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Kapitel 758: Tod

Kapitel 758: Tod

Die Welt kam ihm seltsam vor.

Atticus‘ Wahrnehmung arbeitete auf Hochtouren und verlangsamte alles, sodass die Welt fast zum Stillstand kam. Und doch, egal wie schnell er sich bewegte – mit einer Geschwindigkeit, die die meisten nicht begreifen konnten –, die Distanz zwischen ihm und Carius wurde einfach nicht kleiner.

Bevor Atticus es begreifen konnte, spürte er etwas Vertrautes. Ein Gefühl, das er aus Wochen am Rande des Todes kannte.

Das Gefühl des Todes.
Atticus‘ Körper reagierte, bevor er denken konnte. Seine Mana strömte, der Boden bebte, als er versuchte, zurückzuspringen.

Das war die Aktion, die er vorhatte, aber zu seiner Überraschung passierte das Gegenteil – stattdessen stürzte er nach vorne.

Atticus‘ Gesichtsausdruck verdüsterte sich.

Eine scharfe Klinge glänzte in der ansonsten dunklen Welt und kam mit erschreckender Kraft auf ihn zu.
Atticus‘ Instinkte schlugen Alarm, sein Körper bewegte sich direkt in die Bahn des fallenden Schwertes.

Seine Gedanken rasten, sein Gehirn versuchte verzweifelt, seinen Körper zu bewegen. Doch irgendwie war er wie festgenagelt.

„Er hat den Raum um mich herum komprimiert“, dachte Atticus, während er die Situation analysierte.

Er konnte es nicht leugnen – Carius hatte ihn erwischt.
Der Anführer der Dimensari hatte ihn in einer unerwarteten Schleife gefangen und manipulierte seine Sinne. Er überraschte Atticus mit einem Überraschungsangriff und stoppte vorübergehend seine Bewegungen.

Jeder Schritt des Plans war genial und zeigte Carius‘ Brillanz als Stratege.

Dieser Kampf würde anders sein als alle, die Atticus bisher bestritten hatte.

Selbst als Carius‘ Klinge nur wenige Zentimeter von Atticus‘ Stirn entfernt schwebte, war in seinen Augen keine Aufregung zu sehen.
Sein Gesichtsausdruck war so neutral wie nur möglich. Für ihn war Atticus nichts weiter als ein kleiner Käfer, den man zerquetschen konnte.

Aber zu seinem Pech war Atticus vieles, aber ein Käfer war er nicht.

Atticus‘ Augen blitzten auf und leuchteten in einem strahlenden Rot. Seine Willenskraft stieg wie ein aufziehender Sturm.
Seine Muskeln spannten sich an, Adern schlängelten sich wie lebende Schlangen über seine Haut. Sein Blick verhärtete sich, und mit einem plötzlichen Kraftausbruch sprengte er die Fesseln, die ihn hielten, und schwang sein Katana nach oben.

Die beiden Klingen trafen in der Luft aufeinander und verursachten einen ohrenbetäubenden Knall. Das Geräusch von Metall auf Metall hallte wie ein Donnerschlag durch die Luft und sandte Schockwellen und Funken in alle Richtungen.
Die Wucht des Aufpralls war gewaltig, sodass der Boden unter ihnen aufbrach und sich Risse bildeten, die sich wie ein Spinnennetz ausbreiteten.

Beide Waffen zitterten heftig, Funken flogen, als die beiden Spitzen um die Vorherrschaft kämpften und keiner der beiden auch nur einen Zentimeter nachgab.

Atticus hielt stand, seine Muskeln spannten sich an, Adern traten unter seiner Haut hervor, während er sich gegen die überwältigende Kraft von Carius‘ Angriff stemmte.
Ihre Blicke trafen sich – Atticus‘ Augen brannten rot, während Carius‘ Blick kalt und berechnend blieb. Aber in Carius‘ Blick war ein winziges Flackern der Überraschung zu sehen, eine subtile Erweiterung seiner Augen.

Selbst er hatte nicht erwartet, dass Atticus diesen Angriff abwehren würde.

Der Kampf hatte wirklich begonnen.

