Nita sprach den Eid der Allianz mit lauter und selbstbewusster Stimme, sodass jedes Wort in den Köpfen der neuen Mitglieder hängen blieb. Der Eid sollte Liebe und Verantwortung gegenüber der Weltmarkt-Handelsallianz vermitteln. Anfangs gab es diese Tradition noch nicht, aber als die Allianz wuchs, meinten einige kluge Leute, dass so was nötig sei. Sie glaubten, dass dieser Eid nicht nur eine Formalität sei, sondern die Basis für echte Loyalität.
Während Nita den Eid mit voller Überzeugung sprach, dachte sie dennoch über ihre Einschätzung nach. Sie überlegte, inwieweit diese Tradition wirklich zum Fortschritt der Allianz beitrug. Wenn sie große Vorteile sah, würde Leins Meinung zweifellos ausschlaggebend sein, bevor sie zu einer festen Tradition wurde. Als Anführer hatte Lein immer eine weitsichtige Perspektive, und seine Meinung wurde nie ignoriert.
„Fertig“, verkündete Nita, und ihr Lächeln wurde breiter, als sie Joy und Grace ansah. Ihre Stimme hallte durch den mit Teilnehmern gefüllten Saal.
„Ab heute seid ihr beide offiziell das 11. und 12. Kernmitglied der Weltmarkt-Handelsallianz.“ In ihrer Stimme lag ein Ton des Stolzes, als würde sie neue Hoffnungen zur Stärkung der Allianz willkommen heißen.
„Danke, Prinzessin“, sagten Joy und Grace fast gleichzeitig.
Ihre Stimmen waren voller Respekt, doch sie konnten den Stolz in ihren Tönen nicht verbergen. Sie neigten ihre Köpfe als Zeichen des Respekts, aber ihre Augen funkelten vor neuem Enthusiasmus.
Als Nita zu Ende gesprochen hatte, brandete tosender Applaus durch den Raum. Der Jubel der Anwesenden schuf eine Atmosphäre der Feierlichkeit, die sich nur schwer in Worte fassen ließ. Alle waren stolz und erleichtert, denn sie wussten, dass die Allianz mit den neuen Kernmitgliedern noch stärker und sicherer geworden war. Jedes Kernmitglied war für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten bekannt und trug maßgeblich zur Nachhaltigkeit und Sicherheit der Allianz bei.
Anmutig trat Nita von der Bühne und beendete damit ihren Teil der Aufnahmezeremonie. Joy und Grace folgten ihr mit kaum verhohlener Freude. Beide waren noch ganz euphorisch und stolz darauf, die Prüfungen bestanden zu haben und nun offiziell zum Kern der Allianz zu gehören.
„Lasst uns ihnen noch einmal applaudieren!“, rief der Moderator laut und trug damit zur lebhaften Atmosphäre bei.
Die Anwesenden antworteten mit noch lauteren Jubelrufen und Applaus, einige standen sogar von ihren Sitzen auf. Die Tatsache, dass die Allianz nun zwölf Kernmitglieder zählte, erfüllte sie mit einem Stolz, der schwer in Worte zu fassen war. Der Name „World Market Trade“ wurde immer stärker und zu einem Symbol der Macht, das von vielen gefürchtet wurde.
Die World Market Trade Alliance war mehr als nur ein Name. Sie war ein Symbol für Stärke und Autorität, eine Instanz, die jeden, der sie hörte, einschüchterte. Mit Lein als Anführer – einem Wächter der Natur – wurde dieser Name zu einer echten Bedrohung für ihre Feinde und zu einem Leuchtfeuer der Hoffnung für die Menschheit.
„Herzlichen Glückwunsch an Herrn Joy und Frau Grace … möge euch immer Erfolg begleiten“, fuhr der Moderator fort und füllte die Zeit mit Glückwünschen und guten Wünschen.
Er sorgte dafür, dass die Atmosphäre unter Kontrolle blieb und die Veranstaltung reibungslos und ohne Unterbrechungen ablief.
