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Kapitel 908: Purpurrot

Kapitel 908: Purpurrot

Die Schwerkraft war nicht die einzige Herausforderung.

Je höher Atticus kletterte, desto schwerer wurde sein Körper. Das grüne Meer hatte aufgehört zu steigen, aber Atticus hatte nie vor, anzuhalten.

Doch während er sich vorwärts bewegte, tauchte ein weiteres Hindernis auf: der Wind.

Er peitschte ihn mit voller Wucht und heulte wie ein entfesselter Sturm, der ihn von der Bergwand zu reißen drohte.
Atticus krallte sich fester fest. Jetzt konnte er nicht mehr weiterklettern, ohne mindestens eine Hand fest am Berg zu haben, sonst hätte ihn der Wind weggefegt.

Schweiß strömte in Strömen über seinen Körper und vermischte sich mit Blut aus kleinen Rissen in seiner Haut. Seine Muskeln schrien vor Schmerz, und jede Bewegung brachte ihn näher an seine Grenzen.
Aber Atticus biss die Zähne zusammen und kämpfte weiter. Seine stechend blauen Augen brannten vor Entschlossenheit. Es gab kein Zögern, keinen Raum für Zweifel.

Die Stunden vergingen, während er kletterte, seine Entschlossenheit unerschütterlich. Schließlich erreichte er die Gewitterwolke, die den Gipfel des Berges umhüllte.

Sein Blick wurde schärfer, als er sie erblickte.
Der Wind draußen war unerträglich gewesen, aber Atticus konnte sich nur vorstellen, welches Chaos ihn drinnen erwarten würde.

Mit einem tiefen Atemzug setzte er seinen Aufstieg fort.

Als Atticus die Gewitterwolke erreichte, verschwand die Welt um ihn herum.

Der Wind peitschte ihn aus allen Richtungen, scharf wie Klingen, heulend wie ein wildes Tier.
Dichter Nebel umhüllte ihn und nahm ihm die Sicht. Die Schwerkraft drückte stärker auf ihn, sodass jede Bewegung zu einem Kampf wurde.

Seine Arme waren jetzt taub und pochten bei jedem verzweifelten Griff. Seine Finger krallten sich in den Berg, während kleine Risse in seiner Haut Blut in den Sturm sickern ließen.

Es war die Hölle.

Aber Atticus‘ Verstand brüllte lauter als der Sturm und trieb seinen geschundenen Körper an, weiterzumachen.
Dann schrien seine Instinkte.

Er erstarrte und verstärkte seinen Griff. Sein Blick schoss gerade noch rechtzeitig nach oben, um es zu sehen: eine riesige Windklinge, ein Bogen aus messerscharfer Luft, der auf ihn herabfiel.

„Scheiße“, murmelte er mit weit aufgerissenen Augen.

Er sprang sofort zur Seite und griff nach einem anderen Teil des Berges. Die Windklinge verfehlte ihn knapp und hinterließ eine tiefe Kerbe im Fels.
Aber es war noch nicht vorbei.

Die Klinge drehte sich in der Luft und kam mit erschreckender Geschwindigkeit auf ihn zurück.

Atticus bewegte sich erneut, sprang an eine andere Stelle und entging ihr knapp. Die unerbittliche Schwerkraft zog ihn mit jedem Sprung tiefer.

Und dann kamen noch mehr.

Dutzende Windklingen stürzten sich auf ihn und zerschnitten die Luft, als hätten sie einen eigenen Willen.
Atticus‘ Atem ging stoßweise, sein Körper zitterte unter der Anstrengung. Schweiß tropfte von ihm und vermischte sich mit dem Blut an seinen aufgeschürften Händen.

Er sank tiefer und tiefer, während er den unerbittlichen Klingen auswich.

Er blickte nach unten und sein Blick verengte sich, als er das grüne Meer wieder aufsteigen sah, zischend und brodelnd wie ein Raubtier, das darauf wartete, ihn zu verschlingen.
„Ich halte das nicht mehr aus“, dachte er kalt. Jeder Zentimeter seines Körpers schrie vor Schmerz. Seine Muskeln brannten wie Feuer, seine Arme waren kurz davor, nachzugeben.

Die Windklingen kannten keine Gnade, ihre Bögen zerschnitten den Sturm mit tödlicher Präzision. Eine falsche Bewegung und sie würden ihn in Stücke schneiden.

Atticus‘ Blick verdunkelte sich, dann wurde er entschlossen.

Er hatte keine Wahl.
Der Geist, der schweigend zusah, starrte ihn mit ausdruckslosem Blick an. Aber nur der Geist wusste, welche Gedanken durch seinen Kopf gingen.

„Ich habe keine Wahl“, dachte der Geist.

Atticus‘ stechend blaue Augen brannten noch heller vor Entschlossenheit.

Wenn er so weitermachte, würde es nur mit seinem Tod enden. Sein Körper gab nach, und der Sturm zeigte keine Anzeichen einer Abschwächung.
Im nächsten Augenblick brodelte seine Mana heftig.