In einem Augenblick wurden ihre Blicke schärfer und die Atmosphäre veränderte sich.
Ihre Auren explodierten wie ein Lauffeuer, prallten heftig aufeinander und erzeugten die Kraft eines lodernden Sturms. Dann verschwanden sie und hinterließen nur Funken, die die dunkle Arena erhellten, während sie erneut aufeinanderprallten, schneller als die meisten es begreifen konnten.

Jeder Schlag war heftig, ihre Waffen zerschnitten die Luft mit erschreckender Geschwindigkeit, als würde sich die Welt selbst ihrem Willen beugen.
Atticus‘ Gedanken rasten und verarbeiteten den Kampf wie ein Supercomputer. Er berechnete jeden Schritt, passte sich an und reagierte.

„Er hat noch nicht einmal richtig angefangen und schon zeigt er die Stärke eines Großmeisters“, dachte Atticus.

Carius war in der Tat mächtig. Selbst ohne sich voll einzusetzen, hatten seine Kraft und Geschwindigkeit bereits das Niveau eines Großmeisters erreicht.
Atticus hatte zu kämpfen – nicht wegen Carius‘ überwältigender Kraft, sondern wegen des unberechenbaren Raums, in dem sie kämpften.

Es fühlte sich an, als würden sich die Gesetze der Physik ständig verschieben.

„Der Raum verzerrt sich“, erkannte Atticus. „Oben wird links, dann rechts … die Gesetze ändern sich ständig. Kein Wunder, dass sich alles so seltsam anfühlt.“

Es war verwirrend und wahnsinnig machend. Jeder andere wäre tot gewesen – oder zumindest in Panik geraten.
Doch trotz des chaotischen Schlachtfeldes blieb Atticus‘ Blick ruhig.

Er konnte die turbulenten Strömungen des Raumes um sich herum spüren, und obwohl sie ihn aus dem Gleichgewicht brachten, passte sich sein Geist bereits an.

Er geriet nicht in Panik. Das konnte er sich nicht leisten.

Klang!

Ein weiterer Zusammenprall ihrer Waffen schleuderte sie über den rissigen Boden, ihre Auren loderten wie wilde Flammen.

Jeder Schlag ließ seine Arme zittern. Sein Körper bewegte sich instinktiv und wehrte jeden Schlag mit seinem Katana ab, aber seine Gedanken waren woanders – sie analysierten, berechneten, passten sich an.

„Es ist schwach, aber ich kann es spüren“, dachte Atticus und setzte die Puzzleteile zusammen.

„Ich bin in einer Art Raumschleife … der Raum ist eingewickelt.“
Der Raum war gefaltet und zu einer sich wiederholenden Schleife verzerrt worden. Der Bereich unterlag nicht den üblichen Gesetzen der Physik.

Carius‘ Beherrschung des Raums war furchterregend. Das Schlachtfeld war nicht nur ein physischer Bereich – es war eine Verzerrung der Realität, die von Carius‘ Willen geformt wurde.
Die Elementarmoleküle in der Luft wurden dünner, verschwanden und machten es Atticus schwerer, seine Kräfte zu nutzen. Wenn das so weiterging, würde er in eine schwere Nachteilssituation geraten.

Dann wanderten seine Gedanken zurück zu einer Erinnerung an sein Training mit Magnus.
„Jede Fähigkeit hat eine Schwäche“, hatte Magnus gesagt. „Deine Fähigkeit ist vielseitig genug, um diese Schwächen auszunutzen, aber erst, wenn sie sich offenbaren. Du musst den ersten Schlag überleben … dann ist der Rest ein Prozess.“

Atticus‘ Gedanken wanderten plötzlich zu den Lichtmolekülen in der Luft, und sein Körper strahlte ein intensives Licht aus, das das Schlachtfeld erhellte.

Seine Hand wehrte einen Hieb ab, der ihn in zwei Teile zu spalten drohte, aber sein Blick blieb fest.
In der Physik wird Licht gebrochen, wenn es auf einen geknickten Raum trifft, wodurch die Verzerrung der Realität sichtbar wird. Wenn er das Schlachtfeld beleuchten könnte, würde er den geknickten Raum sehen und sich befreien können.

Als das Licht den Raum um ihn herum erhellte, sah Atticus die Falten und Verwindungen, die Carius erzeugt hatte.

Es war, als würde er in einen verzerrten Spiegel schauen – der Raum selbst war geknickt und verdreht und bildete ein endloses Schlachtfeld.

