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Kapitel 979 Gefallen

Kapitel 979 Gefallen

Für alle, die zuschauten, sah es so aus, als stünde Atticus still da, würde auf den grünen Berg starren und seinen nächsten Schritt planen.

Aber das war nicht die Realität.

Es gab keine Pause. Kein Zögern. Kein Zwischenschritt.

In dem Moment, als seine Füße den Boden berührten, bewegte er sich.

Es war keine Geschwindigkeit, wie die Welt sie versteht.

Es war kein verschwommener Fleck. Es war kein Lichtstreifen.
Es gab keine optische Verzerrung. Keinen Überschallknall.

In einer Sekunde stand er noch da.

In der nächsten war er weg.

Die Kameras versuchten, ihm zu folgen.

Sie waren dafür gebaut, Kämpfe auf Apex-Niveau zu verfolgen, und dafür ausgelegt, Geschwindigkeiten zu erfassen, die das menschliche Verständnis übersteigen.

Aber sie konnten ihn nicht sehen.

In einem Bild war Atticus noch am Fuße des Berges. Im nächsten war er verschwunden.

Und dann –
BAM.

Ein widerlicher, donnernder Aufprall hallte durch den Berg.

Der Kopf des ersten Dimensari knickte zur Seite und wurde eingedrückt, sein Körper flog wie eine Rakete durch die Bäume.

Bevor die anderen reagieren konnten –

BAM.

Ein weiterer wurde getroffen, seine Brust brach ein, die Wucht des Aufpralls schleuderte ihn durch die Luft.

BAM. BAM. BAM.
Die Schläge folgten in rascher Folge, und es klang wie Explosionen, die den Berg erschütterten.

Jeder Schlag war präzise. Tödlich. Unaufhaltsam.

Die Dimensari sahen ihn nicht einmal.

In einem Moment umzingelten sie Aurora.

Im nächsten waren sie verschwunden.

Ihre Schädel zerbrachen. Ihre Körper wurden verdreht. Ihre Gestalten flogen durch die Luft.

Die Wucht hätte sie sofort töten müssen.
Doch bevor der Tod sie ereilen konnte, hüllte ein sanftes Licht ihre zerfetzten Körper ein –

und im nächsten Augenblick waren sie verschwunden.

Transportiert.

Die Menge brach in Jubel aus.

Ein ohrenbetäubender Lärm erschütterte die schwebende Insel, während die Bildschirme flackerten und die Folgen zeigten –

Atticus stand da, ruhig, unerschüttert, während Aurora ihm gegenüberstand.

Die Dimensari waren komplett verschwunden.
Sie hatten nicht gesehen, wie er sich bewegt hatte.

Sie hatten nicht gesehen, wie er zugeschlagen hatte.

Aber sie sahen das Ergebnis.

Und das reichte ihnen.

„Nehmt das, ihr Weltraum-Bastarde!“

„Dimensari-Abschaum! Wie fühlt es sich an, in Sekundenschnelle ausgelöscht zu werden?“

„Genau so! Verbeugt euch vor der Menschheit!“

„Atticus! Atticus! Atticus!“
Der Ruf seines Namens schwoll zu einem ohrenbetäubenden Geschrei an.

Fäuste wurden in die Luft gereckt.

Füße stampften auf den Boden.

Das gesamte Lager der Menschen bebte unter der Wucht ihrer Jubelrufe.

Denn eines war sicher. Egal, wer der Gegner war. Egal, wer die Apexes waren. Egal, wie groß die Herausforderung war –

Atticus Ravenstein war hier.

Und das veränderte alles.
Der Jubel erreichte sie nicht, aber selbst wenn, hätte Atticus das nicht interessiert.

Aurora auch nicht.

Ihr Atem ging stoßweise, ihre Glieder waren schwer, ihr Körper schmerzte, als hätte sie stundenlang Gewichte gestemmt.

Sie hatte überall Schmerzen.

Doch als ihr feuerroter Blick auf Atticus fiel, schien alles zu verschwinden.

„Atticus …“
Auroras Stimme war so leise, dass niemand sie hätte hören können.

Aber Atticus hörte sie laut und deutlich.

Atticus lächelte.

„Hmm, ich hatte eine explosivere Reaktion erwartet. Bist du etwa schüchtern geworden, Auror …“

Atticus konnte seinen Satz nicht beenden, bevor er plötzlich in eine feste Umarmung gezogen wurde.

Aurora vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und schlang ihre Arme fest um ihn.
Atticus spürte es sofort –

das Zittern ihrer Schultern.

Die Art, wie ihre Finger sich an seinen Rücken krallten, als hätte sie Angst, er würde verschwinden.

Und dann –

spürte er es.

Feuchtigkeit.

Seine Kleidung wurde nass, als leise Schluchzer aus dem Mädchen drangen, das sich an ihn presste.

Sie weinte.

Atticus‘ Blick wurde weicher.

Er lachte leise und tätschelte ihr sanft den Hinterkopf.

