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Kapitel 655: Zu spät

Kapitel 655: Zu spät

Das Geräusch von Knochen, die auf Fleisch trafen, wurde von dem ohrenbetäubenden Dröhnen der Erde unter ihnen übertönt, die unter Alvis‘ Fäusten, die auf Atticus niederprasselten, immer größer wurde.

Staubwolken stiegen hoch in den Himmel und hüllten das Schlachtfeld in einen dichten, erstickenden Nebel.
Atticus‘ Körper bekam die volle Wucht von Alvis‘ unerbittlichen Schlägen zu spüren. Jeder Schlag trieb ihn tiefer in den Boden, und er spürte, wie seine Knochen mehrfach wie Zweige brachen.

Seine Sicht verschwamm, Schmerzen strahlten aus jeder Faser seines Körpers, doch er hielt noch stand.

Eine Wasserblase hatte ihn bereits in seinem Anzug umhüllt, sein Körper strahlte ein intensives Licht aus.
Atticus nutzte die Elemente Wasser und Licht gleichzeitig, um seinen ramponierten Körper immer wieder zu heilen.

Sein Exo-Anzug arbeitete auf Hochtouren, saugte Mana aus der Luft, stellte seine Ausdauer wieder her und unterstützte den Heilungsprozess.

Atticus versuchte, seine anderen Elemente auf Alvis loszulassen, doch der enorme Druck, den der Großmeister ausstrahlte, schien jeden Versuch zu zermalmen.
Die brutale Schlagserie zeigte keine Anzeichen eines Nachlassens, und Atticus‘ Gedanken begannen zu wandern.

Er hatte kürzlich gegen Niall gekämpft und den Mann überwältigt. Allerdings hatte Atticus sich eindeutig überschätzt. Niall hatte seine Kraft auf den Großmeister-Rang beschränkt.

Atticus hatte fest daran geglaubt, dass er im schlimmsten Fall zumindest gegen Nialls tatsächliche Kraft bestehen könnte, sollte dieser seine Domäne nicht einsetzen.
Doch Atticus begann gerade zu begreifen, dass der Unterschied zwischen einem Großmeister und einem Großmeister+ unermesslich war.

Alvis war schnell. Die Wucht seiner Schläge war gewaltig.

Selbst mit dem Exoskelett und seinen neuen Verbesserungen, die er nach Erreichen des Meisterrangs erhalten hatte, spürte Atticus, wie seine Knochen zerschmettert und sein Fleisch mit jedem Schlag zerfetzt wurde.

Aber alles hat einmal ein Ende.
Ein lautes Lachen erschütterte den ganzen Raum, gefolgt von der lauten Stimme eines Mannes.

„Hahahaha! Alvis! Ich habe dich noch nie so aus der Fassung geraten sehen! Er muss dir ganz schön unter die Haut gegangen sein, was?“

Die ständigen Schläge hörten auf, und Alvis hob seine blutüberströmten Arme und drehte sich zu demjenigen um, der gerade gesprochen hatte.
Sein Blick fiel sofort auf die roten Augen von Ronad, der direkt über dem riesigen Krater stand, in dem sich die beiden befanden.

„Halt die Klappe“,

knurrte Alvis, seine Wut war deutlich zu spüren. Die linke Hand, die Atticus aufgeschlagen hatte, war bereits verheilt, und obwohl er den Eindringling mit solcher Heftigkeit zusammengeschlagen hatte, schien Alvis nicht im Geringsten zufrieden zu sein.

Ronad grinste.
„Whoa, ganz ruhig. Weißt du, ich liebe es, dich in diesem Zustand zu sehen. Die ruhige und gleichgültige Haltung, die du immer vor gibst, ist in so vielerlei Hinsicht langweilig. Ein hirnloses Tier wird immer ein hirnloses Tier bleiben“,

Eine bestialische Aura brach aus Alvis hervor und breitete sich in Richtung Ronad aus. Doch gerade als sie Ronad erreichen wollte, blieb sie in der Luft stehen, als stünde dort eine undurchdringliche Wand.
„Du bist auch schnell wütend. Es ist, als würde ich in einen Spiegel schauen“, sagte Ronad mit einem verzerrten Lächeln. Er war schon immer ein Verrückter gewesen. Alvis‘ ruhiges Auftreten hatte ihn immer genervt, aber an dem Tag, als sie während des Angriffs auf das Raven-Lager zusammen gekämpft hatten, hatte Ronad Alvis‘ wahres Wesen erkannt.

Der einzige Grund, warum Ronad Alvis ständig nervte, war, diese ursprüngliche Natur zum Vorschein zu bringen.
Er hätte nie gedacht, dass ein zufälliger Eindringling das für ihn tun würde.

Alvis‘ überwältigende Aura verschwand, als er genervt mit der Zunge schnalzte. Ronad benahm sich immer sinnlos; er sollte sich nicht auf sein Niveau herablassen.

