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Kapitel 28: Veltha

Kapitel 28: Veltha

Alix neigt seinen Kopf leicht und tut so, als hätte er nichts gehört. Seine blutroten Augen funkeln amüsiert, als er sich ein wenig näher beugt.

„Was war das?“, fragt er mit sanfter, spöttischer Stimme. „Ich kann dich nicht hören.“
Thurns gebrochener Körper zittert, seine Wunden brennen vor Schmerz. Jeder Atemzug fühlt sich an wie Feuer in seiner Lunge, seine Glieder reagieren kaum noch. Aber er weiß, dass dies seine einzige Chance ist. Wenn er zögert, wird er sterben.

Mit aller Kraft, die er aufbringen kann, zwingt er seine Kiefer, sich zu bewegen. Seine Stimme ist schwach, erbärmlich, aber die Worte kommen heraus.

„Bitte … rette mich“, fleht er, sein Stolz ist zerbrochen.
Alix sieht ihn einen Moment lang an, sein Gesichtsausdruck ist unlesbar. Dann verzieht sich sein Mund langsam zu einem Lächeln – kalt, wissend, siegreich.

„Das hättest du früher sagen sollen“, sagt er nachdenklich und steht auf. „Du wirst sterben.“

Thurn stößt einen leisen, erstickten Laut hervor, zu schwach, um zu protestieren.
Ohne den Blick abzuwenden, greift Alix mit einer schnellen Bewegung seiner Finger in sein Inventar. Ein schwaches Schimmern erscheint in seiner Handfläche, als sich ein mittelstarker Heiltrunk materialisiert. Die Glasampulle ist mit einer wirbelnden, goldenen Flüssigkeit gefüllt, die eine leichte Wärme ausstrahlt.

Er kniet sich erneut hin und hebt Thurns Kopf mit einer Hand leicht an.
„Du hast Glück“, murmelt Alix und führt die Flasche an seine Lippen. „Ich lasse nützliche Dinge nicht so einfach sterben.“

Er neigt die Flasche nach vorne und zwingt Thurn zu trinken. Die Flüssigkeit gleitet seine Kehle hinunter und fast augenblicklich beginnen die Wunden an seinem Körper zu heilen, sein zerbrochenes Exoskelett verschließt sich und seine zerrissenen Muskeln reparieren sich. Ein tiefer, zitternder Atemzug entweicht Thurn, als Erleichterung ihn überkommt.
Thurn liegt einen Moment lang still da, seine Atmung ist unregelmäßig, aber gleichmäßig. Der Schmerz, der zuvor seinen Körper gequält hat, ist verschwunden und wird von einer anhaltenden Erschöpfung ersetzt. Er bewegt seine Glieder, um seine Kraft zu testen, und zu seiner Überraschung stellt er fest, dass er vollständig wiederhergestellt ist.
Alix steht mit verschränkten Armen über ihm und beobachtet mit leiser Belustigung, wie Thurn das Ausmaß seiner Genesung erkennt. Der Herrscher mit den blutroten Augen neigt leicht den Kopf und spricht dann mit sanfter Stimme, die jedoch unverkennbar Gewicht hat.

„Nun, da du geheilt bist“, sagt Alix mit durchdringendem Blick, „werde ich dir eine Frage stellen.“

Thurn versteift sich und fixiert Alix vorsichtig mit seinen acht blutroten Augen.
„Wirst du dich vor mir verneigen?“

Es herrscht bedrückende Stille. Die Frage ist einfach, doch ihr Gewicht ist erdrückend. Thurn weiß, dass seine Antwort über sein Schicksal entscheiden wird. Sein Stolz als Herrscher schreit ihn an, sich zu weigern, doch die Erinnerung an diese überwältigende Macht – die mühelose Zerstörung, die schiere Kluft zwischen ihnen – nagt an seiner Entschlossenheit.
Seine Kiefer zucken, seine Haltung verrät seine Unentschlossenheit. Seine Gedanken rasen, auf der Suche nach einer Option, die nicht mit seinem Tod oder seiner Versklavung endet. Aber tief in seinem Inneren weiß er bereits die Wahrheit. Es gibt kein Entkommen.

Alix beobachtet ihn unbeeindruckt, als kenne er die Antwort bereits.

Thurn schluckt schwer, seine Stimme ist leise, aber klar.

„… Habe ich eine Wahl?“
Alix‘ Lippen verziehen sich zu einem amüsierten Grinsen. Seine Augen glänzen, als er sich leicht nach vorne beugt, seine Stimme sanft und ruhig.

