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Kapitel 1016: Manipulation

Kapitel 1016: Manipulation

Draktharion stand kerzengerade und völlig regungslos da und starrte diesen rätselhaften Mann vor sich an.
Carius Valarius. Der Anführer der Dimensari.

Unter allen Anführern galt er als der gefährlichste von allen. Damals, als die anderen Anführer sich noch nicht einmal kannten und viele von ihnen noch darum kämpften, stärker zu werden und ihre dritte Lebenswaffenprüfung zu bestehen, war Carius bereits aktiv.
Er hatte bereits Pläne geschmiedet, wie er die Konkurrenz ausschalten und als einziger Reinkarnierter auf Eldoralth übrig bleiben konnte.

Er war kalt. Skrupellos. Und am gefährlichsten von allen war, dass er ein Stratege war.

Draktharion war kein großer Stratege. Er war stolz und durch und durch brutal. Aber selbst er war klug genug, um die Gefahr zu erkennen, die von Leuten wie Carius ausging.
Sobald er Carius‘ Anwesenheit spürte, war Draktharion auf höchster Alarmstufe. Sein ganzer Körper war angespannt und er war jederzeit bereit zum Kampf.

Doch trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen hatte Carius‘ erste Aussage alles zunichte gemacht.

Draktharions Augen verengten sich, bis sie kaum noch zu sehen waren. Seine Stimme grollte, voller unterdrückter Wut.
„Was hast du gerade gesagt?“

Carius beobachtete unbeeindruckt, wie Draktharions Wut wuchs.

Die Muskeln des Drachenanführers spannten sich wie straff gespannte Stahlseile, seine glühenden Augen brannten gefährlich.

Seine Flügel zuckten. Seine Klauen krallten sich fest, als würde er jeden Moment den Anführer der Dimensari in Stücke reißen.

Doch trotz alledem
blieb Carius stehen. Er beobachtete Draktharion, als würde er ein unvermeidliches Ergebnis studieren.

„Du bist es nicht wert, dass ich mich wiederhole.“

„Du hast gesagt, du würdest mir helfen, meine Familie wiederzusehen?“

Draktharions Stimme klang rau, seine Zähne waren so fest aufeinandergebissen, dass es ein Wunder war, dass sie nicht zerbrachen.

Carius‘ abgrundtiefer Blick blieb auf ihn gerichtet.
„Ich werde dir das Privileg gewähren, deine Familie wiederzusehen“, korrigierte er sich.

BOOM!

Draktharion stampfte vorwärts, seine bloße Präsenz erschütterte die Leere selbst.

„Bullshit!“, brüllte er. „Wie soll das überhaupt möglich sein?“

Carius‘ Ton blieb ruhig.

„Indem du dich mir unterwirfst und meinen Befehlen folgst.“
Ein schwaches Leuchten flackerte in seinen abgrundtiefen Augen, eine kleine Welle. Aber Draktharion war viel zu wütend, um das zu bemerken.

„Nein!“, knurrte er und schlug mit der Faust in seine Handfläche. „Das ist nicht das, was ich will. Wie willst du mich meine Familie wiedersehen lassen?“

Sein Atem ging schwer. Sein Herz pochte.
Er wusste, er wusste, dass er kein einziges Wort glauben durfte, das aus Carius‘ Mund kam.

Er war ein Planer. Ein Manipulator.

Aber in dem Moment, als diese Worte Carius‘ Lippen verlassen hatten, brach etwas in ihm.

Eine Schwäche.

Eine, die er nicht ignorieren konnte, egal wie absurd sie auch klang.

Der Drachenfürst schüttelte den Kopf.
„Ein Wesen hat uns alle in diese Welt reinkarniert!“ Seine Klauen krallten sich fest. „Du bist in derselben Lage wie wir alle! Was lässt dich glauben, dass ich so dumm bin, auf diesen Unsinn hereinzufallen?“

Sein Atem ging schneller, seine Nasenflügel blähten sich.

„Was für Lügen erzählst du da …“

Dann stockte sein Gedanke.

„Moment mal … Woher weißt du überhaupt etwas über meine Vergangenheit?“
Stille.

Es war eine schreckliche Erkenntnis, die Draktharion nur schwer begreifen konnte. Er hatte es niemandem erzählt. Nicht einer einzigen Seele.

Woher wusste Carius das also?

Aber Carius sagte nichts. Er blinzelte nicht. Er bewegte sich nicht.

Er starrte Draktharion einfach nur an.

Bei der Manipulation war es die effektivste Taktik, den Manipulierten die Lücken selbst füllen zu lassen.

Oder es zumindest versuchen.

Carius ließ die Stille anhalten.

Er ließ die Zweifel wachsen und die Gedanken unkontrolliert in Draktharions Kopf herumschwirren.

Während er das tat, dachte er über die Situation nach.

„Es ist möglich.“
Während des Nexus, als Carius die Dimension seines Großvaters übernommen und den gesamten Wettkampf in einen Kampf auf Leben und Tod verwandelt hatte, hatte er auch Einblicke in viele Dinge gewonnen.

Einer davon war eine Fähigkeit.

