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Kapitel 166: Alix gegen Lathar

Kapitel 166: Alix gegen Lathar

Draußen, auf der Lichtung hinter der Basis, fallen die Bäume zu einem breiten, offenen Ring aus verbrannter Erde und Steinen zurück – offensichtlich oft für Kämpfe genutzt. Narben von früheren Kämpfen schneiden tief in den Boden: Einschlagskrater, geschmolzene Rillen, Kratzspuren und längst getrocknete Blutflecken.
Eine Menschenmenge versammelt sich bereits, angelockt durch die Nachricht von der Herausforderung. Dutzende Mitglieder der Ember Claw bilden einen losen Kreis um den Rand der Lichtung – Bestien, Mutanten, Chimären und noch monströsere Wesen, die in Schatten und Nebel gehüllt sind. Viele überragen Alix, andere kauern mit zuckenden Gliedmaßen, einige zischen leise vor Vorfreude.
„Er will gegen den Anführer kämpfen?“, murmelt ein schuppiger Rohling und blinzelt mit seinen großen bernsteinfarbenen Augen.

„Der hat keine Chance“, kichert eine zusammengenähte Abscheulichkeit. „Lathar hält sich nicht zurück.“

„Trotzdem“, sagt eine gefiederte Kreatur mit leuchtenden Augäpfeln, „man muss ihm Respekt zollen. Es erfordert Mut, sich einem Tier 5 der höchsten Stufe zu stellen.“
Eine der geflügelten Späherinnen beugt sich von ihrem Platz auf einem Skelettpfeiler vor und murmelt: „Entweder ist er verrückt … oder er ist wirklich der Wahre.“

Ein dünngliedriger Geist in der ersten Reihe grinst und Rauch steigt von seinen Schultern auf. „Ich hoffe, er hält länger durch als der letzte Idiot, der es versucht hat. Der hat nicht mal fünfzehn Sekunden überlebt.“
Das ursprüngliche Trio – Reptil, Katze und Insektoid – steht abseits, versorgt seine Wunden und starrt auf die Mitte.

Lathar tritt in die Mitte der Lichtung. Seine obsidianfarbene Rüstung glänzt im blassroten Schein, und der Boden knackt leise unter jedem seiner langsamen, bedächtigen Schritte.
Er streckt seinen Hals mit einem Knacken und rollt dann seine Schultern, während schwache, flackernde Stränge purpurroter Energie wie gewundenes Feuer um ihn herum aufsteigen.

„Ich werde dich nicht töten“, sagt er mit gleichmäßiger Stimme, „aber erwarte auch nicht, dass ich nett spiele.“

Alix tritt in den Kreis ihm gegenüber, ruhig und entspannt.

„Du musst dich nicht zurückhalten“, sagt er.
„Ich würde mich beleidigt fühlen, wenn du das tätest.“

Weitere Murmeln gehen durch die Menge.

„Verdammt“, flüstert jemand grinsend. „Der hat wirklich keine Angst.“

Ein Dutzend Monster richten ihren Blick auf ihn und sammeln vorsichtig Mana, für den Fall, dass der Kampf außer Kontrolle gerät.

Lathars Lächeln ist verschwunden. Er senkt seinen Körper, scharf und präzise, und krallt seine Finger einmal wie Klauen.
Alix macht einen Schritt nach vorne, dann noch einen – bedächtig, leise, ruhig.

Mit einer schnellen Bewegung seines Handgelenks materialisiert sich sein Schwert in seiner Hand: glattes, dunkles Metall, umrandet von einem schwachen Schimmer der Macht. Es ist eine Waffe der Stufe 5 – scharf, reaktionsschnell, perfekt auf ihn abgestimmt. Er hätte die Klinge der Stufe 6 aus seinem Inventar nehmen können … aber was bringt es, ein Schwert zu schwingen, das man nicht richtig führen kann?
Diese hier reicht völlig aus.

Die Luft um ihn herum wird still, und dann – so subtil, dass es kaum wahrnehmbar ist – verändert sich seine Aura.

Er ruft keine Zaubersprüche. Es gibt keine dramatischen Gesten oder leuchtenden Symbole. Nur ein Atemzug, ein Wimpernschlag –

– und fünf Buff-Fähigkeiten stapeln sich lautlos auf seinem Körper.

Geschwindigkeit. Reflexe. Präzision. Ausdauer. Stärke.
Lathars Augen verengen sich in dem Moment, in dem er es spürt. Nicht deutlich – nur ein flüchtiger Eindruck, eine Unregelmäßigkeit im Rhythmus der Luft.

(… Hat er gerade …?)

Sein Verstand schaltet in höchste Alarmbereitschaft.
Das war nicht nur eine Fähigkeit.

Er beobachtet Alix aufmerksam, den Kiefer hinter seinem Helm angespannt. Der Manafluss ist weder laut noch schlampig – er ist messerscharf, in sich selbst gefaltet, wie ein Siegel, das geschmiedet wurde, um selbst die geringste Spur von Präsenz zu unterdrücken. Die meisten Leute merken nichts. Sie sehen nur einen Typen mit einem Schwert.

