„Willst du mein Schüler werden, Long Tian?“ Nachdem er Song Liu als Schüler angenommen hatte, schien Wu Han irgendwie mehr Selbstvertrauen zu haben und fragte Noah, ob er auch einer werden wolle. Seine Augen waren voller Eifer und Erwartungen.
„Pfft!“ Noah hielt sich die Hände vor den Mund, um nicht laut loszulachen. „Entschuldige, lass mich das mal klarstellen: Du willst mein Lehrer werden?“
„Nicht Lehrer … sondern Meister.“ Wu Hans Selbstvertrauen schwankte angesichts Noahs Reaktion; er fragte sich unwillkürlich, ob Noah vielleicht über verborgene Kräfte verfügte, da er alle bekannten Kräfte kannte und noch nie von jemandem gehört hatte, der so talentiert war wie Noah.
„Guter Witz.“ Noah lachte leise und klopfte Wu Han auf den Rücken. „Damit ich dich überhaupt als meinen Lehrer akzeptiere, geschweige denn als meinen Meister, müsstest du mehr wissen als ich.“
„Ich weiß viele Dinge, von denen selbst die Mächtigsten keine Ahnung haben“, entgegnete Wu Han sofort. Wie andere auch mochte er es nicht, von jemandem herabgesehen zu werden, der nicht einmal ein Drittel seines Alters hatte.
„Wirklich? Lass mich eine deiner Schülerinnen als Beispiel nehmen, Song Liu. Du wusstest nicht einmal, warum sie nicht trainierte, und selbst jetzt hast du keine Ahnung, was mit ihrem Körper los ist“, wies Noah ihn vorsichtig zurecht.
„Ich will dich nicht schlecht machen oder auf dich herabblicken, aber du bist nicht mal stark genug, um mich in derselben Sphäre zu besiegen.“ Als Noah den unüberzeugten Ausdruck auf Wu Hans Gesicht sah, seufzte er und sprach unverblümt.
Er wollte die Gefühle des Mannes nicht verletzen. An diesem Tag hatte er eine gute Zeit mit Wu Han verbracht. Mit Elysia oder Xin Yan konnte er nicht so offen reden, und sogar sie verstanden das. Das war auch der Grund, warum Elysia nicht jede Sekunde in seinen Gedanken redete.
„Jetzt bist du nur noch arrogant.“ Wu Han glaubte Noah kein bisschen. „Ich bin im Reich der Seelenentfaltung. Selbst mit gefesselten Händen könnte ich einen Bengel wie dich ohne Probleme besiegen. Du kannst mein Reich versiegeln, so viel du willst, aber allein meine Kampferfahrung wird mir zum Sieg verhelfen.“
Shi Sans Augen weiteten sich, als sie Wu Hans Reich hörte. Sie konnte nicht glauben, dass der armselig aussehende, perverse Idiot vor ihr ein so starker Mann war. „Er muss einer der stärksten Männer auf dem Kontinent sein.“
Im Gegensatz zu Shi Sans Schock schien Song Liu von dieser Information nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Es war, als wäre sie entweder zu unwissend, um die Macht der Kultivierenden in diesem Reich zu kennen, oder als wüsste sie bereits davon.
„Es ist deine Entscheidung, ob du mir glaubst oder nicht, aber ich werde nicht dein Schüler oder Schüler werden.“ Als Noah den niedergeschlagenen Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes sah, bot er ihm eine andere Möglichkeit an. „Ich kann ein Ältester in deiner Sekte werden, wenn du mit den Konsequenzen leben kannst.“
Als Wu Han Noahs Worte hörte, wollte er ihn verspotten und beschimpfen, aber als er den ganzen Satz gehört hatte, wurde er neugierig, welche Konsequenzen er zu erwarten hatte, wenn er jemanden wie ihn als Ältesten aufnahm.
