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Kapitel 172: Herzwurzel-Elixier – Tränke der Stufe 10

Kapitel 172: Herzwurzel-Elixier – Tränke der Stufe 10

Erst als sie komplett weg sind – als der Sturm, den sie hinterlassen haben, sich gelegt hat – lässt Alix seine Schultern sinken. Nur ein bisschen.

Er dreht sich wieder zu Gander um, der immer noch kaputt in der Mitte des zerstörten Schlachtfeldes liegt.

Alix hockt sich wieder neben ihn. „Die haben dich echt fertiggemacht, Gander.“
Gander ringt ein schwaches Lachen hervor, trocken und heiser. „Ich bitte um Verzeihung, Eure Majestät“, krächzt er. „Ich war schon vor dem Kampf verletzt … meine Mana war noch nicht vollständig wiederhergestellt. Wenn das der Fall gewesen wäre … hätte ich es mit den beiden aufnehmen können. Ohne Probleme.“

Alix lächelt schwach, ein Lächeln, das seine Augen nicht erreicht, aber dennoch Wärme ausstrahlt. „Es ist alles gut. Du lebst – das ist alles, was zählt.“
Ohne ein weiteres Wort legt Alix sanft seinen Arm um Ganders Schulter, steht auf und stützt ihn mit geübter Leichtigkeit. Gander stolpert leicht, aber Alix hält ihn mühelos fest.

„Du hast für heute genug getan“, murmelt Alix.

Sie heben vom Krater ab und schweben über der Verwüstung. Asche und Ruß wirbeln hinter ihnen auf, die Ruinen der Verid-Senke schrumpfen unter ihnen.
Sie verschwinden am Himmel und suchen nach einem ruhigen Ort.

Einem Ort zum Ausruhen.

Zum Heilen.

—–

Velzar City.

Zwei Lichtstreifen zerschneiden den dämmerigen Himmel und hinterlassen eine Spur aus Rauch und zerstreutem Mana. Sie fallen schnell – zu schnell –, bis sie vor den obsidianfarbenen Toren der Burg aufschlagen.

Die Wucht der Aufprallwelle wirbelt Staub auf.
Der erste Wächter tritt instinktiv vor, die Hand um seine Hellebarde geballt – bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnen.

„Sir Tandu!“, keucht er. „Sir Carwel!“

Die beiden Gestalten sacken nach vorne. Tandu sinkt auf ein Knie, die Zähne fletscht er in einem Knurren, Blut verschmiert sein Kinn. Carwel bleibt nur stehen, weil er sich auf den zerbrochenen Schaft seiner eigenen Waffe stützt, seine Brust hebt und senkt sich in unregelmäßigen Atemzügen.
„Geh!“, befiehlt der erste Wachmann seinem Kameraden mit scharfer Stimme. „Hol die Heiler! Sofort!“

Der zweite Wachmann zögert nicht. Er rennt zum inneren Tor und formt mit seiner Handfläche eine Signalrune in der Luft.

—–
In der Heilkammer können die beiden Krieger – Tandu und Carwel – endlich aufrecht sitzen, ohne zu schwanken. Der Schmerz ist noch da, tief in ihren Knochen, aber ihre Atmung hat sich beruhigt.

Tandu spuckt einen Blutklumpen auf den Steinboden und atmet tief aus.

„Okay“, grunzt er. „Hört erst mal mit der Heilung auf. Ich gehe zu Lord Astram und erstatte Bericht …“
Doch bevor er aufstehen kann, verändert sich die Luft. Ein Druck rollt wie ein Gewitter vor einem Sturm in den Raum.

Und dann ist er da.

Die Tür öffnet sich geräuschlos. Ein Monster tritt ein – groß, gepanzert mit schimmernden obsidiangrünen und eisengrauen Schuppen. Das Licht scheint sich um seine Gestalt zu krümmen.

Lord Astram.
„Das ist nicht nötig“, sagt Astram mit tiefer, metallischer, hallender Stimme. „Ihr könnt mir hier Bericht erstatten.“

Tandu erstarrt. Carwel neigt instinktiv den Kopf. Beide sprechen wie aus einem Mund, ihre Stimmen angespannt, aber respektvoll.

„Mein Herr.“

Die Heiler spüren die veränderte Atmosphäre, verneigen sich schnell und verlassen wortlos den Raum. Nur Astram und die beiden Krieger bleiben zurück.
Tandu senkt den Kopf noch tiefer, richtet sich dann wieder auf und atmet immer noch schwer. „Verstanden.“ Er wirft Carwel einen Blick zu und beginnt dann.

„Wir haben diese Person gefunden … die, die wir nur als ‚Die Pest‘ kennen. Gleiche Fähigkeiten. Gleiche verfluchte Fertigkeiten.“ Er schluckt und senkt die Stimme.
Astrams Gesichtsausdruck verändert sich nicht, aber sein Blick wird etwas schärfer. „Weiter.“

Tandu schluckt und richtet sich auf.

