Alix zieht blitzschnell sein Schwert und wehrt ihren Angriff locker ab. Die Wucht ihres Schlags hallt durch die Höhle und lässt kleine Steine von den Wänden fallen. „Nicht schlecht“, sagt er fast schon spielerisch. „Aber du brauchst mehr als nur auffällige Moves, um mich zu treffen.“
Die Arachne antwortet nicht, sondern spinnt stattdessen ein dickes Netz, um sich an der Decke zu verankern.
Sie springt zurück und webt mit schnellen Handbewegungen aus der Seide scharfe, speerartige Geschosse. Mit einer schnellen Bewegung ihres Handgelenks schleudert sie diese auf Alix.
„Kreativ“, murmelt Alix und aktiviert „Blendende Reflexe“. Die Zeit scheint langsamer zu vergehen, als die Speere näher kommen. Er weicht dem ersten aus, schneidet den zweiten durch und lässt den dritten harmlos an seiner Aura zerbrechen. „Aber vorhersehbar.“
Bevor sie einen weiteren Angriff starten kann, schließt Alix mit einem einzigen Sprung die Distanz zwischen ihnen. Seine Klinge schießt auf sie zu und zielt auf ihren ungeschützten Oberkörper. Die Arachne reagiert schnell und dreht ihren Körper, um dem tödlichen Schlag auszuweichen. Die Spitze seines Schwertes streift ihre Chitinschicht und hinterlässt einen tiefen Kratzer, der schwach leuchtet.
Die Arachne schreit vor Schmerz und taumelt zurück, während ihre blutroten Augen Alix fixieren. Ihre Angst ist jetzt unübersehbar, ihre frühere Selbstsicherheit bröckelt. In diesem kurzen Schlagabtausch wird ihr die erschreckende Kluft zwischen ihren Kräften bewusst.
Alix bleibt unbeeindruckt, passt seinen Griff um sein Schwert an und blickt ruhig, aber tödlich entschlossen.
„Bereit für Runde zwei?“, fragt er und tritt vor.
Doch bevor er erneut zuschlagen kann, hebt die Arachne eine zitternde Hand und ihre Stimme bricht.
„Warte! Ich gebe mich geschlagen! Bitte … hör auf!“
Alix bleibt mitten in der Bewegung stehen, sein Schwert schwebt nur wenige Zentimeter von seiner Seite entfernt. Er blinzelt verwirrt.
„Was? Schon? Wir haben gerade erst angefangen zu kämpfen.“
Die Arachne senkt sich vorsichtig, ihre acht Beine falten sich unter ihr, während sie ihren humanoiden Oberkörper näher zum Boden drückt – eine Geste der Unterwerfung.
„Ich habe dich unterschätzt“, sagt sie mit zitternder Stimme. „Du bist nicht nur stark. Du bist … überwältigend. Es hat keinen Sinn, diesen Kampf fortzusetzen. Ich kann nicht gewinnen.“
Alix kneift die Augen zusammen und mustert sie aufmerksam. Er senkt sein Schwert nicht. „Was also? Du gibst einfach so auf? Keine Rache für deine Kinder? Kein verzweifelter letzter Kampf?“
Er neigt den Kopf, und seine Stimme nimmt einen spöttischen Unterton an. „Das ist irgendwie enttäuschend.“
Die Arachne zuckt zusammen, bleibt aber standhaft. „Ich habe nur gekämpft, weil ich dachte, ich hätte eine Chance. Aber jetzt sehe ich … dass du nicht nur ein weiterer Eindringling bist. Du bist ein Monster, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe.“
Sie holt tief Luft und versucht, sich zu beruhigen. „Wenn ich weitermache, bedeutet das nur meinen Tod. Meine Kinder … sie sind schon tot. Rache wird sie nicht zurückbringen.“
Alix senkt sein Schwert leicht, seine blutroten Augen blitzen nachdenklich. Dann kommt ihm eine Idee, und ein verschmitztes Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
„Na gut“, sagt er, seine Stimme durchbricht die Stille. „Wenn du dich geschlagen gibst, dann beweise es.“ Er deutet mit der Spitze seiner Klinge auf sie. „Unterwirf dich mir.“
Die blutroten Augen der Arachne weiten sich vor Schreck, ihr ganzer Körper erstarrt. „W-was?“, stammelt sie mit ungläubiger Stimme.
