„Also… wie mächtig ist der Inselbesitzer jetzt eigentlich? Welche Stufe hat er erreicht?“, murmelte er leise, mehr zu sich selbst.
Die Soldaten hinter dem alten Mann schauten ebenfalls mit Gesichtern voller Respekt und Bewunderung zu. Sie alle schauten mit Stolz im Herzen zu, weil sie wussten, dass sie jemandem so Außergewöhnlichem dienten.
Der alte Mann schärfte seinen Blick und kniff die Augen zusammen, als Leins Schiff näher kam. Langsam verbeugte er sich und legte die Hände vor der Brust zusammen. Seine Stimme hallte tief und voller Ehrfurcht wider. „Wir erweisen dem Inselbesitzer unseren Respekt.“
Seinem Gruß folgte der lautstarke Chor der Soldaten hinter ihm: „Wir erweisen dem Inselbesitzer unseren Respekt!“
Im Inneren des Schiffes blickte Lein, der sich bequem zurückgelehnt hatte und auf seinem Gerät die Nachrichten las, für einen Moment auf und ließ seinen Blick durch den leeren Raum zwischen ihnen gleiten. Die Entfernung von mehreren hundert Kilometern hinderte ihn nicht daran, den Blick des alten Mannes und der Wachen um ihn herum zu erwidern. Lein nickte leicht und bedankte sich mit ruhiger, aber deutlich hörbarer Stimme.
„Danke. Setzt eure Arbeit fort.“
Leins Stimme schwebte durch die Leere und erreichte die Ohren des alten Mannes und der Soldaten, die mit tiefer Ehrerbietung warteten. Sie verneigten sich alle noch einmal, diesmal mit einer tieferen Freude.
„Danke, Sir. Die westliche Hauptfestung ist bereit, mit ganzem Herzen zu dienen!“, antworteten sie unisono, angeführt vom alten Mann.
Die Gesichter der Soldaten strahlten, ihre Augen zeigten ein zufriedenes Lächeln. Unter ihnen waren bewundernde Flüstern zu hören.
„Erstaunlich … seine Stimme ist so ruhig, dass mein Herz zittert.“
„In der Tat. Möge unser Herr weiterhin stärker werden … und stärker.“
Sie freuten sich, Teil von Leins Truppe zu sein, und fühlten sich geehrt, einer so mächtigen Insel zu dienen. Es war, als würde ein so starker Anführer sie unbesiegbar machen.
„Alle zurück auf eure Posten!“, rief der alte Mann und beendete damit die kurze Zeremonie. „Nehmt sofort eure Routinepatrouillen wieder auf.“
Mit tiefem Respekt kehrte der alte Mann zur Festungsinsel zurück, gefolgt von seinen Soldaten, die gehorsam ihre Aufgaben wieder aufnahmen und mit neuem Elan und Selbstvertrauen die Grenzen bewachten.
***
Lein lag gemütlich auf dem Schiff und starrte auf den Hologrammbildschirm, der aus seinem Handgerät projiziert wurde. Ab und zu griff er nach frischem Obst auf dem Tisch und genoss den süßen und erfrischenden Geschmack, der ihn während der Reise abkühlte. Neben ihm saß Ana auf der Hut, ihre ganze Aufmerksamkeit auf Lein gerichtet, bereit, auf jeden Befehl oder jede Frage zu reagieren, die er ihr stellen könnte.
Der Hologrammbildschirm auf Leins Gerät zeigte die aktuellen Schlagzeilen. Die Hauptschlagzeile handelte von der Weltmarkt-Handelsallianz, die Inseln aktiv bei der Verteidigung gegen Angreifer von außen unterstützte. Bilder füllten den Bildschirm und zeigten Eliteeinheiten der Allianz, die auf verschiedenen Inseln eintrafen und Lebensmittel, Schutz und andere dringend benötigte Ressourcen bereitstellten.
Lein lächelte leicht, als er die Nachrichten las. In seinen Augen blitzte tiefe Zufriedenheit auf, da er wusste, dass sein Plan wie erwartet verlief. Ein schwacher Schatten tauchte in seinen Gedanken auf – ein Gedanke an die Schwachen, die nun ihre Hoffnungen auf eine mächtige Allianz setzten.
