Atticus und Ae’ark lieferten sich einen heftigen Kampf, bei dem jede einzelne Funken eine so starke Welle auslöste, dass sich um sie herum eine wirbelnde Luftmasse bildete, die alles davon abhielt, sich ihnen zu nähern oder gar in ihre Nähe zu kommen.
Die Crewmitglieder, die den Kampf beobachteten, waren von dem wahnsinnigen Können fasziniert.
Die Ravensteins waren durch und durch Elementarmagier. Viele von ihnen benutzten zwar noch Waffen, aber nicht alle konnten sie so gut beherrschen, dass es einem den Verstand raubte.
Die meisten zogen es vor, ihre Waffen auf ein akzeptables Niveau zu bringen und sich dann stattdessen auf ihre Elemente zu konzentrieren. Darin lag ihre wahre Stärke.
Ihr junger Meister war jedoch anders. Atticus und sein Katana waren so perfekt aufeinander abgestimmt, dass viele dachten, sie wären eins. Er bewegte sein Katana geschickt und ohne zu zögern, aber er war nicht der Einzige.
Wäre Atticus der Einzige gewesen, der so geschickt war, wäre die aktuelle Darbietung nicht so faszinierend gewesen.
Ae’ark benutzte seinen Speer so geschickt, als hätte er ihn schon seit Generationen benutzt. Seine Hände und Beine bewegten sich schnell und geschickt und manövrierten seine Waffe.
Obwohl sie beide gerade in der Luft kämpften, schien ihnen das nichts auszumachen.
Überall, wo Atticus‘ Beine waren, tauchten unzählige fußgroße, blutrote Schilde auf, seine Bewegungen waren schnell und tödlich. Hunderte tödliche Hiebe wurden in einem Augenblick ausgeführt, blaue Funken füllten seinen Blickfeld.
Er führte mehrere Aktionen gleichzeitig aus, seine Bewegungen wurden unberechenbar. In einem Moment bewegte er sich so abrupt wie flackernde Flammen, im nächsten so schwerelos wie Luft.
Die Art seiner Bewegungen wechselte schnell zwischen den einzelnen Elementen, passte sich an, passte sich an und passte sich weiter an.
Fast tausend Hiebe wurden ausgeführt, jeder mit einer anderen Bewegungsart.
Im Gegensatz dazu waren Ae’arks Bewegungen schwer und absolut kontrolliert. Trotz des Lächelns auf seinem Gesicht war jede seiner Bewegungen tödlich und präzise.
Jeder seiner Stöße traf das Herz von Atticus‘ verheerenden Hieben, parierte jeden Angriff perfekt und führte gleichzeitig seinen eigenen aus.
Atticus bewegte sich wie eine nahtlose Welle und wich einem Stoß aus, der ihn zu durchbohren drohte. Beide Hände hielten sein Katana nach unten, unter seinen Füßen erschienen blutrote Schilde, seine Haltung wurde fester.
Die Art von Atticus‘ Bewegungen änderte sich, seine Hände schossen wie loderndes Feuer nach oben, sein Katana schwang in einem vernichtenden Bogen nach oben in Richtung des aus dem Gleichgewicht geratenen Ae’ark.
Ae’ark behielt jedoch seine gewohnte ruhige Ausstrahlung bei, kniff die Augen zusammen und reagierte mit seiner Lebenswaffe.
Ae’ark ließ plötzlich seinen Speer los. Dieser bewegte sich zunächst vorwärts, schoss dann aber mit solcher Geschwindigkeit nach unten, dass es aussah, als hätte Ae’ark ihn mit aller Kraft geschwungen.
Der Speerschaft traf auf das Katana, es kam zu einer heftigen Kollision, doch schließlich verlor der Speer.
Sein Zweck war jedoch bereits erfüllt: Die Wucht des Katana wurde gebremst.
Ae’ark fand sein Gleichgewicht wieder und griff blitzschnell nach seinem Speer, der in der Luft hing. Erneut sprühten Funken, als eine Flut von Angriffen ohne Ende losbrach. Atticus und Ae’ark wurden zu einem einzigen Bewegungswirrwarr, jeder Schlag und jeder Konter verschmolzen zu einem nahtlosen Tanz des Todes.
Atticus‘ Katana bewegte sich wie eine lebende Flamme, jeder Schwung war ein Feuerwerk tödlicher Präzision. Ae’arks Speer hingegen war die Verkörperung kontrollierter Kraft, jeder Stoß und jede Parade wurde mit perfektem Timing ausgeführt.
