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Kapitel 927: Weiter

Kapitel 927: Weiter

Im Herzen des Vampyrreichs, in einer endlos langen Halle, lag eine Fläche von unheimlicher Schönheit.

Es gab keinen Boden, nur eine leuchtend rote Flüssigkeit, die lebendig zu sein schien und mit einem unheimlichen Puls leicht wogte.

Massive Säulen, mit komplizierten, alten Mustern verziert, ragten nach oben und verschwanden in der dunklen, gewölbten Decke.
Die ganze Kammer war in einen blutroten Farbton getaucht, aber das Licht kam nicht von oben. Es kam von unten. Der purpurrote Pool, der die Halle füllte, strahlte ein sanftes, unheimliches Leuchten aus und warf scharfe Schatten und eine unnatürliche Atmosphäre, die von Macht, Ehrfurcht und einer uralten Präsenz flüsterte.

In der Mitte des Pools schwebten zwei Gestalten, als wären sie schwerelos. Nackt. Blass.
Makellos. Die Verkörperung der Vampyr-Rasse.

„Ah~ das fühlt sich so gut an“, sagte Lirae Bloodveil mit träumerischer Stimme, während sie faul auf dem Rücken durch die Blutlache trieb.

Ihre Augen waren vor Glückseligkeit halb geschlossen, ihre Finger zogen Wellen durch die Flüssigkeit. „Wir sollten das öfter machen, Großmutter.“
Die Luft wurde still. Schwül. Eine spürbare Veränderung in der Atmosphäre ließ unsichtbare Schauer nach außen strömen.

Die zweite Gestalt, die mit gekreuzten Beinen im Pool saß, öffnete die Augen. Purpurrot. Scharf. Kalt genug, um Stahl zu schneiden. Jezeneth Bloodveil, die Blutkönigin, sprach weder warmherzig noch nachsichtig.
„Dies ist die Halle der purpurroten Ewigkeit“, hallte ihre Stimme scharf und kalt. „Das Blut unserer Vorfahren, der Vorbilder, die das Fundament der Vampyrrasse gelegt haben, fließt hier. Ihre Essenz, ihr Opfer, ihre Kraft. Und du wagst es, es wie ein Badehaus zu behandeln?“
Jedes Wort triefte vor Wut, und ihr eisiger Tonfall ließ das Blut selbst vor Missbilligung zu pulsieren scheinen.

Lirae streckte sich unbeeindruckt und stieß einen weiteren zufriedenen Seufzer aus. „Ja, ja. Respekt, Vorfahren, bla bla bla. Ich hab’s kapiert.“

Sie winkte lässig mit der Hand, als wäre ihr das völlig egal, die Augen immer noch geschlossen, ohne die geringste Anstrengung, ihr Verhalten anzupassen.
Jezeneths Blick verhärtete sich, ihre Aura drückte wie eine unerbittliche Zange auf den Raum. Die Temperatur sank weiter. Wenn Blicke töten könnten, wäre Liraes unbekümmertes Grinsen ausgelöscht worden.

Jezeneth schnalzte genervt mit der Zunge und wandte ihren Blick ab.

„Undankbare Göre.“
Sie hatte die schlechtesten Enkelinnen bekommen, die man sich vorstellen konnte. Liraes Mutter war eine Enttäuschung gewesen, was ihr Talent anging, aber als Lirae geboren wurde, hatte Jezeneth zu hoffen gewagt. Nein, sie war außer sich vor Freude gewesen. Lirae war begabt, ein Wunderkind unter den Wunderkindern, ihr Potenzial war beispiellos.

Aber Potenzial war ohne Anstrengung wertlos.
Anstatt die Spitzenkriegerin zu werden, die Jezeneth sich vorgestellt hatte, behandelte Lirae alles, einschließlich heiliger Rituale, als banal und lachte sich mit Nonchalance durch das Leben. Es war zum Verrücktwerden.

Sie konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie mächtig das Mädchen geworden wäre, wenn sie sich nur mehr Mühe mit ihrem Training gegeben hätte!

Jezeneth atmete tief ein, ihre Geduld schwand. Wie lange würde sie das noch aushalten?
Das Blut der Vampyros-Vorbilder war etwas Besonderes. Es war für das Volk der Vampyros von unschätzbarem Wert und kostbarer als jede Ressource. Deshalb wurde das Blut der Vampyros-Vorbilder auch nach ihrem Tod gesammelt und in der Halle der Purpurroten Ewigkeit aufbewahrt.

Das Baden in ihrem gesammelten Blut stärkte das Blut des Einzelnen und machte es zu einer wertvollen Trainingsressource.

„Wenigstens stärkt sie sich selbst“, dachte Jezeneth.
Gerade als sie zu ihrem Training zurückkehren wollte, wurden ihre Gedanken durch ein leichtes Beben unterbrochen.

Etwas oder jemand war draußen.

Jezeneths Augen verengten sich, ihre Instinkte wurden wach. Die Halle der purpurroten Ewigkeit war heilig, unzugänglich und allen außer den Mitgliedern ihrer Blutlinie verboten. Nicht einmal die Ältesten durften sie betreten.
Sie war die Blutkönigin. Wenn nicht etwas passiert war, das ihr Eingreifen erforderte, konnte sie sich nicht vorstellen, warum jemand es wagen würde, sie beim Training zu stören.