„Wenn ich in ihrer Lage wäre, machtlos gegenüber fremden Mächten, würde ich mir auch jemanden wünschen, der mir hilft“, dachte er.
Er atmete tief durch und genoss das momentane Gefühl der Erleichterung, das ihn durchströmte.
„Nun …“, murmelte er leise, seine Stimme warm, aber bestimmt, „ich werde helfen, so gut ich kann. Der Rest liegt bei euch.“
Lein wurde klar, dass er kein Gott der Barmherzigkeit werden wollte, der alle beschützt, ohne etwas dafür zu erwarten. So viel zu helfen, wie er konnte, war der richtige Schritt, eine klare Grenze, um seine Stärke zu zeigen, ohne alles opfern zu müssen.
Sein Blick wanderte zur nächsten Nachricht, die über die Auflösung einer großen Organisation unter der Führung von William Anderson berichtete. Diese Allianz, bestehend aus mächtigen Ländern wie China, Korea und Russland, war unter dem Druck zusammengebrochen. Sie hatten es nicht geschafft, sich gegen Angriffe aus fremden Reichen zu vereinen, was dazu führte, dass wichtige Mitglieder nach und nach austraten.
„Eine Organisation ohne Macht?“, spottete Lein und scrollte mit den Fingern über den Hologrammbildschirm, um die Nachrichten weiterzulesen. „Das ist nur eine nutzlose Illusion.“
Als Lein den nächsten Artikel lesen wollte, spürte er plötzlich, wie sich sein Körper mit viel höherer Geschwindigkeit bewegte. Die Umgebung veränderte sich; die Landschaft, die zuvor aus dem Fenster des Raumschiffs zu sehen gewesen war, wurde nun von einem Stück Weltraum ersetzt, das immer schneller vorbeizog.
Lein sah sich um und stellte fest, dass sein Gefühl tatsächlich richtig war.
„Das Schiff beschleunigt, Sir. Wir sind in ein paar Minuten da“, sagte Ana neben ihm und bemerkte die Veränderung in Leins Gesichtsausdruck.
„Wie weit sind wir noch von Jenu Island entfernt?“, fragte Lein mit leichter, aber bestimmter Stimme.
„Ungefähr 15 Millionen Kilometer, Sir“, antwortete Ana prompt, ihr Blick voller Zuversicht.
Lein dachte einen Moment nach, dann nickte er verständnisvoll. Wenn das Schiff eine Geschwindigkeit von einer Million Kilometern pro Minute erreichte, würde es für die 15 Millionen Kilometer etwa 15 Minuten brauchen. Er warf einen Blick auf den Hologrammbildschirm, um weiter die Nachrichten zu lesen, als ihm eine vage wichtige Erinnerung in den Sinn kam.
„Ah … ja …“, murmelte er leise und fuhr mit den Fingern über den Raumring an seinem Finger. In dem geheimnisvollen Raum des Rings fand er, wonach er gesucht hatte – eine kleine Flasche, schlicht im Aussehen, aber voller Bedeutung.
Bevor er die Flasche herausnahm, aktivierte Lein schnell seine Schutzfähigkeit und bildete eine transparente Raumversiegelung, die verhinderte, dass jemand in der Nähe sehen oder spüren konnte, was er tat. Er vertraute Ana und den Soldaten, die das Schiff steuerten – aber nicht ganz.
Auch wenn sie nicht so dumm sein würden, ihn anzugreifen oder seine Sachen zu nehmen, wollte Lein seine Geheimnisse nicht vor anderen riskieren.
Als die Flasche in seiner Hand erschien, betrachtete Lein sie voller Ehrfurcht. Vor seinen Augen schwankte die dicke schwarze Flüssigkeit sanft in der Flasche, als wäre sie lebendig, während winzige Lichtpunkte darin funkelten und wie Sterne am Nachthimmel leuchteten.
[Göttlicher Aufstiegstrank]
Dieser Trank wird aus dem Blut der Götter hergestellt. Wer ihn trinkt, erhält außergewöhnliche Kräfte.
– (Fähigkeit): Der Konsum dieses Tranks hilft jedem, der unterhalb der Stufe „Kaiser“ ist, eine ganze Stufe aufzusteigen.