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Kapitel 880: Herrschaft

Kapitel 880: Herrschaft

Mira ballte die Fäuste, und Atticus konnte ihre Wut in der Luft spüren. Trauer und Zorn strömten wie ein Sturm von ihr ab.

„Das ist also der Grund für ihre Feindseligkeit“, dachte Atticus. Es machte Sinn, dass Mira die Oberen hasste, weil sie durch ihr Handeln in dieser Situation Menschen verloren hatte, die sie liebte.
„Feiglinge“, knurrte Ozeroths Stimme in seinem Kopf, und Atticus stimmte ihm still zu. Die Menschen waren dazu reduziert worden, sich in ihrem eigenen Territorium zu verstecken und zuzulassen, dass ihr Volk abgeschlachtet wurde, während ihre Anführer den Vampyros in den Arsch krochen.
Aber er schüttelte den Gedanken ab. Jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. „Warum haben die Vampyros die Grenze überschritten?“, fragte er. Obwohl Lyric ihm seine Gedanken zu der Situation mitgeteilt hatte, hielt er es dennoch für besser, auch die Meinung eines anderen zu hören.

Jena zögerte einen Moment und runzelte nachdenklich die Stirn. „Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen. Aber Meister Vyn glaubt, dass sie ihre Dominanz behaupten wollen.
Aus welchem Grund, wissen wir nicht.“

„Vyn …“ Atticus merkte sich den Namen, während Stille über die Gruppe hereinbrach.

Der Wald um sie herum schien den Atem anzuhalten, die Stille wurde bedrückend.

Jena zappelte nervös herum, die Unbehaglichkeit wuchs. Sie warf Atticus einen Blick zu, als wolle sie ein neues Gespräch beginnen. Aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Ihre Augen weiteten sich.

„Wo ist er hin?“
Jenas Stimme zitterte, als die Gruppe sofort stehen blieb. Ihre Augen huschten wild umher. Verwirrung. Panik.

Atticus war neben ihnen hergelaufen, und jetzt war er weg.

Aber es blieb keine Zeit, um das zu begreifen. Sie hörten es, das Geräusch, als würde die Luft zerreißen, und dann –

KNACK!

Ein ohrenbetäubender Aufprall erschütterte den Wald.

Die Welt erstarrte.

Die Zeit schien stillzustehen.
Und dann –

BOOM!

Der Boden bebte heftig, als eine katastrophale Schockwelle losbrach. Bäume wurden entwurzelt und flogen wie zerbrechliche Stöcke durch die Luft. Das Blätterdach des Waldes wurde zerfetzt, ein Wirbelwind aus Trümmern wirbelte in die Luft.

Es folgte ein blendender Blitz, weißglühend, sengend. Eine pilzförmige Wolke aus Schmutz und Asche stieg auf und verschluckte den Himmel.
Dann kam der Knall, ein kehliges Dröhnen, das die Gruppe traf und sie von den Beinen riss. Jena schrie auf, als sie gegen einen Baumstamm geschleudert wurde. Mira und Crescendo rollten über den Boden und husteten, während Staub ihre Lungen füllte.

„Was – was zum Teufel ist hier los?“, schrie Jena und versuchte aufzustehen. Aber –

BOOM.

Eine weitere Kollision.

Diese war lauter. Näher.
Eine zweite Schockwelle riss den Wald auseinander. Die Erde barst unter der Wucht, massive Spalten rissen den Boden auf. Splitterndes Holz und zerbrochene Felsen regneten wie Artilleriefeuer herab.

Jena und die anderen zwangen sich aufzustehen, ihre Herzen pochten heftig gegen ihre Brust. Ihre Blicke schossen zur Quelle.

„Was …?“, flüsterte sie und konnte in dem chaotischen Sturm kaum zwei Gestalten erkennen.
Die erste war eine Gestalt in einer blutroten Rüstung, die einen unheilvollen Schein ausstrahlte, der ihren Körper umhüllte.

Die Luft um sie herum schien zu vibrieren, aufgeladen mit einer blutrünstigen Aura, die so intensiv war, dass Jena und die anderen selbst aus der Entfernung spürten, wie ihre Beine weich wurden und ihre Körper kalt wurden.

Es gab keinen Zweifel.

Das war Vampyros.
Und nicht irgendein Vampyros, sondern ein Großmeister+, ein monströses Wesen, von dem keiner von ihnen jemals zu träumen gewagt hätte, ihm jemals in ihrem Leben zu begegnen.

Jenas Atem stockte, ihr Herz schlug wie eine Kriegstrommel in ihrer Brust. Jeder Instinkt in ihrem Körper schrie sie an, zu fliehen, so weit sie konnte. Und sie war nicht die Einzige. Auch Mira und Crescendo zitterten am ganzen Körper.
Aber dann –

sahen sie die zweite Gestalt.

