Sie schauten sie voller Hoffnung und Sorge an. Es herrschte kurz Stille, bevor Nita weiterredete.
„Das ist nicht das Ende. Ihr müsst euch fest vornehmen, dass Meister Leins Ziel erreicht wird. Wir werden die Erde wiederherstellen und seinen Namen im ganzen Universum verbreiten.“
Ihre Stimme war ruhig, aber man konnte eine gewisse Schärfe heraushören. Jedes Wort, das sie sagte, war von einer Überzeugung geprägt, die sich in ihren Herzen ausbreitete.
Als sie ihre Worte hörten, schienen alle Kernmitglieder wie erwacht. Ihre Blicke veränderten sich und waren nun voller Entschlossenheit und Entschiedenheit.
„Bereit, Prinzessin!“, riefen sie unisono.
Von diesem Tag an würden große Veränderungen im Göttlichen Himmel stattfinden.
***
Inmitten des grenzenlosen Sternenmeeres raste eine riesige Handelskarawane mit hoher Geschwindigkeit durch den Kosmos und sprang mit Lichtblitzen, die die Dunkelheit durchdrangen, von einem Portal zum nächsten.
Das Flaggschiff der Karawane war ein riesiges Schiff, das sich über Dutzende von Kilometern erstreckte, mit glänzenden Kristallschilden bedeckt und mit den Insignien verschiedener Handelsfraktionen aus dem ganzen Universum verziert war.
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Dahinter verfolgten kosmische Piraten sie wie ein Rudel wilder Raubtiere. Ihre Schiffe waren kleiner, aber mit gesetzestreuen Waffen vollgepackt, die Energiewellen abfeuerten, die durch die Leere vibrierten und dimensionale Brüche entlang des Weges der Karawane verursachten.
Im Inneren des Flaggschiffs war die Spannung greifbar. Die Navigatoren schrien, während sie weiterhin Raumportale für Dimensionssprünge öffneten.
„Nächstes Portal in fünf Sekunden! Bereitet euch auf den Aufprall vor!“, brüllte ein Techniker, während seine Hände schnell über eine holografische Konsole huschten.
Das Schiff wurde heftig durchgeschüttelt, als eine Energiewelle von den Piratenschiffen auf den Schild traf. Feine Risse begannen sich entlang der Außenbarriere auszubreiten.
Auf dem Hauptdeck standen fünf Herrscher mit königlicher Macht und schützten das Schiff vor dem Angriff der Piraten.
Sie standen am Rand des Decks und beobachteten die sich nähernden Piratenschiffe.
Währenddessen stand an Bord des führenden Piratenschiffs ein großer Mann in schwarzer Rüstung mit leuchtend roten Augen an der Spitze des Rumpfes. Es war Kapitän Drathos, ein gefürchteter Pirat, der dafür bekannt war, himmlische Artefakte aus kosmischen Ruinen zu stehlen.
In seiner Hand schwebte ein schwarzer Stab, der mit einem leuchtenden Kristall verziert war und eine Aura ausstrahlte, die in die Raumzeit selbst eindrang.
„Glaubt ihr, ihr könnt für immer fliehen?“, hallte seine Stimme über das Schlachtfeld. Mit einem einzigen Schwung seines Stabes wurde der Raum um die Karawane plötzlich schwer und stagnierte – als wäre die Zeit selbst eingefroren!
Ein großer Mann in einer goldenen Robe runzelte die Stirn.
„Verdammt, das ist der Stab der Raumstasis … So können wir nicht einfach entkommen.“
Ein Mann in glänzender schwarzer Rüstung hob die Hand und schlug mit einem Blitz in die gefrorene Leere. Aber die Energie wurde einfach absorbiert, ohne Wirkung zu zeigen.
Eine maskierte Frau mit einer leuchtend grünen Aura kniff die Augen zusammen.
„Wenn wir diesen Stab nicht zerstören, werden sie uns in wenigen Minuten gefangen nehmen.“
Kapitän Drathos lachte und streckte dann seine Hand nach vorne.
„Feuert die Kosmische Kanone!“
Von dem Piratenschiff wurde eine riesige Kanone abgefeuert, die mit der Kraft der Gesetze aufgeladen war. Ihr Schuss glich einer Miniatur-Sonne, die sich schnell auf die Karawane zubewegte.
