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Kapitel 165: Kommandant Lathar

Kapitel 165: Kommandant Lathar

Der Reptil starrt ihn an, Ungläubigkeit verzieht seine Gesichtszüge. Blut tropft aus seinem Mundwinkel, während er leise knurrt und ihn mit brennenden Augen anstarrt.

„Das ist unmöglich“, spuckt er. „Du bist nur ein Tier 5? Kein Tier 5 kann so was. Niemand kann uns so leicht besiegen!“
Der Kater, immer noch auf einem Knie, wischt sich das Blut vom Kinn und starrt Alix an. „Du verheimlichst etwas.“

Alix‘ Blick wird schärfer. Die Lässigkeit verschwindet wie eine heruntergefallene Maske.

Er tritt langsam vor, der Nebel teilt sich für ihn, und seine Stimme verliert ihren spielerischen Unterton – jetzt ist sie kalt, gleichmäßig und mit Stahl unterlegt.
„Es ist mir egal, was ihr drei denkt“, sagt er leise. „Ob ihr mir glaubt oder nicht, spielt keine Rolle. Was zählt, ist, dass ich euch angeboten habe, mich euch anzuschließen.“

Das insektoide Monster, das immer noch halb in einem zersplitterten Baum steckt, klappert schnell mit seinen Mandibeln.
„Warum?“, krächzt es. „Du kommst aus der Abenteurergilde. Diese Quest, die du angenommen hast, ist eine Falle. Wir haben sie gestellt. Für Abenteurer wie dich.“

Alix bleibt nur wenige Schritte vor dem Reptil stehen, das instinktiv unter seinem Blick zurückweicht.

„Das habe ich mir gedacht“, sagt Alix.
Seine Stimme ist ruhig, fast desinteressiert – aber etwas an ihm drückt auf ihn wie eine Sturmfront. Kalt. Erdrückend. Unausweichlich.

„Ihr habt diesen Aufruf veröffentlicht, um Dummköpfe anzulocken. Die Starken aussortieren. Die Gilde aus dem Gleichgewicht bringen, während eure Fraktion im Verborgenen wächst.“

Das Reptil fletscht erneut die Zähne, doch diesmal zögert es. „… Ja. Und es hat funktioniert. Bis du aufgetaucht bist.“
Alix seufzt fast theatralisch und zuckt dann mit den Schultern.

„Dann nimm es als Geschenk. Ich bin in deine Falle getappt – und biete dir immer noch an, mich euch anzuschließen. Sagt das nicht genug?“

Die drei Monster sehen sich an. Sie sind verletzt. Blutverschmiert. Erschüttert. Und das nicht nur körperlich.
Der Katzenmensch kneift wieder die Augen zusammen. „Warum? Was willst du von der Ember Claw?“

Alix‘ Antwort ist einfach und leise.

„Informationen. Zugang. Und eine Person, die ich treffen will.“

Er lächelt schwach, nicht freundlich.

„Im Gegenzug … bekommt ihr mich.“

Es herrscht Stille zwischen ihnen – eine dicke, unangenehme Stille.

Dann, nach einer kurzen Pause, klickt das Insektenwesen leise.
„… Wir müssen dich zum Kommandanten bringen.“

Alix‘ Lächeln wird ein bisschen breiter.

„Perfekt“, sagt er.

Die drei Monster drehen sich wortlos um und führen Alix tiefer in den nebelverhangenen Wald.

Über ihnen knarren Äste. Der Geruch von Verwesung hängt schwer in der Luft.

Während sie gehen, bleibt Alix locker.
„Ich möchte euch etwas fragen“, sagt er und schaut nach vorne. „Wisst ihr etwas über jemanden namens Plaque? Den Neuen, der in letzter Zeit gegen eure Feinde kämpft.“

Der Katzenmensch schaut über seine Schulter und zuckt mit den Ohren. „Plaque, hm. Den Namen habe ich schon gehört. Er wird in letzter Zeit auf dem ganzen Kontinent herumgereicht.“
Der Reptilartige grunzt. „Ja. Unser Anführer hat einen Befehl erteilt – wenn jemand ihn sieht, soll er versuchen, ihn zum Hauptquartier einzuladen. Es ist egal, ob er zur Gilde gehört oder nicht.“

Der Insektoide fügt mit einem trockenen Klicken hinzu: „Das Letzte, was ich gehört habe, ist, dass er gegen Astram gekämpft hat … und überlebt hat.“

Das lässt sogar die Luft stillstehen.
Der Insektoide dreht leicht den Kopf. „Nur unser Anführer kann Astram gegenübertreten und davonkommen. Dass dieser Typ das geschafft hat …“

Er bricht ab, aber die Botschaft ist klar.

Alix antwortet nicht sofort.

