Im Herzen einer riesigen Halle, die mit unzähligen Schätzen geschmückt war, herrschte eine ruhige Stille, die die Szene in eine Aura alter Weisheit und unermesslicher Möglichkeiten hüllte.
Diese idyllische Ruhe wurde jedoch ohne Vorwarnung zerstört. Wie ein Misston in einer ansonsten harmonischen Melodie durchbrachen die rhythmischen Bewegungen eines kleinen Jungen abrupt die friedliche Atmosphäre.
Mit jeder Berührung des Katana vergingen ein paar Sekunden, bevor ein hastiges Keuchen nach Luft seine Lippen entwich, eine hektische Berührung seines Halses, ein vertrautes Ritual. Nach ein paar kostbaren Augenblicken der Ruhe flüsterte er entschlossen: „Noch einmal“, und seine Hand wanderte zum Griff des Katana, das wie ein Wächter vor ihm stand.
Doch der Tanz blieb unverändert, ein unaufhörlicher Kreislauf, der sich abspielte, als wäre er in den unerbittlichen Windungen des Schicksals gefangen.
Im Reich des Katana gelang Atticus schließlich der Durchbruch. Er schaffte es, den ersten Schlag des Mannes abzuwehren!
Um das zu schaffen, konzentrierte er seine Mana, um seinen Körper zu stärken, nutzte Luft, um schneller zu werden, Feuer, um seine Arme zu beschleunigen, und Erde, um seinen Stand zu festigen, sodass er dem heftigen Angriff standhalten konnte.
„Hahaha, endlich!“, rief Atticus voller Freude. Vorher hatte Atticus Probleme, alle vier Elemente gleichzeitig zu nutzen. Er konnte höchstens zwei, aber alle vier? Das war unmöglich.
Aber die ständige Begegnung mit dem Tod hatte ihn an seine Grenzen gebracht und eine instinktive Reaktion ausgelöst, die es ihm ermöglichte, alle vier Elemente für den Bruchteil einer Sekunde gleichzeitig zu beherrschen.
Der Mann schien zum ersten Mal eine Regung zu zeigen. Dann … gab es kein Dann mehr, Atticus wurde blitzschnell enthauptet und sein Bewusstsein aus dem Katana vertrieben.
Atticus hielt sich den Hals und rang nach Luft, während er frustriert murmelte: „Verdammt! Ich dachte, ich hätte eine Art Test bestanden oder so. Sieht so aus, als müsste ich ihn besiegen.“
Und dann begann ein endloser Kreislauf aus Tod und wachsender Verzweiflung. Die unerbittlichen Angriffe des Mannes führten dazu, dass Atticus immer wieder seinen Kopf verlor, doch inmitten dieser scheinbar hoffnungslosen Wiederholung begann sich eine Veränderung zu vollziehen.
Allmählich schärfte sich Atticus‘ Wahrnehmung, und das Rätsel um die Techniken des Mannes begann sich zu lösen.
Mit jeder weiteren Enthauptung gewann Atticus an Einsicht. Mikroausdrücke in den Bewegungen des Mannes wurden sichtbar – die angespannten Muskeln, die subtile Verlagerung des Gleichgewichts, ein Vorspiel zum tödlichen Schlag.
Nachdem er immer wieder den eiskalten Griff des Todes ertragen hatte, kam Atticus in dem Moment, als sein Kopf fiel, ein klarer Gedanke. Inmitten der Niederlage dachte er: „Ich verstehe.“
Hätte Atticus in diesem Moment seinen Status überprüft, hätte er einen neuen Wert in der Liste entdeckt.
Atticus stand vor dem Katana, seine Brust hob und senkte sich mit tiefen Atemzügen, während er versuchte, seine Fassung wiederzugewinnen. Als das Echo seiner Atemzüge allmählich verhallte, entfuhr ihm ein entschlossenes Flüstern: „Ein letztes Mal.“
Mit fester Entschlossenheit streckte er seine Hand aus, um den Griff des Katana zu berühren, und sein Bewusstsein wurde erneut in dessen geheimnisvolle Welt gezogen.
Als er die ätherische Welt betrat, fand Atticus‘ Hand instinktiv ihren Platz auf dem Griff des Katana an seiner Hüfte. Seine Haltung war eine exakte Kopie derjenigen des Mannes. Ein gelassenes Lächeln huschte über das Gesicht des Mannes, der sichtlich gespannt war, was Atticus vorhatte.
Mit einem geflüsterten Befehl
{Transzendenter Hieb: Gott sei mit dir}
entflammte Atticus‘ Entschlossenheit. Wie ein Blitz schoss er mit Überschallgeschwindigkeit vorwärts. Im Handumdrehen tauchte er hinter dem Mann auf, und der tödliche Bogen des Katana ließ ihm keine Chance, sich zu verteidigen. Der Kopf des Mannes fiel leblos zu Boden.