„Wir haben ihn angegriffen“, beginnt er. „Als wir ankamen, war er bereits schwer verletzt – verbrannt, zerschunden, verlor Mana. Es hätte eine einfache Säuberungsaktion sein sollen.“

Carwel rückt etwas zur Seite und schweigt.
„Aber das war es nicht“, fährt Tandu fort. „Er hat die ersten beiden Salven überstanden. Er hat weitergekämpft. Seine Fähigkeit – Xhars Final Stitch – ist … unnatürlich. Er wollte einfach nicht sterben.“

Astrams Augen verengen sich leicht.

Tandu fährt fort: „Wir mussten alle unsere Tier-6-Fähigkeiten einsetzen. Selbst dann blieb der Mistkerl noch lange genug stehen, um uns mit sich in die Hölle zu reißen.“
Es folgt eine Pause. Tandu ballt die Fäuste.

„Wir haben gewonnen, mein Herr. Aber …“

Astram schweigt einen Moment lang. Sein Blick huscht zu Carwel, der grimmig nickt, um zu bestätigen.

„… Und dann?“, fragt Astram.
Tandus Kiefer spannt sich an. „Jemand ist aufgetaucht. Aus dem Nichts. Der Druck, den er ausstrahlte – er sollte nicht Tier 5 sein, aber das haben unsere Messungen angezeigt. Trotzdem … konnten wir uns nicht bewegen. Er hat uns zum Rückzug gezwungen.“

Astrams Blick bleibt unverwandt. Seine goldenen Augen bohren sich in Tandus.

„Ihr seid geflohen.“

Tandu zuckt zusammen und sinkt dann wieder auf ein Knie.

„Ja, mein Herr.“

Einen langen Moment lang sagt Astram nichts. Die Stille ist voller Spannung, wie eine straff gespannte Saite.

Schließlich spricht Astram – leise.

„… Heilt euch“, sagt er und dreht sich leicht zum Fenster, wo sich dunkle Wolken am Horizont zusammenbrauen. „Ich spüre, wie sich auf diesem Kontinent Unruhe zusammenbraut.
Und wenn sie kommt, brauche ich euch in voller Stärke.“

Weder Tandu noch Carwel antworten sofort. Sie nicken nur mit gesenkten Köpfen, die Last der Scham lastet noch immer auf ihnen – aber sie akzeptieren den Befehl.

—-

In einem ruhigen Wäldchen am Rande des zerstörten Schlachtfeldes streicht der Wind sanft durch die zerbrochenen Bäume, und das verbrannte Gras wächst langsam wieder nach, wo die Mana zurückkehrt.
Alix kniet neben Gander, der sich an einen schrägen Felsbrocken lehnt und sich in einen Umhang gewickelt hat, um seine schlimmsten Wunden vor der kalten Luft zu schützen.

Alix holt eine kleine Phiole aus seinem Inventar – aus Obsidianglas, mit feinen goldenen Runen graviert. Ihr Inhalt leuchtet in einem sanften, blassen Bernstein, der wie ein Herzschlag pulsiert. Unter dem Siegel steht: Herzwurzel-Elixier – Stufe 10.
Alix starrt es einen Moment lang an, bevor er leise ausatmet.

„Dieses Ding hat mich im Spiel über zehntausend Credits gekostet“, denkt er. „Einen ganzen Monat voller Raubzüge, Auktionen und Handel. Nur um eins zu bekommen.“
Alix lacht trocken und schüttelt den Kopf. „Für Leute, die gut leben, ist das vielleicht nichts. Kleingeld. Aber für jemanden wie mich … war das alles. Ich habe es nur gekauft, weil ich dachte, ich würde es für diesen Überfall brauchen.“

Er öffnet die Phiole langsam. Ein zarter Duft von Wärme und regennasser Erde steigt auf – alte Magie, kraftvoll und rein.

Er hebt die Phiole an Ganders Mund.
„Trink.“

In dem Moment, als die Flüssigkeit seine Zunge berührt, zuckt sein Körper leicht. Das Leuchten breitet sich von seiner Kehle aus, pulsiert in seine Brust und hinunter in seine Gliedmaßen. Die verfluchten Nähte, die seinen Körper zusammenhalten, stabilisieren sich und verschließen sich. Die blasse Fäulnis, die seine Adern durchzieht, verschwindet Linie für Linie. Die Luft wird still.

Gander atmet aus, jetzt klarer. „… Ich fühle mich, als hätte ich gerade göttliches Wasser getrunken.“
„Das hast du“, sagt Alix leise. „Jetzt verschwend es nicht.“

Er steht auf, klopft den Staub von seinem Mantel, aber er sieht Gander nicht aus den Augen.