„Wirklich, Aurora?“, neckte er sie mit leichter Stimme. „Nach all der Zeit begrüßt du mich so? Ich hatte eine große Explosion erwartet, vielleicht einen Schlag ins Gesicht.“

Aurora antwortete nicht.

Sie umklammerte ihn nur noch fester.
Atticus seufzte und fuhr mit seiner anderen Hand langsam über ihren Rücken, um sie zu trösten und zu beruhigen.

Sie sagte lange Zeit nichts.

Sie hielt ihn einfach nur fest.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, löste sie sich von ihm, schniefte laut und wischte sich wütend die Augen.

Da sah sie ihn endlich richtig an.

Ihr feuriger Blick wanderte über sein Gesicht –

seine markante Kinnlinie.
Seine größere Statur.

Die Art, wie seine Aura etwas Unnahbares ausstrahlte.

„Du hast dich verändert“, murmelte sie mit noch immer heiserer Stimme vom Weinen.

Atticus grinste. „Sag einfach, ich bin schöner geworden.“

Aurora machte ein würgendem Geräusch. Laut und übertrieben.
„Hübsch? Du? Nicht in einer Million Jahren.“

Atticus hob eine Augenbraue. „Wie willst du mit deiner schmutzigen Klappe jemals einen Mann abbekommen?“

Aurora schnaubte und verschränkte die Arme. „Ha! Hast du eine Ahnung, wie viele Avancen ich schon abgelehnt habe?“

Atticus konnte sich kaum das Lachen verkneifen. „Keine einzige.“

Auroras Gesicht wurde rot. „Du …!“
Sie stampfte mit dem Fuß auf, ballte die Fäuste und sah aus, als würde sie gleich auf ihn losgehen.

Atticus brach schließlich zusammen.

Er lachte. Laut. Ungezügelt.

„Warum lachst du?“

Aurora runzelte zunächst die Stirn, aber dann –

brach auch sie in Gelächter aus.

Die Spannung löste sich auf.

Ihre Stimmen vermischten sich und erfüllten den stillen Wald mit etwas Warmem.
Nach ein paar Augenblicken verwandelte sich ihr Lachen in ein Lächeln.

Einen Moment lang sagte keiner von beiden etwas. Sie sahen sich einfach nur an.

Dann atmete Atticus aus.

„Schön, dich zu sehen, Aurora.“

Auroras Lippen formten ein breites, strahlendes Lächeln. Sie wandte den Blick ab, die Arme immer noch verschränkt, aber ihre Stimme klang genauso feurig wie zuvor.
„Natürlich ist es schön. Ich bin viel zu toll, als dass du mich vermissen könntest.“

Atticus lächelte. Er sagte nichts weiter. Er schüttelte nur den Kopf.

Es war schon mehr als zwei Jahre her. Aber nichts konnte die Liebe zu seiner Familie verblassen lassen. Er hatte sie vermisst.

Allerdings wusste Atticus, dass dies weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt dafür war.

Die Dimensari hatten Aurora ins Visier genommen.
Dieser Gedanke allein reichte aus, um ihn zu einem Massaker zu treiben. Wenn er könnte, würde er die Dimensari von der Erde tilgen.

„Sie haben es absichtlich getan.“

Atticus war nicht so dumm zu glauben, dass das alles Zufall war. Sie hatten sich versammelt und sie angegriffen.

Er hatte fest vor, jeden einzelnen von ihnen zu töten.

Aber es schien, als würden sie alle in dieser Bergkette geschützt sein.
„Ich muss ein Exempel statuieren.“

Atticus konnte alles sehen.

Er konnte alles hören.

Er konnte alles fühlen.

Die unzähligen Bäume, die den Berg bedeckten.

Die Tausenden von Divisionsführern, die anwesend waren.

Die Gestalt von Kael, der mit einem breiten Lächeln auf ihn zustürmte.

Die Gestalten vieler anderer Apexes, die ihn vorsichtig beobachteten.
Die Gestalt von Kahn Voss, dem Apex der Nullite-Rasse, der mit kaltem Blick auf ihn zuschoss.

Die Gestalt von Carius, der den Berg hinauf rannte und alles andere ignorierte.

Und schließlich –

die Millionen Augen, die alles beobachteten, was geschah.

Atticus wollte eine Botschaft senden.

Die Dimensari waren nicht seine einzigen Feinde.
Tatsächlich waren es im Grunde alle anderen Rassen. Was heute passierte, würde sich in Zukunft wiederholen.

Atticus wollte das nicht.

Er musste sie alle sehen lassen.

Mit eigenen Augen sehen lassen, mit wem sie sich hier anlegten. Er wollte, dass sie die Realität sahen. Dass sie zu einer einfachen Erkenntnis gelangten.

Er war nicht in ihrer Liga.
Atticus hob seinen rechten Fuß. Eine einfache, mühelose Bewegung.

So ruhig, so lässig, als würde er lediglich einen Schritt nach vorne machen.

Aber die Welt selbst schien sich zu verspannen.

Die Bäume standen still. Der Wind hielt den Atem an. Die Luft wurde schwer.

Und dann –

kam sein Fuß wieder auf den Boden.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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