Während die Ereignisse in Sektor 3 sich ihrem Ende näherten, erreichte die Schlacht in Sektor 1 ihren Höhepunkt.
Die Paragons hatten alle Blackgates Präsenz gespürt, sobald er in Sektor 2 aufgetaucht war, und obwohl sie alle eingreifen wollten, konnten nicht alle den Ort verlassen.
Der Kampf hatte nicht aufgehört – er war nur noch heftiger geworden. Oberon blieb zusammen mit Thorne Alverian und Zephyron zurück, um ihn einzudämmen. Trotz des andauernden Kampfes teilte Magnus seine Aufmerksamkeit und schickte eine Konstruktion in Sektor 3.
Angesichts des aktuellen Zustands von Luminous konnte Magnus es sich nicht leisten, den Kampf aufzugeben. Luminous würde niemals aufhören, ihn zu verfolgen, wenn er sich nach Sektor 3 zurückzog.
Als die Luft in Sektor 3 rein war, konzentrierte sich Magnus wieder voll auf den Kampf, und die Veränderung war sofort spürbar.
Der Kampf zwischen Magnus und Luminous tobte schon seit mehreren Minuten. Für viele mag das kurz erscheinen, aber für die Paragons und die Kämpfer selbst fühlte es sich wie eine Ewigkeit an.
Der Donner grollte lauter und hallte durch den Himmel, während Magnus‘ Gestalt in unvorstellbarer Geschwindigkeit auftauchte und wieder verschwand.
Er tauchte hinter Luminous auf und traf ihn mit seiner Speer mit verheerender Kraft in den Rücken, wobei die Speerspitze von Blitzen umhüllt war.
KNACK!
Der Schlag schleuderte Luminous nach vorne, dessen geschmolzene Gestalt noch heller aufleuchtete, während er darum kämpfte, die Kontrolle zurückzugewinnen.
In der Luft drehte er sich und schwang seinen Kriegshammer, um zurückzuschlagen, aber Magnus war schon verschwunden – aufgelöst in purem Blitz.
Magnus blinzelte erneut und tauchte aus einem anderen Winkel wieder auf, seine Bewegungen waren wie ein Sturm – fließend, konstant und unfassbar.
Eine Wand aus Blitzen explodierte von ihm aus, knisterte vor Energie und elektrisierte die Luft, während sie mit einem Dröhnen auf Luminous zustürmte.
Luminous brüllte zurück und schöpfte Kraft aus der Sonne über ihm. Sein Kriegshammer leuchtete blendend, aufgeladen mit Sonnenenergie, und als er ihn nach vorne schwang, teilte sich die Blitzwand in zwei Teile und ging um ihn herum auseinander.
Er stürmte auf Magnus zu, wurde mit jedem Schritt schneller, und der Kriegshammer schlug mit der Wucht eines Meteors auf.
BOOM!
Aber Magnus war schneller. Im Nu war er verschwunden und tauchte wie ein Blitz wieder auf, sein Speer wirbelte in einem verschwommenen Licht. Er traf Luminous in der Brust, und elektrische Blitze durchfuhren seinen Körper.
Luminous‘ geschmolzene Gestalt zischte und knackte unter dem Angriff, aber die Kraft der Sonne stellte ihn sofort wieder her.
Er brüllte vor Wut:
„DU KANNST MICH NICHT BESIEGEN, MAGNUS!“ Die Sonnenstrahlen wurden intensiver und tauchten ihn in ihr Licht.
Magnus blieb jedoch still, sein Gesichtsausdruck kalt und unverändert. Er bewegte sich erneut, schneller als ein Wimpernschlag, und sein Speer traf Luminous aus allen Winkeln. Die Luft explodierte mit knallendem Donner, als ein Schlag nach dem anderen landete.
*KNACK! KNACK! KNACK!*
Jeder Aufprall sandte Schockwellen über das Schlachtfeld, und die Wucht ihres Kampfes drohte, den Himmel zu zerreißen.
Die Paragons, die aus der Ferne zuschauten, hielten die Schockwellen zurück und hielten die Verwüstung in Schach.
Mittlerweile hatten sich viele Großmeister und Meister des Sektors Zwei und der Akademie näher am Aegis-Schild versammelt und verfolgten mit angehaltenem Atem den Verlauf der Schlacht.
Für die meisten schien der Kampf in einer Pattsituation zu sein, ein Zermürbungskrieg zwischen Titanen. Aber für die Paragons war das Ende bereits abzusehen.
Mit einem letzten, blendenden Blitz erschien Magnus direkt vor Luminous, sein Speer loderte mit der Wut eines Sturms.
Blitze züngelten wie eine gewundene Schlange um die Waffe, und ohne zu zögern stieß Magnus seinen Speer mit unvorstellbarer Geschwindigkeit nach vorne, während die Welt den Atem anzuhalten schien.
BOOM!
Der Aufprall war verheerend, eine donnernde Explosion, die Luminous auf den Boden schleuderte. Ein riesiger Krater bildete sich an der Aufprallstelle, der Boden zerbrach, während seine geschmolzene Gestalt darum kämpfte, sich aufrecht zu halten.
Seine Sonnenaura flackerte, die Energie der Sonne kämpfte darum, ihn wiederherzustellen, aber Magnus ließ ihm keine Chance.
Im Handumdrehen war Magnus über ihm und versetzte ihm mit seinem Speer eine Flut tödlicher Schläge.
