Hana, die immer noch etwas über der Aufstiegstreppe schwebte, schaute zur Seite, als neben ihr ein Dimensionsriss auftauchte. Aus dem Riss kam langsam ein junger Mann mit grünen Haaren und einem langen grünen Gewand. Er wirkte ruhig, lächelte freundlich, aber er strahlte eine Stärke aus, die jedem unter ihm Respekt einflößte.
Der junge Mann stand aufrecht da und ließ seinen Blick über die Szene unter ihm schweifen. Die gefallenen Menschen, die unheimliche Stille – er nahm alles mit außergewöhnlicher Gelassenheit in sich auf. Mit leichten Schritten näherte er sich Hana und sprach mit einer Stimme, die so sanft war wie ein fließender Bach.
„Schwester, warum hast du mich gerufen?“ Er warf einen Blick auf den Boden, sein Gesichtsausdruck blieb neutral, trotz der Szene, die normale Menschen schockiert hätte.
„Budi, hilf mir, sie zu heilen und ihre Kräfte wiederherzustellen“, sagte Hana beiläufig, obwohl ihr Ton eindeutig eine Anweisung war.
Budi nickte gehorsam. Ohne zu zögern streckte er seine rechte Hand aus und beschwor seine Heilkraft. Die Umgebung um Budi begann sich zu verändern. Grüne Energie tauchte wie eine sanfte Brise auf, wirbelte herum und bildete ein schwaches Muster, das einem großen Baum ähnelte.
Der Baum sah aus, als wäre er lebendig, obwohl er eindeutig nur eine Manifestation von Aura war. Die schimmernden grünen Blätter und Wurzeln streckten sich zum Boden, als suchten sie nach den verwundeten Seelen.
Budi bewegte seine Hände, und die Aura des Baumes breitete sich sanft über die auf dem Boden liegenden Körper aus. Nach und nach kehrte die Farbe in ihre Gesichter zurück, ihre steifen Glieder begannen sich zu bewegen, und ihr flacher Atem wurde gleichmäßiger.
Diejenigen, die außerhalb des 50-Meter-Radius standen, beobachteten den gesamten Vorgang mit Ehrfurcht. Sie konnten ihre Augen nicht von dem leuchtend grünen Baum abwenden, als würden sie ein Wunder aus einer anderen Welt erleben.
„Gott sei Dank ist Lord Budi gekommen“, sagte der alte Mann Zai mit Tränen in den Augen. Seine früheren Gebete waren erhört worden, und nun sah er, wie die Opfer dank der Anwesenheit des jungen Mannes wiederbelebt wurden.
„Schnell, macht Fotos!“, rief ein Reporter seinem Kollegen zu.
„Es ist so selten, dass zwei Kernmitglieder an einem Ort zu sehen sind.“ Mit großer Eile machten sie Fotos und Videos, um diesen außergewöhnlichen Moment für die Ewigkeit festzuhalten.
Blitzlichter tanzten in der Luft, als wollten sie jedes Detail von Budis heilender Aura einfangen.
Budi richtete die grüne Aura des Baumes auf einen Mann, dessen Körper extrem blass aussah. Seine Haut war fast durchscheinend, seine Augen fest geschlossen, und seine grauen Lippen zeigten, wie schlecht es ihm ging. Die grüne Aura bewegte sich langsam, als suche sie nach einem Weg, das Leben des Mannes zu retten.
Die leuchtend grünen Blätter fielen von den Aura-Zweigen des Baumes und schwebten sanft wie Federn im Wind. Sobald sie den Körper des Mannes berührten, leuchteten sie heller und funkelten wie Edelsteine. Das grüne Licht der Blätter umhüllte den blassen Körper des Mannes und gab ihm allmählich seine natürliche Hautfarbe zurück.
Die Blätter verschwanden schließlich, nachdem sie ihr letztes strahlendes Leuchten abgegeben hatten, als würden sie vom Körper des Mannes absorbiert. Augenblicke später zitterte sein Körper leicht, und seine Augen öffneten sich langsam und enthüllten einen verwirrten, aber lebensfrohen Blick. Mit einer kleinen Anstrengung versuchte er sich aufzurichten, doch seine Bewegungen waren noch schwach.
„Wo bin ich?“, fragte er mit leiser, aber klarer Stimme.
Sein Körper fühlte sich voller Energie an, aber sein Geist war noch benebelt und versuchte, seine Umgebung zu begreifen. Er wandte sich der grünen Baumaura zu, die sich nun auf andere auf dem Boden liegende Körper zubewegte.
Dann blickte der Mann nach oben und richtete seinen Blick auf eine Frau in einer formellen Bluse, die in der Luft schwebte. Neben ihr stand ein junger Mann mit grünen Haaren, umgeben von einer Aura aus grünem Licht, das Lebensenergie ausstrahlte.
„Lady Hana? Lord Budi?“, murmelte der Mann mit verwirrter Stimme.
Er versuchte, sich zusammenzureimen, was passiert war, aber alles fühlte sich an wie Teile eines unvollständigen Puzzles.