„Wir sollten uns bei mir zu Hause weiter unterhalten. Dort kann ich mir die Probleme deines Schülers genauer ansehen. Aber zuerst muss ich dich etwas fragen, Frau.“
Noah wechselte plötzlich das Thema, nachdem er etwas in seinem Kopf gehört hatte. „Ich würde gerne wissen, ob du von seltsamen Leuten gehört hast, die in der Hauptstadt herumlaufen, oder von irgendjemandem, der verdächtig ist?“
Als er seine Frage hörte, wurde Wu Hans Aufmerksamkeit sofort auf das Thema gelenkt. Er kniff misstrauisch die Augen zusammen, bevor er auch die Dame ansah, als würde er auf ihre Antwort warten.
„Hmm! Ich weiß nicht, warum du das fragst, aber ich zähle nicht jeden, der an diesem Pavillon vorbeigeht. Die verhalten sich alle verdächtig.“ Die alte Frau hatte nichts dagegen, Noah ein wenig zu helfen, weil er ihrer jungen Herrin geholfen hatte, aber sie hatte wirklich keine Ahnung, wovon er sprach.
„Weißt du irgendwas über das, was vor ein paar Tagen passiert ist? Die Explosion, bei der viele Leute ums Leben gekommen sind?“
„Warum willst du das wissen?“ Wu Han kam der alten Frau zuvor, bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte.
„Ich wohne in der Gegend und muss vorbereitet sein, falls so was noch mal passiert.“ Noah zuckte mit den Schultern und lächelte.
„Glaubst du, die Leute haben den Mut, so etwas noch einmal zu tun?“
„Können wir mit den sinnlosen Fragen aufhören? Sobald ich die Antworten habe, die ich suche, können wir diesen Ort verlassen.“ Noah seufzte: „Ich bin mir sicher, dass du nicht willst, dass dir zwei sehr aggressive Frauen an die Gurgel springen, weil du mich an einem Ort wie diesem festhältst.“
„Sind das deine daoistischen Partnerinnen?“ Wu Han konnte sich nicht beherrschen und stellte die Frage mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, aber Noahs tödlicher Blick war Antwort genug für ihn.
„Der Himmel ist wirklich blind, jemandem wie ihm so ein Talent zu geben“, murmelte Shi San mit angewidertem Gesichtsausdruck von hinten.
„Ähm! Du musst sie nicht fragen, ich kann dir die Antworten auf deine Fragen geben.“ Wu Han hustete laut, um seine Verlegenheit zu verbergen. Zu Noahs Überraschung hatte er Antworten auf einige seiner Fragen, aber der verschmitzte Blick in seinen Augen verriet ihm, dass es nicht einfach sein würde, sie zu bekommen. Wie erwartet, fügte Wu Han den Grund für seine Großzügigkeit hinzu.
„Aber im Gegenzug will ich Antworten auf ein paar Fragen. Bist du bereit, mir die Antworten zu geben? Hehe …“ Das Grinsen auf Wu Hans Gesicht verleitete Noah dazu, versehentlich absichtlich zu wiederholen, was er mit den Gangmitgliedern im Tian Ren-Reich gemacht hatte.
Noah antwortete nicht sofort, sondern sah die alte Frau an, um zu sehen, ob sie die Antworten wusste, aber die Frau schüttelte den Kopf, da sie wusste, was er wollte. Sie hatte keine Ahnung, was an diesem Tag passiert war, da alle Informationen vom Kaiser unter Verschluss gehalten wurden. Nur hochrangige Beamte kannten diese Informationen, weshalb sie schockiert war, dass der Perverse davon wusste.
Sie dachte, er würde Noah veräppeln, aber da sie so gut befreundet zu sein schienen, sagte sie ihm nichts davon.
„Komm schon, ich verlange nicht mehr, dass du mein Schüler wirst. Ist das nicht toll?“ Als er Noahs finsteren Blick sah, stieß Wu Han ihn mit einem noch breiteren Grinsen an.
„Okay, ich nehme dein Angebot an, aber du musst mir versprechen, dass du dich bei mir zu Hause benimmst, sonst bist du selbst schuld, was passiert.“
„Ich schwöre!“ Wu Han hörte Noahs Warnung und stimmte ohne zu zögern zu, aber es dauerte nicht lange, bis er Noahs Versprechen brach, nachdem sie bei Noah zu Hause angekommen waren.
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*Bumm!*