„Ruh dich aus. Wenn du wieder zu Kräften gekommen bist, müssen wir planen.“

—-

Zurück zum Kontinent der Drei Königreiche.

Der Krieg schreitet voran wie eine unerbittliche Bestie.
Rauch steigt über die vernarbten Ebenen im Osten von Valgros auf. Einst üppig, jetzt kraterübersät und brennend. Schwarze Banner mit Knochensymbolen marschieren im Gleichschritt vorwärts.

An der Spitze der Invasion steht General Gorath auf einem Bergrücken aus zerbrochenen Steinen, sein monströser Körper in dicke Rüstung gehüllt. Seine Stimme ist wie ein Felsbrocken, der über das Schlachtfeld kracht.

„Vorwärts. Keine Gnade. Ich will, dass diese Festung heute Nacht in Schutt und Asche liegt.“
Hinter ihm rückt die Bonepiercers Legion vor wie eine Wand des Todes – kalt, gnadenlos, unermüdlich.

Neben Gorath reitet General Varkas auf einem gepanzerten Dreadmaw. Er grinst hinter seinem zerbrochenen Helm. „Greift weiter an. Bald brechen sie zusammen.“

Links und rechts verteilen sich die vier Kommandanten – jeder von ihnen ein Albtraum auf vier Beinen.
Sorin, deren Zwillingssäbel vom Blut der Späher tropft, bewegt sich lautlos und gnadenlos wie ein Schatten über das Schlachtfeld.

Thurn, in flatternde Netze gehüllt, befehligt einen Schwarm giftiger Spinnentiere und Monster, die die Schützengräben überrennen, bevor auch nur ein Soldat schreien kann.
Nyssara, mit Klingen als Gliedmaßen und einem massiven Schild, fegt mit gezückten Waffen über die Mauern von Fort Relan. Jeder Schwung ist ein Sturm aus Metall und Blut.

Veltha windet sich durch das Gras und singt in einer längst vergessenen Sprache. Der Boden bebt unter ihren Zaubersprüchen, und ganze Bataillone von Valgros-Soldaten fallen schreiend, während sich die Erde in ein Sumpfgebiet verwandelt.
„Drängt sie zurück!“, brüllt Asdri und stürmt erneut vorwärts, während Blitze über seine Klinge tanzen. Sein Umhang ist zerfetzt, seine Rüstung versengt – aber seine Augen brennen vor Trotz.

Hinter ihm stürzt die Goldene Löwenlegion wie eine Flutwelle aus Stahl und Flammen in die feindlichen Reihen. Ihre goldenen Banner flattern bei jedem Zusammenprall, bei jedem Schritt vorwärts.
Pyke, dessen Brust immer noch blutet, schlägt mit seiner Kriegsaxt auf einen Markhund ein, zerschmettert Knochen und schleudert Splitter durch die Luft. „Die kommen einfach immer weiter!“

„Haltet die Reihen dicht!“, ruft Ingra und wirft eine Barriere aus Eis, als sich ein weiterer Wight auf sie stürzt. Ihre Magie flackert, sie ist jetzt schwächer, aber ihr Wille bleibt eisern. „Wenn wir jetzt zurückweichen, werden sie die Stadt überrennen!“
Valia schwebt über ihnen, blasses Licht strömt aus ihren Fingern, während sie einen gefallenen Ritter heilt. Ihre Stimme klingt klar. „Ihr Anführer – Gorath. Versuchen wir, ihn diesmal zu erledigen, sonst könnte die Legion zusammenbrechen!“

Der Kampf tobt stundenlang.
Stahl klirrt, Zaubersprüche explodieren, Schreie der Wut und des Schmerzes hallen über das Schlachtfeld. Die Sonne ist hinter dichten Rauch- und Staubwolken verschwunden, und beide Armeen bluten aus allen Wunden.
Sogar die Monster scheinen langsamer zu werden. Selbst die Elitesoldaten geraten ins Straucheln.

Asdri, schwer atmend, wehrt einen weiteren Schlag von Goraths massiver Faust ab. Funken fliegen. Ihre Waffen verhaken sich, und zum ersten Mal seit Beginn der Schlacht treffen sich ihre Blicke – nah, müde, lodernd.

„Du warst schon immer hartnäckig“, knurrt Gorath mit einer Stimme wie schleifender Stein. „Aber deine Männer sind am Ende.“
„Deine auch“, murmelt Asdri und drängt Gorath mit einem Blitzstoß zurück. Er macht zwei wacklige Schritte und bleibt stehen.

Gorath hält inne. Er blickt über das zerfetzte Schlachtfeld.

Seine Bonepiercers kämpfen noch, aber die regulären Soldaten sind am Ende.

Den Goldenen Löwen geht es nicht besser – ihre goldenen Umhänge sind rot getränkt, ihre Rüstungen stumpf, ihre Zauber wirken nur halb, weil ihre Hände zittern.

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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