„Eren … du bist aufgewacht!“
Eine leise, emotionsgeladene Stimme durchbrach die Verwirrung des Mannes. Von hinten umarmte ihn plötzlich eine Frau fest, ihr Körper zitterte vor unkontrollierbarem Schluchzen.
Die Umarmung war warm, aber in ihrem Griff lag ein Hauch von Verzweiflung. Die Frau, Mia, schüttete ihre Gefühle ohne Worte in die Umarmung, ihre Tränen fielen auf Erens Schulter. Ihr gedämpftes Schluchzen erfüllte die Luft mit einer schweren Spannung, als würde sie all die Lasten der Sorge loslassen, die endlich von ihr genommen worden waren. Entdecke neue Welten bei Empire
„Mia, was ist los?“, fragte Eren, dessen Verwirrung immer größer wurde. Er versuchte sich zu erinnern, was zuvor geschehen war, aber alles, woran er sich erinnern konnte, war, dass er die Aufstiegstreppe hinaufgestiegen war. Alles danach war wie ausgelöscht.
„Nein … es ist nichts. Ich bin nur so froh, dass du aufgewacht bist“, antwortete Mia mit heiserer, aber dankbarer Stimme. Sie ging nicht weiter darauf ein, sondern bedankte sich einfach weiter in ihrer Umarmung.
„Eren, du solltest Lady Hana und Lord Budi danken. Ohne sie wärst du vielleicht nicht mehr hier“, sagte Mia, als sie ihn losließ. Ihre Stimme klang ernst, aber ihr Blick drückte tiefe Dankbarkeit aus.
Eren sah sich um. Er sah, wie die Menschen, die zuvor regungslos dalagten, nun langsam aufstanden, ihre Gesichter erleichtert und ihre Körper kräftiger wirkend.
Die grüne Baumaura bewegte sich weiter und heilte einen Menschen nach dem anderen, ohne Pause, als würde sie jede schwindende Seele mit neuem Leben umhüllen.
Als Eren die Situation begriff, folgte er den anderen. Sie drehten sich zu Hana und Budi um und verneigten sich tief. Worte der Dankbarkeit hallten nacheinander wider und erfüllten die Luft mit aufrichtiger Wertschätzung. Eren verstand vielleicht nicht ganz, was geschehen war, aber eines wusste er: Ein Wunder hatte sie alle gerettet.
Bewegt von den Handlungen der Menschen um ihn herum, stand Eren langsam auf. Er wandte sich Hana und Budi zu, die immer noch in der Luft schwebten. Voller Dankbarkeit verbeugte er sich tief und ahmte die Gesten der anderen nach.
Mia stand neben ihm und kopierte seine Bewegung ohne zu zögern. Ihre Stimme war leise, aber fest, als sie im Einklang mit Eren sprach: „Danke für Ihre Güte, Lady Hana, Lord Budi.“
Danach richteten sich die beiden wieder auf. Ohne viel zu sagen, gingen sie mit ruhigen, aber erleichterten Schritten nach draußen. Eren beschloss, sich einen Platz zum Ausruhen zu suchen, um alles zu verarbeiten, was ihm widerfahren war.
„Alles erledigt, Schwester“, sagte Budi aus der Luft, seine Stimme klang leicht, aber zufrieden. Er hatte seine Arbeit beendet. Alle, die zuvor schwach dalag, waren nun geheilt und standen aufrecht, bereit, ihr Leben fortzusetzen.
„Danke“, sagte Hana mit leiser, aber aufrichtiger Stimme. Als Kernmitglieder waren sie eng miteinander verbunden. Sich gegenseitig zu helfen, war nicht nur eine Pflicht, sondern etwas, das sie von ganzem Herzen taten.
„Gern geschehen, Schwester“, antwortete Budi und wandte seinen Blick der majestätischen Aufstiegstreppe in der Ferne zu. Das Bauwerk ragte hoch in die Höhe, als wolle es den Himmel erreichen.
Budi schwieg einen Moment lang und starrte auf die Treppe. Der kalte Wind, der um sie herum wehte, schien die geheimnisvolle Atmosphäre noch zu verstärken. Der unsichtbare Gipfel der Treppe schien Geheimnisse zu bergen, die nur diejenigen erreichen konnten, die mutig genug waren, es zu versuchen.
„Unglaublich hoch“, murmelte Budi voller Ehrfurcht. Obwohl er ein Großmeister mit weit überdurchschnittlicher Kraft war, versetzte ihn die Treppe dennoch in Staunen. Er wusste, dass er die Spitze in nur wenigen Atemzügen erreichen konnte, aber die schiere Höhe hinterließ dennoch einen tiefen Eindruck.
„Schwester, darf ich es versuchen?“, fragte er Hana. In seiner Stimme schwang ein Hauch von Neugierde mit.
Als Großmeister gab es für ihn keine Einschränkungen, die ihn daran hinderten, die Treppe zu erklimmen, und er fand, dass dies eine spannende Gelegenheit war.
„Mach nur … ich bin auch neugierig“, antwortete Hana mit einem leichten Nicken. Selbst sie, die normalerweise so ruhig und gelassen war, fühlte sich von dieser Treppe angezogen. Sie hatte eine unerklärliche Anziehungskraft, als würde sie sie dazu auffordern, ihre Grenzen auszutesten.