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Kapitel 923: Größer

Kapitel 923: Größer

„Du bist tot.“

Yorowins eiskalte Stimme zeriss die Stille des Waldes, jede Silbe triefte vor Gift. Die Welt schien den Atem anzuhalten und zitterte unter dem Gewicht seiner Wut.

Dann ging es los.

Blut sickerte aus jeder Pore von Yorowins Körper und floss wie Flüsse auf ihn zu.
Es winden und verdrehten sich, formten sich um ihn herum, bis sie zu einer grotesken, bedrohlichen Rüstung erstarrten.

Dick, undurchdringlich und voller Leben strahlte die Rüstung eine so erstickende Blutgier aus, dass sie die Luft zu ersticken schien.

Nur Yorowins leuchtend rote Augen blieben sichtbar und durchdrangen den Nebel wie zwei Dolche, die direkt auf Atticus gerichtet waren.
Seine Stimme, leise und bedrohlich, sprach zwei Worte:

„Blutschleier.“

Der Wald reagierte sofort.

Eine kalte Welle breitete sich aus, der Boden bebte unter ihrer Kraft.

Ein purpurrotes Licht brach hervor und überflutete alles in seinem Weg. Alle Lebewesen im Wald erstarrten, ihre Körper zitterten unter der erdrückenden Präsenz von Yorowins Macht.
Die Blutschatten, die bereits zuvor mit der bedrückenden Atmosphäre zu kämpfen hatten, wurden plötzlich still. Ihre Gesichtsausdrücke veränderten sich, und an die Stelle ihrer anfänglichen Angst und ihres Schmerzes traten Ehrfurcht und Hingabe.

Sie wussten, was kommen würde.

Und sie leisteten keinen Widerstand.

Sie nahmen es an.

„Für den Großältesten …“, flüsterten sie unisono, ihre Stimmen voller unheimlicher, eindringlicher Ehrfurcht.

Und dann zerplatzten sie.
Nicht in Blut. Nicht in Fleisch und Blut.

Sie lösten sich in einen ungezügelten purpurroten Nebel auf.

Eine nach der anderen löste sich jede Kreatur auf, ihre Formen wirbelten in einer Nebelwolke, die sich um Yorowin zusammenrollte und sammelte.

Der Nebel wurde dichter und dichter, bis der Wald von einem undurchdringlichen purpurroten Nebel verschlungen war, lebendig und pulsierend vor Kraft, eine Manifestation des Todes selbst.
Die Luft war so dick davon, dass die Sicht auf null reduziert war und der Wald sich in ein endloses Meer aus blutroter Nebelwand verwandelte.

Aus dem Nebel formten sich zwei riesige Sensen.

Sie ragten nahtlos aus Yorowins Rüstung hervor, ihre Klingen glänzten mit einem tödlichen Licht, das Vernichtung versprach.

Yorowins durchdringender Blick traf auf Atticus‘ ruhigen, eisigen Blick. Für einen Moment stand die Welt still.
Der purpurrote Nebel war der Inbegriff des Todes. Ihn einzuatmen war, als würde man winzige tickende Zeitbomben inhalieren.

Die Vampyros beherrschten das Blut. Sie konnten ihr eigenes kontrollieren und das ihrer Gegner. Als Vorbild verkörperte Yorowin den Gipfel dieser Macht.
Der purpurrote Dunst war nicht nur Nebel, er war Yorowins Schlachtfeld. Jedes Blutpartikel in der Luft stand unter seinem Befehl und war bereit, zu zerquetschen, zu ersticken oder zu zerstören.

Und doch …

Trotz des erstickenden Dunstes, trotz der unzähligen tödlichen Tröpfchen, die ihn umgaben, begann Atticus zu sinken.

Ganz ruhig.

Ohne zu zögern trat er in den Dunst ein, seine Füße berührten den Waldboden.
Atticus tat nichts.

Keine Barriere. Kein Schild. Kein sichtbarer Schutz jeglicher Art.

Er stand einfach da, sein Katana bereits in der Scheide, und strahlte eine Aura der Ruhe aus, die so tief und unerschütterlich war, dass Yorowin nicht anders konnte, als zu zittern.

Atticus atmete ein.
Die winzigen Blutstropfen drangen in seinen Körper ein und verschwanden.

Yorowin erstarrte. Er konnte sie nicht mehr spüren. Der purpurrote Schleier, der Atticus hätte verschlingen, ersticken oder zerreißen müssen, hörte einfach auf, in ihm zu existieren.

