Während die Schlacht weitergeht, beginnen die Verteidigungslinien zu wanken. Die Monster nutzen ihren Vorteil und treiben die Verteidiger mit ihrem unerbittlichen Angriff zurück. Die Luft ist voll von Blut und Rauch, der Boden ist mit Gefallenen übersät.
Seraphinas Hand schwebt über dem Kommunikationskristall. Sie zögert, hin- und hergerissen zwischen ihrer Pflicht, ihr Volk zu beschützen, und den verheerenden Folgen des Einsatzes des Artefakts.
„Eure Majestät“, ruft ein alter Magier mit dringlicher Stimme. „Die östliche Mauer ist durchbrochen. Wir können sie nicht mehr lange halten.“
Seraphinas Augen verengen sich, ihre Entschlossenheit wächst. Sie umklammert den Kristall und spricht mit fester Stimme.
„Bereitet das Artefakt vor“, befiehlt sie. „Aber aktiviert es nicht, bevor ich den Befehl gebe.“
Der alte Magier nickt und eilt davon, um ihren Befehl auszuführen. Seraphina wendet sich wieder dem Schlachtfeld zu, ihr Herz schwer von der Last der Entscheidung, die sie zu treffen hat.
„Mögen die Götter mir vergeben“, flüstert sie.
Das Schlachtfeld bebt unter der Wucht der aufeinanderprallenden Titanen. Medren, seine Rüstung versengt und zerschlagen, steht unerschütterlich da und umklammert sein flammendes Schwert.
Ihm gegenüber grinst Varkas, der nun vollständig in seine monströse Werwolfgestalt verwandelt ist, mit grausamer Freude.
„Komm, Mensch! Zeig mir, was du drauf hast. Ich werde dich frontal angreifen … und dann werde ich dich in Stücke reißen!“
Medrens Augen verengen sich, seine Gesichtszüge sind von Entschlossenheit gezeichnet. Er hebt sein Schwert hoch, die Flammen werden intensiver und wirbeln wie ein feuriger Sturm um ihn herum.
„Na gut“, antwortet Medren mit fester Stimme.
Er bündelt seine verbleibende Energie und ruft seine ultimative Fertigkeit der Stufe 5 herbei: Sonnenaufstieg. Eine strahlende Aura umhüllt ihn, die Flammen um sein Schwert verwandeln sich in ein gleißendes, goldenes Licht. Der Boden unter ihm bricht auf, unfähig, der schieren Kraft seines Mächtigkeit standzuhalten.
Varkas‘ Grinsen wird breiter, seine Klauen krallen sich erwartungsvoll in den Boden.
Mit einem Brüllen stürmt Medren vor, sein Schwert lodert vor Sonnenenergie. Er schlägt mit Präzision und Wut zu, jeder Schlag ein Beweis für seinen unnachgiebigen Geist. Varkas trifft ihn frontal, ihr Zusammenprall sendet Schockwellen über das Schlachtfeld.
Die beiden Krieger tauschen Schläge aus, ihre Bewegungen sind nur noch ein verschwommener Fleck. Medrens Fähigkeit „Solar Ascension“ gibt ihm Kraft, seine Angriffe zischen mit voller Wucht durch die Luft. Varkas kontert mit wilder Kraft, seine Klauen reißen die Erde auf, während er mit aller Kraft kämpft.
Als der Kampf seinen Höhepunkt erreicht, tropft Varkas‘ Blut aus einer Wunde.
„Jetzt spüre die wahre Macht eines Lykanthropen“, ruft Varkas.
Er setzt seine Fertigkeit der Stufe 5, „Mondkatastrophe“, ein, die seine Geschwindigkeit und Stärke weiter erhöht. In einem verschwommenen Moment ist er über Medren und startet eine unerbittliche Angriffsserie.
Medren kämpft darum, mitzuhalten, seine Rüstung fängt die Schläge ab. Er beißt die Zähne zusammen und konzentriert seine Energie.
Aber Varkas hat noch einen Plan. Er nutzt eine weitere Blutlinienfertigkeit der Stufe 5: „Mondzerstörung“.
Eine silberne Aura umgibt ihn, seine Gestalt verschwimmt, während er eine vernichtende Angriffsserie entfesselt.
Medren versucht sich zu verteidigen, aber der Ansturm ist zu heftig. Varkas‘ Klauen durchbohren seine Rüstung und reißen ihm das Fleisch auf. Mit einem letzten, brutalen Schlag rammt Varkas seine Klauen in Medrens Brust und beendet den Kampf.
Medren fällt zu Boden, sein Schwert gleitet ihm aus der Hand. Varkas steht siegreich über ihm.
Auf dem Schlachtfeld herrscht Stille, die Verteidiger von Ordeya sind fassungslos über den Verlust ihres Marschalls.
