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Kapitel 140: Wenig Dankbarkeit

Kapitel 140: Wenig Dankbarkeit

Es war in den letzten Tagen der Dämonenkriege, mitten im Ravenscroft-Gebiet. Der Vater und der ältere Bruder von Herzog Xander waren an die Front gezogen und hatten nur Xander, seine kleine Schwester und ihre Mutter zurückgelassen, um das Gebiet zu verwalten. Es war eine schwere Zeit – viele Männer waren zum Krieg eingezogen worden und die Ressourcen waren knapp. Die Preise für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs waren auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen.
Er erinnerte sich noch genau daran – er würde es nie vergessen.

Seine Mutter war eine gütige Frau, mitfühlend und selbstlos. Die wenigen Ressourcen, die ihren Haushalt erreichten, verteilte sie persönlich unter den einfachen Leuten. Trotz der Knappheit versuchte sie ihr Bestes, um ihr Leid zu lindern.
An einem solchen Tag beschloss sie, Medikamente, Lebensmittel und die wenigen Vorräte, die verfügbar waren, in eine nahe gelegene Stadt zu bringen. Sie lehnte es ab, Ritter mitzunehmen, da sie der Meinung war, dass gepanzerte Männer mit Schwertern die ohnehin schon verzweifelten Stadtbewohner nur einschüchtern würden. Es war Kriegszeit, die Menschen lebten in ständiger Anspannung, und sie wollte ihnen Trost spenden, nicht Angst einjagen.
Die kleine Karawane bestand aus ihr und ihren beiden Kindern: Xander, der erst sieben Jahre alt war, und seiner kleinen Schwester. Er erinnerte sich an die Armut in der Stadt, die sie besuchten, und an die spürbare Spannung in der Luft. Als der Konvoi in die Stadt einfuhr, bemerkte er, wie die Menschen sie ansahen – nicht mit Dankbarkeit, sondern mit etwas Dunklerem. Selbst als Kind konnte er das spüren.

Das waren keine freundlichen Blicke.
Sie hielten auf dem Dorfplatz an, um die Vorräte zu verteilen. Aber mit einer einzigen Stimme brach alles zusammen.

„Nieder mit dem Adel!“

Der Schrei brach los und mit ihm brach Chaos aus. Die Leute empfingen sie nicht mit Dankbarkeit oder Erleichterung, sondern mit Wut, Hass und Gewalt. Steine flogen, Mistgabeln wurden erhoben und Molotowcocktails erhellten das Dorf.
Xander erinnerte sich an das rote Leuchten der Flammen und die sengende Hitze, als alles um sie herum brannte. Er erinnerte sich daran, wie seine Mutter ihm seine kleine Schwester in die Arme drückte und sie beide mit ihrem Körper schützte. Er erinnerte sich an ihr Blut, das floss, als sie die Wut der Randalierer abbekam.

Die Wärme ihres Blutes. Der fischige Geruch. Der metallische Geschmack, der in der Luft hing.

Und die ohrenbetäubenden Schreie seiner kleinen Schwester.
Aber mehr als alles andere erinnerte er sich an die Hilflosigkeit. Wie machtlos er sich gefühlt hatte.

Von diesem Tag an hasste er die einfachen Leute. Undankbare Elendige. Er verachtete sie mit jeder Faser seines Wesens. Aber vor allem hasste er die Ohnmacht, die sie ihm eingeflößt hatten.
Sie hatten überlebt – alle drei. Gerade noch rechtzeitig gerettet. Der Krieg war schließlich zu Ende, und seine Mutter, die immer vergebungsbereit war, hegte keinen Groll. Sie verstand die Verzweiflung, die die Menge zu solcher Raserei getrieben hatte.

Aber Xander konnte es nie vergessen.

Jetzt stand er wieder hier, erneut von Flammen und Blut umgeben, und fühlte dieselbe Ohnmacht gegenüber einem einfachen Bürger.
Er rang nach Luft, denn in dem lodernden Inferno des Waldes war kaum Sauerstoff zu finden. Der Rauch war dicht, würgte ihn, blendete ihn. Sein Körper war zerschlagen und blutete, seine Sicht verschwamm vor Hitze und Schmerz. Doch als er durch den Dunst blickte, sah er die Augen seines Gegners – tränengefüllt, seine Gefühle offen.
Xander wusste nicht, ob die Tränen vom Rauch kamen oder von etwas Tieferem, aber diese Augen spiegelten einen Kampf wider, den er nicht verstehen konnte.

