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Kapitel 900: Schnell

Kapitel 900: Schnell

Atticus schaute nach oben und sah, wie sich schnell dunkle Wolken zusammenbrauten.

„Was jetzt schon…“, murmelte er genervt.

Innerhalb von Sekunden fielen schwere Regentropfen, die mit der Wucht von zerbrechendem Glas auf den Boden schlugen.

Sein Regenschirm aus Federn hatte keine Chance. Der Regen zerfetzte ihn, als wäre er aus Papier.
Atticus kniff die Augen zusammen und hob die Arme, um sein Gesicht vor dem unerbittlichen Regen zu schützen. Auf den ersten Blick war klar, dass dies kein gewöhnlicher Regen war. Die Tropfen fielen mit der Geschwindigkeit und Wucht von Kugeln.

„Das tut weh“, dachte er grimmig.

Obwohl er mit seinen Armen sein Gesicht vor dem Regen schützen konnte, war der Rest seines Körpers ungeschützt.
Der unerbittliche Regen prasselte auf seine Haut, jeder Tropfen fühlte sich an wie ein Gummigeschoss, das auf ihn einschlug.

In seinem Rang war Atticus‘ Körper härter als Stahl und konnte normalen Kugeln ohne einen Kratzer standhalten. Doch dieser Regen war alles andere als angenehm. Es fühlte sich an, als würde er von einer endlosen Salve von Geschossen getroffen.

„Ist das die zweite Herausforderung?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.
„Das kann ich dir nicht sagen“, antwortete der Geist knapp.

Atticus nickte und sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Natürlich, so einfach wäre es nicht.“

„Das ist nur eine weitere Methode des Katana, mir das Leben zur Hölle zu machen“, murmelte er. Dann, nach einer Pause, verengte sich sein Blick. „Eines Tages werde ich den kranken Bastard finden, der diese Waffe erschaffen hat, und eine lange … ‚Diskussion‘ mit ihm führen.“
Der Geist warf ihm einen Blick zu, kurz verblüfft von seiner Zuversicht in einer solchen Situation.

„Wie soll ich diesen Regen überleben?“, fragte Atticus schnell und konzentrierte sich.

„Du hältst durch“, antwortete der Geist ohne zu zögern.

Atticus‘ Miene verdüsterte sich noch mehr. Diese Antwort hatte er befürchtet.

„Es versucht, mich zu zermürben“, schlussfolgerte er fast augenblicklich.
Zuerst hatte die sengende Hitze und der Durst seinen Körper an seine Grenzen gebracht. Jetzt fror er in dem eisigen Regen bis auf die Knochen und war völlig geschwächt.

Atticus sprach seine Gedanken aus und fragte, ob der Regen eine Vorbereitungsphase sei, um ihn vor der zweiten Herausforderung zu schwächen. Der Geist bestätigte nach einem kurzen Moment der Überraschung seine Vermutung.
Nachdem seine Vermutung bestätigt worden war, kam Atticus eine Idee, wie er herausfinden konnte, wann die zweite Herausforderung beginnen würde.

„Mit wie vielen davon muss ich noch rechnen?“, fragte er.

Der Geist zögerte, sichtlich beeindruckt von Atticus‘ Fähigkeit, die Regeln zu umgehen. Selbst als das Wasser mit der Wucht von Kugeln auf ihn niederprasselte, fand er noch einen Weg, wichtige Informationen zu erhalten.

„Das wird der letzte sein“, gab der Geist schließlich zu.
„Gut“, murmelte Atticus und fasste einen Entschluss. „Jetzt muss ich das nur noch mit möglichst wenig Anstrengung überstehen.“

Die Lufttemperatur war stark gesunken, und der eisige Regen durchdrang seinen Körper mit einer intensiven Kälte. Jeder Tropfen entzog ihm Wärme und ließ ihn schwach und zitternd zurück. Seine Konzentration begann zu schwinden, seine Gedanken verschwammen, während sein Körper darum kämpfte, sich anzupassen.
Der einst trockene Wüstensand verwandelte sich. Auf den Dünen bildeten sich Wasserlachen, die das Gelände in einen rutschigen, sich verschiebenden Morast verwandelten. Mit jedem Schritt versanken Atticus‘ Stiefel im nassen Sand, der sich wie Treibsand an ihn klammerte.

Seine Bewegungen waren langsam und jeder Schritt war abgemessen, sein Gewicht ausbalanciert, um nicht auszurutschen oder Energie zu verschwenden. Der Regen schränkte die Sicht ein, der Horizont war jetzt von einem grauen Wasservorhang verdeckt.
Atticus ging weiter, atmete gleichmäßig und bei jedem Ausatmen kam weißer Atem aus seinem Mund. Sein Körper zitterte, aber sein Geist blieb konzentriert.

