Die Blutgier der Vampyros und Dimensari machte vielen der menschlichen Jugendlichen das Atmen schwer.
Drei Jahre waren in der Akademie vergangen, und die meisten waren mittlerweile 18 Jahre alt. Doch während die Mehrheit der anwesenden menschlichen Jugendlichen Anführer der Akademieabteilungen waren und zu Recht als Genies bezeichnet werden konnten, reichten ihre Ränge von „Experte“ bis „Experte+“, mit nur zwei Ausnahmen.
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Zoey Starhaven.
Kael Stormrider.
Beide hatten etwas geschafft, was niemand erwartet hätte, und ohne ein bestimmtes Monster, das sie alle kannten, hätten sie die Geschichte der Menschen neu geschrieben.
Im jungen Alter von 18 Jahren hatten sie den Durchbruch geschafft und waren in die Meisterränge aufgestiegen. Das hätte niemand für möglich gehalten.
Zwar hatten auch die Jugendlichen der anderen Rassen fast alle den Rang eines Experten erreicht, doch ihre Aura war im Vergleich zu den Menschen wie Himmel und Erde.
Blutdurst durchdrang die Wirbelsäulen der Jugendlichen, und die Luft wurde schwerer. Die Spannung war greifbar.
„Was wollt ihr Blutsauger?“
Die Blicke der menschlichen Jugendlichen weiteten sich gleichzeitig. Diese Stimme … sie kam aus ihrer Gruppe!
Wer in aller Welt war so dumm, das zu sagen?
Nate machte plötzlich einen Schritt auf die Vampyros zu, seine Augen starrten sie wie eine unausgesprochene Herausforderung an.
„Atticus ist nicht der Einzige, der euch fertigmachen kann. Wenn ihr was davon abhaben wollt, kommt her!“
Seine Expert-Aura explodierte, als sein Körper um ein Vielfaches schwerer wurde.
Der breitschultrige Junge stand mit einer Selbstsicherheit, die man nicht erklären konnte, der Armee der Vampyros-Jugendlichen gegenüber.
Die menschlichen Jugendlichen hatten das Gefühl, das Absurdeste in ihrem Leben gehört zu haben. Viele putzten sich die Ohren, um sicherzugehen, dass sie sich nicht verhört hatten.
War er verrückt?
„Scheiße. Dieser Idiot“, murmelte Lucas leise und schüttelte den Kopf.
Die Vampyros sahen aus wie die menschlichen Jugendlichen und starrten Nate an, als würden sie einen Idioten betrachten.
Einer von ihnen trat vor. Die anderen Vampyros, die sich auf ihn stürzen wollten, hielten inne, als sie ihn sahen, und beschlossen, nichts zu unternehmen.
„Ihr Anführer“, schlussfolgerte Lucas schnell, als er die kurze Interaktion beobachtete.
Er warf Nate einen Blick zu, in der Hoffnung auf eine Warnung, doch der Dummkopf hatte nicht einmal seine Miene verändert.
Der Vampyros-Junge war groß und schlank, seine Haut blass und seine Augen leuchteten tiefrot wie frisches Blut, das in einem Glas wirbelt.
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das mehr nach Reißzähnen als nach Freundlichkeit aussah.
„Ich finde euch Menschen … faszinierend. So zerbrechlich. So voller Lebenslust. Wie Rinder, die sich für Wölfe halten.“ Die Blutgier wurde stärker.
Aber Nate blieb cool. „Lustig“, gab er zurück und grinste noch breiter. „Ich habe gerade gedacht, dass ihr Blutsauger wie übergroße Blutegel mit schlechter Laune ausseht.“
Ein leises, kollektives Keuchen ging durch die Luft, vor allem von den Menschen, die nicht glauben konnten, wie dumm Nate war. Die Blicke der Vampyros-Jugendlichen wurden wild, ihre Reißzähne sprossen hervor, während sie ihn intensiv anstarrten.
Aber der Vampyros-Junge lachte nur und schüttelte langsam den Kopf. „Was für eine scharfe Zunge …“, murmelte er und machte einen weiteren Schritt nach vorne.
„Ich frage mich, ob sie auch so scharf schmeckt, wenn ich sie dir aus dem Mund reiße.“
Seine Hand zuckte, eine verschwommene Bewegung, und die Spannung zerbrach wie eine gespannte Saite. Er wollte zuschlagen, doch dann erstarrte er plötzlich.
Seine blutroten Augen verengten sich und huschten zu etwas oder jemandem hinter Nate.