„Hoffen wir, dass der Höhepunkt des Sturms vorbei ist“, murmelte er leise.

Und dann handelte er.

Die Luft um ihn herum knisterte, als sich unter seinen Füßen und über seinem Kopf ein Sturm aus wirbelnder Mana bildete, der sich wie ein lebender Bohrer drehte.

Die Mana unter ihm verdichtete sich immer mehr, bis sie nicht größer als eine Faust war.
Atticus‘ Blick wurde scharf. Er ließ los.

Die komprimierte Mana explodierte.

Die Wucht schleuderte ihn wie eine Kanonenkugel in den Himmel und riss ihn durch den Sturm. Die Windklingen jagten ihm hinterher, aber die wirbelnde Mana über seinem Kopf zerfetzte sie mühelos.

Die Welt wurde zu einem verschwommenen Wirbel. Die Schwerkraft zog ihn nach unten, der Sturm tobte, aber Atticus gab nicht auf. Seine Mana schwand rapide, seine Reserven schmolzen mit jeder Sekunde dahin. Jede Bewegung schickte Wellen des Schmerzes durch seinen ramponierten Körper.

Dann sah er es.

Den Gipfel.

Sanfte goldene Strahlen durchbrachen den Sturm und tauchten die Spitze in Licht.
Atticus sprang ein letztes Mal nach oben und landete hart auf dem Gipfel des Berges. Seine Knie knickten ein, als er auf dem Boden aufschlug, und die Wärme der Sonne umhüllte ihn wie Balsam.

Sein Atem ging stoßweise und schwer. Jeder Muskel seines Körpers fühlte sich zerrissen und zerfetzt an, und seine Manareserven waren so gering, dass er bezweifelte, auch nur einen kleinen Wirbelwind hervorbringen zu können.

Aber er war da. Er hatte es geschafft.
Atticus atmete tief ein und aus, um seine Nerven zu beruhigen. Obwohl sein Körper vor Schmerzen schrie, blieben seine Sinne wachsam und aufmerksam. Er bezweifelte, dass er einen weiteren Angriff abwehren könnte, aber er weigerte sich, seine Wachsamkeit zu verringern.

Sein Blick schärfte sich, als er die Szene vor sich in sich aufnahm.

Der Gipfel erstreckte sich zu einer riesigen, aus Stein gehauenen Plattform, die von flachem, offenem Gelände umgeben war.
Reihen von schwebenden Erdhügeln umgaben die Arena und waren mit Zuschauern gefüllt.

Ihre Blicke bohrten sich in ihn, ihre Gesichtsausdrücke reichten von Ehrfurcht bis Verachtung, von Neugier bis Gleichgültigkeit.

Atticus kniff die Augen zusammen.

„Sie sind auch hier.“

In der Menge entdeckte er die beiden anderen Geister, denen er zu Beginn der vierten Prüfung begegnet war.

„Was ist hier los? Sind sie hier, um zuzuschauen?“, fragte Atticus.
fragte sich Atticus. Er hatte einen Kampf mit dem Avatar des Katana erwartet, aber obwohl er die leere Arena absuchte, sah er nur die Geister, die still in den schwebenden Reihen saßen.

„War meine Annahme falsch?“

Seine Gedanken kreisten und versuchten, alles zusammenzufügen. Langsam stand er auf. Jede Bewegung sandte Wellen brennenden Schmerzes durch seinen Körper, aber seine Entschlossenheit hielt ihn aufrecht.

„Mal sehen.“
Gerade als Atticus einen Schritt machen wollte, weiteten sich seine Augen.

Ein Sog.

Ein überwältigender, intensiver Sog.

„Was …?“

Seine Gedanken kreisten, während seine scharfen Sinne die Umgebung absuchten. Er war sich sicher, dass hinter ihm nur der Geist stand, der ihn geführt hatte.

„Ist der Avatar hinter mir aufgetaucht, ohne dass ich es bemerkt habe?“
Der Gedanke ließ ihn erschauern. Aber es war egal, es war zu spät.

Der Sog riss ihn mit brutaler Kraft nach hinten.

Sein erschöpfter Körper flog durch die Luft und sauste am Rand der Klippe vorbei.

Er stürzte in die Tiefe.

Schnell.

Während er fiel, schien die Zeit langsamer zu vergehen, und er sah es.

Eine Gestalt stand direkt hinter der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte.

Der Geist.
Derjenige, der ihn durch die vierte Prüfung begleitet hatte.

Aber er hatte sich verändert. Er hatte seine ursprüngliche Gestalt angenommen, eine imposante Erscheinung, die Macht ausstrahlte.

Atticus‘ Blick war auf eine Sache fixiert: die ausgestreckte Hand des Geistes.

Er musste nicht raten. Es war klar.

Er war es.

Der Geist hatte ihn von der Klippe gezogen.
Atticus‘ Kraft war weg. Seine Mana war aufgebraucht. Er stürzte in den Tod.

Aber das war egal.

Die Kälte in Atticus‘ Blick, als er fiel, reichte aus, um die Welt einzufrieren.

Seine Augen brannten purpurrot.

Rache.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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