Varkas stößt einen triumphierenden Schrei aus, der den Sieg der Monster verkündet.
Von ihrem Kommandoturm aus schaut Königin Seraphina entsetzt zu. Sie weiß, dass es Zeit ist, eine Entscheidung zu treffen.
Sie dreht sich zu dem alten Magier um. „Aktiviere das Artefakt“, befiehlt sie.
Plötzlich erfüllt ein ohrenbetäubendes Summen die Luft. Die Wolken über der Stadt wirbeln wild durcheinander und teilen sich, um ein riesiges Wesen zu enthüllen, das vom Himmel herabsteigt. Es hat riesige weiße Flügel, die sich über den Himmel erstrecken, und in seinen Händen hält es einen schwebenden Würfel, der vor Energie pulsiert.
Soldaten und Monster halten inne und blicken voller Ehrfurcht und Schrecken nach oben. Der alte Magier, der neben Königin Seraphina steht, zittert, als er das Wesen erkennt.
„Nein“, flüstert er mit zitternder Stimme. „Ich habe in den alten Schriften davon gelesen. Es ist die ultimative Trumpfkarte des Königreichs … Sorrow’s End. Aber seine Macht … es wird die Stadt vernichten.“
Er dreht sich zu Seraphina um, Verzweiflung in seinen Augen. „Eure Majestät, wollt Ihr die Stadt und uns alle vernichten, nur um den Feind zu eliminieren?“
Seraphinas Blick ist auf das Schlachtfeld gerichtet, wo Medrens lebloser Körper liegt. Ihr Herz ist voller Trauer, ihr Verstand von Wut benebelt. Sie ballt die Fäuste, ihre Stimme ist kalt und entschlossen.
„Lasst die Barriere nur die Hälfte der Stadt bedecken“, befiehlt sie.
Der alte Magier zögert, Entsetzen steht ihm ins Gesicht geschrieben. „Eure Majestät, das würde die Barriere zwar verstärken, aber alle unsere Soldaten außerhalb ihres Schutzes würden von der Explosion erfasst werden.“
Seraphina dreht sich zu ihm um, ihr Blick ist unerschütterlich. „Ich weiß. Aber solange unsere Bürger überleben, können wir wieder aufbauen. Selbst wenn wir dafür unsere Soldaten opfern müssen, müssen wir die Zukunft von Ordeya schützen.“
Sie hebt den Kommunikationskristall an ihre Lippen, und ihre Stimme hallt über das Schlachtfeld.
„Alle Einheiten, sofort zurückziehen. Nutzt eure Schnelligkeit, um dem Explosionsradius zu entkommen. Das ist keine Bitte – das ist ein Befehl.“
Die Soldaten sind zwar schockiert, gehorchen aber ohne zu zögern. Sie beginnen sich zurückzuziehen. Der alte Magier, Tränen laufen ihm über das Gesicht, beginnt mit der Beschwörungsformel, um die Barriere anzupassen.
Als sich die Barriere verschiebt und nur noch die Hälfte der Stadt bedeckt, hebt das kolossale Wesen am Himmel den Würfel hoch über seinen Kopf. Die Energie in ihm wird stärker und taucht das Land in ein blendendes Licht. Der letzte Akt der Verzweiflung steht bevor, ein Opfer, das gebracht wird, um das Überleben eines Königreichs zu sichern.
Während sich das strahlende Wesen am Himmel auf seinen verheerenden Angriff vorbereitet, spürt Varkas das nahende Unheil. Die Luft ist voller Spannung, und ein blendendes Licht sammelt sich um den Würfel, den das himmlische Wesen hält. Der Boden bebt unter dem Gewicht der bevorstehenden Katastrophe.
Varkas, der mitten im Chaos steht, spürt, wie ihm ein Schauer über den Rücken läuft. Er blickt nach oben, kneift die Augen zusammen und schätzt die Bedrohung ein.
„Wenn dieser Angriff uns trifft“, murmelt er mit tiefer, ernster Stimme, „wird niemand mehr übrig sein, um davon zu erzählen.“
Varkas greift in eine Tasche an seiner Seite und holt einen kleinen, verzierten Schild hervor – ein Gegenstand, der ihm von seinem Herrscher überreicht wurde. Seine Oberfläche schimmert mit alten Runen und pulsiert vor latenter Energie.
Mit einer schnellen Bewegung wirft er ihn in die Luft. Der Schild steigt auf, schwebt über der Stadt und dehnt sich rasch zu einer riesigen, durchsichtigen Barriere aus.
Das himmlische Wesen setzt die im Würfel gespeicherte Energie frei. Ein kolossaler Lichtstrahl fällt herab und erhellt das Schlachtfeld mit blendender Intensität. Der Strahl trifft auf den Schild, den Varkas mit seinem Gegenstand beschworen hat. Ein donnernder Aufprall hallt wider und erschüttert die Grundfesten der Stadt.
