„Ich werde nicht alleine leiden“, murmelte Zkeron mit einer Stimme voller Hass. Sein dunkler, wütender Blick bohrte sich in Lein, als wolle er ihn mit purer Bosheit durchbohren.
Die restliche dunkle Energie in seinem Körper sammelte sich in seinem Herzen und drang in jede Ritze und jeden Hohlraum ein. Der Vorgang verlief schnell, wie eine Schlange, die sich an ihre Beute heranschleicht.
Je mehr dunkle Energie in Zkerons Herz eindrang, desto größer wurde es. Seine Form wurde grotesk und furchterregend – die schwarzen Adern, die sich um es wanden, schienen lebendig zu sein und pulsierten in einem erschreckenden Rhythmus.
„Herz der Leere“, murmelte Zkeron schwach, doch seine Worte waren von tödlicher Absicht erfüllt.
Das massive Herz, das einst in seiner Brust gepulst hatte, schwebte nun in der Luft, drehte sich langsam und strahlte eine immer intensiver werdende schwarze Aura aus.
Sein Schlag hallte durch die Leere und übte einen erdrückenden Druck auf alle Wesen in der Nähe aus.
„Hahaha … Dieser Fluch wird dich töten“, sagte er mit rauer Stimme. Sein Lachen war bitter und voller tiefer Verbitterung.
Als er fertig war, zerbrach das Herz plötzlich. Aus den Rissen spritzte schwarzes Blut in alle Richtungen und vergiftete die Leere mit einer unheilvollen Aura. Die Leere bebte heftig, als könne sie der entfesselten Kraft nicht standhalten.
Aus der zerklüfteten Leere tauchten metallisch schwarze Ketten auf, deren Ursprung nicht zu erkennen war. Jede Kette bewegte sich mit erschreckender Geschwindigkeit und zielte auf Lein, der weiter an der Konstellation in der Luft arbeitete. Die Ketten quietschten, als sie vorwärts schossen und eine Spur tödlichen schwarzen Nebels hinterließen.
„Was ist das?“, murmelte Lein mit einem Hauch von Neugier. Er kniff die Augen zusammen, als er die herannahenden Ketten beobachtete. So etwas hatte er noch nie gesehen.
„Lord Lein, hüte dich vor diesen Ketten!“, rief Hanes aus der Ferne mit dringlicher Stimme.
Er wirkte nervös, seine Augen spiegelten tiefe Besorgnis wider.
„Das ist die tödliche Fluchfähigkeit des alten Mannes“, erklärte er weiter. Hanes war sich der Berühmtheit des Fluchs bewusst – eine Technik, die selbst hochrangige Geistkörper zerstören konnte.
„Ein Fluch, ja?“, murmelte Lein leise, ohne sich sonderlich darum zu kümmern.
Doch in seinen Augen blitzte eine Idee auf. Mit schnellen Bewegungen vollendete er die seltsame Konstellation, die er gebildet hatte.
Die Konstellation war undeutlich, fast wie ein abstraktes Muster. Bei genauerem Hinsehen ähnelte sie jedoch einem Elefanten mit einem langen, gebogenen Rüssel.
Summen …
Die Konstellation, die aus Dutzenden von Sternen bestand, senkte sich direkt auf die schwarzen Ketten. In dem Moment, als die Spitzen der Konstellation auf die verfluchten Ketten trafen, passierte etwas Schreckliches.
Bumm …
Eine gewaltige Explosion erschütterte die Leere. Der Knall war ohrenbetäubend, und die Schockwelle fegte über alles hinweg, was sich ihr in den Weg stellte.
Unregelmäßige Risse breiteten sich im leeren Raum aus, als könne die Dimension selbst dem Aufprall nicht standhalten. Schwarzes und weißes Licht vermischten sich und schufen eine Szene der völligen Verwüstung.
„Lauft!!!“, schrie Hanes in Panik.
Sein Gesicht war blass und spiegelte tiefe Angst wider, als würde er mit eigenen Augen die Apokalypse erleben. Ohne zu zögern aktivierte er seinen Geistkörper und schoss mit unglaublicher Geschwindigkeit davon.
Lyra, die zuvor gezögert hatte, sprang ebenfalls in Aktion. In einem Augenblick verwandelte sich ihr Körper in seine Geistform und sie floh so schnell sie konnte, wobei sie eine blaue Nebelspur in der Luft hinterließ.
