595 Kapitel 595: Ausgerutscht
Nachdem sie den Körper des Angreifers mit ihren Flügeln durchbohrt hatte, schaute Xin Yan zu ihm und als sie sah, dass er von keinem Schmutz befleckt war, verzog sich ihr Mund zu einem leichten Lächeln.
Da er Xin Yan nicht heimlich angreifen konnte, lag der Mann nun mit einem hasserfüllten Blick in den Augen auf dem Boden. Blut sickerte aus seiner Wunde, gefror jedoch plötzlich, bevor sich das Eis sehr langsam über seinen ganzen Körper ausbreitete.
„Du!!“ Er war wütend, als er den verächtlichen Blick in ihren Augen sah, als sie ihn ansah.
„Du bist verrückt zu glauben, dass dein Überraschungsangriff bei mir funktionieren würde, selbst wenn ich abgelenkt bin, geschweige denn, wenn du so herumschreist.“ Xin Yans Lippen verzogen sich verächtlich, als ein langes Schwert mit einer sehr dünnen Klinge in ihren Händen erschien.
„Und du bist ein Idiot, wenn du glaubst, dass mein Liebling nur so viel wert ist.“ Die Lippen der Mädchen, die Xin Yan hörten, zuckten; sie fanden, dass sie prahlte, aber im nächsten Moment schauten sie alle hastig zu Noah.
Sogar Amon, der ihre Worte aus der Ferne gehört hatte, schaute zu Noah. Sein Körper spannte sich sichtbar an, als er sah, dass der Junge, der gefallen war, plötzlich zu verschwinden begann.
„Eine Illusion? Nein! Ich war mir sicher, dass es keine Illusion war!“ Seine Stimme verriet seine Bestürzung. Amon breitete seine Seelenwahrnehmung aus und ließ sein Qi aufblitzen, um jede Art von Illusion zu zerstreuen, in der er gefangen war.
Aber …
Nichts passierte!
„Du musstest mir die Überraschung verderben …“ Stattdessen hörte er die Stimme des Mannes aus allen Richtungen. Xin Yan, die wusste, dass Noah mit ihr sprach, lächelte verführerisch, bevor sie antwortete: „Es tut mir wirklich leid. Wie wäre es, wenn ich es später wieder gut mache?“
Während sie kicherte, rutschte ihr das Schwert aus der Hand und fiel direkt auf den vor ihr liegenden Mann, genau zwischen seine Beine, und hackte einen Teil seines Körpers ab.
„Arggh…“ Der Mann hatte nicht einmal die Chance, den Schmerz vollständig zu spüren, als Xin Yan das Schwert schwang, sodass es sich drehte und den Mann in zwei Hälften schnitt.
„Genug!“ Als Amon einen weiteren seiner Untergebenen sterben sah und Noah irgendwo unverletzt, war er nun völlig wütend. Noah war ihm nun egal. „Mindeye, was stehst du da rum? Setze all deine Kraft ein, um diese verfluchte Sekte zu vernichten!“
Amon kümmerte es nicht, wie zögerlich das Biest war, und er nutzte erneut die mysteriöse Kraft in seinen Händen, um es zu kontrollieren. „Egal, welche Geheimnisse ihr alle habt, sie werden euch nicht retten können.“
„Tötet meine Untertanen! Nehmt alle mit, die ihr könnt, lasst keinen am Leben!“
„Was?“ Ma Li erschrak, als sie sah, dass das Mammut vor ihr, das Angst vor Hei Guina hatte, nun Amok lief.
Es stürmte direkt auf sie und Ruo’er zu, ohne sich um die Folgen zu kümmern.
Die Bestien vor den anderen verhielten sich genauso.
Platsch!
Ming Ye, der alte Mann, schlug die hirnlose Bestie nieder, die versuchte, die Kinder gnadenlos anzugreifen, während er nach Shisan Ausschau hielt, der sich im Hintergrund erholte. „Beeil dich, Kleiner.“
Wusch! Ting!
