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Kapitel 527: Übergänge

Kapitel 527: Übergänge

Diejenigen, die Atticus von Anfang an beobachtet hatten, hielten ihn für einen sehr einfachen Menschen. Und das war er auch wirklich.

Atticus hatte nie an bewusste Fehler geglaubt.

Dein Gehirn funktionierte einwandfrei, du warst nicht bewusstlos, du wusstest genau, was du tatest.

Warum also, warum zum Teufel solltest du es einen Fehler nennen?

Das war völliger Blödsinn. Blödsinn, den er nicht im Geringsten ernst nehmen wollte.
Zephyrs Schreie stießen auf taube Ohren. Das Blubbern des Wassers und der Geruch von kochendem Fleisch erfüllten den Raum.

Trotz der starken Schmerzen bewegte er nur seinen Kopf, der hin und her zuckte. Eine unglaubliche Menge Speichel spritzte herum, während er weiter schrie.

Sein ganzer Körper wurde immer noch von dem kochend heißen Wasser festgehalten, aber er konnte jeden Zentimeter des Schmerzes spüren.
Das letzte Mal, dass Atticus so was gemacht hatte, war auf Dell gewesen, aber damals hatte er ihn von außen gekocht. Es war klar, dass beides echt schlimm war, aber wenn man das Brutalste davon wählen müsste, wäre es das, was Zephyr gerade durchmachte.

Das Gefühl, von innen gekocht zu werden, war echt nicht angenehm. Was dann aber passierte, war das i-Tüpfelchen, das Zephyrs Schmerzen noch verstärkte.
Die Temperatur um Zephyr sank abrupt, die Luft wurde augenblicklich eisig kalt. Ein dichter Nebel bildete sich und wirbelte wie ein gespenstischer Schleier um ihn herum.

Das Wasser in seinem Körper, das bereits seine Bewegungen einschränkte, begann zu gefrieren. Seine Haut nahm eine fahle, fast durchscheinende Weißfärbung an, als Frost über ihre Oberfläche kroch.
Zephyrs leuchtendes Haar, das einst wie flüssiges Licht geflossen war, wurde starr und fest, jede Strähne von einer zarten Eisschicht umhüllt.

Die Verwandlung war schnell und gnadenlos; von der sengenden Hitze, die ihn noch vor wenigen Augenblicken gequält hatte, war Zephyr nun in eine bittere, klirrende Kälte getaucht.

Seine Muskeln, die bereits durch den inneren Wasserdruck steif waren, fühlten sich nun wie Stein an, bewegungsunfähig durch das plötzliche Einfrieren.
Jeder Atemzug war eine Qual, die kalte Luft brannte in seinen Lungen und ließ die Feuchtigkeit darin kristallisieren. Seine geschwollenen und unbeweglichen Gelenke waren nun durch das Eis, das sie umhüllte, festgefroren und verwandelten seine Gliedmaßen in leblose Anhängsel.

Die Schmerzen, die Zephyr empfand, waren unerträglich, aber er konnte nicht einmal schreien. Seine Brust hob sich schwer, während die kalte Luft wie Glasscherben durch seine Kehle und Lungen schnitt.
Jeder Atemzug brachte einen stechenden Schmerz mit sich, als würde sein Inneres zerfetzt werden. Sein Herz schlug gegen den eisigen Käfig seiner Rippen und kämpfte darum, das träge und kalte Blut zu pumpen.

Die eisige Luft drang in seine Knochen ein und verursachte einen tiefen, markerschütternden Schmerz, der sein ganzes Wesen zu durchdringen schien.
Selbst sein Gesicht blieb nicht verschont; die Kälte umklammerte seinen Kiefer, sodass er kaum den Mund öffnen konnte, während sich Eiskristalle auf seinen Wimpern und Augenbrauen bildeten und seine Sicht verschwimmen ließen.

Atticus‘ Blick, als er Zephyr ansah, war ruhig.

Selbst als die intensive Kälte plötzlich nachließ, die Temperatur anstieg und es wieder sengend heiß wurde, blieb sein Gesichtsausdruck unverändert.
Es fühlte sich endlos an und war auf die letzte Nanosekunde genau getaktet.

Eine Minute. Sechzig Sekunden. Das war genau die Zeit, die bei jedem Übergang verging, bevor es abrupt wieder eiskalt oder glühend heiß wurde.

Zephyr hatte längst aufgehört zu zählen, wie oft dieser Wechsel stattfand. In seinem Kopf gab es nur noch einen einzigen, sich ständig wiederholenden Gedanken: das Zählen von eins bis sechzig.
Es war nur ein kurzer Moment, weniger als eine Sekunde, aber der Wechsel von heiß zu kalt oder umgekehrt brachte eine Nanosekunde der Erleichterung, bevor der überwältigende Schmerz einsetzte.

