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Kapitel 64: Delon City

Kapitel 64: Delon City

In dem schummlig beleuchteten Raum riecht es nach altem Pergament und brennendem Weihrauch. Stadtfürst Umbero sitzt am Kopfende eines langen Holztisches und trommelt ungeduldig mit den Fingern auf die polierte Oberfläche. Ihm gegenüber steht Kommandant Beor mit steifer Haltung, die Hand auf dem Schwertgriff.
„Beor“, murmelt Umbero mit leiser, aber gereizter Stimme. „Hat Seine Majestät immer noch nichts gegen Misorn unternommen?“

Beor seufzt und schüttelt den Kopf. „Nein, mein Herr. In der Hauptstadt herrscht Chaos. Die Adligen kämpfen gegen die königliche Familie und versuchen, deren Macht zu schwächen. Sie rebellieren noch nicht offen, aber ihre Intrigen halten den König auf Trab.“
Umbero spottet und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Diese nutzlosen Adligen. Was glauben sie, was sie erreichen, wenn sie das Königreich destabilisieren?“ Er umklammert die Armlehnen fester. „Sind sie blind für die Tatsache, dass die beiden anderen Königreiche zuschlagen werden, sobald wir schwach sind?“
Beor bleibt ernst. „Das ist ihnen wohl egal. Jede Fraktion denkt nur an sich selbst. Sobald einer der Adligen einen Vorteil hat, ziehen die anderen ihn wieder runter, wie Krabben in einem Eimer.“

Umbero seufzt genervt und reibt sich die Schläfe. „Und wir sitzen hier und warten auf Befehle von einem König, der mit einer Horde Geier zu tun hat.“ Er beugt sich vor und kneift die Augen zusammen.
Umbero schweigt einen Moment und trommelt wieder mit den Fingern auf den Tisch. „Und was ist mit dem Feind?“

Beor presst die Kiefer aufeinander. „Keine Ahnung. Wer auch immer Misorn entführt hat, hat noch keinen weiteren Schritt gemacht – noch nicht. Aber wenn sie nach Delon kommen …“ Er sieht Umbero in die Augen. „Dann sind wir nicht vorbereitet.“

Eine bedrückende Stille breitet sich im Raum aus.
Ein tiefer, hallender Hornruf durchbricht die Stille der Stadt. Der Klang ist unverkennbar – eine Warnung vor einer herannahenden Armee. Die Mauern von Delon zittern, und die entfernten Rufe der Soldaten, die zu ihren Posten eilen, hallen durch die Straßen.
Die Tür fliegt auf und ein junger Soldat stolpert atemlos und mit weit aufgerissenen Augen herein. „M-Mein Herr!“, keucht er mit blassem Gesicht. „Eine riesige Armee von Monstern ist vor der Stadt aufgetaucht! Und …“ Er schluckt schwer. „Ihr Anführer verlangt eine Audienz bei Euch.“

Umberos Augen verengen sich. „Ihr Anführer?“
Die Tore von Delon quietschen, als sie sich öffnen, und Umbero tritt auf die gepflasterte Straße, die hinter den Mauern verläuft. Soldaten stehen mit gespannten Bögen und geladenen Ballisten auf den Wällen und sind bereit, jeden Moment zuzuschlagen.

Als er den Feind erblickt, stockt ihm der Atem.
Die Armee vor ihm ist anders als alles, was er je gesehen hat. Tausende monströse Krieger stehen in disziplinierten Formationen, ihre Waffen glänzen in der Mittagssonne.

Und an ihrer Spitze sitzt auf einem riesigen, gepanzerten Tier eine Gestalt in dunkler, hochwertiger Rüstung.

Ein Monster … in Rüstung?

Umbero umklammert die Zügel fester, während er sie mustert. Sie ist wunderschön – auf unmenschliche Weise.
Langes dunkles Haar fällt ihr über die Schultern, und ihre Augen funkeln mit einer Intelligenz, die Monster nicht haben sollten.

Dies ist keine hirnlose Bestie.

Der durchdringende Blick der Frau bleibt auf ihm haften. Dann spricht sie.

„Bist du der Stadtfürst?“ Ihre Stimme ist ruhig, doch sie hat das Gewicht eines Befehls.

