinen Kopf.

Damon kniff die Augen zusammen, denn er verstand diese Geste nur zu gut. Der Schatten verspottete ihn. Er sagte im Grunde: Bist du verrückt? Ich bin ein Schatten. Ich habe keine Stimme. Wie soll ich reden?

Er ballte die Fäuste und seine Stimme sank zu einem gefährlichen Knurren. „Du weißt, was ich meine.“

Der Schatten nickte, obwohl seine Haltung vermuten ließ, dass er genauso genervt von ihm war wie er von ihm.

In den nächsten Augenblicken teilte der Schatten seine Beobachtungen durch Gesten und Bewegungen mit. Damon setzte die Ereignisse zusammen und füllte die Lücken mit seinen eigenen Vermutungen. Am Ende überkam ihn ein Gefühl der Unruhe.

Er war nicht in unmittelbarer Gefahr – seine Wunden waren vollständig verheilt –, aber er steckte in einer völlig neuen Situation.
Sein Geheimnis war gelüftet, zumindest teilweise. Lilith Astranova hatte herausgefunden, was er war. Sie wusste, dass er sieben Studenten getötet und verspeist hatte. Schlimmer noch, sie wusste von Carmen Vale – einem Tod, den Damon mehr bereute als jeden anderen.

Und doch hatte sie ihn nicht gemeldet. Das war offensichtlich, sonst wäre er nicht in ihrem Zimmer.

„Sie hat etwas gegen mich in der Hand“, murmelte er vor sich hin.
Sie hatte ihn nicht nur besiegt, sondern auch gefangen genommen. Damon seufzte und lehnte sich gegen das Bettgestell.

„Ich habe meine Wachsamkeit aufgegeben.“

Es war eine Reihe unglücklicher Umstände gewesen. Er war davon ausgegangen, dass Lilith noch unter Hausarrest stand. Aber offensichtlich war sie lange genug freigelassen worden, um einen Plan gegen ihn zu schmieden. Sie musste im Haus geblieben sein und darauf gewartet haben, dass er seine Wachsamkeit verringerte, bevor sie zuschlug.
Und zugeschlagen hatte sie. Jetzt musste Damon mit den Folgen fertig werden.

Er hatte sich auf das Schlimmste vorbereitet. Ein überzeugendes Argument, um Marcus die Schuld zu geben, einen ausgeklügelten Fluchtplan, um mit seiner Schwester in ein anderes Land oder auf einen anderen Kontinent zu fliehen. Damon hatte sich unzählige Szenarien ausgemalt, alle düster. Doch nie hätte er gedacht, dass er einfach in einem Bett aufwachen würde.
Die schiere Normalität dieses Ausgangs war beunruhigend, fast noch erschreckender als die Alternativen. Sein Instinkt schrie ihn an, wachsam zu bleiben.

Die eigentliche Frage beschäftigte ihn: Was wollte Lilith Astranova? Warum hatte sie ihn nicht angezeigt? Was war ihr Endziel? Diese Gedanken quälten ihn, während sein Schatten ihn leise über die Situation informierte und ihm bestätigte, dass er tatsächlich noch am Leben und in ihrer Gewalt war.
Erleichterung und Angst kämpften in ihm. Er wusste nicht, ob er für diese Gnadenfrist dankbar sein oder sich vor dem Schicksal fürchten sollte, das ihn erwartete. Das Einzige, was er mit Sicherheit wusste, war, dass Lilith selbst die Antworten hatte, und wie auf seine Gedanken hin hallte das Geräusch von Schritten durch den Flur.

Die Tür schwang auf und eine Gestalt trat ein. Damon stockte der Atem.
Eine wunderschöne Frau mit feuerrotem Haar betrat den Raum, ihr nasses Haar klebte an ihrer Haut. Sie warf keinen einzigen Blick auf das Bett, auf dem er lag, ihre Haltung war ruhig, fast gleichgültig. Entdecke weitere Abenteuer in My Virtual Library Empire

Aber es war nicht ihre gelassene Haltung, die ihn erschreckte – es war das, was sie trug.

Oder besser gesagt, das, was sie nicht trug.

Ein Handtuch. Das war alles.
Damon blinzelte, sein Blick blieb unwillkürlich an ihr hängen, seine Gedanken wirbelten durcheinander. Lilith Astranova nur mit einem Handtuch bekleidet zu sehen, hatte er in keinem seiner Fantasieszenarien erwartet.

Als würde sie die Schwere seines Blicks spüren, verengten sich ihre scharfen, smaragdgrünen Augen. Langsam, bedächtig drehte sie den Kopf in seine Richtung.
Damon schluckte, ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Ihr Blick senkte sich auf seinen, und für einen Moment hing Stille in der Luft, schwer von Spannung.

Dann wanderte ihr Blick nach unten, auf sich selbst. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich ganz leicht, eine Mischung aus Erkenntnis und etwas Unlesbarem huschte über ihr Gesicht.

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Options

not work with dark mode
Reset