„Was ist mit den anderen?“, fragte er neugierig. Er holte weitere Naturkristalle aus seinem Raumring. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen begann Lein, die Kristalle über den gesamten Baumstammbereich zu verstreuen.
Lein schwebte anmutig auf seinem fliegenden Schwert und bewegte sich über die Paneele, die er gerade dupliziert hatte. Mit schnellen Bewegungen warf er die Naturkristalle wahllos und sorgte dafür, dass jeder Winkel des Baumstammbodens mit Kristallen bedeckt war.
Die Wächtertafeln begannen gleichzeitig, die Kristalle zu absorbieren. Helles Licht strahlte aus jeder Kugel auf den Tafeln und schuf ein wunderschönes Schauspiel, das einer Aurora im Inneren des riesigen Baumstamms ähnelte. Lein beobachtete alles mit einem zufriedenen Ausdruck.
„Dieser Prozess ist wirklich außergewöhnlich“, murmelte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
Der Raum war nun erfüllt von der Energie der Naturkristalle, die von Tausenden von Wächterpaneelen absorbiert wurden. Lein, getrieben von großer Neugier, beobachtete weiter den Fortschritt und überlegte sich die nächsten Schritte, um diese Energie nutzbar zu machen.
Deine nächste Reise erwartet dich im Imperium
„Erstaunlich … einfach erstaunlich …“, sagte Lein mit großer Zufriedenheit.
Seine Augen funkelten vor Stolz, den er kaum verbergen konnte. „Wie konnte ich nur nicht früher auf diese Methode kommen? Hhh …“ Er schüttelte den Kopf und kam sich dumm vor.
In mehr als zwei Tagen hatte er nur 78 Naturkristalle gesammelt – eine mühsame Arbeit, die ihm nun sinnlos erschien.
Aber nachdem er diese Methode entdeckt hatte, änderte sich alles schlagartig. „Bei diesem Tempo kann ich in 30 Minuten 10.000 Naturkristalle sammeln … Hahaha!“ Lein lachte herzlich, und seine Stimme hallte in der großen Ressourcbaumkammer wider.
Jeder Ton seines Lachens war von Euphorie erfüllt. Er wusste, dass er den Baum der Lebensquelle in kürzester Zeit auf ein viel höheres Niveau heben könnte.
Lein stand aufrecht auf seinem fliegenden Schwert, die Arme hinter dem Rücken verschränkt. Sein Blick ruhte auf den Tausenden von Wächtertafeln, die die Naturkristalle absorbierten. Aus jeder Tafel strahlte weißes Licht, das wie endlose Energieströme floss. Der Anblick war so atemberaubend, dass es sich anfühlte, als würde das Universum selbst Zeuge der Geburt einer neuen Kraft werden.
„Ich muss die Entwicklung dieses Reiches beschleunigen“, dachte Lein bei sich.
Für ihn war dieser Ressourcenbaum nicht nur ein Werkzeug, um sich selbst zu stärken, sondern ein Weg für die Welt, die er beschützte. Mit steigender Stufe des Baumes würden auch normale Menschen ohne Kampfkraft Zugang zu neuen Energiequellen erhalten, um zu überleben.
In einem geräumigen Raum stand ein junger Mann mit besorgtem Gesichtsausdruck am Fenster. Sein leicht zerzaustes kurzes Haar stand im Kontrast zu seinen dunklen Augen, die seine Gedanken widerspiegelten.
In seiner Hand hielt er zwei kleine Flaschen mit einer blauen Flüssigkeit. In der Flüssigkeit schimmerten winzige Kristalle sanft, als das Sonnenlicht durch das Fenster fiel.
„Gottes Aufstiegselixier …“, flüsterte er bitter. Seine Stimme war fast ein Murmeln, aber sie war voller tiefer Emotionen. Seine Hand zitterte leicht, als er daran dachte, wie dieser Gegenstand in seinen Besitz gelangt war.
Vor nicht allzu langer Zeit war Joy nur ein Herrscher der Stufe 23, weit entfernt von der Spitze der Macht. Doch nach seiner offiziellen Aufnahme als Kernmitglied der Allianz änderte sich alles. Er und Grace wurden von Nita ins Rathaus gerufen.
Das Rathaus sah damals echt beeindruckend aus und strahlte eine feierliche Spannung aus. Die hohen Decken waren mit Schnitzereien verziert, die die Geschichte der Allianz zeigten, und der weiße Marmorboden reflektierte jeden Schritt und erzeugte ein Echo, das den Raum erfüllte. In der Mitte des Hauptsaals stand Nita und wartete auf sie, ihr Gesichtsausdruck war ruhig, aber bestimmt.
