„Wie lange willst du mich noch anstarren? Ich bin nicht so erbärmlich, nur ein bisschen einsam.“ Noah spürte, wie sein Herz mit jeder Sekunde schneller schlug, als er diese Stimme hörte; er konnte nicht glauben, dass er sie wieder hörte.
Seine Augen füllten sich mit Tränen, als sein Herz ihm zurief, die Frau zu umarmen, die vor ihm am Ufer des Sees saß und sich im Mondlicht sonnte.
Es gab so viele Dinge, die er ihr sagen wollte, aber vor allem wollte er sie umarmen und ihre Nähe spüren, während er ihr sagte, wie sehr er sie liebte.
Aber …
In dem Moment, als er einen Schritt machen wollte, merkte er, dass er seinen Körper nicht mehr kontrollieren konnte. Es war, als stecke er in einer leeren Puppenhülle und würde ihr dabei zusehen, wie sie sich bewegte.
„Du bist …“, sein Mund öffnete sich von selbst und Worte kamen ohne seinen Willen heraus.
„Die Frage ist, wer bist du?“
„Oh, ich? Ich bin Nalorian …“ Was er für einen Glücksfall gehalten hatte, stellte sich für ihn als verzweifelter Moment heraus. Er wusste genau, was kommen würde, und er konnte nichts tun, um es zu verhindern.
Und dann passierte es …
„Ich bin wirklich froh, dass ich erfahren habe …“ Panik überkam Noah für einen Moment, als Gedanken an endlose Qualen in ihm aufstiegen. Er sah, wie Evelyn erneut starb und wie er wieder begann, Nhalos zu foltern.
*BOOOMMM!!!*
*Tinggg!-*
Was dann passierte, war genau das, was Noah befürchtet hatte: Er war wieder am selben Ort und steckte in derselben Schleife fest, die sich immer wiederholte. Alles begann zu schmerzen; Noah fühlte, wie sein Herz immer wieder brach.
Das Einzige, was ihn durch diese höllische Schleife brachte, war die Hoffnung, noch einmal ihr Lächeln zu sehen und die Wärme ihres Körpers in seiner Umarmung zu spüren.
Die Schleife ging weiter, eine nach der anderen, und bevor er sich versah, hatte er sie schon zehn Mal sterben sehen.
Hundert Mal …
Zweihundert Mal …
Fünfhundert Mal …
.
.
.
998 Mal …
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Nach so langer Zeit sah Noah mit ruhigem Blick zu, wie sich die ganze Szene noch einmal wiederholte. Es war nicht so, dass er nach dieser endlosen Schleife die Liebe zu dieser Frau verloren hatte. Ganz im Gegenteil: Seine Augen blickten sie mit ungewöhnlich viel Liebe an.
Es war keine Liebe mehr, sondern Besessenheit.
Selbst als er sie sterben sah, war in seinen Augen nichts als endlose Liebe zu sehen.
*BOOM!*
Wie immer gab es eine weitere Explosion, während er darauf wartete, dass alles wieder von vorne anfing.
Aber das passierte nicht; Noah stand mitten in der endlosen Dunkelheit. Soweit er sehen konnte, gab es nichts als die unendliche Domäne der Dunkelheit. Er drehte sich um und war überrascht, eine vertraut aussehende grünhaarige Frau zu sehen, die ihn mit bösen Augen ansah.
„Noah, hast du begriffen, warum ich tot bin?“, fragte Evelyn mit kaltem Blick und Augen voller Hass auf Noah. „Du bist der Grund, warum ich tot bin. Wenn du nicht so unfähig gewesen wärst, wäre ich noch am Leben.“
Als Noah ihre Worte hörte, senkte er den Kopf; sein violettes Haar verdeckte seinen Gesichtsausdruck, sodass die Frau nicht erkennen konnte, wie er sie ansah.
„Wenn du nur fähig gewesen wärst, mich damals zu heilen.“ Eine dunkle und unheimliche Aura umgab die Frau, als sie Noah mit einem triumphierenden Grinsen ansah. Plötzlich veränderte sich die Umgebung um sie herum und die Szene, in der „Evelyn“ durch Noahs Hand gestorben war, erschien vor ihren Augen.
„Das ist nicht alles. Alles, was du liebst, zerbricht. Deine Mutter ist gestorben, weil sie dich zur Welt gebracht hat.“
Die Szene um sie herum veränderte sich und zeigte die erschütternde Gestalt einer schönen Frau, deren Körper mit Blut bedeckt war und die in der Wildnis nach einer Höhle suchte, in der sie ein Baby zur Welt bringen konnte.
Ein Blick auf ihr müdes Gesicht genügte, um zu erkennen, dass sie jeden Moment sterben konnte. Plötzlich wechselte die Szene zu dem Ort, an dem der riesige Meteoriten auf den Elfenkontinent fiel. „Es sind nicht nur sie; du hast diese unschuldigen Menschen ohne Grund getötet.“
Je länger Noah nicht antwortete, desto breiter wurde das Grinsen auf ihrem Gesicht, während die Energie, die von ihrem Körper ausging, immer stärker wurde. Sie ging um Noah herum und flüsterte ihm mit kalten, herzzerreißenden Worten ins Ohr.
„Lass uns gar nicht erst über die Leute reden, die du getötet hast, nachdem du hier weggegangen bist~“ Als sie diese Worte sagte, sah sie, wie Noahs Körper ein wenig zitterte, und ihre Augen verwandelten sich in Halbmonden, ihre Fingernägel verlängerten sich auf die Größe ihrer Finger, während Mordlust aus ihr herausquoll.
Plötzlich veränderte sich die Umgebung um sie herum und sie fanden sich in der Luft über der Hauptstadt wieder. Noah stand ein Stück entfernt und sah mit eiskalten Augen auf die Menschen, die um ihr Leben rannten.
In der Mitte der Menge stand ein alter Mann, der vor Angst und Wut zitterte, während er beobachtete, wie mehrere kleine Steine mit voller Wucht in verschiedene Richtungen flogen und links und rechts Menschen töteten.
„Diese Menschen haben nichts Unrechtes getan, und doch hast du sie getötet.“ Sie spuckte Noah voller Abscheu ins Gesicht, während ihre Hände sich seinem Hals näherten. „Du hast so vielen Menschen das Leben genommen; wer weiß, wie vielen du noch Schaden zufügen wirst.“
„Jede Frau, die du jemals lieben wirst, oder jede Frau, die dich jemals lieben wird, wird nur ein Ende haben.“
Plötzlich waren sie wieder im Garten des göttlichen Baumes, und diesmal lag nicht Evelyn, sondern Elysia sterbend in seinen Armen, ganz zu schweigen von Xin Yan, die regungslos mit einem riesigen Loch im Bauch dalag.
„Es ist besser für alle, wenn du stirbst, bevor noch jemand durch dich verletzt wird“, sagte sie, während ihre Fingernägel nur wenige Zentimeter von seinem Hals entfernt waren.
„… ut… p…“ Zum ersten Mal sprach Noah, seit er an diesem Ort erschienen war.
„Was hast du gesagt?“, fragte die Frau erneut und kniff die Augen zusammen, während sie darauf wartete, dass er sprach. Noah hob den Blick und sah ihr in die Augen.
„Ich sagte: ‚Halt die Klappe, Schlampe!'“ Als sie den angewidertem Ausdruck in seinen goldenen Augen sah, erstarrte die Frau vor Schreck, bevor sie vor Angst zu zittern begann.