Die Explosion war so furchterregend, dass jeder in ihrer Nähe instinktiv wusste, dass ein Verbleiben den sicheren Tod bedeuten würde.
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Andere anwesende Wesen spürten die gleiche Bedrohung.
Aurora und der alte Mann nutzten ihre verschiedenen Tricks, um zu entkommen. Sie verschwanden augenblicklich und ließen die Explosion hinter sich, ohne den geringsten Wunsch, weiterzukämpfen.
Aurelius, der zuvor noch so arrogant dastand, verwandelte sich nun in eine engelähnliche Geistgestalt. Große weiße Flügel breiteten sich von seinem Rücken aus und strahlten golden.
Doch trotz seiner majestätischen Erscheinung flog er sofort mit unglaublicher Geschwindigkeit davon, was bewies, dass auch er nicht in die Zerstörung geraten wollte.
Kaelath verwandelte sich dagegen in einen durchsichtigen Drachen mit glänzenden Blitzhörnern. Er schlug mit seinen riesigen, mächtigen Flügeln und erzeugte dabei Luftwellen, die stark genug waren, um den Boden unter ihm zu zerstören. Mit einer anmutigen, aber dringlichen Bewegung schoss er vom Zentrum der Explosion weg und hinterließ Blitze in der Luft.
Dom… Domm…
Eine Explosion nach der anderen hallte wider und vernichtete alles in der Leere. Riesige Felsen, die im Weltraum schwebten, wurden durch die Schockwellen der Explosionen der Sternkonstellation augenblicklich in Fragmente zerrissen.
Die Energie strahlte so intensiv aus, dass sie sich weit ausbreitete und kleine Inseln zerstörte, die um das Kampfgebiet verstreut waren. Der Klang der Zerstörung hallte wider und schuf eine Atmosphäre der Anspannung und völligen Verwüstung.
Zkeron, der immer noch in Leins heiliger Schwertfalle gefangen war, beobachtete die gewaltigen Explosionen mit einem Blick voller Bedauern.
Seine Augen – tiefe, hohle Höhlen ohne Fleisch – weiteten sich, als er erkannte, dass die Wellen der Zerstörung direkt auf ihn zukamen.
Niemand konnte wissen, welche Gedanken ihm in diesem Moment durch den Kopf gingen, aber eine unbestreitbare Aura der Verzweiflung ging von seiner erstarrten, regungslosen Haltung aus.
Doomm…
Doom…
Die Wellen heiliger Energie schwollen weiter an und fegten gnadenlos alles mit sich fort, was sich ihnen in den Weg stellte. Der leere Raum begann, seine Stabilität zu verlieren, und es entstanden Risse, die sich unaufhaltsam ausbreiteten.
Inmitten des Chaos stand Lein ruhig da und beobachtete die zerstörerische Szene aus seiner
Traumkugel
– einem transparenten, sanft leuchtenden Schutzschild, der stark genug war, um ihn vor den Explosionen der Konstellation zu schützen.
„So schön“, murmelte Lein leise, seine Stimme fast übertönt vom Dröhnen der Explosionen um ihn herum.
Er betrachtete die Zerstörung wie ein Künstler sein Meisterwerk, als wäre die Verwüstung, die er angerichtet hatte, ein Kunstwerk.
Hinter seiner gelassenen Fassade erschien vor seinen Augen ein transparentes Feld, auf dem die Ergebnisse seines Sternkonstellationsangriffs angezeigt wurden.
[Du hast Wolf Island zerstört … KEINE EXP]
[Du hast Goblin Island zerstört … KEINE EXP]
…
Eine Reihe von Benachrichtigungen erschien schnell auf dem Bildschirm und informierte ihn darüber, dass die kleinen Inseln und ihre Bewohner ausgelöscht worden waren.
Doch für die Zerstörung gab es keine Erfahrungspunkte. Lein blieb unbeeindruckt, sein Gesicht war ausdruckslos. Er wusste genau, dass er für das Töten von niederen Kreaturen wie Goblins oder Wölfen keine Erfahrungspunkte erhalten würde.
Doch dann weiteten sich seine Augen. Eine andere Meldung erschien auf dem Bildschirm und ließ ihn für einen Moment den Atem anhalten. Der leuchtende Text zog Leins ganze Aufmerksamkeit auf sich.
[Du hast den Wächter Zkeron getötet und +3 Stufen aufgestiegen]