Mit einem leichten Lächeln reichte Nita jedem von ihnen einen kleinen schwarzen Beutel. „Als Kernmitglieder dürft ihr nicht schwach sein“, sagte sie mit fester Stimme. „Ihr müsst das Rückgrat der Allianz werden.“
In der Tasche fand Joy Sachen, von denen er nie geträumt hätte. Hochwertige Energiekristalle, seltene Materialien und erstaunliche Artefakte – alles, um ihre Stärke zu verbessern. Die wichtigsten Sachen waren aber die zwei kleinen Flaschen mit blauer Flüssigkeit.
[Gottes Aufstiegselixier] Ein Elixier aus dem Blut von Göttern. Wer es trinkt, bekommt unglaubliche Vorteile.
– Fähigkeit: Der Konsum dieses Elixiers hilft jedem, der unterhalb der Kaiser-Stufe ist, eine ganze Stufe aufzusteigen.
Joy schaute erneut auf die Flaschen. Die blaue Flüssigkeit darin schien eine kalte Aura auszustrahlen, als hätte sie ein Eigenleben. Er wusste, dass dies etwas Außergewöhnliches war.
„Gottes Beförderungselixier“, flüsterte er und versuchte, die Bedeutung des Gegenstands zu begreifen. Die Informationen über das Elixier hallten in seinem Kopf wider.
Dieses Elixier, hergestellt aus dem Blut von Göttern, hatte die Fähigkeit, jeden unterhalb der Stufe „Kaiser“ um eine ganze Stufe zu erhöhen.
Doch dann begann eine wilde Idee seine Gedanken zu erschüttern. „Was wäre, wenn ich vier davon hätte?“ Er umklammerte die Flaschen fester und kniff die Augen zusammen, als würde er einen möglichen Plan ausarbeiten.
In seinem Kopf entstanden verschiedene Szenarien, von denen jedes sowohl große Chancen als auch erhebliche Risiken barg.
Kurz nachdem ihm dieser Gedanke gekommen war, überkam ihn ein kaltes Gefühl. Joy zitterte kurz, verdrängte den Gedanken dann aber schnell wieder.
Er wusste genau, dass solche Gedanken Gift waren – nicht einmal eine Überlegung wert.
„Ein flüchtiger Gedanke ist ganz normal“, sagte er sich. Das Elixier der Götter hatte zwar unglaubliche Wirkungen, aber er durfte nicht zulassen, dass seine Loyalität dadurch vergiftet wurde.
„Ich werde dieser Allianz bis in den Tod treu bleiben“, erklärte er entschlossen. Seine Stimme war fest, als würde er sich selbst überzeugen und gleichzeitig etwas Größerem ein Versprechen geben.
Obwohl er kurz von einem Moment der Gier in Versuchung geführt worden war, wurde Joy klar, wie viel Glück er hatte. Die Weltmarkt-Handelsallianz war ein außergewöhnlicher Ort – nicht nur wegen ihres Reichtums, sondern auch wegen ihrer Großzügigkeit, Ressourcen in solch einem Umfang ohne zusätzliche Forderungen zur Verfügung zu stellen.
„Hmm … Ich werde es nach dem Duschen benutzen“, sagte Joy und schaute aus dem Fenster. Sein Blick fiel auf den wunderschönen Garten unter ihm. Mehrere Gärtner waren damit beschäftigt, den Rasen zu mähen, während andere sich sorgfältig um die blühenden Blumen kümmerten.
Es waren nicht nur die Ressourcen, die ihn beeindruckten, sondern auch die anderen Vorteile, die er als Kernmitglied genoss. Das geräumige und komfortable Haus mit seiner beruhigenden Aussicht war etwas, das er sich nie hätte vorstellen können.
Joy atmete tief durch und genoss den ruhigen Nachmittag. Es war sein erster Tag als Kernmitglied der World Market Trade Alliance, und er hatte das Gefühl, ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen.
—
An einem anderen Ort herrschte eine ganz andere Stimmung in einem Badezimmer. Das Wasser aus der Dusche lief noch und erzeugte ein rhythmisches Geräusch, das sich mit dem leisen Plätschern des Wassers in der Badewanne vermischte. Eine Frau mit nassen Haaren saß im Wasser und war fast vollständig von Seifenblasen umgeben.
In ihrer Hand hielt Grace zwei kleine Flaschen mit einer blauen Flüssigkeit. Das schwache Licht im Badezimmer reflektierte den sanften Schein der Flaschen und ließ sie noch auffälliger erscheinen.