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Kapitel 150: Ashlight City wird zur Festung

Kapitel 150: Ashlight City wird zur Festung

Draya dreht sich zu ihm um und zieht die Augenbrauen hoch. „Eine Verbindungskraft?“

„Eine seltene“, sagt Alix mit ruhiger, aber nachdenklicher Stimme. „Ich habe selbst ein paar davon. Aber selbst unter erfahrenen Kriegern sind sie ungewöhnlich.“ Seine Augen verengen sich leicht. „Sie erfordern mehr als nur Kraft. Sie brauchen … eine Verbindung.“

Draya neigt den Kopf. „Wie Vertrauen?“
„Genau.“ Er atmet durch die Nase aus und denkt nach. „Im Spiel konnten nur Spieler sie nutzen. Und selbst dann nur, wenn sie sich nah standen – tief verbunden waren. Je stärker die Verbindung, desto stärker die Verbindungstechnik.“

——
Die einst so stolze Stadt Ashlight schwelt unter der Mittagssonne. Rauch quillt aus zerbrochenen Türmen. Mauern, die jahrhundertelang standen, liegen nun in Trümmern, die wie zerbrochene Knochen über weite Höfe verstreut sind. Die Straßen sind unheimlich still – keine Schreie, keine Schwerter, nur das leise Knistern der Glut und das entfernte Schluchzen der vertriebenen Zivilisten, die sich hinter verkohlten Säulen zusammenkauern.

Und mitten in all dem steht Gorath.
Zehn Meter groß, mit einer Haut wie dunkler Stein, in die purpurrote Runen eingraviert sind, überblickt der Riese die Trümmer mit einem leichten Stirnrunzeln, das sich in seine massiven Gesichtszüge eingegraben hat. Ein Fuß steht fest auf den Überresten des Südtors – abgeflachte Steine und verbogener Stahl winden sich unter seinem Gewicht.

Er kratzt sich an der Seite seines Kopfes und brummt: „Ich glaube, ich habe es übertrieben.“

Seine Stimme hallt wie rollender Donner durch die zerstörte Stadt.
Eine Windböe weht Asche über seine Stiefel. Unter ihm bewegen sich Soldaten, Überlebende und Beamte wie Ameisen und vermeiden seinen Blick. Gorath seufzt und blickt auf die halb eingestürzte Ratshalle, die einst das Herz der Stadt war.

Ein gezackter Riss verläuft quer über das Dach, und ein Teil der zentralen Kuppel liegt mehrere Blocks entfernt in einer Bäckerei. Gorath zuckt bei diesem Anblick leicht zusammen.
„Ja … Thano wird einen Wutanfall bekommen.“

Er duckt sich leicht und hebt etwas auf, das wie die verbogenen Überreste einer Straßenlaterne aussieht. Er blinzelt es an, seufzt dann und wirft es hinter sich, wo es mit einem lauten Klirren landet, das eine Gruppe Soldaten erschreckt, die versuchen, eine Barrikade wieder aufzubauen.

„Entschuldigung“, ruft er halbherzig. „Ich habe euch nicht gesehen.“
Einer der jüngeren Wachen zuckt zusammen, nickt aber schnell. „Kein Problem, Sir!“

Gorath richtet sich mit einem lauten Knarren der angespannten Lederriemen wieder auf und stöhnt. Sein Rücken knackt.

„Thano ist noch nicht mal da, und ich kann schon hören, wie er mich belehrt. ‚Gorath, du hast wieder die Ostwand kaputtgemacht.
Gorath, warum ist der Aquädukt in drei Teile zerbrochen? Gorath, warum ist eine Schmiede in den Glockenturm eingebaut?“

Er deutet mit seinen beiden massigen Händen großzügig auf die Verwüstung. „Deshalb mache ich keine Stadtkämpfe. Gebt mir offene Felder, Berge – verdammt, das Meer. Aber Städte? Zu eng. Kein Platz, um richtig auszuholen.“

——
Zurück auf dem Balkon, wo das warme Leuchten der göttlichen Magie am fernen Himmel verblasst, bleibt Alix regungslos stehen. Der Wind streicht sanft über seinen Mantel und streicht ihm dunkle Haarsträhnen ins Gesicht.

Draya sagt nichts. Sie kennt diesen Blick – den berechnenden. Die Art, wie seine Augen sich leicht verengen, als wäre er schon mehrere Schritte voraus, was auch immer kommen mag.