„Natürlich hast du eine Wahl“, sagt er. „Solange du bereit bist zu sterben.“

Thurn zuckt zusammen. Seine Beine zittern unter ihm, sein Exoskelett schmerzt trotz der Heilung immer noch. Er wirft einen Blick auf Grixx, dessen Augen gleichgültig bleiben.
Ein tiefer Schauer durchfährt Thurns Körper. Sein Stolz ist bereits gebrochen. Seine Kraft bedeutet nichts gegenüber Grixx‘ überwältigender Macht. Er weiß, dass Widerstand nur zu einem schnellen und gnadenlosen Ende führen würde.

Langsam und mühsam lässt er sich auf den Boden sinken. Seine acht Beine falten sich unter ihm, während er kniet, und seine Mandibeln klappern leise.

„Ich, Thurn, Herr der Arachne“, verkündet er mit angespannter, aber fester Stimme, „schwöre dir meine Treue. Von diesem Tag an stehen meine Reißzähne und meine Brut unter deinem Befehl.“

Alix sieht ihn einen Moment lang an, dann nickt er zufrieden.
„Gut“, sagt er einfach.

Thurn bleibt kniend, sein Stolz ist nur noch eine ferne Erinnerung. Das Gewicht seines Schwurs lastet wie Ketten auf ihm, doch er wagt es nicht, sich zu widersetzen.

Nach einer kurzen Pause tritt Alix vor und legt eine Hand auf Thurns Kopf. Diese Geste hat nichts Warmes an sich, nur das unbestreitbare Gewicht des Besitzes.
„Jetzt“, sagt Alix in beiläufigem Ton, „sag mir, wen wir als Nächstes besuchen sollen.“

Thurn zögert nur einen Moment, bevor er antwortet. „Eure Majestät … was ist mit Veltha?“

Daraufhin zieht Alix eine Augenbraue hoch. „Die Wasserschlange?“

Thurn erklärt: „Sie herrscht über die Sumpfgebiete und befehligt die Kreaturen des Sumpfes. Sie wird sich nicht ohne Weiteres unterwerfen.“
Alix brummt nachdenklich. Die Reihenfolge, in der er die Monsterfürsten unterwirft, ist ihm egal – er wird sie alle zu gegebener Zeit besuchen.

„Dann lass uns zu Veltha gehen“, beschließt er.
Kurz darauf erreichen sie Velthas Reich – das Sumpfgebiet. Die Luft ist neblig, der Geruch von feuchter Erde und stehendem Wasser hängt in jeder Atemzug. Hoch aufragende Bäume ragen über ihnen empor, ihre verdrehten Wurzeln verschwinden unter dem trüben Sumpf. Das Wasser ist dunkel und verbirgt, was auch immer unter seiner Oberfläche lauert.

Doch trotz der unheimlichen Stille greift kein einziges Wesen an.
Alix geht ruhig voran und mustert mit seinen blutroten Augen die Umgebung. Schatten bewegen sich zwischen den Bäumen, leuchtende Augen blicken aus dem Wasser. Aber keiner wagt es, sich ihnen zu nähern.

„Oh, sie greifen nicht an“, sagt Grixx und wedelt träge mit seinem Schwanz.
Thurn nickt und sagt leise: „Keines dieser Biester wird angreifen, solange ich bei dir bin. Die Monsterfürsten kennen sich. Veltha und ich … wir haben schon mal gekämpft.“

Alix zieht eine Augenbraue hoch. „Und?“

Thurn zögert, bevor er antwortet. „Ich habe gewonnen“, gibt er zu. „Aber sie ist gerissen und stark. Selbst wenn sie weiß, dass sie nicht gewinnen kann, wird sie sich nicht so leicht geschlagen geben.“
Alix grinst unbeeindruckt. „Dann bringen wir sie dazu.“

Eine Welle kräuselt das Wasser neben ihnen. Eine riesige Gestalt schlittert knapp unter der Oberfläche dahin, kaum sichtbar im trüben Licht. Es wird totenstill im Sumpf.

Dann erhebt sich eine Stimme – sanft, kalt und hallend – aus dem Nebel.

Die Stimme zischt, triefend vor giftiger Verachtung.
„Thurn, warum bist du schon wieder hier? War das Treffen nicht erst für nächsten Monat geplant?“ Das Wasser brodelt, als sich die riesige Schlange unter der Oberfläche bewegt.

„Oder … bist du hier, um mich wieder zu demütigen?“ Ihr Tonfall wird düster, ihre Augen verengen sich gefährlich. „Dieses Mal kommst du vielleicht nicht unversehrt hier weg.“

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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