Im entscheidenden Moment sprang ein Mann mit langen weißen Haaren, dessen Körper in brennendes Sternenlicht gehüllt war, in die Luft. Sein sternenförmiger Speer entzündete sich und zerschnitt die Leere mit einer strahlenden Spur.
„Ich kümmere mich darum!“, rief er und schleuderte seinen Speer direkt auf den herannahenden Kanonenschuss.
BOOOOOM!
Eine gewaltige Explosion erschütterte die Leere und sandte Schockwellen aus, die die kosmischen Wolken auseinanderrissen.
Doch Captain Drathos war noch lange nicht fertig. Mit einem verschmitzten Grinsen hob er seinen Stab höher.
„Du denkst, das reicht? Beschleunige die Raumversiegelung!“
***
Zurück an Bord von Leins Raumschiff wurde die Stimmung plötzlich düster.
Alerons Gesicht war jetzt mit leuchtend roten Kussabdrücken übersät, Überreste der Lippen des seltsamen Frosches. Mehr als zwanzig Abdrücke zierten sein Gesicht und ließen ihn wie eine Leinwand voller Kritzeleien aussehen.
Sein Gesichtsausdruck war weit entfernt von der Fröhlichkeit, die er zuvor gezeigt hatte. Seine Augen waren stumpf, sein Atem schwer, als hätte er gerade eine vernichtende Niederlage im Spiel seines Lebens erlitten.
Lein beobachtete die Szene schweigend. Er sah zu, wie Aleron die Folgen seiner eigenen verrückten Idee trug. Seltsamerweise schien der Frosch ihn mehr zu mögen als alle anderen. Tauriel bekam nur zwei Kussflecken, die Wachen ein paar, während Efan und Laras völlig unversehrt blieben.
Jetzt trugen Efan und Laras ein zufriedenes Lächeln auf ihren Gesichtern. Sie sahen Aleron an, als wäre er ein Schatz, den sie jederzeit ausbeuten könnten.
Plötzlich brach Gelächter unter ihnen aus.
„Hahaha … Fühl das! Auf diesen Moment habe ich tausende von Jahren gewartet!“, rief Tauriel mit unverhohlener Genugtuung.
Aleron blieb derweil still. Sein scharfer Blick war auf den sich drehenden Krug vor ihnen gerichtet. Langsam wurde die Drehung langsamer … langsamer … bis sie schließlich zum Stillstand kam.
Mit einem knarrenden Geräusch öffnete sich der Deckel des Kruges.
Ein hässliches Gesicht tauchte auf – hervorquellende, übergroße Augen, ein runder Kopf von mattgrüner Farbe und dicke, abstoßende Lippen. Der Frosch drehte seinen Kopf in alle Richtungen, seine Pupillen drehten sich schnell, als würde er sein nächstes Opfer auswählen.
„Frosch …“
„Froog …“
Seine raue Stimme hallte wider, gefolgt von einem lauten Rülpser, der die Luft erschütterte.
Sein Blick wanderte langsam.
Zuerst auf Efan. Dann auf Laras. Weiter auf Tauriel und so weiter. Bis schließlich diese großen Augen direkt auf Aleron ruhten.
In einem Augenblick funkelten Alerons zuvor stumpfe Augen scharf. Aber es war kein Ausdruck von Freude – es war pure Mordlust.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Wenn dieser Frosch es wagte, noch einmal den Mund aufzumachen … würde es nur ein Ergebnis geben – den Tod.
Doch bevor er sich bewegen konnte …
BOOM!
Eine gewaltige Explosion erschütterte das Schiff und ließ seine gesamte Struktur unter der Wucht des Aufpralls erzittern.
Die Metallwände ächzten, und Warnsirenen heulten auf und erfüllten die Luft mit einem schrillen, drängenden Ton.
Eine mächtige Schockwelle brach von außen herein und ließ Energiewellen gegen die Barriere des Schiffes krachen.
Lein, Aleron und Tauriel reagierten sofort. Ohne zu zögern, aktivierten sie ihre jeweiligen Schutzschilde – Alerons Schild knisterte vor goldener Energie, Tauriels schimmerte in ätherischem blauem Licht und Leins strahlte eine ruhige, aber unerschütterliche Kraft aus.
Für einen Moment war es still.
Dann bewegte sich etwas in der Dunkelheit hinter dem Fenster des Schiffes.