In der Zwischenzeit waren Lein, Nita und die anderen Kernmitglieder zu ihren Plätzen zurückgekehrt. Sie saßen still da und beobachteten die noch andauernde Zeremonie. Obwohl die Veranstaltung noch nicht zu Ende war, war eine gewisse Erleichterung in ihren Gesichtern zu sehen, insbesondere nach der erfolgreichen Aufnahme.
Hoch über einem majestätischen Berg stand ein kleiner Pavillon, der fest auf saftigem grünem Gras stand. Um ihn herum wehte eine sanfte Bergbrise, die den natürlichen Duft von Blättern und Wildblumen, die an den Hängen wuchsen, mit sich trug. Im Inneren des Pavillons war ein junger Mann ganz damit beschäftigt, mit transparenten Seifenblasen zu spielen, die langsam vor ihm schwebten und im Sonnenlicht glitzerten. Bleib auf dem Laufenden über Empire
„So …“, murmelte Lein und bewegte seine Hand, als würde er die Luft formen.
Aber er runzelte die Stirn, unzufrieden mit dem Ergebnis. „Nein, wie wäre es damit?“, fuhr er fort und versuchte, die Seifenblase mit der Traumenergie, die aus seinem Körper strömte, neu zu formen.
Jedes Mal, wenn er etwas erschuf – einen kleinen Berg, einen großen Felsen oder sogar einen Feuerball –, hielt er inne, um das Ergebnis zu betrachten. Sein Gesichtsausdruck wechselte ständig, mal lächelte er hoffnungsvoll, mal seufzte er mit gerunzelter Stirn.
Wenn er nicht zufrieden war, löschte er die Form sofort und fing von vorne an, auf der Suche nach der Perfektion, die er sich wünschte.
Das war nicht so einfach, wie es aussah. Realistische Träume zu formen, war viel schwieriger, als er gedacht hatte. Lein fühlte sich wie ein Maler, der sich abmüht, ein Meisterwerk auf die Leinwand zu bringen. Er wusste, je realistischer und detaillierter der Traum war, den er erschuf, desto größer war seine Macht, die Feinde auf dem Schlachtfeld zu beeinflussen.
In den letzten Tagen hatte Lein viel Zeit in seiner Traumwelt verbracht. Es war sein privater Raum, das beste Ergebnis seiner Träume, das er je geschaffen hatte. Er wählte diesen Berg wegen seiner Schönheit – ein Garten voller bunter Blumen, ein Tal, das sich in der Ferne erhob, und ein atemberaubender Sonnenaufgang. Das waren Dinge, die er in seinem früheren Leben auf der Erde nie genossen hatte.
Damals verbrachte er seine Tage vor einem Computerbildschirm und tippte endlose Berichte, bis seine Finger steif wurden. Die Monotonie der Arbeit machte ihn müde und eingeengt. Jetzt, in der Blase seiner Traumwelt, fand Lein die Freiheit, alles zu erschaffen, was er wollte, und seine unerfüllten Wünsche zu verwirklichen.
„Wunderschön … wirklich wunderschön“, murmelte Lein mit einem kleinen Lächeln und funkelnden Augen.
Er hatte gerade den Prototyp eines faszinierenden Strandes geschaffen. Das Meer schimmerte in Blau- und Grüntönen, und die Brise trug den frischen Duft von Meersalz herbei. In der Ferne wiegten sich Kokospalmen im Wind, während sich der weiche weiße Sand weit ausbreitete, verziert mit den Fußspuren kleiner Lebewesen, die furchtlos umherstreiften. Das Sonnenlicht strahlte hell und spiegelte sich in den sanft plätschernden Wellen.
Als er aber die unnatürliche Krümmung der Wellen bemerkte, verengte sich sein Blick leicht.
„Die Krümmung sieht immer noch komisch aus“, murmelte er und schaute sich das Detail genauer an.
Er wollte mit der Hand noch ein paar Änderungen vornehmen, nickte dann aber leicht. „Fürs Erste sollte es reichen“, sagte er und streckte sich.
Lein spürte, wie sein Körper müde wurde, nachdem er so viel Zeit mit etwas verbracht hatte, das für ihn keinen unmittelbaren praktischen Nutzen hatte.
Er war sich nicht sicher, wie sehr sich seine Fähigkeit, realistische Träume zu erschaffen, verbessert hatte. Aber für ihn war diese Reise sowohl Übung als auch eine Flucht aus der Realität.
