Der Körper der imposanten Frau strahlte pure Kraft aus, als sie sich aus einer anderen Richtung auf Atticus stürzte, um ihn zu überraschen.
Ihre Fäuste knisterten vor Energie, als sie einen Schlag ausführte, der selbst die stärksten Materialien zerschmettern konnte. „Ich werde dich in Stücke reißen!“
Atticus jedoch verschwamm einfach und traf ihren Angriff frontal, wobei seine Klinge in einer Funkenfontäne auf ihre Faust prallte.
Die Wucht des Aufpralls zerbrach den Boden unter ihnen, aber Atticus zuckte nicht mit der Wimper. Er drehte seinen Körper, lenkte ihren Schwung um und schleuderte sie gegen eine nahegelegene Wand.
„Erion, jetzt!“, hallte Lucys Stimme in ihren Köpfen, ihre Dringlichkeit war deutlich zu spüren.
Plötzlich tauchte eine Gestalt hinter Atticus auf, die seinen Blick sofort schärfte. „Ich habe ihn bis jetzt nicht gespürt“, dachte er.
Erion schloss die Distanz, seine mit Mana geschmiedeten Schwerter zerschnitten die Luft, als er auf Atticus‘ Rücken zielte.
Doch anders als alle erwartet hatten, passierte das Gegenteil.
Plötzlich schossen blaue Mana-Ketten aus Erions Schwertern und schlängelten sich durch die Luft auf Atticus zu, der von der Situation kurzzeitig verwirrt war. Die Ketten wickelten sich um Atticus und zogen sich mit jeder Sekunde enger zusammen, während Erion näher kam.
Erions Teamkollegen und die anderen verspürten einen Hoffnungsschub. Keiner von ihnen hatte Erions frühere Machtdemonstration vergessen.
Wenn er Atticus‘ Mana entziehen könnte, würde der Exosuit nicht mehr funktionieren. Aufregung durchströmte sie, als sie daran dachten, dass sie diesen Eindringling endlich überwältigen könnten.
„Er entzieht mir meine Mana?“, stellte Atticus fest, aber er geriet nicht in Panik. Tatsächlich hätte er fast gelacht. Er konnte spüren, wie die Mana aus ihm herausgesaugt wurde, aber glaubte dieser Dummkopf wirklich, er könnte ihm so einfach etwas wegnehmen?
Atticus‘ Blick wurde blutrot, seine Gestalt leuchtete in derselben Farbe, als er seine Willenskraft entfesselte.
Erions Augen weiteten sich vor Schreck, als das Unerwartete eintrat.
„Unmöglich …!“, rief er mit ungläubiger Stimme.
Atticus‘ Blick wurde kalt, als er plötzlich sein Schwert schwang und die Ketten um sich herum zerschmetterte. Seine Gestalt verschwamm, als er die Distanz zwischen sich und Erion überbrückte und sein Schwert direkt auf Erions Hals richtete.
In diesem Bruchteil einer Sekunde tauchte plötzlich eine Gestalt zwischen Atticus und Erion auf.
„Nein!“
Erion schrie sofort auf, als er Lucy, das zierliche Gothic-Mädchen, vor sich erscheinen sah. Er konnte jedoch nicht rechtzeitig reagieren, als Atticus‘ Schwert Lucys Hals durchschlug und ihren Kopf in einem Augenblick von ihrem Körper trennte.
Erion erstarrte, sein Herz pochte in seiner Brust, als er sah, wie Lucys Körper zu Boden sank und sich eine Blutlache um sie herum bildete.
Sein Verstand setzte aus, unfähig zu begreifen, was gerade passiert war. Seine Beziehung zu seinen Crewmitgliedern war anders als die zu den anderen Mitgliedern des Ordens. Sie verband eine tiefe Kameradschaft.
Lucy war seit Jahren bei ihm gewesen, und jetzt war sie in einem Augenblick verschwunden.
Die anderen Crewmitglieder, die Lucys Tod miterlebten, brachen in wilde Wut aus. Der bestialische Mann stürmte mit rasender Wut auf Atticus zu und schwang seine massiven Fäuste wild um sich.