Sein Gegner stand da, unbeeindruckt von der stickigen Luft. Er ragte wie eine unaufhaltsame Kraft vor ihm auf, sein Körper strahlte eine wilde Brutalität aus.

Und dann schlug er wieder zu. Und wieder.
Jeder Schlag landete präzise und kraftvoll und hinterließ Xander in seinem eigenen Blut. Die Hilflosigkeit kehrte zurück, krallte sich in seine Brust und verschlang ihn, als er auf die Knie fiel.

Der Adlige sah ihn nur an, sein durchdringender Blick voller Entschlossenheit und Stolz. Xander biss die Zähne zusammen und zwang sich, den brennenden Schmerz seiner gebrochenen Knochen und die Verbrennungen, die sein Fleisch versengten, zu ignorieren.
Er kroch, zog seinen ramponierten Körper über den blutigen Boden und griff mit zitternder Hand nach dem Griff seines Schwertes. Der kalte Stahl fühlte sich schwerer an als je zuvor, aber er weigerte sich, loszulassen.

„Ich darf nicht gegen einen Bürgerlichen verlieren …“, flüsterte Xander mit heiserer, aber trotziger Stimme.

„Ich muss stolz sein … Ich bin nicht mehr machtlos.“

Mit aller Kraft zwang er sich, aufzustehen. Selbst mit zerschmetterten Beinen stand er da und zitterte am ganzen Körper. Die scharfen Knochenfragmente bohrten sich in sein Fleisch, Blut sammelte sich unter ihm, doch er hielt durch. Tränen strömten aus seinen Augen, aber nicht aus Schwäche – es waren Tränen des Schmerzes und der Wut, getrieben von purer Willenskraft.

„Siehst du mich, Damon Grey?“, brüllte er mit brüchiger, aber unerschütterlicher Stimme.
„Ich stehe noch … also wage es nicht, Mitleid mit mir zu haben! Ich bin nicht schwach!“

Seine Worte schienen die Luft zu durchschneiden und den Jungen vor ihm zu erreichen. Damon erstarrte, seine Augen weiteten sich und waren voller Emotionen – Verwirrung, Schuld, vielleicht sogar Befreiung. Für einen Moment legte sich der Sturm in Damons Blick und er lächelte schwach.
„Ich sehe dich …“, sagte Damon leise, seine Stimme klang seltsam schwer.

„Du bist nicht schwach … du bist ungebrochen.“

Xander lächelte trotz der Qualen, die seinen Körper durchfuhren. Diese Anerkennung, so kurz sie auch war, beflügelte etwas tief in ihm. Plötzlich breitete sich eine Wärme in seinem Körper aus, ein Gefühl, das ihm fremd und doch vertraut war. Seine Mana wurde reiner, schärfer, als wäre sie durch seine Entschlossenheit geschliffen worden.
Dann spürte er es – einen fernen, mächtigen Ruf. Die Struktur der Realität schien sich zu verschieben, die Schwerkraft verbog sich um ihn herum, während seine Seele mit einer urzeitlichen Kraft in Resonanz trat. Das Klingeln in seinem Kopf wurde lauter, klarer, und dann verstand er.

Es war der Ruf der ersten Klasse.

Xander umklammerte sein Schwert fest, hob es erneut und seine Entschlossenheit strahlte heller denn je.
„Kämpfe gegen mich“, forderte er mit fester Stimme, obwohl sein Körper vor Qual zitterte.

Er wusste, dass die Chancen gegen ihn standen. Damon war schneller, stärker, ein Monster sowohl in seiner Statur als auch in seiner Skrupellosigkeit. Sein lächerlicher Zauber mit der magischen Kugel hatte Xanders Körper bereits in Trümmer gelegt.

