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Kapitel 924: Auralithianer

Kapitel 924: Auralithianer

Trotz der überwältigenden Kraft ihrer Schläge gaben weder Atticus noch Yorowin auch nur einen Zentimeter nach.

Ihre Waffen schlugen aufeinander, und das kreischende Geräusch klang wie Nägel, die über den Stoff der Welt kratzten.

Azurblau und Purpur prallten auf reines Purpurrot und vermischten sich zu einem lebhaften, chaotischen Violettrot, das vor unbändiger Energie pulsierte. Die Kollision strahlte Kraft in alle Richtungen aus und erschütterte Erde und Himmel gleichermaßen.
Und dennoch bewegte sich keiner von beiden.

Inmitten der Verwüstung rasten Yorowins Gedanken mit der Geschwindigkeit eines Supercomputers, seine Augen waren vor Schock weit aufgerissen.

„Was ist das für eine Waffe?“

Sein purpurroter Blick zitterte. Bis zu diesem Moment hatte Yorowin geglaubt, dass ihn nichts mehr an Atticus überraschen könnte.

Was könnte schockierender sein als ein 17-Jähriger, der der Macht eines Vorbilds standhält?
Aber er hatte sich geirrt.

Denn in diesem Moment war er völlig fassungslos.

Bei den Vampyros beeinflusste der Aufstieg in den Rängen nicht nur den Körper, sondern veränderte auch ihr Blut grundlegend.

Ihr Blut wurde bewertet, seine Wirksamkeit und Vielseitigkeit nahmen mit ihrer Macht zu. Für die Vampyros war Blut ihre ultimative Waffe, weit überlegen jeder von sterblichen Händen geschmiedeten Klinge.
Im Rang eines Paragon waren ihre blutgeschmiedeten Waffen unübertroffen und konnten selbst die stärksten Waffen niedrigerer Wesen zerschmettern.

Yorowin hatte erwartet, dass seine Blutsensen Atticus‘ gewöhnlich aussehendes Katana wie ein Stahlhammer, der Glas zerschmettert, zerschlagen würden.

Doch …

Knack.

Yorowins Augen verengten sich, Ungläubigkeit nagte an seinem Verstand.

„Es bricht.“
Risse bildeten sich auf seinen Sensen, ihre Formen zitterten und drohten unter dem unerbittlichen Druck zu zerbrechen.

Yorowins blutroter, zitternder Blick heftete sich auf Atticus‘ unbewegliche blau-violette Augen. In diesem Augenblick verschwand die Welt.

Die Zeit verlangsamte sich.

Der Moment schwebte in gewaltsamer Perfektion, das Aufeinandertreffen ihrer Kräfte erstarrt wie ein Meisterwerk des Chaos, als wage selbst die Realität nicht, sich einzumischen.
Aber Atticus war nie jemand gewesen, der Zeit verschwendete.

Es verging keine Zeit.

Yorowin spürte es, eine urzeitliche Gefahr, die aus den Tiefen seiner Seele aufstieg, scharf und unerbittlich.

Und dann sah er es.

Das Spiegelbild auf Atticus‘ glänzendem Katana verriet ihm, was passieren würde, noch bevor es passierte.

Hinter ihm.

Ein weiterer Atticus.
Sein Katana senkte sich wie ein göttliches Urteil, die Klinge leuchtete tödlich und schnitt mit einer Präzision durch die Luft, die so perfekt war, dass es schien, als würde sie vom Himmel selbst geführt.

Yorowin dachte nicht nach. Er konnte nicht. Sein Instinkt setzte sich gegen alle Gedanken durch.
Sein Körper drehte sich heftig zur Seite, wobei seine Sense mit einem ohrenbetäubenden Knall zerbrach. Splitter aus purpurroter Energie spritzten nach außen, als er nur knapp der Enthauptung entging.

Die Klinge verfehlte seinen Kopf um Haaresbreite.

Aber er war zu langsam.

Die Schneide des Katana traf sein Handgelenk mitten in der Ausweichbewegung.

Das Ergebnis war sofort zu sehen.
Yorowins Blutrüstung, geschmiedet aus der Essenz seiner Kraft, die selbst Schläge abwehren konnte, die selbst Vorbilder nur schwer brechen konnten, wurde durchschnitten, als wäre sie aus Papier.

Das Katana schnitt durch das dichte Material wie ein heißes Messer durch Butter, sauber und gnadenlos.

