„Elen, Ayumi … bleibt hier und schaut nur zu“, befahl Lein ruhig, obwohl die Energie, die von ihm ausging, alles andere als ruhig war. Ayumi und Elen, die etwas abseits standen, konnten nur mit blassen Gesichtern staunen. Auch wenn Leins Aura nicht auf sie gerichtet war, konnten sie dennoch den furchterregenden Druck spüren, als würden ihre Körper von einer unsichtbaren Kraft zerquetscht.
„Nein … ich habe verloren“, knurrte Fryon innerlich, gefangen in dem Schwertgefängnis, das ihn vollständig umschloss. Frustration stieg in ihm auf; all seine Bemühungen, all seine sorgfältig ausgearbeiteten Strategien zerfielen nun. Er hatte Lein all seine Habseligkeiten und Gegenstände gegeben.
Fryons Gesicht lief rot an, seine Muskeln spannten sich an und sein Kiefer presste sich fest aufeinander. Er knurrte leise und starrte Lein mit Augen voller Hass an. In seiner Wut strömte goldene Energie um ihn herum, während die Greifenfedern, die seinen Körper umgaben, sich scharf in die Luft stellten. Im nächsten Moment schossen die goldenen Federn auf die Wände des Schwertgefängnisses und griffen mit voller Wucht an.
Klang!
Ein lauter Knall hallte wider und ließ Energiewellen über die goldene Barriere, die ihn gefangen hielt, laufen. Fryon gab nicht auf. Weitere goldene Federn folgten und schlugen mit brutaler Kraft gegen die Barriere.
Klang! Klang!
Jeder Aufprall hallte wider und sandte mit jedem Schlag Schockwellen durch die Luft. Aber trotz der Wucht der Schläge blieb das goldene Gefängnis unerschütterlich.
„Verdammt … Was für ein Gefängnis ist das?“, murmelte Fryon panisch.
Er biss die Zähne zusammen und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. Er wusste, dass Lein stark war – stärker, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Jetzt begann diese Angst ihn zu überwältigen.
Fryon holte tief Luft, seine Brust hob und senkte sich, während er versuchte, sich zu beruhigen. Sein Blick blieb auf Lein gerichtet, der mit ausdruckslosem Gesicht vor dem Gefängnis stand und mit scharfen Augen jede Bewegung von Fryon zu beobachten schien. Fryon fühlte sich angewidert, aber machtlos.
„Hast du noch was zu sagen?“, fragte Lein kalt, seine Stimme ohne jedes Mitleid.
Er brauchte keine Informationen von Fryon. Sein einziger Wunsch war es, diesen Mann mit seinen eigenen Händen zu töten – Rache für das Massaker an der Menschheit.
Fryon schwieg, sein Blick voller Wut auf Lein gerichtet, ohne ein Wort zu sagen.
Als er keine Antwort bekam, hob Lein sein Schwert, und heilige Energie begann aus der goldenen Klinge zu strömen.
„Himmelerschütternder Hieb“, murmelte er ruhig. Das Schwert in seiner Hand leuchtete hell und strahlte eine so mächtige Aura aus, dass die Luft um ihn herum zitterte. Das heilige Licht des Schwertes strahlte mit tödlicher Intensität und flößte jedem, der es sah, Angst ein.
*Hinweis: Fertigkeit 2: (Himmelsschlag) erzeugt eine 100 Meter lange Schwertaura. Ignoriert 50 % der Verteidigung des Gegners und heilt 50 % des erlittenen Schadens. Abklingzeit: 10 Minuten.
Mit einer einzigen Bewegung schwang Lein sein Schwert zurück und schlug dann auf Fryon ein, ohne seinen Blick von dem Mann zu nehmen, der in dem Schwertgefängnis gefangen war.
Hinter ihm hielt Ayumi den Atem an. „Stark … so stark …“, murmelte sie, ihre Stimme kaum zu hören inmitten der Kampfgeräusche. Ihre Augen konnten sich nicht von Lein und seinem leuchtenden Schwert losreißen.
Elen, die daneben stand, lächelte stolz. Sie wusste ganz genau, dass das Schwert mit einem einzigen Hieb alles beenden würde. Sie hatte keinen Zweifel mehr: Fryon hatte keine Chance mehr zu entkommen.