Aber Atticus wich den Angriffen mühelos aus, sein Schwert durchschnitten den Hals der Bestie und ließ ihren Kopf fliegen.
Die imposante Frau, deren Körper nun in einem blendend gelben Licht erstrahlte, stürzte sich mit aller Kraft auf Atticus. „Dafür wirst du bezahlen!“, schrie sie und schlug mit ihren Fäusten wie Meteoriten auf ihn ein.
Atticus zögerte nicht. Er wehrte ihre Schläge mit seinem verwandelten Schwert ab, seine Bewegungen waren präzise. Atticus‘ aktuelle Stärke konnte nicht mehr in Meisterrängen gemessen werden.
Mit einem schnellen Gegenangriff durchbrach er ihre Verteidigung und fügte ihr eine tiefe Wunde am Oberkörper zu.
Sie taumelte zurück, Blut strömte aus der Wunde, bevor sie leblos zu Boden sank.
Kellack, der letzte von Erions Crew, stürmte mit einem Brüllen auf Atticus zu, sein Katana leuchtete azurblau.
„Katana-Kunst: Letzte Explosion!“
Er entfesselte seinen ultimativen Angriff, sein Körper explodierte in einer Reihe verheerender Explosionen, die Schockwellen durch die Halle schickten.
Atticus wich jedoch jedem Schlag mit übermenschlicher Geschwindigkeit aus und griff nach dem Griff seines Katana, das außerhalb seines Exoskeletts erschien.
„Das dauert zu lange“, murmelte Atticus mit kalter, distanzierter Stimme. „Katana-Serie …“
In diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. In einer Sekunde war die Halle noch voller Chaos – Männer stürmten auf Atticus zu, Blut spritzte, Waffen klirrten.
Und im nächsten war alles vorbei.
Atticus bewegte sich mit blitzschneller Geschwindigkeit, sein Katana zischte in einer Reihe tödlicher Hiebe durch die Luft.
Die ganze Halle verstummte, als fast dreihundert Männer und Frauen in einem Augenblick niedergestreckt wurden, ihre Körper in Stücke gerissen, Blut spritzte über die Wände und den Boden.
Erion taumelte zurück und sank auf die Knie. Er hatte sich Kellack anschließen wollen, um Atticus anzugreifen, aber er hatte Atticus‘ kalte Stimme gehört und im nächsten Moment verlor er das Gefühl in allen Gliedmaßen.
Er hatte kaum noch die Kraft, den Kopf zu heben, aber er zwang sich, Atticus anzusehen, obwohl seine Sicht von Blut und Tränen verschleiert war.
Aber er musste fragen – nein, er musste fragen – wer dieses Monster war.
„W-wer … bist du?“, brachte Erion mit schwacher, gebrochener Stimme hervor.
Atticus‘ Gesicht blieb jedoch von dem blutroten Schleier verdeckt, kalt und gleichgültig. Er steckte sein Katana weg, dessen Klinge in seinem Exosuit verschwand.
Dann ging er vorwärts, über Erions zerbrochenen Körper hinweg, ohne ein Wort zu sagen.
Der ganze Saal war mit Blut getränkt. Jedes einzelne Mitglied der Streitmacht der Siedlung – kampferprobte Krieger voller Energie – lag nun leblos und zerfetzt auf dem Boden.
Und doch ging derjenige, der all diese Verwüstung angerichtet hatte, von der Szene weg, als hätte er nichts mit dem Gemetzel zu tun.
Bevor Atticus jedoch den Saal verlassen konnte, legte sich eine überwältigende Aura über den gesamten Innenbereich des Gebäudes, und Atticus spürte sofort, wie die Luftbarriere, die das Gebäude umgab, wie ein Ballon platzte.
Das gesamte Gebäude bebte, als eine überwältigende Kraft einen großen Teil des Dachs wegriss.
Atticus‘ Blick fiel sofort auf einen Mann, der in der Luft schwebte. Er trug eine chinesische Robe und strahlte eine beunruhigende Aura aus.
Aber Atticus konzentrierte sich nicht auf das Aussehen des Mannes. Nur ein Gedanke kam ihm in den Sinn, als er die Gestalt mit dem Rang eines Großmeisters+ am Himmel bemerkte.
„Scheiße“, murmelte er.
