Die Stille im Saal war echt spürbar. Alle schauten Atticus total geschockt und ungläubig an.
Das Selbstbewusstsein dieses 10-Jährigen war echt unglaublich!
Was hatten sie da gerade gesehen?
Alle im Saal waren total baff von dem, was sie gerade erlebt hatten. Die Dreistigkeit dieses 10-jährigen Kindes, einen Edward vor so vielen mächtigen Leuten mit solcher Autorität anzusprechen, sorgte für offene Münder und hochgezogene Augenbrauen.
Und das ausgerechnet gegenüber einem Großmeister! Ihn auffordern, sich zu knien?! Dieser 10-Jährige hatte mehr Mut als ein Hunderter!
Atticus‘ Botschaft war für alle Anwesenden klar: Selbst wenn seine Handlungen falsch waren, wer war Edward, dass er sie in Frage stellte?
So viel Selbstbewusstsein! Es war kaum zu glauben, dass jemand so jung so etwas tun konnte.
Atticus‘ Verhalten löste bei den Zuschauern in der Halle unterschiedliche Reaktionen aus.
Sirius musste unwillkürlich breit grinsen und zeigte dabei seine perlweißen Zähne. „Dieser Junge“, murmelte er mit einem amüsierten Lachen.
Nathan starrte Atticus leicht geschockt an. Er hatte gedacht, dass Sirius mit seinem Lob zuvor etwas übertrieben hatte, aber nachdem er Atticus nun persönlich in Aktion gesehen hatte, war er sich nicht mehr so sicher.
Lyanna hingegen verzog die Lippen zu einem Grinsen. Sie hatte Atticus aufgrund ihres vollen Terminkalenders noch nicht kennengelernt, was nicht weiter verwunderlich war.
Aber nach dem, was sie gesehen hatte, dachte sie: „Ich mag ihn“, völlig beeindruckt von Atticus‘ Handlungen.
Lyanna hatte schon immer Leute gemocht, die genauso dachten wie sie. Schon von klein auf war sie gnadenlos mit denen umgegangen, die sie als Feinde betrachtete. Ihre Gründe waren ihr egal. Und an Atticus‘ Handlungen konnte man leicht erkennen, dass er genauso dachte.
Im Gegensatz dazu hatte Avalon Mühe, seine Gefühle zu beherrschen. Tränen stiegen ihm in die Augen, und er kämpfte gegen den Drang an, vor der ganzen Versammlung in Tränen auszubrechen.
Wären sie nicht gerade hier gewesen, wäre er von seinem Thron gesprungen, hätte Atticus umarmt und seinen Tränen freien Lauf gelassen. Er war einfach so stolz auf seinen kleinen Jungen!
Seine Reaktion, sein ruhiges, unerschütterliches Auftreten, seine Rede – alles war einfach perfekt! Sein Junge war ein König in spe!
„Ich werde ihm danach ein Geschenk machen“, dachte Avalon, während er heimlich eine Träne wegwischte, die ihm aus den Augen zu rinnen drohte, und darauf achtete, dass niemand in der Halle ihn dabei bemerkte.
Anastasia hingegen war von den Ereignissen völlig überrascht. Sie hatte Atticus immer als ihren kleinen Jungen gesehen, was auch nicht verwunderlich war, da er erst 10 Jahre alt war.
Auch wenn Atticus‘ Auftreten und Verhalten während seiner Kindheit weit von dem eines typischen 10-Jährigen entfernt waren, sah Anastasia ihn immer noch als ihr Baby.
Sie hatte stolz die Rolle einer überfürsorglichen Mutter übernommen. Aber welche überfürsorgliche Mutter weiß nicht alles über ihr Kind?
Alles, was Atticus jetzt zeigte, war total schockierend. Sie sah diese Seite von ihm zum ersten Mal, und es war einfach nur erstaunlich. Ihr Gesicht verzog sich unwillkürlich zu einer leichten Grimasse.
Edward hingegen war total peinlich berührt. Er, ein Großmeister, wurde von einem Kind so angesprochen? Das war ein schwerer Schlag für seinen Stolz!
Sein Gesicht verlor seine gewohnte Gelassenheit und färbte sich rot vor Wut. Die Wut brodelte in ihm und drohte, hervorzubrechen.
Gerade als er Atticus antworten wollte,
„Genug!“, hallte Magnus‘ autoritäre Stimme durch den Saal und durchbrach die Spannung wie ein scharfes Messer.
Es wurde wieder still, alle Anwesenden hörten sofort auf zu reden und zu diskutieren.
Edward drehte sich zu den Thronen um und verbeugte sich respektvoll, obwohl seine geballten Fäuste und die Wut in seinem Gesicht deutlich zu sehen waren.
Die Atmosphäre änderte sich schlagartig, als Magnus seinen durchdringenden Blick auf den Bereich richtete, in dem die Auszubildenden saßen. Er fixierte einen bestimmten molligen Auszubildenden und sagte: „Du.“
Sofort richteten sich alle Augen im Saal in die Richtung, in die Magnus blickte.
In diesem Moment schien Chubby’s Herz stehen zu bleiben, als ihn Angst überkam. „Was zum Teufel ist hier los?“, dachte er verzweifelt.
Allein die Aufmerksamkeit all dieser mächtigen Personen reichte aus, um ihn zittern zu lassen, aber Magnus‘ Blick war wie ein eisiger Schock für seinen ganzen Körper. Der Druck war so überwältigend, dass er nicht einmal zittern konnte!
Der Dicke war nicht dumm; er wusste, warum er aufgerufen wurde, auch wenn Magnus noch nichts gesagt hatte. Angesichts der Umstände war es offensichtlich.
Aber die einzige Frage, die er sich immer wieder stellte, war: „Warum ich?“ Es waren viele Auszubildende im Saal, warum musste gerade er gerufen werden?
War es wegen seines Gewichts? „Das wäre Bodyshaming!“, dachte er mit einem bitteren Lächeln.
Seit er denken konnte, hatte Chubby immer versucht, sich in den Hintergrund zu mischen und sich so unauffällig wie möglich zu verhalten, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Aber egal, wie er darüber nachdachte, er konnte sich einfach nicht erklären, warum Magnus ausgerechnet ihn ausgewählt hatte.
Auf Magnus‘ Ruf hin stand Chubby sofort von seinem Platz auf, sank auf ein Knie und verbeugte sich vor Magnus‘ beeindruckender Präsenz, wobei er sein Bestes tat, um sein Zittern zu unterdrücken.
„J-ja, Meister Magnus“, antwortete er mit zitternder Stimme. Er versuchte, nicht zu stottern, aber es gelang ihm nicht. Nicht jeder 10-Jährige hatte so viel Mut wie Atticus.
„Erkläre, was passiert ist“, befahl Magnus mit strenger Stimme.
Gerade als Chubby alles erzählen wollte, was sich zugetragen hatte, ließ ihn ein plötzlicher, intensiver Blick von der Seite aufhorchen.
Er folgte dem Blick und sah William, der ihn intensiv anstarrte, wobei eine spürbare Spannung in der Luft lag.