Stattdessen verbirgt er einen flüchtigen Gedanken hinter einem neutralen Gesichtsausdruck. „Also ist Gander nicht bei den Ember Claw.“
Nach einer Weile werden die verdrehten Bäume weniger und der Nebel lichtet sich und gibt den Blick frei auf eine zerklüftete Lichtung, die in ein mattes rotes Licht getaucht ist. In die Seite eines felsigen Hügels ist eine Struktur eingebettet – nicht aus Stein oder Holz, sondern aus einem geschwärzten organischen Material, das aussieht wie mit Metall verschmolzene Knochen und schwach vor Energie pulsiert. Darüber ragen Wachtürme empor, deren Wachen durch den Dunst kaum zu erkennen sind.

Der Reptiloide deutet nach vorne.
„Das ist eine unserer Basen“, sagt er. „Nicht die Hauptbasis, aber wichtig genug. Der Befehlshaber hier ist Lathar.“

Er hält inne und wirft Alix einen Seitenblick zu.

„Er ist ein Tier 5 der höchsten Stufe.“

Das Insektoid klickt leise, fast selbstgefällig. Der Katzenmensch grinst leicht.

Sie warten auf eine Reaktion – ein Zucken, ein Stirnrunzeln, irgendetwas, das Nervosität verrät.
Aber Alix geht einfach weiter, ohne sein Tempo zu ändern.

„Okay“, sagt er nur.

Kein Sarkasmus. Keine Anspannung. Nur Gleichgültigkeit – als hätte er den Namen eines örtlichen Ladenbesitzers gehört.

Das Grinsen des Katzenmenschen verschwindet ein wenig.

„Du hast mich richtig verstanden“, sagt der Reptiloide und versucht es noch einmal. „Spitzenklasse. Das ist nur noch einen Schritt von Stufe 6 entfernt.“
„Ich habe dich gehört“, sagt Alix, ohne ihn anzusehen. „Es ist mir nur egal.“

Die drei schweigen einen Moment lang, während unter ihren Gesichtern Unbehagen flackert.

Alix bleibt vor dem breiten, organisch anmutenden Tor stehen, seine purpurroten Augen reflektieren das pulsierende Licht.

„Lass uns gehen“, sagt er mit fester Stimme. „Ich würde gerne deinen Kommandanten treffen.“

Die Tore öffnen sich mit einem lauten Knarren, das schwarze Material klappt auf wie die Rippen einer Bestie. Im Inneren brummt es leise – Korridore aus dunklen Sehnen und Knochen, die schwach rot pulsieren, als würden sie im Takt eines Herzschlags schlagen, der zu tief ist, um ihn zu hören.

Als Alix eintritt, drehen sich alle Köpfe zu ihm um.
Monster aller Formen und Größen unterbrechen ihre Tätigkeiten. Gespräche verstummen. Waffen werden leicht gesenkt. Alle Augen richten sich auf das Trio an der Spitze … und den Fremden, der hinter ihnen geht.

Ihr Status ist unverkennbar. Die drei Monster – verwundet oder nicht – gehen mit ruhiger Autorität. Ihre Anwesenheit hat hier Gewicht. Rang. Respekt. Nur knapp unter dem Kommandanten.
Ein gehörnter, vierarmiger Rohling beugt sich vor und flüstert: „Was zum Teufel ist mit ihnen passiert?“

„Sie sehen aus, als hätten sie gegen etwas Übles gekämpft“, murmelt ein anderer aus dem Schatten.

Einer der geflügelten Späher, der oben sitzt, runzelt die Stirn und blickt auf Alix herab. „Wer ist der Fremde?“

Der Katzenmensch bleibt stehen und antwortet knapp: „Ein potenzieller Rekrut. Ich habe ihn persönlich hergebracht.“
Der Reptilartige fügt hinzu: „Er hat den Test bestanden.“

Das sorgt für ein paar Murmeln. Eines der Monster spottet, aber ein anderes beugt sich neugierig vor.

Alix schaut sich um, seine Augen gleiten wie glühende Kohlen über die Menge – unbeeindruckt, ruhig.

Das Murmeln verstummt fast augenblicklich.

Der Insektoide klickt einmal mit seinen Mandibeln, ein Geräusch wie ein Signal, und der Gang teilt sich. Niemand steht ihnen im Weg.
Der Katzenartige schaut zurück zu Alix und mustert ihn erneut.

„Du bist wirklich nicht nervös?“, fragt er leiser. „Nicht einmal ein bisschen?“

Alix sieht ihm in die Augen, sein Gesichtsausdruck ist unlesbar.

„Ich habe euch drei bereits besiegt“, sagt er schlicht. „Warum sollte ich mir Sorgen um euren Anführer machen?“

Der Reptiloide lacht leise und trocken, fast beeindruckt.