Aber Xander war das egal. Wenn Damon bereit war, sich dem Wahnsinn hinzugeben, dann würde er es auch tun.
„Na gut“, murmelte Xander vor sich hin, seine Stimme zitterte vor Schmerz und Entschlossenheit. „Dann muss ich eben selbst etwas Verrücktes tun.“

Er schloss die Augen, zog jede Unze seiner Mana in sich hinein und verdichtete sie zu einem dichten Feld. Das war keine Verteidigungsbarriere – es war etwas viel Gefährlicheres. Er hüllte seinen Körper in einen dünnen Schleier aus verdichteter Schwerkraft, dessen Kraft die Luft um ihn herum verzerrte.
Mit der knisternden Barriere um sich herum stürmte er los.

Der Boden unter seinen Füßen bröckelte bei jedem Schritt, Flammen und Trümmer wirbelten hinter ihm auf. Die Welt verschwamm, als der Schmerz unerträglich wurde und seine Sicht sich zu einem roten und weißen Schleier verdichtete. Aber er hielt nicht an. Er konnte nicht anhalten.
Als er Damon erreichte, schwang er sein Schwert mit aller Kraft nach unten. Der Aufprall sandte eine Schockwelle aus, die sich nach außen ausbreitete, auf den Boden schlug und einen kleinen Krater hinterließ.

Schwer atmend öffnete Xander die Augen, verzweifelt darauf bedacht, seinen Gegner besiegt zu sehen.

Aber Damon war immer noch da, nur wenige Zentimeter außerhalb seiner Reichweite. Der Junge lächelte, seine ruhige Haltung unbeeindruckt vom Chaos um sie herum. Genieße neue Kapitel aus „My Virtual Library Empire“
„Du hast daneben getroffen“, sagte Damon mit einem Grinsen. „Du hättest von Anfang an einen Speer nehmen sollen.“

Bevor Xander reagieren konnte, rammte Damon ihm seinen Dolch in die Brust. Der Schmerz verschwand augenblicklich, als die Sicherheitsarmbänder aktiviert wurden und seine Niederlage signalisierten. Xanders Körper begann sich in Lichtfunken aufzulösen und verschwand vom Schlachtfeld.
Als sein Bewusstsein schwankte, glaubte er, Damon leise murmeln zu hören.

„Danke … dass du mich zurückgeholt hast.“

Und dann war Xander verschwunden, und auf dem Schlachtfeld war es still, bis auf das Knistern der Flammen und das leise Echo seiner unerschütterlichen Entschlossenheit.

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Mein lebender Schatten verschlingt mich, um mich stärker zu machen

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
[Dein Schatten lebt.] [Füttere deinen Schatten, verschlinge Seelen, steigere deine Level, erlange Fähigkeiten, erfülle Quests und werde stärker.] [Möchtest du deine aktuellen Werte sehen?] In der magischen Welt von Aetherus ist Damon Grey der schwächste Schüler der Aether Academy. Wegen seiner Schwäche und seiner trotzigen Art wird er ständig gemobbt und verspottet. Doch er erträgt die Qualen und klammert sich an sein Stipendium – das Einzige, was ihm das Geld gibt, um seine kranke Schwester am Leben zu erhalten. Nach einem brutalen Angriff, der ihn fast das Leben kostet, begegnet Damon im Wald einer dunklen, zähflüssigen Wesenheit, die sich mit seinem Schatten verbindet und das Living Shadow System erweckt. Diese seltsame Kraft verleiht ihm unvorstellbare Fähigkeiten, hat aber einen hohen Preis: einen unstillbaren Hunger nach Seelen und Fleisch, um seinen Schatten zu ernähren. Jetzt, da sein Schatten lebt und unersättlich ist, steht Damon vor einer schrecklichen Entscheidung: ihn füttern, um stärker zu werden, oder ihn hungern lassen und mit ihm sterben. In einer Welt, die von skrupellosen Adligen, tödlichen Monstern und machthungrigen Dämonen beherrscht wird, muss Damon entscheiden, ob seine neu gewonnene Kraft ein Fluch oder der einzige Weg zum Überleben ist. Mit dem Living Shadow System ist sein Schicksal klar: verschlingen oder verschlungen werden. Discord. https://discord.gg/5VVpgK9DUU Mein Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy. Geschrieben vom Autor renegadex. Lies den Roman "My Living Shadow System Devours To Make Me Stronger" kostenlos online.

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