Der Schild hält stand und absorbiert die Wucht des Angriffs. Energiewellen breiten sich über seine Oberfläche aus, verzerren die Luft und senden Schockwellen durch die Umgebung. Der Boden bebt und Trümmer werden in die Luft geschleudert.
Varkas macht sich bereit, seine Muskeln anspannend, während er die Nachwirkungen des Zusammenpralls aushält. Staub und Rauch hüllen die Gegend ein und versperren die Sicht.
Als das Licht verblasst, bleibt der Schild intakt, wenn auch sichtlich strapaziert, und flackert.
Auf dem Schlachtfeld kehrt wieder Ruhe ein, die unmittelbare Gefahr ist gebannt.
Das strahlende Wesen am Himmel beginnt sich aufzulösen, seine Gestalt zerfließt in Lichtströme, die in den Himmel entschwinden. Das Schlachtfeld, das noch vor wenigen Augenblicken in Chaos versunken war, liegt nun in fassungsloser Stille da.
Menschliche Soldaten stehen mit erhobenen Waffen da, wie erstarrt, die Augen weit aufgerissen vor Unglauben. Die monströse Gestalt von Varkas ragt hoch über den Überresten der Schlacht empor, seine Präsenz zieht alle Blicke auf sich.
Varkas tritt vor, seine Stimme hallt über das Feld.
„Menschen, wollt ihr immer noch kämpfen? Nachdem ihr gesehen habt, dass eure Königin bereit ist, euch alle zu opfern?“
Die Soldaten tauschen Blicke aus, während die Bedeutung seiner Worte zu ihnen durchdringt. Einer nach dem anderen lassen sie ihre Waffen fallen, und ein Chor von Kapitulationsrufen hallt durch die Luft.
Königin Seraphina beobachtet die Szene von ihrem Aussichtspunkt aus. Ihre Knie geben nach, und sie sinkt zu Boden, als ihr die Realität ihres gescheiterten Plans bewusst wird.
„Wie … Wie konnte das passieren?“
Ein königlicher Wächter eilt zu ihr, Besorgnis in seinem Gesicht.
„Eure Majestät, seid Ihr in Ordnung?“
Seraphina sagt: „Ich … Ich war bereit, alles zu opfern. Und doch …“
Varkas Augen suchen den Horizont ab. Mit einem kraftvollen Sprung erhebt er sich in die Luft und fliegt auf den Kommandoturm zu, in dem Königin Seraphina sich befindet.
Im Inneren des Turms rappelt sich Seraphina mühsam auf, ihr Körper zittert noch von den Nachwirkungen des gescheiterten Angriffs. Der königliche Wächter, stets wachsam, stellt sich zwischen sie und die herannahende Bedrohung, sein Schwert gezogen und seine Haltung fest.
Varkas landet mit einem donnernden Aufprall, der Steinboden bricht unter seinem Gewicht ein. Ohne zu zögern schlägt er den Wächter beiseite und schleudert ihn mit einem widerlichen Knacken gegen die gegenüberliegende Wand.
Seraphina trifft Varkas‘ Blick, ihre Augen brennen vor Trotz.
„Wie wäre es, wenn wir jetzt aufhören, Königin Seraphina?“, knurrt Varkas mit tiefer, dröhnender Stimme.
Seraphina richtet sich auf und hält ihr Kinn hoch. „Töte mich, wenn du musst“, spuckt sie. „Ich würde lieber sterben, als deinem dreckigen König zu dienen.“
Varkas‘ Augen verengen sich, sein Gesichtsausdruck verdüstert sich. „Du wagst es, meinen König zu beleidigen?“, knurrt er. „Du hast dein Schicksal besiegelt.“
Seraphina zittert, hält aber seinen Blick mit unerschütterlicher Trotzigkeit stand.
„Tu es“, sagt sie mit fester Stimme. „Ich werde nicht betteln. Ich werde nicht niederknien.“
Varkas kneift die Augen zusammen, ein Knurren dringt aus seiner Kehle. „Dein Stolz ist bewundernswert.“
Mit einer schnellen Bewegung hebt er seine klauenbewehrte Hand. Seraphina schließt die Augen, eine einzelne Träne rinnt ihr über die Wange.
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Die Klaue senkt sich.
Einen Moment später taucht Varkas aus dem Turm auf und hält Seraphinas abgetrennten Kopf hoch. Blut tropft von seinen Klauen und befleckt den Stein unter ihm.
„Seht her!“, brüllt er, und seine Stimme hallt über das Schlachtfeld. „Die Herrschaft von Ordeya endet heute! Das soll allen eine Lehre sein, die sich der Macht unseres Königs widersetzen!“