Aber Lathar?

Er spürt es.
Eine Buff-Fähigkeit ist machbar. Zwei sind beeindruckend. Drei sind gefährlich. Aber fünf – möglicherweise sogar mehr – und das alles still, ohne einen einzigen Zauberspruch oder Hinweis?

Er nimmt eine defensive Haltung ein, seine Augen sind jetzt scharf. Ernst.

„Heh …“, murmelt er leise, gerade laut genug, dass Alix ihn hören kann. „Fünf Buff-Fähigkeiten. Vielleicht sogar mehr. Versteckst du noch eine sechste, oder gibst du nur an?“
Alix neigt leicht den Kopf. „Du hast gezählt?“

„Ich habe geraten.“

Lathar atmet langsam aus und zieht Kraft in seine Glieder, woraufhin seine Rüstung summt.

„… Ich habe nur einen Schauer gespürt, das ist alles“, sagt er. „Das hat mir schon lange niemand mehr bereitet.“

Er knackt mit den Fingerknöcheln, die Energie um ihn herum wird dichter und schwerer.

„Das wird interessant.“

Ein Herzschlag vergeht.

Dann macht Lathar einen Schritt.

Keine Warnung, kein Ruf – nur eine verschwommene Bewegung, als er nach vorne stürzt und sich Wasser um seinen rechten Arm sammelt. Es verdreht sich in der Luft und verhärtet sich zu einer spiralförmigen Lanze aus tiefblauem Mana, die mit eisigem Druck pulsiert.
„Fähigkeit der Stufe 4 – Torrent Fang!“

Der Boden unter seinen Füßen bricht auf, als er davon abhebt und die Lanze mit präziser, überwältigender Kraft auf Alix stößt. Ein tosender Ausbruch von komprimiertem Wasser zerreißt die Luft wie ein Düsentriebwerk, scharf genug, um verzauberten Stahl zu durchbohren.
Aber Alix ist schon in Bewegung.

Sein Körper weicht flüssig zur Seite aus – ohne auszuweichen, sondern dem Schlag entgegen. Mana lodert um seine Klinge, als er in einem schnellen Bogen nach oben schlägt, umhüllt von flackerndem orangefarbenem Licht, das intensive Hitze ausstrahlt.

„Fähigkeit der Stufe 4 – Flammenriss.“

Stahl trifft auf Wasser.
Ein donnernder Knall ertönt, als die beiden Elemente aufeinanderprallen – Feuer zischt heftig gegen Lathars spiralförmige Lanze, der Aufprall entlädt sich in einem blendenden Blitz aus Dampf und Flammen. Die Schockwelle breitet sich aus und schleudert Staub und Trümmer in die Zuschauermenge.

Mehrere Monster taumeln zurück und schützen ihre Gesichter. Einige verlieren völlig den Halt.

„Scheiße –!“

„Zurück! Zurück!“
Der Boden ächzt und bricht unter dem Aufprall auf. Die Luft verzerrt sich durch den Druck.

Für einen Moment scheint es ausgeglichen zu sein.

Doch dann beißt Lathar die Zähne zusammen – seine Lanze wankt und bricht in der Mitte auseinander.

Alix‘ Klinge schneidet nicht nur – sie verschlingt die gegnerische Fertigkeit, Hitze schießt die Länge der Wasserkonstruktion hinauf und zerlegt sie von innen.
Mit einer schnellen Drehung seines Handgelenks zerbricht Alix die Überreste der Fertigkeit und tritt näher, seine Klinge kommt nur wenige Zentimeter vor Lathars Brust zum Stillstand, bevor der Kommandant zurückspringt und mit seinen Stiefeln hart über den Stein rutscht.

Stille breitet sich auf der Lichtung aus.

Lathar blickt auf seinen Handschuh – er ist versengt. Sein Arm zittert leicht von der Wucht des Rückstoßes.
„Du hast meine Fertigkeit der Stufe 4 überwältigt“, sagt er mit leiser Stimme, mehr überrascht als wütend.

Alix senkt seine Klinge ein kleines bisschen, sein Gesicht ist unlesbar. „Du hast mir eine Lücke gelassen.“

„Du hast Wasser mit Feuer bekämpft. Du hättest überwältigt werden müssen.“

Alix zuckt mit den Schultern. „Ich hatte einfach Lust, Feuer zu benutzen.“

Ein Ausdruck der Überraschung huscht über Lathars Gesicht.
„… Du kannst mehr als ein Element einsetzen?“

„Ja“, antwortet Alix schlicht.

Erneut geht ein Raunen durch die Menge.

„Hat er gerade…?“

„Kein Wunder, dass er so übermütig ist…“

Lathar rollt mit den Schultern, seine Rüstung knarrt leicht, als die Mana nun schneller unter seiner Haut fließt.

„… Dann werde ich mich nicht mehr zurückhalten“, sagt er, und sein Tonfall wird endlich düsterer.
In dem Moment, in dem Lathar diese Worte ausspricht – „Ich werde mich nicht mehr zurückhalten“ –, sinkt die Temperatur rapide.