Er hatte braunes Haar und einen kompakten, muskulösen Körperbau, acht Schwertscheiden hingen an seiner Hüfte und ein massives Breitschwert war auf seinem Rücken festgeschnallt. Kael Stormrider stand da wie ein unnachgiebiger Berg: still, unbeweglich und unmöglich zu ignorieren.
Er machte sich nicht einmal die Mühe, seinen Körper vollständig zu dem Vampyrjungen zu drehen. Nur sein Kopf bewegte sich leicht, sein durchdringender Blick fixierte den potenziellen Angreifer.
Dennoch erfüllte die Kampfeslust, die von Kael ausging, den gesamten Raum.
Es war eine Erklärung, die keiner Worte bedurfte: Beweg dich, und ich schneide dich in Stücke.
Der Blick des Vampyros-Jungen wurde nur noch kälter, seine blutroten Augen verengten sich weiter. Doch bevor er sich bewegen konnte, brach eine überwältigende Aura über den gesamten Saal herein, erstickend und absolut.
Sie zerbrach die Spannung wie einen dünnen Zweig und lenkte die Aufmerksamkeit aller Jugendlichen von der sich anbahnenden Konfrontation ab.
Alle Köpfe drehten sich ruckartig nach vorne, wo eine Gestalt in imposanter Stille stand. Der Nullite-Mann war in die mitternachtsschwarze Uniform des Militärs gekleidet und strahlte eine eisige Autorität aus, die die Luft selbst zu gefrieren schien.
Hinter ihm standen die Drill-Sergeants, die die Rekruten zuvor hierher geführt hatten, in einer perfekten Reihe aufgestellt, ihre Gesichter hart und ausdruckslos.
Die Aura seines Grandmaster+-Ranges drückte auf sie und ließ den Raum völlig verstummen, als er endlich sprach.
„Mein Name ist Staff Sergeant Voren“, sagte er mit einer Stimme, die flach, emotionslos und kalt genug war, um zu stechen. Genau wie die Nulliten.
„Willkommen im Ausbildungslager der Akademie.“
Sein Blick blieb ausdruckslos, ohne jede Spur von Ermutigung.
„Ich werde keine Rede halten. Nur Fakten.“
„Das wird das Härteste sein, was ihr jemals in eurem Leben gemacht habt. Wir sind nicht hier, um euch zu beschützen. Wir sind hier, um euch auszubilden. Und während dieser Ausbildung …“ Sein Blick wanderte durch den Raum. „… könnt ihr sterben. Das Überleben liegt ganz in euren Händen.“
Die Schwere seiner Worte traf sie härter als die bedrückende Atmosphäre. Die Tatsache, dass sie sterben könnten, verunsicherte die Jugendlichen.
„Der allgemeine Lehrplan für alle Akademien der Allianz ist derselbe: Ein Anführer wird jede Division leiten. Diese Anweisung ist zu befolgen, und ihr werdet weiterhin führen.“
Einige Rekruten rutschten unruhig hin und her, während andere mit Besorgnis zu ihren designierten Anführern blickten. Jetzt war es mehr als ein Spiel; ihr Leben stand auf dem Spiel.
„Nun zu eurer Basis.“ Vorens Tonfall blieb unverändert, als würde er über etwas so Alltägliches wie das Wetter sprechen.
„Das wird ganz von den Anführern der einzelnen Divisionen entschieden. Die schwebenden Inseln in diesem Lager sind zahlreich und in Ränge eingeteilt. Ihr werdet getestet und je nach eurem Rang einer Insel zugewiesen.“
Er machte eine Pause, um das sacken zu lassen, bevor er mit schärferem Tonfall fortfuhr.
„Seid euch bewusst: Je niedriger euer Rang, desto schlechter eure Lebensbedingungen. Je höllischer eure Umgebung sein wird. Wenn ihr versagt, werdet ihr leiden.“
„Die Regeln dieser Prüfung sind einfach.“ Sein kalter Blick wanderte über die Rekruten, als würde er sie herausfordern, Einwände zu erheben.
„Erreicht den Gipfel des Berges.“
Voren trat einen Schritt zurück, seine Präsenz war jedoch nicht weniger erdrückend.
„Die Prüfung beginnt jetzt.“
Mit diesen Worten erfüllte ein blendendes Licht den Raum und umhüllte jeden einzelnen der anwesenden Divisionsführer.
Der Vampyrjunge hielt seinen kalten Blick auf Kael gerichtet, selbst als dieser zusammen mit den anderen Divisionsführern aus dem Raum teleportiert wurde.