„Endlich bist du aufgetaucht!“, rief Amon fröhlich, als er spürte, wie sich die Luft hinter ihm bewegte, gefolgt vom Geräusch von Metall, das auf eine harte Oberfläche prallte. Hinter ihm wich Noah zurück und verschwand erneut.
Sein Angriff verfehlte sein Ziel, da er von einem Qi-Schild abgeblockt wurde.
„Wieder weglaufen?“ Amon zeigte diesmal weder Ärger noch Wut. „Egal, wie sehr du dich versteckst, wenn du mich nicht erreichen kannst, kannst du nichts tun. Und selbst wenn ich dich nicht angreifen kann, kann ich immer noch das Schlachtfeld durcheinanderbringen.“
Kaum hatte er ausgesprochen, pulsierte das einzige verbliebene Portal mit räumlicher Energie, bevor es verschwand.
Ming Ye, der diese Szene aus der Ferne beobachtete, kniff die Augen zusammen, nur um sie wieder weit aufzurissen, als er etwas in Reichweite seiner Seelenwahrnehmung sah. „Wie konnten diese Leute diese Seelenbestie besiegen?“
„Sieht so aus, als weiß der alte Mann mehr, als ich dachte.“ Amon lachte nur über diesen Kommentar, bevor er mit den Händen winkte und die verbleibenden Leichen sich in der Luft verdrehten, ihre Haut und Muskeln abstreiften und nur scharfe Knochen zurückließen.
„Noah, pass auf die Seelenbestie auf! Es ist ein Raumverbrennender Schmetterling! Er hat …“ Ming Yes Worte verstummten in der gewaltigen Explosion, die plötzlich das Schlachtfeld erfüllte.
Xin Yan wurde nach hinten geschleudert, als mehrere Bestien sie gleichzeitig angriffen, während sie gegen den Mindeye-Löwen kämpfte.
„Jetzt!“ Die übrigen versteckten Kultmitglieder, die zuvor nicht impulsiv gewesen waren, nutzten die Gelegenheit, um sich an Shisan heranzuschleichen, der sich gerade erholte und Xin Yan ignorierte.
Amon nutzte die Gelegenheit und kombinierte einige seiner Ersatzteile zu einer riesigen menschenähnlichen Puppe. Die Puppe war größer als der Mindeye-Löwe. Nach ihrer Erschaffung leuchteten ihre Augen blutrot.
Bumm!
Die Puppe machte gerade einen Schritt, da brach der Boden unter ihren Füßen ein und sie geriet ins Straucheln.
Durch die plötzliche Gewichtsverlagerung kippte die Puppe nach vorne und fiel zu Boden.
…
Amon starrte die gefallene Puppe wortlos an, aber die Luft um ihn herum wurde kalt, als er zu ahnen schien, was passiert war.
„Ah, mein Fehler. Ich muss wohl viele versteckte Gruben auf dem Schlachtfeld angelegt haben, um sie später zu benutzen.“ In diesem Moment ertönte eine Stimme nicht weit von ihm entfernt, und die Gestalt des Täters tauchte ebenfalls auf.
„Haha! Das war urkomisch! Sollte dieses Ding es mit mir aufnehmen?“ Auch der alte Mann lachte herzlich, als er die Puppe aus Knochen und Metallteilen auf dem Boden knien sah, die versuchte, aufzustehen.
Doch alle seine Versuche waren zum Scheitern verurteilt, da sich die Grube, in die er gefallen war, in einen Sumpf verwandelte, der ihn immer tiefer hinein zog.
„Hast du wirklich geglaubt, dass du mich aufhalten kannst, indem du eine meiner zufälligen Kreationen stoppst?“, spottete Amon, ohne Wut zu zeigen, aber seine Stimme klang kälter als zuvor.
„Schau hin. Du wirst diesen Krieg verlieren. Nein, man kann es nicht einmal Krieg nennen, wenn ich mit so einer erbärmlichen Anzahl von Leuten hierhergekommen bin.“ Amon zeigte auf die Kinder, die in der Ferne gegen die Bestien kämpften, ihre Körper voller Wunden, und drei vermummte Gestalten, die sich an sie heranschlichen.
