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Kapitel 126: Untertanenreich (Teil 2)

Kapitel 126: Untertanenreich (Teil 2)

Ein Raunen geht durch den Saal. Edrics Augen werden groß. „Du verlangst, dass wir sie freilassen?“

„Ich verlange es, König Edric. Ich fordere es.“ Sissaris Stimme bleibt ruhig, aber sie hat einen unverkennbaren scharfen Unterton. „Jeder, der künftig im Besitz von Monsterskaven gefunden wird, wird hingerichtet.“
Es herrscht fassungslose Stille im Raum. Edrics Gedanken rasen, er denkt über die gesellschaftlichen Umwälzungen nach, die dieser Erlass mit sich bringen wird. „Das wird nicht einfach sein. Unsere Wirtschaft – unsere gesamte Lebensweise – hängt davon ab …“

„Veränderungen sind selten einfach“, unterbricht Sissari ihn. „Aber sie sind notwendig. Die Ära der Unterwerfung ist jetzt vorbei.“
Edric lehnt sich zurück, das Gewicht des Throns lastet plötzlich schwerer denn je auf ihm. „Na gut. Wir werden uns fügen.“

Sissari neigt den Kopf. „Ihre Kooperation sichert eine harmonische Zukunft zwischen unseren Königreichen.“

Die Gesandte dreht sich anmutig um, die goldgerüsteten Wachen folgen ihr im Gleichschritt. Als sie gehen und die schweren Türen hinter ihnen schließen, bleibt Edric sitzen, die Tragweite des Augenblicks lastet auf ihm wie ein Leichentuch.
Nachdem die Adligen gegangen sind, lehnt sich König Edric in seinem Thron zurück und seufzt tief. Er wendet sich an seinen Berater Ekarick, der neben ihm steht.

„Die Bedingungen sind milder als ich erwartet hatte“, gibt Edric zu und reibt sich die Schläfen. „Ich hatte Forderungen nach menschlichen Sklaven und exorbitanten monatlichen Tributzahlungen erwartet.“
Ekarick nickt und seine Miene spiegelt die Überraschung des Königs wider. „In der Tat, Eure Majestät. Ihre Forderungen sind humaner als die der beiden anderen Königreiche.“

Edric seufzt erneut und blickt in die Ferne. „Du hast Recht. Das ist unerwartet.“
Ekarick zögert, bevor er spricht. „Eure Majestät, wie sollen wir mit der Befreiung aller Sklaven vorgehen? Nicht nur die Adligen besitzen Sklaven, sondern auch viele einfache Bürger.“

Edric richtet sich auf, seine Gesichtszüge werden entschlossen. „Erlasse ein Dekret, in dem du unseren neuen Status als Untertanenreich von Erevaris verkündest. Stelle klar, dass alle Sklaven sofort freigelassen werden müssen. Wer sich weigert, wird hingerichtet.“
Ekarick neigt den Kopf. „Und die Adligen, Majestät? Wie du weißt, sind viele von ihnen …“

Edric kneift die Augen zusammen. „Verhaftet diejenigen, die sich widersetzen. Übergebt sie Erevaris oder richtet sie vor aller Augen hin. Es ist Zeit, das Unkraut für die Zukunft dieses Königreichs und für meinen Sohn zu beseitigen.“

Ekarick verbeugt sich tief. „Wie du befiehlst.“
Die Morgensonne taucht den geschäftigen Marktplatz von Raltheon in ein goldenes Licht. Händler ordnen ihre Waren, Kinder huschen zwischen den Ständen hin und her, und der Duft von frisch gebackenem Brot liegt in der Luft. Doch eine unterschwellige Spannung macht sich in der Menge breit, als sich die Nachricht von König Edrics Erlass wie ein Lauffeuer verbreitet.
In der Mitte des Platzes versammelt sich eine Gruppe von Adligen in prächtigen Gewändern um den Marmorbrunnen. Ihre sonst so gelassenen Gesichter sind von Unglauben und Empörung gezeichnet.

„Das ist absurd!“, ruft Lord Beric mit erhobener Stimme, während seine geballte Faust zittert. „Wie soll der König erwarten, dass wir unsere Ländereien ohne unsere monströsen Diener verwalten?“
Lady Lara, deren smaragdgrüne Halskette das Sonnenlicht reflektiert, nickt heftig. „In der Tat! Hat Seine Majestät die jahrhundertealten Traditionen vergessen, die unsere Gesellschaft stützen?“

Ein anderer Adliger, ein stämmiger Mann mit rötlicher Hautfarbe, brummt: „Es geht nicht nur um Tradition, sondern um unsere Wirtschaft. Sie freizulassen würde alles durcheinanderbringen.“

In der Nähe stehen normale Leute in kleinen Gruppen zusammen, mit verwirrten und besorgten Gesichtern.

Ein Schmied wischt sich Ruß von der Stirn und murmelt: „Ohne die Koboldlehrlinge, wie soll ich meine Quote erfüllen?“

Eine Wäscherin ringt die Hände und flüstert einer Freundin zu: „Die Monsterzofe ist schon seit Jahren bei uns. Sie ist wie eine von uns. Aber … haben wir eine Wahl?“
Mit jedem Tag wächst die Unruhe. Petitionen werden verteilt, heimliche Treffen finden statt und das Murmeln der Unzufriedenen wird lauter. Vor allem die Adligen sind lautstark gegen das Dekret und einige widersetzen sich sogar offen, indem sie ihre Monster-Sklaven behalten.