Das konnte nur eines bedeuten: eine Katastrophe.

Sie hob langsam und präzise ihre Hand, und die kolossalen Türen öffneten sich lautlos und gaben den Blick auf eine Frau frei, die an der Schwelle kniete und vor Ehrfurcht zitterte.

Ihre formelle Kleidung und ihr purpurroter Blick kennzeichneten sie als eine hochrangige Dienerin. Die Frau verbeugte sich so tief, dass ihre Stirn den Stein berührte.

„Meine Königin“, begann sie mit zitternder Stimme unter Jezeneths unerbittlichem Blick. „Es gibt einen Zwischenfall … an der Grenze zu den Menschen.“

„Hm?“ Als Lirae das Wort „Menschen“ hörte, spitzte sie die Ohren und wandte ihren Blick der Dienerin zu, deren Aufmerksamkeit sie gefesselt hatte.
Jezeneths Ausstrahlung verdunkelte sich. Eine erdrückende Schwere legte sich über den Saal, sodass die Begleiterin sichtbar erschauerte. „Sprich deutlich“, befahl Jezeneth.

Die Begleiterin zitterte heftig unter Jezeneths durchdringendem Blick. Das musste ihr nicht gesagt werden; sie verstand, was Jezeneth meinte.
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„Ein Kampf, meine Königin.“ Die Stimme der Begleiterin stockte, als sie sich beeilte, zu erklären. „Es … es ist auf Paragon-Niveau.“

Jezeneths Augen verengten sich zu tödlichen Schlitzen. Die Luft schien sich unter ihrer Aura zu winden. Paragon-Niveau? An der Grenze zu den Menschen?

Ihre Gedanken rasten.

„Yorowin.“
Sie hatte ihn auf eine geheime Mission an dieselbe Grenze geschickt, eine Mission, von der nur sie und ein paar vertraute Vertraute wussten. Und jetzt fand an derselben Stelle ein Kampf auf Paragon-Niveau statt?

Die purpurrote Lache kräuselte sich heftig, als Jezeneth aufstand und eine intensive Kälte von sich ausstrahlte. Blut klebte an ihrem Körper und wirbelte in komplizierten Strömen nach oben, wo es sich zu einem aufwendigen, königlichen Kleid verband.
Dunkelrot und schwarzer Stoff schmückten ihre Gestalt und umgaben sie mit einer Aura der Überlegenheit, die die Begleiterin dazu veranlasste, ihren Blick noch weiter zu senken.

Etwas war im Gange. Sie musste es mit eigenen Augen sehen.

„Nimm mich mit, Großmutter!“, rief Lirae wie immer ganz beiläufig.

Jezeneth schenkte ihr keinen Blick. Paragons waren ihr um Längen überlegen. Sie würde nur im Weg sein.
Außerdem konnte sie, trotz ihrer Unzufriedenheit mit Liraes Verhalten, ihre größte Genialität nicht in Gefahr bringen.

Ohne ein Wort zu sagen, drehte Jezeneth sich um und ging mit schnellen Schritten zum Ausgang, wobei ihre Schritte in der riesigen Halle hallten.

Der Saal mündete in einen schmalen Gang, der mit Materialien verstärkt war, die so dicht waren, dass sie ihre Wahrnehmung dämpften. Aufgrund genau dieser Materialien hatte sie bis jetzt nichts von den Schockwellen des Kampfes gespürt.
Als sie ins Freie trat, stand Jezeneth auf dem höchsten Balkon ihres Schlosses.

Ihre nackten Füße berührten den Stein. Blut wirbelte erneut um ihren Körper und bildete gepanzerte Verzierungen, während ihr purpurroter Umhang hinter ihr wehte, als wäre er lebendig.

Die Atmosphäre veränderte sich und es wurde unnatürlich kalt, was sich über die weitläufige Stadt unter ihnen ausbreitete.

Die Menschen erstarrten. Alle in der Stadt. Instinktiv.
Sie spürten es, wie ihr Blut in ihren Adern brodelte und mit ihrer Anwesenheit in Resonanz trat. Alle Blicke richteten sich auf das Schloss und zitterten vor Angst.

Jezeneth nahm keine Notiz von ihnen. Ihr Blick war auf den Horizont gerichtet, auf die Grenze, wo sich das Chaos zusammenbraute. Ihre purpurroten Iris leuchteten schwach, wie ein gefrorener Sturm.

Und dann verschwand sie.

Für einen Moment hielt die Welt den Atem an. Stille legte sich über die Stadt.
Dann kam sie, die Schockwelle. Ein ohrenbetäubender Knall zerriss die Luft, erschütterte den Boden und ließ die ganze Stadt beben.

Die Menschen stolperten, ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Die Nachbeben waren so heftig, dass es mehrere Sekunden dauerte, bis sie nachließen.

Die Menschen wandten sich dem Horizont zu, ihre Herzen schlugen immer noch wie wild.

Die Blutkönigin Jezeneth Bloodveil war auf dem Vormarsch.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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