„Du hast mich verstanden“, antwortet Alix mit kalter, befehlender Stimme. Er geht nicht näher darauf ein und versucht nicht, sie zu überreden. Stattdessen verschränkt er die Arme und wartet, während seine imposante Ausstrahlung die Höhle erfüllt.
Die Arachne starrt ihn an, hin- und hergerissen zwischen ihrem Stolz und ihrem Überlebensinstinkt. Ihre Krallen graben sich in den Boden, während sie mit der Entscheidung ringt.
„Du willst, dass ich dir diene?“, fragt sie mit kaum hörbarer Stimme.
Der Blick der Arachne sinkt zu Boden, ihr Stolz und ihre Wut kämpfen gegen ihre Angst und Vernunft. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, senkt sie sich vollständig und beugt ihren humanoiden Oberkörper nach vorne. Ihre Arme strecken sich vor ihr aus, und ihre Spinnenbeine falten sich unter ihr zu einer tiefen, unterwürfigen Verbeugung.
„Ich … ich schwöre dir meine Treue“, sagt sie mit zitternder, aber entschlossener Stimme. „Von diesem Tag an werde ich dir dienen, mein Meister.“
Alix sieht ihr zu, wie sie kniet, und in seinen blutroten Augen blitzt Zufriedenheit auf. Er tritt näher und ragt über ihr, während sie ihren Eid ablegt.
„Das ist die beste Entscheidung, die du je in deinem Leben getroffen hast“, sagt er mit selbstbewusster und entschlossener Stimme. „Diene mir gut, und vielleicht wirst du noch etwas Größeres als diese Höhle erleben.“
Die Arachne blickt zu ihm auf, ihr Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus Unterwerfung und anhaltender Unruhe. „Was … verlangst du von mir, Meister?“
Ein Funken Zufriedenheit blitzt in seinen Augen auf, als er die Szene in sich aufnimmt.
„Bevor wir zur Sache kommen, sollte ich dich wohl fragen …“ Er deutet mit einer lässigen Handbewegung auf sie. „Wie heißt du?“
Die Arachne blickt vorsichtig auf und trifft seinen Blick mit ihren blutroten Augen. „Mein Name ist Nyssara“, sagt sie leise.
„Nyssara, hm?“, wiederholt Alix und lässt den Namen auf der Zunge zergehen.
„Okay, Nyssara, lass uns loslegen. Wie genau abbaut ihr all diese Mineralien?“
Nyssara richtet sich leicht auf, ihre Zuversicht kehrt langsam zurück, da ihr Leben nicht mehr in Gefahr ist.
„Dafür habe ich spezielle Untergebene, Meister. Sie sind sehr geschickt darin, die Mineralien effizient abzubauen.“
„Untergebene?“ Alix zieht eine Augenbraue hoch. „Zeig mir das mal.“
Nyssara nickt und gibt ein scharfes Klicken von sich, ein Signal, das durch die Höhle hallt. Augenblicke später huscht eine Gruppe von Spinnenmonstern aus den Schatten hervor. Im Gegensatz zu den aggressiven Exemplaren, die Alix zuvor getötet hat, sind diese Spinnen kleiner und haben seltsam geformte Vorderbeine, die wie primitive, aber funktionstüchtige Spitzhacken aussehen. Ihre schwarzen, chitinhaltigen Körper glänzen schwach im Licht, als sie sich nähern und sich leicht vor Nyssara verneigen.
Alix starrt sie einen Moment lang an und grinst dann. „Oh, das ist praktisch“, sagt er und verschränkt die Arme. „Eingebaute Werkzeuge? Ich muss zugeben, das ist ziemlich effizient.“
Nyssara nickt und deutet auf die Wände. „Sie wurden darauf trainiert, die Mineraladern ohne Verschwendung abzubauen. So habe ich mich über die Jahre ernährt und bin stärker geworden.“
„Gut“, sagt Alix und grinst noch breiter. „Dann überlasse ich den Abbau dir und deiner kleinen Crew. Aber hör mir gut zu, Nyssara.“
Er tritt näher und fixiert sie mit seinen blutroten Augen. „Später werden Soldaten hierherkommen. Sie werden diesen Ort bewachen und sind viel stärker als du. Also denk nicht mal daran, irgendwas Dummes zu machen. Verstanden?“