Atticus‘ Blick verhärtete sich.
Er konzentrierte sich ganz auf das Raumelement und blendete alles andere aus – das Klirren der Klingen, die Hitze der Schlacht.

Und eine neue Welt tat sich vor ihm auf.

Das Raumelement war in der Luft so reichlich vorhanden, dass Atticus sich fühlte, als wäre er zurück im Raumelementar-Heiligtum der Akademie.
Seine Gedanken wurden scharf wie eine Klinge, als er versuchte, eine Verbindung zu den Raummolekülen herzustellen.

Anders als beim Bustraining in den Heiligtümern hatte Atticus jetzt nicht viel Zeit. Er konzentrierte sich voll und ganz auf den gefalteten Raum um sich herum.

Als er einen weiteren Schwertschlag von Carius abwehrte, schoss sein Blick nach rechts und verengte sich.
„Da.“

Carius‘ Augen verengten sich, als er Atticus‘ plötzliche Konzentration spürte. Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich. „Wie?“, fragte er sich.

Aber es war zu spät.

Atticus bewegte sich mit blitzschneller Geschwindigkeit, sein Körper krümmte sich wie eine Feder, bevor er sich nach rechts schleuderte.

Sein Katana glänzte mit wildem Licht, als die Raummoleküle um ihn herum zusammenliefen und vor ihm eine bohrerartige Kraft bildeten.
Mit einem schnellen Schlag rammte er die Schwachstelle in der Falte.

Es war, als würde er einen Knoten durchschneiden und den verdrehten Raum mit einem einzigen entschlossenen Schlag entwirren. Das gesamte Schlachtfeld bebte, als die Raumschleife um sie herum zerbrach und wie zerbrechliches Glas auseinanderfiel.

Als die Raumschleife zerfiel, schoss Atticus in den dunklen Himmel empor und konzentrierte sich schnell auf das Element Feuer.
Sein Blick wurde schärfer, als er seinen Arm ausstreckte, Feuermoleküle in der Luft wirbelten und vor seiner ausgestreckten Hand zusammenflossen, sich mit intensiver Geschwindigkeit und Kraft sammelten.

Die Hitze war enorm, Licht strahlte aus seiner Handfläche wie ein neugeborener Stern. Atticus senkte seinen Arm, und das Inferno schoss wie ein Meteor, der vom Himmel herabfällt, auf Carius zu.
Carius‘ Augen fixierten das herannahende Feuer, sein Gesichtsausdruck zeigte einen Anflug von Verärgerung. Die stoische Maske, die er während des gesamten Kampfes getragen hatte, brach auf, als sich ein Stirnrunzeln auf seinen Lippen abzeichnete.

„Ärgerlich“, murmelte Carius mit kalter, abweisender Stimme.

Als die Flammen ihr Ziel erreichten, brach ein blendendes Licht hervor, das alles in seinem Weg verschlang.
Der Boden brach gewaltsam auf und zerbarst in geschmolzene Trümmer, während die Schockwelle wie ein wildes Tier über das Schlachtfeld fegte. Die Luft heulte, Feuer und Rauch waberten in alle Richtungen.

Die Menschen aus dem Menschenreich beobachteten den Kampf in völliger Stille. Die Aufregung in der Luft war jedoch spürbar. Ihr Anführer hielt stand!

Im nächsten Moment spürte Atticus es wieder – dieses unverkennbare Gefühl des nahenden Todes.
Seine Mana schoss in die Höhe und sein Körper reagierte instinktiv. Er sprang zur Seite und wich knapp einem Hieb von Carius aus, der mit tödlicher Präzision die Luft zeriss.

Atticus konterte sofort und stieß sein Katana nach vorne, um Carius‘ Hals zu durchbohren. Doch bevor die Klinge ihr Ziel erreichen konnte, war Carius bereits verschwunden, seine Gestalt löste sich wie Rauch auf und Atticus‘ Katana traf nur noch leere Luft.
„Du bist ein hartnäckiges Ärgernis, nichts weiter. Es ist Zeit, dass ich dich vernichte“, hallte Carius‘ eisige Stimme emotionslos über das Schlachtfeld.

Dann verstärkte sich das Gefühl des Todes, aber diesmal um das Zehnfache.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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