Plötzlich verzerrt ein Schimmer die Luft neben ihm.
Vaelith materialisiert sich in einem Wirbel aus Schatten und violetten Funken und kniet sofort nieder. „Eure Majestät“, sagt sie mit klarer, fester Stimme. „Die Operation war ein Erfolg. Unsere Armee hat sieben Städte in Ordeya eingenommen. Das ist … fast die Hälfte ihrer gesamten Besitztümer.“

Alix nickt langsam und presst die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Gut. Das ist ein Fortschritt.“

Vaelith erhebt sich geschmeidig. „Befehle?“
„Vorerst müssen wir diese Gebiete integrieren“, sagt Alix mit ruhiger Stimme. „Sag Varkos und Gorath Bescheid. Sie sollen sofort eine Verteidigungsstruktur für jede Stadt ausarbeiten. Wenn Ordeya zurückschlägt, sind wir bereit.“

„Wie du wünschst“, antwortet sie mit einer leichten Verbeugung. Dann ändert sich ihr Tonfall. „Außerdem … Gorath hat Ashlight City zerstört.“
Es folgt eine kurze Pause.

Alix seufzt. „Natürlich hat er das.“

Draya zuckt leicht zusammen. „Diese arme Stadt …“

„Ich habe es schon erwartet“, murmelt Alix und verschränkt die Arme. „Er weiß nicht, wie man sich zurückhält. Thano wird darüber allerdings nicht erfreut sein.“ Ein leichtes Grinsen umspielt seine Lippen. „Er wird wahrscheinlich zehn Berichte voller Beschwerden und Diagramme schicken.
Schon wieder.“

Er dreht sich um und starrt auf die Berge weit hinter dem Horizont.

Alix‘ Blick wird scharf, als er die schwachen Rauchschwaden beobachtet, die von den Überresten von Ashlight aufsteigen.

„Wenn das Königreich Valgros Verstärkung nach Ordeya schicken will“, sagt er leise, „haben sie keine andere Wahl, als durch Ashlight City zu gehen.“
Draya sieht ihn nachdenklich an. „Und wenn sie das nicht tun?“

„Dann müssen sie einen Umweg machen“, antwortet Alix mit ruhiger, aber entschlossener Stimme. „Und das bedeutet, dass sie die Scorching Valleys umgehen oder durch die Fenrath Peaks reisen müssen. So oder so … das wird Monate dauern. Vielleicht sogar länger.“

Vaelith verschränkt die Arme und nickt leicht. „Das verschafft uns einen erheblichen Vorteil.“
„Es gibt uns die Kontrolle“, sagt Alix. „Ashlight ist nicht nur eine Ruine. Es ist ein Engpass. Ein Tor. Und jetzt gehört es uns.“

Draya schaut wieder in Richtung des Rauchs und dann zurück zu Alix. „Du wirst es zu etwas machen, das sie nicht ignorieren können.“

Alix‘ Augen verengen sich, hinter ihnen brennt ein kaltes Feuer. „Genau. Wenn Valgros sich endlich entscheidet, voll einzugreifen … werden sie eine Festung vorfinden, keine Stadt. Und wenn sie merken, was wir gebaut haben …“
„Dann wird es schon zu spät sein“, beendet Vaelith den Satz mit einem Grinsen.

Alix lächelt nicht, aber sein Schweigen bestätigt es.

Er schaut wieder auf die Landschaft, auf den Weg, der sich vom Rand der zerstörten Stadt ins Herz von Ordeya schlängelt.

„Hier beginnt der wahre Krieg.“

—-
Der schwere Geruch von Weihrauch kann den muffigen Geruch von Rauch und Schweiß kaum überdecken. Goldene Banner hängen schlaff in der stickigen Luft. Sonnenlicht fällt durch zerbrochene Buntglasfenster und streut Farben über den Marmorboden – aber es ist keine Wärme zu spüren. Nur zerbrochene Schönheit.
Königin Seraphina sitzt aufrecht auf ihrem Thron, den Rücken steif, die Hände fest um die mit Löwen verzierten Armlehnen geklammert. Ihre silberne Rüstung glänzt im gedämpften Licht, obwohl Risse ihre Kanten zieren. Ein dünner Blutstreifen verunstaltet ihre Wange – getrocknet, unbemerkt oder ignoriert.

Vor ihr steht Medren, seine Haltung steif, den Blick in grimmiger Ehrerbietung gesenkt.
„Sie haben sieben Städte eingenommen, Eure Majestät“, sagt er leise. „In einem einzigen koordinierten Angriff. Unsere Außenposten hatten kaum Zeit, Warnungen zu senden, bevor die Kommunikation unterbrochen wurde.“

Seraphinas Stimme ist ruhig, aber leise. „Welche Städte?“

Medren zögert nur einen Augenblick, bevor er sie aufzählt. „Haldenridge, Windel, Dorne, Edolde, Havarg, Cargos … und Ashlight.“
Bei dem letzten Namen presst sie die Kiefer aufeinander. „Ashlight ist gefallen?“

Er nickt, und seine Gesichtszüge sind von Bedauern gezeichnet. „Dem Bericht zufolge hat ein einziges riesiges Monster die Stadt erobert. Die Verteidigungsanlagen der Stadt hielten weniger als eine Stunde stand. Dann … war es verschwunden. Die Stadt wurde dem Erdboden gleichgemacht.“