Am dritten Tag erreicht die Spannung ihren Höhepunkt.

Auf dem zentralen Platz ragt ein provisorischer Galgen bedrohlich in den Morgenhimmel.
Eine Menschenmenge versammelt sich, neugierige und ängstliche Stimmen vermischen sich. Wachen führen Lord Berric herbei, seine Hände sind gefesselt, sein Gesicht ist blass, aber entschlossen.

Ein Herold tritt vor und rollt eine Pergamentrolle aus. „Auf Befehl von König Edric wird Lord Berric für schuldig befunden, sich dem königlichen Erlass zur Freilassung aller Monster-Sklaven widersetzt zu haben. Die Strafe ist der Tod.“
Ein Raunen geht durch die Menge. Lady Lara drängt nach vorne, ihre Stimme zittert. „Das ist Wahnsinn! Das könnt ihr nicht tun!“

Der Blick des Herolds bleibt unerschütterlich. „Das Gesetz ist eindeutig. Dies soll euch eine Warnung sein.“

Die Hinrichtung wird schnell vollstreckt. Als Lord Berrics lebloser Körper hängt, herrscht tiefe Stille auf dem Platz. Die Botschaft ist unmissverständlich.
In den folgenden Tagen löst sich der Widerstand auf. Adlige lassen ihre Monster-Sklaven stillschweigend frei, und die Bürger folgen ihrem Beispiel. Die Angst, das Schicksal von Lord Berric zu teilen, unterdrückt weitere Unruhen.

In den königlichen Gemächern steht König Edric am Fenster und beobachtet die Stadt unter ihm. Sein Berater Ekarick nähert sich ihm.

„Eure Majestät, der Erlass wird befolgt. Die Hinrichtung hat die gewünschte Wirkung gezeigt.“


Ein Monat ist seit König Edrics Erlass vergangen, und die Straßen von Eldoria, der Hauptstadt des Königreichs Raltheon, haben eine subtile, aber tiefgreifende Veränderung erfahren. Monster aus dem Königreich Erevaris bewegen sich nun offen durch die Stadt, mit hoch erhobenem Kopf und einer neu gewonnenen Würde. Die Menschen sind zwar sichtlich beunruhigt, haben sich aber an diese Veränderung gewöhnt und sind sich der Unterwerfung ihres Königreichs unter Erevaris sehr bewusst.
Auf dem belebten Marktplatz begutachtet ein Monster in einer einfachen Tunika das Obstangebot eines Händlers. Sein massiger Körper wirft einen Schatten auf den Stand, während er einen Apfel in die Hand nimmt und ihn mit kritischem Blick mustert.
Der Händler, ein älterer Mann mit verwittertem Gesicht, lächelt gezwungen. „Gute Wahl, mein Herr. Der Apfel ist heute Morgen frisch vom Baum gepflückt.“

Der Minotaurus nickt und greift in einen Lederbeutel, um Münzen herauszuholen. Als er sie dem Händler gibt, trifft sein Blick den des Mannes. „Ihre Ware ist sogar in Erevaris bekannt. Schön, dass ich sie endlich selbst probieren kann.“
In der Nähe spielen ein paar menschliche Kinder mit Murmeln. Ihr Lachen erfüllt die Luft, bis sich ein riesiges Monster nähert, dessen Schritte den Boden leicht erbeben lassen. Die Kinder erstarren und starren mit großen Augen voller Angst.

Ein weiteres Monster duckt sich, ein sanftes Lächeln mildert seine ansonsten furchterregenden Züge. „Macht wegen mir nicht auf. Ich habe dieses Spiel in meiner Jugend auch gespielt. Darf ich zuschauen?“

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Das stärkste Königreich: Mein Op-Königreich wurde mit mir zusammen transportiert

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Alix, ein begeisterter Spieler von Strongest Kingdom, wacht als sein Avatar im Spiel wieder auf – als mächtiger und furchterregender Dämonenkönig – in einer geheimnisvollen und fremden Welt. Mit seinen Gaming-Fähigkeiten und seiner Vorliebe für Ärger muss Alix sich in einem Reich voller Gefahren, Intrigen und Möglichkeiten zurechtfinden. Während er die Geheimnisse seines neuen Reiches entdeckt, Allianzen schmiedet und unerbittlichen Feinden gegenübersteht, wird eines klar: Wo er auftaucht, herrscht Chaos. Wird Alix zum ultimativen Herrscher aufsteigen oder werden seine wilden Eskapaden zum Untergang seines Königreichs führen? Begleite ihn in diesem spannenden, actiongeladenen Abenteuer, in dem Strategie, Humor und epische Schlachten aufeinanderprallen! "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" ist ein beliebter Light Novel aus dem Genre Fantasy . Geschrieben von dem Autor BLACKangelmarl . Lies "Strongest Kingdom: My Op Kingdom Got Transported Along With Me" kostenlos online.

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