Die Luft wird feucht und schwer. Mana kondensiert so stark, dass es summt wie vibrierendes Glas. Der Himmel über der Lichtung verdunkelt sich, Wolken wirbeln unnatürlich schnell, angezogen von der rohen Anziehungskraft der Magie, die sich um Lathar sammelt.

„Fähigkeit der Stufe 5 – Abgrundflut.“
Wasser schießt unter seinen Stiefeln hervor, nicht aus dem Boden, sondern scheinbar aus dem Nichts – eine aufsteigende Wand aus schwarz-blauer Flüssigkeit, die sich mit unmöglicher Kraft bewegt. Sie brodelt wie eine lebende Flutwelle, und an ihrer Oberfläche zucken schwach Blitze.

Die zuschauenden Monster verstummen.

Dann bricht die Welle herein.

Nicht auf Alix – sondern auf alles. Mit einem einzigen heftigen Schlag verschlingt sie die Hälfte der Lichtung, reißt Erde aus dem Boden und ebnet das Gelände. Die Bäume am Rand des Rings biegen sich und brechen, sofort durchnässt. Felsen werden wie Geschosse durch die Luft geschleudert. Die gesamte Basis hinter ihnen bebt.

Der immer noch bandagierte Kater ringt nach Luft.
„Will der Kommandant die Basis zerstören?“

Ein Reptil neben ihm knurrt. „Das ist kein Sparring! Das ist Krieg!“

Über ihnen tauchen geflügelte Späher in Deckung. Andere krabbeln vom Rand des Kreises weg und schützen ihre Köpfe.

Aber im Herzen der Flut – ein goldener Blitz.

Alix steht in der Mitte, völlig regungslos.
Das Wasser hätte ihn komplett verschlucken müssen.

Stattdessen –

„Fähigkeit der Stufe 5 – Erdzolder“.

Der Boden unter seinen Füßen bricht nach oben auf und massive Steinplatten bilden einen rotierenden Schild, der die heranrollende Flut teilt. Das Wasser schlägt gegen die Barriere, aber der Fels hält stand – verstärkt durch eine zweite Welle elementarer Energie, die von Alix‘ Füßen nach außen pulsiert.

„Stufe 5 – Blitzbindung“.
Ein schriller Knall zerreißt den Himmel, als ein Blitz durch das restliche Wasser zielt und es wie eine gezackte Narbe über das Schlachtfeld spaltet. Die Flut bricht zusammen und verwandelt sich in Dampf, und der wirbelnde Strom verliert seine Form – zerschmettert durch Präzision, Gegenkräfte und pure Willenskraft.

Am Rand des Feldes reagieren die drei Monster der Stufe 5 sofort.

„Barriere – jetzt!“, knurrt der gehörnte, vierarmige Rohling.
Eine schimmernde Kraftkuppel schließt sich um die beiden Kämpfer und schirmt sie von der Menge ab. Arkane Siegel spiralisieren nach außen und ziehen leuchtende Linien über die Grenze. Die Luft im Inneren verdichtet sich und hält ihre Kräfte an Ort und Stelle.

„Haltet sie fest“, murmelt der Insektoide und klickt mit seinen Mandibeln. „Wenn einer von ihnen eine weitere Fähigkeit der Stufe 5 einsetzt, verlieren wir die Hälfte der Basis.“

Innerhalb der Kuppel legt sich der Sturm.
Alix steht aufrecht inmitten des Nebels und des zerklüfteten Bodens, um seine Arme zucken noch schwache Blitze. Sein Blick ist auf Lathar gerichtet, der jetzt schwer atmet und ein Knie leicht angewinkelt hat, um sich gegen den Rückstoß seines letzten Angriffs abzustützen.

Seine Rüstung ist stellenweise versengt. Risse ziehen sich über seine rechte Schulterplatte. Seine Hände ballen sich zu Fäusten – aber er stürmt nicht vor.

Er beobachtet.

Er wägt ab.

Dann –
atmet Alix langsam aus.

„… Beenden wir das jetzt“, sagt er ruhig.

Lathars Rücken versteift sich bei diesem Tonfall – nicht wütend, nicht spöttisch. Nur endgültig.

Dann – ohne Vorwarnung – verschwindet Alix.

Kein Aufleuchten von Mana. Kein Gesang. Einfach weg.

Blitzschneller Schritt.

Alix taucht zehn Meter entfernt wieder auf, den Rücken zum Nebel gewandt.
Drei deutliche Druckwellen breiten sich in der Luft um ihn herum aus.

Er greift nicht an.

Noch nicht.

Stattdessen hebt er die Hand.

Und zaubert.

Nicht mit einer schwungvollen Geste, nicht mit einem Zauberspruch. Nur mit seiner Willenskraft.

Mana teilt die Luft wie Klingen, und drei leuchtende Siegel entstehen – sie schweben hinter ihm wie bedrohliche Sternbilder.

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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