Diese Qual dauerte zwei Stunden, 120 Übergänge.

Worte konnten nicht annähernd beschreiben, was Zephyr gerade fühlte, als sein Körper plötzlich von einer Wasserblase umhüllt wurde, die ihn heilte.
Als er aus dem Wasser auftauchte und auf dem Boden kniete, begann Zephyrs Körper unwillkürlich zu zittern. Er konnte nicht mehr zwischen Hitze und Kälte unterscheiden. Trotz der warmen Luft hielt er beide Hände unter die Achseln, seine Zähne klapperten und sein Körper zitterte, als würde er frieren.

Aber leider war Zephyrs Qual noch nicht vorbei.
Ein Tritt traf ihn direkt an der Seite des Kopfes und schlug seinen Kopf auf den harten Boden.

Zephyr sah plötzlich alles verschwommen vor seinen Augen, bevor sein Körper sich gegen seinen Willen nach oben bewegte.

Seine Augen zitterten heftig, als er sie öffnete und fünf verschiedene weißhaarige Jungen vor sich stehen sah.

Seine Sicht konnte sich noch nicht klären, als ein blitzschneller Schlag ihn direkt auf die Nase traf.
Die Wucht des Schlags verformte seine Nase und schleuderte ihn mit hoher Geschwindigkeit nach hinten.

Er war jedoch noch nicht weit gekommen, als sein Schwung abrupt in der Luft abbrach und er in Richtung Atticus geschleudert wurde, wo sein Gesicht auf Atticus‘ Fuß landete.
Sein Körper zuckte wie eine Stoffpuppe nach vorne, sein Kopf blieb einen Moment lang an Ort und Stelle, bevor die Wucht von Atticus‘ Bein seinen Kopf brutal auf den Boden schlug.

Es gab keine Pause. Atticus‘ Fäuste regneten augenblicklich auf Zephyrs Körper nieder, jeder Schlag ließ den Boden beben.

Zephyr blieb hilflos liegen und musste die brutalen Schläge hinnehmen, ohne reagieren oder auch nur schreien zu können.
Sie trafen überall, und die Knochen in seinem Körper brachen in rasendem Tempo.

Nach einer Weile hörte Atticus auf, und eine weitere Wasserblase umhüllte Zephyr erneut.

Nach einer Minute der Heilung wurde Zephyr aus der Wasserblase befreit und fand sich in der Luft schwebend wieder.

Die Luft war plötzlich elektrisiert, und Blitze schlugen um Atticus herum ein. Mit einer abrupten Bewegung schossen sie nach vorne und trafen Zephyr.
Zephyr spürte einen stechenden Schmerz durch seinen Körper schießen, als würden tausend Nadeln seine Haut durchbohren.

Seine Muskeln verkrampften sich, als der Blitz durch ihn hindurchschoss, seine Nerven entlanglief und jede Faser seines Körpers in Qualen versetzte.

Er wusste nicht, wann ein Urschrei aus seiner Kehle riss: „Ahhhhh!“, rau und kehlig.
Atticus‘ Qualen nahmen kein Ende. Nachdem er Zephyr mit Stromschlägen fast umgebracht hatte, gerade als dieser dachte, seine Qualen wären vorbei, setzte Atticus eine weitere Runde brutaler Schläge und Tritte an, bevor er ihn heilte und dann zu einem anderen seiner Elemente wechselte.
Die Mitglieder der Division im Lager gingen ihrer täglichen Routine nach, ohne zu wissen, welche Qualen ihr Anführer gerade durchmachte. Seine Schreie waren laut, aber niemand schien sie außerhalb der Villa hören zu können.

Die Zeit verging, und als die Sonne unterging, verstummten seine Schreie.

Wieder umhüllte eine Wasserblase Zephyr und heilte ihn.
Zu diesem Zeitpunkt saß er mit verlorenem Blick auf dem Boden.

Atticus war immer vorsichtig. Auch wenn er nicht in der Akademie sein würde, hatte Atticus den Anführer der Nebulon-Jugend im ersten Jahr einen Mana-Vertrag aufsetzen lassen. Der Junge war bereits sein Sklave, außerdem war Atticus sich nicht sicher, ob er noch als Schüler galt.
Nachdem er Zephyr dazu gebracht hatte, den Vertrag zu unterschreiben, was unglaublich einfach war, sagte Atticus kein Wort mehr, tippte auf sein Artefakt, wurde von einem goldenen Schein umhüllt und verschwand von der Bildfläche.

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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