Zuerst war es schwer zu begreifen. Die schiere Präsenz, die von ihm ausging, war vergleichbar mit der des Vampyros, nein, sie übertraf sie sogar.

Jenas Augen weiteten sich, ihre Stimme zitterte, als ihr klar wurde, wer das war. Jetzt gab es kein Zweifel mehr. Es war Atticus.

Er war es.

Jena und die anderen Späher waren schockiert. Nicht wegen des Vampyros.
Nein. Sondern von dem Jungen, der ihm gegenüberstand. Sie hatten Atticus schon im Nexus kämpfen sehen, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was sie jetzt erlebten. Es war das erste Mal, dass sie ihn in echt kämpfen sahen, und es war einfach unglaublich.

Die Aura, die von ihm ausging, war erdrückend. Eine so überwältigende Blutgier, dass sie die gesamte Umgebung einhüllte und die Blutgier der Vampyros unterdrückte, als wäre sie unbedeutend.

Er bewegte sich.

Schnell.

Zu schnell.

In einem Moment stand er noch da, im nächsten war er schon vor dem Vampyros. Seine Faust schoss nach oben und durchbrach die Verteidigung des Monsters, als wäre sie aus Luft.

Der blutrote Blick des Vampyros leuchtete hell und zeigte nur eine Emotion: völlige Fassungslosigkeit. Aber es blieb keine Zeit –

KNACK!
Der Aufwärtshaken traf sein Kinn mit einer Wucht, die die Luft erschütterte. Der Aufprall schleuderte die Kreatur in die Luft, ihre purpurrote Rüstung zersplitterte unter dem Schlag.

„Serila!“

Eine eisige Stimme durchdrang das Chaos, als Draevens Schrei wie ein Messer durch das Schlachtfeld schnitt.

Bevor irgendjemand reagieren konnte, hallte ein scharfes, manisches Lachen von oben herab.

„Hahahaha!“
Alle Augen schossen nach oben.

Hoch in der Luft erschien eine Frau. Ihre purpurroten Augen leuchteten unheimlich, selbst durch die Maske, die ihr Gesicht bedeckte. Ihr gruseliges Lächeln strahlte.

Sie zeigte mit den Armen nach unten und murmelte mit sadistischer Freude in der Stimme: „Blutherrschaft.“

Die Luft veränderte sich augenblicklich.

Sie wurde dick. Schwer.

Bedrückend.
Jena schnappte nach Luft, ihre Brust zog sich zusammen. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren. Nein, die Herzschläge aller Anwesenden. Es war, als würde die Welt selbst in perfekter Synchronität pulsieren.

Und dann traf es sie.

Eine seltsame Kraft zog an ihrem Blut. Ein erstickender, unausweichlicher Befehl.

Jena taumelte, Panik huschte über ihr Gesicht. Ihre Sicht verschwamm. Sie spürte es, wie ihr Blut … verließ.
„Nein!“, schrie sie und umklammerte ihre Brust, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht.

Ihre Füße bewegten sich von selbst.

Ihre Beine schossen nach vorne, gegen ihren Willen. Nicht nur sie. Die Körper von ihr und den anderen Späherinnen rasten auf Serila zu wie Marionetten, die von unsichtbaren Fäden gezogen wurden.

Sie wehrten sich, aber es war alles umsonst.

Die Kraft war unüberwindbar.
Serilas Grinsen wurde breiter, als sie sah, wie Jena und die anderen zu ihr gezogen wurden, und ihr Lachen übertönte ihre Schreie.

Doch dann –

Ein blendend rotes Licht durchzuckte den Himmel.

Es war nicht nur Licht.

Es war Wille.

Eine Kraft, die so stark war, dass sie Serilas Kontrolle wie Papier zerfetzte und ihren Einfluss auf das Blut der anderen zunichte machte.

Der Sog hörte auf.
Jena und die anderen fielen auf die Knie, rangen nach Luft und zitterten am ganzen Körper.

Serila erstarrte, ihr manisches Grinsen verschwand. Ihre purpurroten Augen schossen zur Quelle des Lichts.

Atticus.

Er stand inmitten des Chaos, seinen Blick auf sie geheftet, seine Präsenz erdrückend.
Serilas Blick zitterte. Ihre Blutgier schwächte sich ab, ertränkt von der Welle seines Willens. Aber es gab keine Verschnaufpause.

Atticus bewegte sich.

Schnell.

Zu schnell.

In einem Moment war er noch auf dem Boden.

Im nächsten war er in der Luft und schloss die Distanz zwischen ihnen in einem Herzschlag.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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