Jeder Stoß sandte eine weitere Welle von Elektrizität durch Luminous‘ Körper – seinen Oberkörper, seine Arme, seine Beine – kein Teil von ihm blieb verschont. Die Energie der Sonne kämpfte darum, mit den Schäden Schritt zu halten, aber Magnus war unerbittlich.
KNACK! KNACK! KNACK!
Mit jedem Schlag gingen Schockwellen los, die das ganze Schlachtfeld erschütterten. Die Erde selbst bebte unter der Wucht, Trümmer flogen in alle Richtungen, als Luminous‘ Körper Stück für Stück auseinandergerissen wurde.
Seine geschmolzene Gestalt flackerte und zerbrach, unfähig, dem Ansturm standzuhalten.
Luminous brüllte, sein Körper wurde immer heller, als er die volle Kraft der Sonne anzapfte. Er wurde zu einer Supernova und explodierte mit roher Sonnenenergie, einer katastrophalen Energieexplosion, die alles in ihrem Weg verbrennen sollte.
Aber Magnus blieb unbeeindruckt. Sein Blitz durchbohrte die Explosion und zerschnitt die Supernova, als wäre sie nichts.
Luminous versuchte es immer wieder und entfesselte eine Reihe von Sonneneruptionen, aber Magnus‘ Blitze durchbohrten alles, und mit jeder Sekunde wurden seine Schläge schneller und tödlicher.
Trotz der scheinbar unendlichen Energie, die Luminous aus der Sonne schöpfen konnte, wurden die Risse in seiner Gestalt immer tiefer.
Sein Licht begann zu schwinden, sein Körper kämpfte darum, mit den unerbittlichen Angriffen Schritt zu halten. Die Erkenntnis traf ihn wie ein schwerer Schlag, den er kaum glauben konnte: Er war am Verlieren.
Die Wut in ihm brodelte, seine Ungläubigkeit verwandelte sich in Raserei. Er blickte zur Sonne hinauf, die so hell wie eh und je strahlte und ihn mit so viel Energie versorgte, dass er eigentlich unbesiegbar sein müsste.
Und doch hatte er gegen diesen Mann, Magnus Ravenstein, verloren.
„Ich habe verloren?“, murmelte Luminous mit kaum hörbarer Stimme, während seine geschmolzene Gestalt schwankte. Er konnte es nicht glauben.
Aber es gab keinen Zweifel, er hatte verloren. Wenn alles so blieb, wie es war, erwartete ihn nur der Tod. Er mochte ein Vorbild sein, aber Luminous wollte nicht sterben.
Mit heiserer Stimme sprach Luminous Worte, die er nie in seinem Leben hätte aussprechen wollen.
„Ich gebe auf.“
Die Worte hallten über das Schlachtfeld und erreichten die Ohren aller Großmeister, Meister und Vorbilder, die zuschauten. Es wurde still – alle waren fassungslos und konnten es nicht glauben.
Luminous hatte aufgegeben.
Aber der Donner hörte nicht auf. Magnus zuckte nicht mit der Wimper. Sein kalter Blick blieb auf Luminous gerichtet, und seine Bewegungen hörten nicht auf.
Es war, als hätte Magnus ihn überhaupt nicht gehört.
Für Magnus war es unvorstellbar, dass Luminous nach allem, was passiert war, mit ihm gesprochen haben könnte.
Seine Speerstöße prasselten wie ein Sturm nieder, jeder tödlicher als der vorherige. Luminous konnte nicht mehr die Energie der Sonne nutzen, um seine Gestalt zu reparieren, und die Schläge wurden schneller, die Verletzungen tiefer.
Magnus‘ Augen blitzten vor tödlicher Absicht. Als er sah, dass Luminous geschwächt war, zog er seinen Speer zurück, und um ihn herum entzündete sich ein blendend heller Blitz.
Der Speer knisterte vor stürmischer Kraft, Blitze zuckten durch die Luft, als Magnus ihn direkt auf Luminous‘ Kopf stieß.
Doch gerade als der Speer sein Ziel erreichen wollte, blitzte ein blendendes Licht in der Luft auf. Oberon, Thorne und Zephyrion reagierten gleichzeitig und streckten ihre Hände nach vorne.
Die Luft vor Luminous zerbrach, der Raum verzerrte sich, als der Speer auf eine unsichtbare Barriere traf. Die Explosion war verheerend.
BOOOOOM!
Der Boden unter ihnen spaltete sich, und der Himmel selbst schien zu beben, als die Wucht des Aufpralls über das Schlachtfeld rollte.
Die Schockwelle riss die Erde auf und schleuderte Steine, Trümmer und Staub in die Luft. Blitze zuckten durch den Himmel, Donner grollte wie die Stimme eines rachsüchtigen Gottes.
Magnus‘ Körper knisterte vor purer Energie, seine Tötungsabsicht erfüllte den gesamten Raum. Seine kalte, emotionslose Stimme durchschnitten die Spannung wie ein Messer.
„Wollt ihr euch alle einmischen?“
Er schwang seine Lanze zur Seite, von der Blitze sprühten, während er die Paragons anstarrte.
Die Luft war voller Spannung, fast erdrückend.
Jeder Paragon in der Nähe wusste instinktiv: Magnus war bereit, es mit ihnen allen aufzunehmen.