Umbero richtet sich auf. „Ich bin Lord Umbero von Delon. Und du bist?“
„Ich bin Sorin“, antwortet sie. „Kommandantin der Armee Seiner Majestät.“

Seine Majestät?

Umbero runzelt die Stirn. „Wer ist diese ‚Majestät‘, der du dienst?“

Sorin beantwortet seine Frage nicht. Stattdessen neigt sie leicht den Kopf. „Wir sind hier, um dir eine Wahl zu bieten.“

Umbero spottet. „Eine Wahl? Was könnten Monster mir schon bieten?“

Sorins Gesichtsausdruck bleibt unlesbar. „Gib Delon auf und schwör dem Königreich Erevaris die Treue.“ Sie deutet auf die Stadt hinter ihm. „Dein Volk wird leben, aber es wird einen niedrigeren Status als die Monster haben. Ihr werdet uns dienen oder sterben.“

Ein Raunen geht durch die versammelten Soldaten hinter Umbero. Wut und Ungläubigkeit huschen über ihre Gesichter.
Umbero spürt, wie ihm das Blut in den Kopf schießt. Seine Stimme wird scharf. „Du wagst es, auf Menschen herabzuschauen? Auf das Königreich Raltheon?“ Er beißt die Zähne zusammen. „Glaubst du wirklich, das Königreich wird zulassen, dass Monster menschliche Städte einnehmen? Der König wird eine Armee schicken, um euch auszulöschen. Dich und all den Abschaum, der dir folgt.“

Sorin begegnet seiner Wut mit kalter Gleichgültigkeit. „Dann hätte er Misorn beschützen sollen.“

Stille.
Umberos Hände ballen sich zu Fäusten.

Sie hat recht.

Misorn wurde im Stich gelassen.

Und wenn Delon fällt … wird niemand kommen, um sie zu retten.

Aber sich Monstern ergeben? Niemals.

Seine Soldaten teilen seine Wut. Der bloße Gedanke, vor Bestien niederzuknien, ekelt sie an.

Ein Soldat neben ihm schreit: „Wir sterben lieber, als Monstern zu dienen!“
Ein anderer wiederholt: „Delon wird sich niemals ergeben!“

Umbero sagt: „Wenn ihr glaubt, ihr könnt diese Stadt einnehmen, dann versucht es.“

Sorin atmet aus, fast so, als hätte sie diese Antwort erwartet.

„Na gut“, sagt sie leise.

Sorin kehrt zu den Monstern zurück, während Umbero in die Stadt zurückgeht.

Dann hebt Sorin eine Hand und lässt sie mit einer schnellen Bewegung sinken.

„Angriff.“
Das Brüllen der Monsterarmee erschüttert die Luft, als sie vorwärts stürmt. Innerhalb von Sekunden regnet es Pfeile von Delons Mauern, die auf die vorrückenden Truppen zuschießen. Schilde werden erhoben, einige Pfeile prallen harmlos von den dicken Häuten der Monster ab, während andere ihr Ziel treffen. Auf dem Schlachtfeld bricht Chaos aus.
An der Front tritt Groth vor. Der alte Salamander steht trotz seiner gebeugten Gestalt aufrecht da und beobachtet mit amüsiert glänzenden Augen, wie die Menschen umherrennen. Sein blutroter Stab pulsiert vor Energie, das Feuer in ihm will entfesselt werden.

„Fangen wir mit etwas Kleinem an“, sinniert er. Er hebt seinen Stab, singt einen Zauberspruch und ein feuriges Symbol erwacht unter seinen Füßen zum Leben. „Flammender Schlag.“
Eine Flammenlawine schießt aus dem Stab und schlägt gegen das Stadttor. Das Holz verkohlt, Risse bilden sich an der Oberfläche, aber es bricht nicht. Ein schwacher goldener Schimmer pulsiert um das Tor – ein Zauber.

Groth sagt: „Nicht schlecht. Aber mal sehen, wie du damit klarkommst.“
Sein Stab leuchtet heller, als er seine Mana kanalisiert. Die Luft um ihn herum verzerrt sich durch die Hitze und der Boden unter seinen Füßen versengt sich. Seine tiefe, raue Stimme hallt über das Schlachtfeld, während er singt:

„Infernalische Welle.“

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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