Ihre Waffen prallten aufeinander und erzeugten einen metallischen Klang, der über das Schlachtfeld hallte.
Plötzlich täuschte Atticus einen Schlag nach links an und drehte seinen Körper wie ein Band im Wind. Ae’ark ahnte die Bewegung und stieß mit seinem Speer nach vorne, aber Atticus war bereits ausgewichen.
Mit einem schnellen Sprung holte Atticus aus und schwang sein Katana in einem weiten Bogen nach unten. Ae’ark blieb cool, wich zur Seite aus und hob seinen Speer, um den Schlag abzuwehren.
Sie landeten auf dem Boden, und die Wucht des Aufpralls ließ die Erde beben, während Staub und Trümmer um sie herumwirbelten. Ae’arks Blick blieb konzentriert, sein Griff um den Speer festigte sich.
Er stieß vor, sein Speer schoss auf Atticus‘ Körpermitte zu. Atticus reagierte mit einer schnellen Drehung, sein Katana war nur noch eine verschwommene Bewegung, als er den Stoß abwehrte und mit einem mana-geladenen Gegenschlag nachsetzte.
Das gelbe Leuchten an Ae’arks Speer verdichtete sich, seine Form schoss nach vorne und prallte mit dem Angriff zusammen.
Eine heftige Explosion erschütterte erneut den Raum und schleuderte Atticus und Ae’ark nach hinten.
Wieder steckte Atticus abrupt sein Katana in die Scheide, und die Luft um ihn herum veränderte sich.
Ae’ark folgte ihm augenblicklich, stand kerzengerade da, seinen Speer senkrecht nach oben gerichtet.
Die Atmosphäre veränderte sich, die Welt hielt den Atem an. Beide murmelten leise vor sich hin:
„Katana-Serie; 2. Kunst: Endlose Klinge.“
„Speer-Serie; 2. Kunst: Unendlicher Stoß.“
Dann verschwanden beide plötzlich.
Viele der zuschauenden Crewmitglieder fragten sich für einen Moment, wo sie hingegangen waren, bis es losging: dumpfe Knallgeräusche, unzählige davon, die aus allen Richtungen zu hören waren.
Es dauerte einen Moment, bis die Realität reagierte, und dann hallte eine katastrophale Kakophonie von Explosionen, die einer zerreißenden Welt glich, durch den Raum.
Das gesamte Gebiet wurde von einem blendenden Licht erhellt, einem blauen, messerscharfen Schnitt an einem Ende und einem gelben, scharfen Stoß am anderen Ende, die in atemberaubender Anzahl um das Gebiet herum auftauchten. Sie trafen in der Luft aufeinander und strahlten ein intensives blaues und gelbes Licht aus.
Das Schlachtfeld wurde elektrisch aufgeladen, die Luft vibrierte vor der Heftigkeit ihres Zusammenpralls. Atticus‘ blaue Schnitte und Ae’arks goldene Stöße trafen in der Luft aufeinander, wobei jeder Aufprall Schockwellen nach außen sandte.
Der Boden unter ihnen barst und splitterte, unfähig, der schieren Kraft ihres Duells standzuhalten.
Der Himmel über ihnen schien zu beben, die Intensität ihrer Angriffe durchdrang die Lüfte.
Im Zentrum des Sturms bewegten sich Atticus und Ae’ark mit blitzschneller Geschwindigkeit, ihre Umrisse waren inmitten des Chaos kaum zu erkennen.
Atticus‘ Katana brach in blauen Feuerbögen aus, jeder Schwung ein tödliches Versprechen. Ae’arks Speer tanzte in goldenem Licht, jeder Stoß ein präziser und tödlicher Schlag.
Die Zeit selbst schien zu verschwimmen, während sie kämpften, jede Sekunde dehnte sich zu einer Ewigkeit.
Zwei Minuten vergingen, dann trafen Atticus‘ Katana und Ae’arks Speer in einer letzten, katastrophalen Kollision in einem blendenden Lichtblitz aufeinander.
Die Explosion, die folgte, war ohrenbetäubend, eine Supernova aus Energie, die die Grundfesten der Welt um sie herum erschütterte.
Nach ein paar Sekunden wurde das Licht endlich wieder heller. Atticus und Ae’ark standen sich gegenüber, atmeten schwer und hielten ihre Waffen immer noch fest in den Händen.