Mit geübter Geschmeidigkeit steckte Atticus das Katana in die Scheide, seine Bewegungen strahlten eine kühle Eleganz aus.
In einem nahtlosen Übergang verwandelte sich die Umgebung plötzlich in ein ruhiges Dojo, und eine Aura der Stille umhüllte die Szene. Eine ehrwürdige Gestalt mit weißem Haar, das von zeitloser Weisheit zeugte, thronte über der Szene.
Atticus‘ Bewusstsein weitete sich aus und bestätigte, dass er wieder seine vertraute Kleidung trug.
„Junge, komm. Setz dich“, hallte die Stimme des Mannes, deren Klang von Erfahrung und Weisheit durch die Stille drang.
Nach einem Moment des Nachdenkens kam Atticus zu dem Schluss: „Nun, ich kann ja nicht weg, wenn er mir etwas antun will.“ Mit entschlossenen Schritten ging er zum Tisch und setzte sich.
Der Mann schien Atticus‘ Entschlossenheit zu schätzen. „Haha, du bist mir schon sympathisch, Jungspund. Ich bin mir sicher, dass du vor Fragen nur so sprühst.“
Atticus antwortete lässig: „Nicht wirklich, nur eine.“
Die Neugier des Mannes war geweckt. „Oh, sag mir doch, was das sein könnte?“
„Ich habe die Prüfung bestanden, oder? Bekomme ich jetzt die Waffe?“, fragte Atticus.
Die Überraschung des Mannes war nur von kurzer Dauer, bevor er in Gelächter ausbrach und seine Belustigung deutlich wurde. „Hahaha! Was bist du doch für ein faszinierender Junge!“, rief er aus. Er fasste sich wieder und fuhr fort: „Ja, du hast die Prüfung tatsächlich bestanden, und jetzt gehört sie dir.“
Atticus‘ Gesicht hellte sich auf, und ein strahlendes Lächeln verriet seine Freude darüber, endlich das Schwert zu haben, das er gesucht hatte. „Du bist ein Ravenstein, oder, Senior? Was machst du mit einem Schwert?“, fragte er mit respektvollerem Tonfall.
Atticus war neugierig auf vieles, aber er wollte zuerst sichergehen, dass das Katana echt war.
Der Mann lächelte. „Du hast recht, Junger Mann. Mein Name ist Cedric Ravenstein. Und dieses Ding, das du ‚Schwert‘ nennst, ist eine Lebenswaffe.“
„Lebenswaffe?“, fragte Atticus.
„Das sind keine gewöhnlichen Kampfwerkzeuge, sondern Begleiter, die sich zusammen mit ihren Trägern weiterentwickeln.“ Seine Augen schienen vor alter Ehrfurcht zu funkeln, als er die Essenz dieser außergewöhnlichen Artefakte enthüllte.
„Sie haben keine willkürlichen Einstufungen oder Einschränkungen“, erklärte der Mann mit einer Stimme, die von tiefer Wahrheit vibrierte. „Stattdessen ist ihre Kraft untrennbar mit dem Wachstum und dem Potenzial ihrer Benutzer verbunden. Eine Lebenswaffe hält nicht einfach an einer vorgegebenen Schwelle an, sondern begleitet ihren Träger auf seinem Weg und wird mit jeder Vertiefung der Verbindung zu ihm stärker.“
Atticus‘ Verstand arbeitete auf Hochtouren, als ihm die Bedeutung dieser Enthüllung klar wurde. „Der absolute Jackpot!“, dachte er. Das Konzept widersprach allen herkömmlichen Normen und überschritt die Grenzen von Rang und Klassifizierung.
„Selbst wenn jemand den Rang eines Paragon erreichen würde“, versicherte der Mann, „würde die Lebenswaffe weiter wachsen und unerschütterlich daran festhalten, die Höhen ihres Meisters zu erreichen.“
Atticus war begeistert! Er hatte jetzt ein Schwert, das mit ihm wachsen konnte, das war ein riesiger Gewinn!
Der Mann schien Atticus‘ Aufregung zu spüren, und ein Lächeln huschte über seine Lippen.
„Hör zu, junger Mann“, hallte die Stimme des Mannes, „ich werde jetzt verschwinden. Sobald ich weg bin, kehrst du in deinen Körper zurück, und das Schwert wird eine Verbindung zu dir aufbauen. Sein Gebrauch wird dir in Fleisch und Blut übergehen. Den Rest überlasse ich der Überraschung.“
„Ja, Ältester!“, antwortete Atticus voller Begeisterung. So schnell, wie er erschienen war, verschwand der Mann wieder. Die Umgebung schien zu verschwimmen und sich zu verschieben, und Atticus fand sich wieder in seiner physischen Gestalt wieder.
In einem Augenblick schoss das Katana in seine Hand, und eine unbestreitbare Verbindung durchströmte ihn. Ein prickelndes Gefühl tanzte in seinem Kopf, als würden fremde Erinnerungen ihren Weg in sein Bewusstsein bahnen.