Er hob die Hand und ließ die von ihm erschaffenen Blasen langsam verschwinden, als würden sie von der Luft verschluckt. „Ich werde mal nachsehen, wie der große Baum wächst“, sagte er und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Lebensbaum, den er fleißig gepflegt hatte.
Vor ein paar Tagen hatte Lein einen Naturkristall zurückgelassen, damit er von der Kugel in der Mitte des Lebensbaum absorbiert werden konnte. Der Absorptionsprozess dauerte eine ganze Weile, also beschloss er, ihn vorerst dort zu lassen und ein paar Tage später zurückzukommen, um nach dem Stand der Dinge zu sehen.
Nachdem er das gesagt hatte, verließ Lein seine Traumblase. Im Moment befand er sich tief in einem Wald und spazierte gemächlich unter dem Blätterdach hoch aufragender Bäume, während er die Aktivitäten von Menschen beobachtete, die in der Ferne Monster jagten.
Das Zirpen der Grillen erfüllte die Stille des Waldes und hallte hin und her. Gelegentlich drang Sonnenlicht durch die Lücken zwischen den Blättern und warf wechselnde Lichtmuster auf den Boden. Lein wollte ein Portal öffnen, um direkt zum Ressourcenbaum zu gelangen, doch seine Bewegung stockte, als er aus einer anderen Richtung eilige Schritte und einen Hilferuf hörte.
„Hilfe!“
Der laute Schrei klang wie der einer Frau. Lein drehte sich sofort in die Richtung, aus der der Schrei kam, und sah eine Frau, die mit vor Angst verzerrtem Gesicht davonrannte. Hinter ihr war ein großer weißer Tiger mit markanten Reißzähnen, der sie unerbittlich verfolgte.
„Nein … ich will nicht sterben …“, schrie die Frau und hielt sich ihren blutüberströmten Arm fest.
Sie verlor fast das Gleichgewicht, aber sie zwang ihren Körper weiterzulaufen, als hinge ihr Leben von jedem Schritt ab.
An ihrer Kleidung konnte Lein erkennen, dass sie keine gewöhnliche Person war. Obwohl ihre Wollkleidung an mehreren Stellen zerrissen war, deutete ihre Qualität darauf hin, dass sie aus wohlhabenden Verhältnissen stammte. Sie trug auch Ausrüstung, die teuer aussah, wenn auch mittlerweile vom Kampf zerschlagen.
Lein kniff die Augen zusammen und beobachtete die Szene mit ausdruckslosem Gesicht. „Warum passiert das immer?“, murmelte er und erinnerte sich an die Geschichten, die er gelesen hatte.
In diesen Geschichten gab es immer jemanden, der aus unerklärlichen Gründen schwach war, um sein Leben rannte und schließlich vom Hauptcharakter gerettet wurde.
„Egal“, dachte er bei sich. „Ich mache, was ich will.“
Lein wusste, dass es unmöglich war, sich in alle menschlichen Angelegenheiten im Göttlichen Himmelreich einzumischen. Aber er war gut drauf, nachdem er erfolgreich ein zufriedenstellendes Traumbild erschaffen hatte. Letztendlich beschloss er, der Frau zu helfen.
Lein zog sein Schwert, sprang in die Luft und glitt zwischen den Ästen hindurch. Der Wind pfiff um ihn herum, während er sich bewegte, und sein Blick war auf die Frau gerichtet, die nun kurz vor dem Zusammenbruch stand.
„Huff … Huff …“ Die Frau atmete schwer, als ob ihre Lungen nicht mehr funktionierten.
Ihr Körper begann zu schwanken und sie fiel fast zu Boden. Hinter ihr sprang der weiße Tiger mit immenser Kraft und zerschmetterte alle Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellten. Sein Brüllen erschütterte die Luft und ließ jeden erschauern.
„Ich bringe dich im nächsten Leben um… Emi!“, schrie die Frau, ihre Augen rot vor Wut und Angst.
Sie hatte aufgegeben, ihren Fluchtplan aufgegeben und konzentrierte sich nur noch auf die Gestalt, die sie gerade gerufen hatte.