Seraphina schließt für einen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnet, ist ihr Blick schärfer.
„Was ist mit der Hauptstadt? Wie groß ist der Schaden?“

Medren holt langsam Luft. „Wir haben die Hauptstadt gehalten, aber es hat uns viel gekostet. Tausend Soldaten sind im Kampf gegen die Untergebenen dieses Monsters gestorben. Und die Zerstörung …“ Er blickt auf die zerbrochenen Säulen, die den Saal säumen. „Ganze Stadtteile liegen in Trümmern. Häuser, Tempel, Marktplätze – alles weg. Im westlichen Viertel wüteten Brände. Wir bergen immer noch Leichen aus den Trümmern.“
Seraphinas Finger krallen sich um die Armlehnen des Throns. Ihre Stimme sinkt fast zu einem Flüstern. „Sie sind in unser Land eingefallen. Haben unsere Städte eingenommen. Unsere Straßen niedergebrannt. Und jetzt befestigen sie Ashlight …“

Medren nickt ernst. „Sie bereiten sich auf mehr vor.“
Seraphina erhebt sich von ihrem Thron, der Schleier ihres dunkelroten Kleides weht hinter ihr her wie fließendes Blut. Ihre Stimme ist leise, aber voller Entschlossenheit. „Dann sind wir auch bereit. Ruf den Rat zusammen. Rufe die verbliebenen Truppen aus dem Osten herbei. Und schicke einen Raben nach Valgros.“

—–

Am nächsten Tag.

Der Himmel über Ashlight ist wolkenlos, aber die Luft riecht immer noch nach Ruß und Asche.
Als Alix‘ Kutsche vom Himmel herabsinkt – ihr schlanker Rahmen von langsam rotierenden Flugzeichen umgeben –, liegt die zerstörte Stadt wie ein verwundetes Tier unter ihr. Brandspuren schwärzen noch immer die Erde. Zerschmetterte Steine und verkohltes Holz bilden einen Friedhof dessen, was einst war.

Gorath wartet im zentralen Innenhof, die Arme verschränkt, sein massiger Körper wirft einen langen Schatten auf den zerklüfteten Platz.
In dem Moment, in dem die Kutsche mit einem leisen Summen landet und eine Brise Staub aufwirbelt, tritt Gorath vor und schlägt sich mit der Faust gegen die Brust. „Eure Majestät.“

Alix steigt aus, sein langer Mantel schlittert hinter ihm her, Draya steigt direkt hinter ihm aus. Sein Blick schweift über die Verwüstung – still, unlesbar.

Bevor er etwas sagen kann, unterbricht ihn eine andere Stimme.

„Willkommen, Eure Majestät.“
Thano kommt mit hochgekrempelten Ärmeln und Tinten- und Kohlespuren auf den Handschuhen näher. Hinter ihm wuselt eine kleine Armee von Ingenieuren, Magiern und Arbeitern herum – sie messen, skizzieren und diskutieren über Höhenangaben.

Thano bleibt ein paar Meter entfernt stehen, verbeugt sich schnell und deutet mit einer ausladenden Geste auf die Zerstörung. „Die Stadt ist … komplett zerstört.“ Er wirft Gorath einen vielsagenden Blick zu. „Wegen jemandem.“
Gorath rückt etwas zur Seite und kratzt sich am Hals. „Ich hab’s schon gesagt, ich hab’s übertrieben. Du musst das nicht ständig wiederholen.“

„Du hast eine ganze Kirche in ein Lagerhaus eingebaut“, murmelt Thano und drückt sich die Nasenwurzel. „Wie ist das überhaupt möglich?“

„Ist es eingestürzt?“, fragt Alix.

„Nein“, antwortet Gorath stolz. „Es steht sogar besser als vorher.“
Alix zuckt mit dem Mundwinkel, bevor er sich wieder ganz zu Thano umdreht. „Der Schaden ist angerichtet. Jetzt kommt es darauf an, was als Nächstes passiert.“

Thano richtet sich auf und wirkt nun gelassener. „Die Entwürfe sind fast fertig. In zwei Wochen werden wir den kompletten Renovierungsplan fertiggestellt haben. Danach …“ Er wirft einen Blick auf sein Team. „… wird Ashlight seine Verwandlung beginnen.“
Alix‘ Blick wird scharf. „In eine Festung.“

Thano nickt. „Eine Festungsstadt. Verstärkte Mauern. Verteidigungszauber. Unterirdische Lagerräume. Mehrschichtige Barrieren, Geschütztürme und drei in das Gelände integrierte Fluchtwege. Sie wird nicht nur die Stellung halten, sondern jeden brechen, der versucht, sie zu überwinden.“

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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