Ein Sprühnebel aus Blut spritzte aus Yorowins Handgelenk, durchtrennte Sehnen und Knochen lagen frei, als seine Hand schlaff herabfiel.
Aber Yorowin spürte nicht einmal den Schmerz.

Schmerz war irrelevant.

Er konnte sich nicht auf das spritzende Blut oder die brennende Wunde konzentrieren.

Denn in diesem Moment traf ihn eine weitere Schockwelle.

Sie traf ihn wie ein Vorschlaghammer, so heftig, dass ihm der Atem stockte.

„Wie?“

Yorowins Gedanken kreisten, unfähig, das Geschehene zu verarbeiten.
Er hatte die unzähligen Klone nicht bemerkt, die Atticus zuvor eingesetzt hatte, um Candence und die anderen zu retten. Weil er von Wut geblendet und völlig auf Atticus fixiert war, hatte er sie übersehen.

Aber jetzt?

Jetzt konnte man sie nicht übersehen.

Er hatte sie gesehen.

Er hatte den anderen Atticus hinter sich gespürt, die unverkennbare Präsenz einer zweiten Gestalt, die mit tödlicher Präzision zuschlug.
Und als ihm die Realität dieses Augenblicks bewusst wurde, versanken Yorowins Gedanken in Unglauben.

„Die Auralithianer …“

Diese Worte hallten wie ein Donnerschlag in seinem Kopf wider.

Yorowin, der Großälteste der Vampyros, hatte Jahrhunderte gelebt. Er hatte den Aufstieg und Fall von Imperien, die Invasion der Zorvaner und das Aussterben ganzer Rassen miterlebt.
Die überlegenen Rassen von Eldoralth waren nicht immer nur neun gewesen. Bevor die Zorvaner kamen, waren es zehn gewesen.

Jede der überlegenen Rassen hatte Eigenschaften, die sie einzigartig machten, die sie fürchteten und die sie von den Menschen von Eldoralth respektierten.

Aber es gab eine Rasse, eine Rasse, die so gefährlich und von Natur aus so mächtig war, dass alle anderen überlegenen Rassen sie als Bedrohung für ihre Vorherrschaft betrachteten.

Die Auralithianer.
Unter allen höheren Rassen waren die Auralithianer die am meisten gefürchteten. Nicht wegen ihrer Größe, ihrer Anzahl oder ihrer rohen Kraft, sondern wegen ihrer Verbindung zur Zeit selbst.

Sie waren nicht nur Wesen, die innerhalb der Zeit existierten.

Sie waren Wesen, die sie beherrschten.

Im Kampf waren sie unantastbar, Phantome, die die Zeit nach ihrem Willen verbogen. Ihnen gegenüberzustehen war wie gleichzeitig gegen Schatten aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu kämpfen.
Die anderen überlegenen Rassen hatten die Wahrheit erkannt: Wenn man die Auralithianer ungehindert gewährte, würden sie Eldoralth nicht nur beherrschen, sondern besitzen.

Als die Zorvans über Eldoralth herfielen und die Auralithianer in einer der brutalsten Feldzüge der Geschichte vernichteten, trauerten die anderen überlegenen Rassen nicht.

Sie trauerten nicht.

Sie waren erleichtert.
Tief im Inneren wusste jede Rasse, dass das Überleben der Auralithianer das Ende jeder Chance auf Koexistenz bedeutet hätte.

Ihre Vernichtung wurde als notwendiges Übel angesehen.

Yorowins blutrote Augen weiteten sich und er zitterte, als ihm die Erkenntnis dämmerte.

Denn jetzt gab es kein Leugnen mehr.
Atticus kämpfte nicht nur wie eine Anomalie. Er war nicht nur eine Unregelmäßigkeit in der natürlichen Ordnung.

Er kämpfte wie sie.

Wie ein Auralithianer.

„Wie …?“

Diese eine Frage wiederholte sich endlos in Yorowins Kopf.

Die Auralithianer waren ausgelöscht worden. Ihre Blutlinien waren ausgelöscht worden, ihre Kräfte aus der Existenz getilgt worden.

Also wie?
Wie konnte Atticus ihre Fähigkeiten einsetzen?

Aber es war keine Zeit, über das Unmögliche nachzudenken.

Denn im nächsten Moment huschte Yorowins Blick zur Seite.
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Atticus hatte sich bereits bewegt.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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