—-
Der Gang mündet in eine breite Kammer, die in das Innere des Hügels gehauen ist und von langsamen, pulsierenden purpurroten Lichtadern beleuchtet wird, die sich durch die Wände schlängeln. In der Mitte steht ein massiver, steinartiger Tisch, der vom Alter verzogen und rissig ist und von Karten, geschnitzten Zeichen und Gruppen leuchtender Scherben umgeben ist, die von arkaner Energie summen.
Dahinter steht eine große, imposante Gestalt – schlank, aber breitschultrig, bedeckt von einer glatten Obsidianrüstung, die zu pulsieren scheint. Sein Gesicht ist teilweise von einem knochenartigen Helm verdeckt, aber ein Auge – scharf, gelb und durchdringend – blitzt darunter hervor.

Lathar.

Zuerst schaut er nicht auf. Seine krallenartigen Finger bewegen Figuren über den Tisch, während er leise vor sich hin murmelt.
Erst nach einer langen Weile hebt er den Blick und fixiert die drei Monster.

„Was gibt’s diesmal, ihr drei?“ Seine Stimme ist leise, rau und leicht gereizt. „Ihr seht aus, als hätte euch ein Drache getreten.“

Der Reptilartige verbeugt sich leicht. „Kommandant. Hier ist jemand … er will sich uns anschließen.“
Das weckt Lathars Aufmerksamkeit. Er kneift die Augen zusammen. „Was? Seit wann seid ihr drei Rekrutierer?“

Der Felide versteift sich leicht, meldet sich aber zu Wort. „Das war nicht geplant. Er hat uns gefunden. Er ist auf die Köderquest hereingefallen.“

Lathar runzelt die Stirn. „Und?“

Der Insektoide klickt mit den Mandibeln. „Er hat uns alle drei besiegt. Sauber. Wir konnten keinen einzigen richtigen Treffer landen.“
Es herrscht einen Moment lang Stille. Dann richtet sich Lathar auf und tritt hinter dem Tisch hervor. Seine Präsenz ist bedrückend – jede Bewegung ist abgemessen, präzise, wie eine halb gezogene Klinge.

Alix verbeugt sich nicht. Er zuckt nicht zusammen. Er erwidert Lathars Blick einfach mit ruhiger Zuversicht.

„Du wolltest dich uns anschließen?“, fragt Lathar. „Du weißt doch, was wir hier sind, oder?“
Alix sagt nichts.

Lathar deutet vage auf die Wände, die Struktur, die unnatürliche Energie, die wie ein Herzschlag durch die Luft pulsiert.

„In den Augen der Welt – der Adligen, der Gilde, der Stadtfürsten – sind wir keine Fraktion. Wir sind kein Widerstand. Wir sind die Bösewichte. Die Rebellen. Diejenigen, die sich geweigert haben, niederzuknien, als der ‚Eine Herr‘ seine absolute Herrschaft verkündete.“
Er macht ein paar langsame Schritte nach vorne, jeder davon hallt leicht auf dem harten Boden wider. „Bist du dazu bereit, Abenteurer? Denn das hier … ist nicht nur irgendeine Söldnergruppe.“

Alix zuckt mit den Schultern, sein Gesichtsausdruck ist kühl und unlesbar.

„Das ist mir eigentlich egal“, sagt er. „Außerdem, ist es wirklich so schwer, sich anzuschließen?“
Lathar hält inne, ein trockenes Lächeln umspielt seine Lippen. „Normalerweise? Nein. Wir würden jemanden wie dich mit offenen Armen empfangen. Jemand, der so stark ist, kommt nicht jeden Tag vorbei.“

Er bleibt nur wenige Schritte vor Alix stehen, sein Blick scharf wie eine Klinge.

„Aber in letzter Zeit … sind zu viele Stützpunkte verschwunden.
Von innen zerstört. Wir hatten Verräter – Leute, die sich uns angeschlossen haben, nur um uns zu hintergehen, als wir es am wenigsten erwartet haben.“

Seine Stimme wird hart.

„Also ja, wir sind jetzt vorsichtig. Sogar paranoid. Wir schenken niemandem unser Vertrauen, nur weil er stark aussieht.“

Lathars Lächeln wird schärfer.

„Wie wäre es damit“, sagt er mit leiser Stimme. „Kämpfe gegen mich.“
Eine Unruhe geht durch den Raum hinter ihnen. Ein paar Gemurmel, ein paar scharfe Atemzüge.

„Wenn du eine Minute überlebst, werde ich dich direkt beim Hauptquartier empfehlen.“

Alix zieht eine Augenbraue hoch, sichtlich unbeeindruckt. „Oh? Und was, wenn ich dich besiege?“

Das entlockt Lathar ein kurzes Lachen – tief, amüsiert, fast raubtierhaft.
„Mich besiegen?“, wiederholt er, sichtlich amüsiert. „Du bist mutig. Das gefällt mir.“

Er neigt leicht den Kopf und streckt eine gepanzerte Schulter. „Na gut. Wenn du mich besiegst, werde ich dich nicht nur empfehlen.“

Er tritt einen Schritt zurück, und die Luft um ihn herum beginnt vor latenter Kraft zu summen.

„Ich werde dich persönlich zu unserem Anführer begleiten.“

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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