Der Regen kühlte nicht nur seinen überhitzten Körper, sondern brachte ihn auch an seine Grenzen. Der schnelle Temperaturwechsel ließ ihn träge werden, seine Glieder fühlten sich schwer an.

Trotz der Bedingungen machte Atticus weiter. Er weigerte sich, auch nur einen Funken Mana zu verbrauchen, und verließ sich nur auf seine natürliche Kraft und Ausdauer.

Es war höllisch. Es war schmerzhaft. Aber Atticus hielt nicht ein einziges Mal inne. Seine durchdringenden blauen Augen leuchteten durch die nun dunkle Welt, während er einen Schritt nach dem anderen machte, stetig und unerbittlich.

Der Geist beobachtete schweigend, obwohl nur er wirklich verstand, welche Bedeutung das hatte, was er sah. Er erinnerte sich an seinen eigenen Prozess. Ein paar Minuten in diesem höllischen Regen hatten gereicht, um ihn in den Untergrund zu treiben, wo er Zuflucht vor der unerträglichen Kälte suchte.
Aber eine Stunde war vergangen, und Atticus hatte nicht angehalten, nicht ein einziges Mal.

Eine Frage formte sich im Kopf des Geistes, eine Frage, die er Atticus stillschweigend stellen wollte, wenn die Zeit gekommen war.

Und so vergingen die Stunden unter dem eisigen Regen. Jeder Schritt war qualvoll, jeder Atemzug eine Herausforderung, aber Atticus hielt durch.

Als er schließlich einen weiteren Schritt nach vorne machte, veränderte sich die Welt.
Atticus‘ Blick flackerte. „Was?“

Die Veränderung war so abrupt, dass er einen Moment brauchte, um sich zu orientieren.

Der Regen hatte aufgehört, und die intensive Kälte war verschwunden. Aber die Dunkelheit blieb. Bis der silberne Schein des Mondes die Gegend erhellte und sie in ein ruhiges, ätherisches Licht tauchte.

Er drehte sich um und blickte zurück. „Ich habe die Wüste verlassen.“
Hinter ihm erstreckte sich eine endlose Fläche trockener Wüste. Aber vor ihm lag ein üppig grüner Wald mit hoch aufragenden Bäumen, die bis in den Himmel ragten.

Eine schwere Stille legte sich über die gesamte Gegend, so intensiv, dass Atticus sein eigenes Atmen leise durch den Wald hallen hören konnte.

„Was ist das für ein Wald und wie soll ich hier überleben?“ Atticus entschied sich, innerlich zu kommunizieren.
Das Letzte, was er wollte, war, ein Geräusch zu machen und unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Selbst sein Atem war fast nicht mehr zu hören.

Der Geist antwortete sofort.

„Dies ist ein normaler Wald. Und er stellt keine Gefahr für dich dar.“

Atticus runzelte die Stirn, als er die Betonung auf dem Wort „er“ wahrnahm.

„Also werden seine Bewohner eine Gefahr darstellen“, schlussfolgerte er still, obwohl er keine Bestätigung brauchte. Er wusste es bereits.
Bevor er einen Schritt nach vorne machte, ließ Atticus seine Mana durch seinen Körper fließen und spürte, wie eine Welle von Energie ihn durchströmte. Seine Müdigkeit verschwand, und obwohl er noch nicht wieder bei voller Kraft war, fühlte er sich optimal auf den Kampf vorbereitet.

Er streckte sich leicht und lockerte die Verspannungen in seinen Muskeln, die vom kalten Regen herrührten.

Atticus holte tief Luft und betrat den Wald.

Fast sofort flackerte sein Blick.

„Die Farbe verändert sich …“
Er blickte zum Himmel und sah, wie der silberne Mond langsam rot wurde. Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich, als er spürte, wie etwas seine Mana entzog.

Atticus atmete schwer aus. „Das wird langsam nervig.“

Er hatte genug von all den unnötigen Extras. Ohne all diese Hindernisse wäre Atticus sicher, dass er die vierte Kunst inzwischen schon gelernt hätte.
Aber er hatte keine Wahl.

Die Situation hatte sich geändert. Er hatte geplant, sich vorsichtig und stetig durch den Wald zu bewegen. Aber jetzt, wo ihm jede Sekunde Mana entzogen wurde, wäre das dumm.

Jeder Moment, den er im Wald verweilte, bedeutete einen weiteren Verlust an Mana.

Atticus‘ Blick verhärtete sich. „Ich muss mich beeilen.“

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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