In der Ferne, außerhalb der Barriere, beobachteten die japanischen Soldaten die ganze Szene mit Spannung. Vor wenigen Augenblicken, als die Zeit zurückgedreht worden war, war ihre Trauer um Ayumi verschwunden.
Ihr Anführer lebte wieder, und nun war auch noch Lein, der Anführer des Weltmarkthandels, erschienen, um zu helfen.
In diesem Moment beobachteten sie Leins letzten Zug, nachdem er seinen Himmelszerreißenden Hieb aktiviert hatte. Die gewaltige Aura des Schwertes, 100 Meter lang, sah aus wie ein Strahl vom Himmel und war sogar bei Tageslicht sichtbar.
Alle Soldaten hielten den Atem an und starrten auf Lein, der tapfer vor Fryon stand.
„Schaut … Lord Lein wird ihn erledigen“, sagte ein junger Soldat mit vor Aufregung und Vorfreude bebender Stimme.
Seine Augen funkelten, als er beobachtete, wie die goldene Schwertaura aus Leins Hand schoss, bereit, Fryon gnadenlos zu durchschlagen. Für ihn war Lein ihre letzte Hoffnung. Fryon hatte zuvor ihren Anführer brutal getötet und tiefe Narben in den Herzen der Soldaten hinterlassen.
„Haha … Lord Lein ist so stark. Ich bin mir sicher, dass dieser Mann erledigt ist“, antwortete ein anderer Soldat voller Zuversicht. In seiner Stimme lag Hoffnung, eine Mischung aus Bewunderung und Erleichterung beim Anblick von Lein.
Unter ihnen stand jedoch Kaito, der Hauptmann, etwas abseits und beobachtete alles mit einem tieferen Blick. Seine Augen waren scharf, sein Gesicht ruhig, aber in seinem Herzen stieg ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit auf.
„Danke, Anführer Lein“, flüsterte er mit einem Ton tieferer Achtung und Dankbarkeit.
Seit Leins Ankunft auf dem Schlachtfeld hatte Kaito Erleichterung verspürt und konnte wieder normal atmen. Als Anführer ihrer kleinen Allianz wusste er, dass die Weltmarkt-Handelsallianz mit anderen Allianzen eine Vereinbarung getroffen hatte, um zu helfen.
Allerdings hatte er keine direkte Unterstützung von der Weltmarkt-Handelsallianz erwartet, da sie nicht die einzige Allianz in Not waren.
Zum Glück war Elen gekommen und hatte massive Verluste verhindert, aber Fryon, ihr Feind, war einfach zu stark.
Jetzt, wo Lein persönlich erschienen war, konnte er endlich seine Sorgen beiseite schieben. Als Anführer der mächtigsten Allianz der Menschheit war Lein unglaublich stark – der Stärkste. Wenn Lein Fryon nicht besiegen konnte, konnte es niemand.
„Los … töte ihn, Lord Lein“, flüsterte Kaito aufgeregt, während er den kalten Wind durch sein langes, wallendes Haar wehen spürte. Sein Blick blieb auf das Schlachtfeld gerichtet.
Ohne ein Wort zu sagen, hob Lein sein Schwert und schlug direkt auf Fryon ein. Fryon, der einst so furchterregend gewirkt hatte, glich nun einem Huhn, das in einem Käfig gefangen war. Seine Augen weiteten sich, voller Panik, die er nicht verbergen konnte.
„Das wirst du bereuen … Deine Rasse wird ausgelöscht werden …“, sagte Fryon mit einer Stimme, die wie eine leere Drohung klang, gefangen zwischen Angst und der Erkenntnis, dass das Ende gekommen war. Seine Augen füllten sich mit Schrecken, als Leins Schwert wie ein Blitz vom Himmel direkt auf ihn herabfiel.
„Knack!“
Leins Schwertaura war herabgesunken und durchbohrte das schützende Schwertgefängnis. Das Licht des Schwertes umging die Barriere und durchschnittene Fryons Körper mühelos. Nicht nur das, auch der Boden entlang der 100 Meter langen Strecke wurde gespalten und bildete eine flache Spalte in der Erde.