Atticus war nicht von einem purpurroten Schein umgeben. Seine Augen hatten ihre normale azurblaue und violette Farbe behalten.

Er schien keine sichtbare Verteidigung aktiviert zu haben, geschweige denn seinen Willen.

Und doch, als Yorowin versuchte, die Kontrolle über das Blut in Atticus zu übernehmen, fühlte es sich an, als wäre er gegen eine unnachgiebige Stahlwand geprallt.

Eine Wand, die sich nicht bewegte.

Eine Wand, die nicht zu durchbrechen war.
Nein, es war schlimmer, als würde man versuchen, den Ozean mit einem Flüstern zu befehlen, sich zu teilen.

Die Verbindung war unterbrochen. Sein Wille, seine Kontrolle, seine Macht bedeuteten nichts mehr. Das Blut stand nicht mehr unter seinem Befehl.

Es war, als hätte ein Sterblicher es gewagt, das Blut eines Gottes an sich zu reißen.
Yorowins blutrote Augen verengten sich, sein Kiefer presste sich zusammen, als ihm die Erkenntnis tief in seinem Inneren bewusst wurde. Seine Faust ballte sich so fest, dass die Luft um ihn herum zitterte und die Atmosphäre unter dem Gewicht seiner Wut zu beben begann.

Er hatte den Jungen unterschätzt.

Er hatte ihn als nichts weiter als ein Ärgernis abgetan, als eine Ameise, die er nach Belieben unter seiner Ferse zermalmen konnte.

Ein Fehler.

Ein schwerer Fehler.
Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.

Nur noch eine Sache zählte.

Yorowins ganzes Wesen brannte vor einem einzigen Verlangen:

Diesen Jungen in Stücke zu reißen, bis nichts mehr von ihm übrig war.
Sein Körper senkte sich, seine Beine krümmten sich mit solcher Wucht, dass der Boden unter ihm barst und sich spaltete, und kilometerweit rissen Risse auf. Die Erde bebte heftig und zitterte, als würde eine riesige Bestie entfesselt werden.

Dann sprang er los.

Ein purpurroter Streifen zerschnitt die Luft, seine Bewegung war so schnell, dass ein ohrenbetäubender Überschallknall ihm folgte und mit einem Wirbelsturm aus Blutnebel durch den Wald fegte.
Aber Atticus war schon weg.

Ein blauer und violetter Streifen schoss aus der Stelle, an der er gestanden hatte, der Boden unter seiner früheren Position explodierte nach außen und Trümmer regneten wie Meteoriten von der schieren Kraft seines Abflugs herab.

Sie trafen mitten in der Luft aufeinander.

Der Zusammenprall war gewaltig.

In dem Moment, als ihre Waffen aufeinander trafen, schrie die Luft vor Protest, ein hoher Schrei, der wie ein sterbendes Tier durch den purpurroten Dunst schnitt.
Azurblauer, violetter und purpurroter Energie strömte in alle Richtungen, gezackte Lichtstreifen zeichneten chaotische Muster in den Nebel.

Die umstehenden Bäume, uralt und tief in der Erde verwurzelt, hatten keine Chance. Ganze Stämme wurden aus ihrem Fundament gerissen, zersplitterten und flogen wie schwerelose Trümmer durch die Luft.
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Der Boden unter ihnen brach auf und zerbröckelte, riesige Spalten breiteten sich aus und verschluckten den Waldboden.

Dann kam die Schockwelle.

Sie brach mit der Wucht einer Naturkatastrophe los, eine Flutwelle aus Luft und Mana, die in alle Richtungen nach außen drückte.

In der Festung hatten Candence und die anderen kaum Zeit zu reagieren.
Die Schockwelle traf sie wie ein Rammbock, schleuderte Körper durch die Luft und ließ Trümmer umherfliegen. Alarmrufe ertönten, als Soldaten versuchten, sich abzustützen, während ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen wurde.

Auch die Festung selbst blieb nicht verschont.

Der Ansturm traf ihre Mauern und Türme mit der Wucht eines Hurrikans. Stein und Metall ächzten und knarrten unter dem Druck, ganze Teile brachen zusammen, als wären sie aus Sand.
Es herrschte Chaos.

Staub und Trümmer füllten die Luft und verwandelten die einst stolze Festung in einen Trümmerhaufen. Soldaten husteten und brüllten Befehle inmitten der Zerstörung und versuchten verzweifelt, sich neu zu formieren.

Aber im Zentrum der Schlacht war die Verwüstung noch viel größer.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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