Eine Fähigkeit, die keiner der Dimensari jemals erweckt hatte.

Carius hatte ihr einen Namen gegeben:

Paradox Imprisonment.

Es dauerte eine Weile, bis er herausfand, wie er sie effektiv einsetzen konnte.
Sie ähnelte der Dimensionsschleife, zielte jedoch auf den Verstand ab. Eine furchterregende Fähigkeit, die ein Ziel in einem logischen Paradoxon gefangen hielt und schließlich seinen Verstand zur Unterwerfung zwang.

Mit ihr konnte er die Wahrnehmung der Realität so stark verzerren, dass die Betroffenen keine Handlung mehr ausführen konnten, ohne sich selbst zu widersprechen.

Dazu musste Carius jedoch zunächst in ihren Verstand eindringen.

Hier kam die zweite Erkenntnis ins Spiel.
Da er die Kontrolle über die Dimension übernommen und sich mit den anderen Apexes gemessen hatte, hatte Carius Einblicke in ihre Erinnerungen gewonnen.

Allerdings nur in die derjenigen, die er besiegt hatte. Von Atticus und vielen anderen überlegenen Apexes hatte er nichts erfahren.

Dennoch waren unter denen, die er gesehen hatte, nur zwei noch am Leben. Und er entschied, dass dieser bestimmte Drache die beste Option war.

Die Sekunden vergingen.
Doch Carius antwortete immer noch nicht.

Plötzlich veränderte sich etwas in der Luft.

Eine erstickende, aber subtile Kraft. Eine unsichtbare Präsenz schlitterte durch den Raum. Die Luft um Draktharion verzerrte sich, aber der Drache bemerkte es nicht.

In einem Augenblick explodierte sein Verstand, als Millionen von Fragen auf ihn einstürmten.

„Was, wenn er die Wahrheit gesagt hat?“
„Was, wenn das Wesen ihm von meiner Vergangenheit erzählt hat?“

„Was, wenn … ich meine Familie wiedersehen könnte …?“

Draktharion hasste es.

Er hasste all diese Fragen.

Er hasste es, dass er einen Kampf in sich selbst austragen musste.

Er hasste es, dass er für einen kurzen Moment nicht mehr sicher war, wer er war.

Dann sprach Carius.
„Ich hatte Kontakt zu dem Wesen, das uns in diese Welt gebracht hat. Es hat mir drei Wünsche gewährt, wenn ich bestimmte Bedingungen erfülle.“

„Ich werde dir einen dieser Wünsche erfüllen. Unterwirf dich mir und befolge jeden meiner Befehle.“

Die Luft wurde glühend heiß, als eine intensive Hitze von Draktharions Körper ausging.

Er spürte, wie etwas in seinen Geist eindrang, etwas Fremdes und doch Natürliches.
Die Fragen und Widersprüche in seinem Kopf wurden immer stärker. Seine Hand ballte sich so fest zur Faust, dass sie knackte und blutete.

Mit zusammengebissenen Zähnen sprach er Worte, die er nie für möglich gehalten hätte.

„… Was wird von mir erwartet?“

Carius ließ einen Moment lang Stille herrschen, bevor er antwortete …

Als er fertig war, weiteten sich Draktharions Augen bis zum Äußersten.
„Niemals!“, brüllte er. „Ich verdanke ihm mein Leben! Die Ehre eines Drachen ist alles! Lieber würde ich sterben!“

Carius‘ ruhiger Blick veränderte sich nicht.

„Dein Leben steht hier nicht auf dem Spiel. Du wurdest verraten. Von deinen engsten Vertrauten hintergangen.“

„Was glaubst du, wird mit ihnen geschehen?“
Draktharion erstarrte. Seine Wut war wie weggeblasen. Seine Gedanken rasten, seine Zähne knirschten. Lies das Neueste in „My Virtual Library Empire“

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Atticus‘ Odyssee: Wiedergeboren auf einem Spielplatz

Score 10
Author: Artist: Released: 2024 Native Language: German
Atticus' Leben ist an einem einzigen Tag kaputt gegangen – seine Freundin hat ihn verraten und dann hat ihn ein mysteriöser Typ erschossen. Aber statt in der einsamen Dunkelheit aufzuwachen, ist er in einer anderen Welt wieder aufgetaucht, als Erbe einer der mächtigsten Familien der Menschen – in einer Welt, die vom Krieg zerstört ist und kurz vor der Niederlage gegen eine brutale Alienrasse steht. Angetrieben von intensiver Wut und Rachegelüsten wird Atticus vor nichts zurückschrecken, um stärker zu werden, seinen Mörder zu finden und in einer vom Krieg zerrütteten Welt ums Überleben zu kämpfen. Discord: https://discord.gg/t7z25ZzKX3 "Atticus' Odyssey: Reincarnated Into A Playground" ist ein beliebter Light Novel, der die Genres Fantasy, Romantik, Reinkarnation, Action und Abenteuer. Geschrieben vom Autor RealmWeaver. Lies den Roman "Atticus's Odyssey: Reincarnated Into A Playground" kostenlos online.

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