Alvis wandte sich von ihm ab und sah den Eindringling an, der tief in der Erde steckte. Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen.

„Du … du bist dieser Junge!“
Der rote Schleier, der Atticus‘ Gesicht bedeckt hatte, war durch die Schläge, die er zuvor erhalten hatte, zerfallen und gab sein Gesicht für alle sichtbar frei.

Alvis erkannte sofort das weiße Haar und die stechend blauen Augen. Er konnte dieses Gesicht unmöglich vergessen, obwohl er ihn vor fünf Jahren nur einmal gesehen hatte.

„Atticus Ravenstein!“, rief Alvis.

„Hä? Ravenstein?“

Ronad drehte sich um und hob überrascht eine Augenbraue, als er sah, dass Alvis die Wahrheit sagte. Er hatte sich nicht wirklich an den Jungen erinnert; damals waren ihm nur Ariels Kinder Ember und Caldor wichtig gewesen, von denen nur Ember anwesend war.
Allerdings erinnerte er sich an den Namen. Atticus Ravenstein, der Sohn des Familienoberhaupts der Ravensteins und der wahrscheinlichste Erbe.

„Was für ein Glück wir doch haben!“, brach Ronad in Gelächter aus und malte sich bereits aus, welchen Vorteil sie aus seiner Gefangennahme ziehen könnten.

Doch Alvis runzelte die Stirn und sah mit jeder Sekunde besorgter aus.

„Vor fünf Jahren war er noch im mittleren Rang …“
Das war der einzige Gedanke, der Alvis durch den Kopf ging. Wie zum Teufel war das möglich? In fünf Jahren vom mittleren zum Meisterrang aufzusteigen? Nicht nur das, sondern auch noch die Stärke eines Großmeisters zu zeigen?

Das war nichts, was man laut aussprechen sollte. So jemand würde sofort in eine Irrenanstalt gesteckt werden. Er musste verrückt sein, das war die einzige Erklärung.

Aber alles war direkt vor seinen Augen passiert.
Es war verrückt.

Es war unfassbar.

Es war wahnsinnig.

„Verdammt, was füttern diese Ravensteins ihren Kindern?“ Ronad schien die Situation ebenfalls zu begreifen, aber Alvis ignorierte ihn und starrte Atticus an.

„Wie hast du diese Kraft erlangt?“, fragte Alvis kalt. Wenn es mit Hilfe eines Artefakts geschehen war, wäre das für den Orden von unschätzbarem Wert.
Er bekam jedoch keine Antwort, nur den Anblick von Atticus, der sich anstrengte und sich zwang, stehen zu bleiben.

Blut bedeckte seinen Anzug und sein Gesicht, sein Körper schrie vor Schmerz, aber er lebte noch und atmete, wenn auch unregelmäßig und mühsam.

Er sah mitgenommen aus, aber die Intensität in Atticus‘ Blick ließ Alvis die Augen zusammenkneifen.
Es waren zwei Großmeister+ in der Gegend – wo war der erwartete Ausdruck der Hoffnungslosigkeit in seinen Augen?

Atticus war jedoch ruhig.

Zwar hatte er diese vernichtende Schlagserie einstecken müssen, die ihn erschöpft zurückgelassen hatte. Aber er hatte es aus einem bestimmten Grund getan. Atticus hätte das Element Raum nutzen können, um sich zu teleportieren, aber er tat es nicht.

Und das hatte einen Grund.
Eine der einzigartigen Fähigkeiten des Exoskeletts war es, Schläge zu absorbieren, zu speichern und dann mit fast doppelter Kraft zurückzugeben.

Atticus ließ sein Katana nicht los, und alles passierte in einem Augenblick.

Der Exoskelettanzug explodierte in einem blendenden roten Lichtblitz, und eine Schockwelle strahlte nach außen, die die Erde erschütterte und den Himmel spaltete.
Die Energie, die sich im Anzug aufgebaut hatte, explodierte nach außen, die Kraft war so intensiv, dass der Boden unter Atticus weiter zerbrach und Trümmer in alle Richtungen flogen.

Atticus‘ Körper wurde von einer fast unvorstellbaren Kraft durchströmt, jeder Muskel, jeder Nerv, jede Zelle war mit Kraft aufgeladen.
In einem Augenblick bewegte sich Atticus – nein, er bewegte sich nicht nur, er schien sich zu vervielfachen, seine Gestalt verschwamm zu unzähligen Nachbildern, als er die dritte Kunst des Katana ausführte.

In einem Moment stand er noch aufrecht in der Kratergrube, im nächsten bildete sich vor ihm ein purpurroter Halbmond, der den Himmel zerriss.

Alvis‘ Blick verengte sich vor Schock, aber es war zu spät.
Der Energiebogen schoss auf Alvis zu und schien ihn nur wenige Zentimeter davon entfernt zu sein, ihn in zwei Hälften zu spalten.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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