„Dämonen. Haltet die Frontlinie. Lasst sie auf uns prallen. Zeigt ihnen, woraus echte Körper gemacht sind.“
Der Boden bebte, als die Dämonen in den Himmel brüllten und direkt vor den Toren eine unnachgiebige Front bildeten. Ihre Körper standen in Höllenfeuer, ihre Waffen glänzten wie lodernde Infernos.
„Aurora.“
Seine Stimme veränderte sich leicht.
Aurora grinste und stand auf der Mauer direkt neben den Toren der Festung.
„Du bist mein Schwert.“
„Natürlich.“ Sie knackte mit den Fingerknöcheln, während Flammen über ihre Haut züngelten.
„Kontrolliere das Schlachtfeld. Leite die Formationen. Wenn sie durchbrechen, verbrenne sie.“
Ihre Flammen explodierten nach außen und bildeten ein Meer aus Feuer entlang der Festungsmauern. „Verstanden.“
„Kael.“
Eine bestialische Aura brach aus Kael hervor, seine Kampfeslust durchflutete die Festung.
„Du bist meine Vorhut.“
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Kael grinste, seine Kampfeslust stieg wie eine Welle.
„Erster Gegenangriff. Wenn sie zu nahe kommen, geh auf sie los. Aber halte dein Team am Leben.“
Kael griff nach seinem Breitschwert und nickte. Atticus‘ letzte Bemerkung war durchaus berechtigt. Kael neigte dazu, in Rage zu geraten und seine Teamkameraden zu vergessen.
Aber Atticus hatte ihm gerade freie Hand gelassen, Chaos zu verursachen.
„Zoey.“
Zoey stand still da, die Hände geballt, während sie aufmerksam zuhörte. Dies war ihr Moment, und sie hatte nicht die Absicht, irgendwelche Fehler zu machen.
„Errichte ein Verteidigungsnetzwerk.“
„Ich will Barrieren zwischen unseren Einheiten. Schwebende Plattformen für die Bewegung. Schutzkonstruktionen um die Artillerie. Du und deine Division seid der Schild dieser Armee.“
Zoey’s Hände leuchteten vor spiritueller Energie. Sie nickte.
„Verstanden.“
Atticus‘ Befehl kam schnell.
„Los.“
Und damit brach die Schlacht los.
Die erste Welle traf den Berg. Der donnernde Kampf erschütterte ihre Welt.
Die Dämonen trafen als Erste auf die Horde, ihre Körper prallten gegen die gepanzerten Feinde, ihre mit Höllenfeuer getränkten Waffen rissen das Metall auseinander.
Die Elfen ließen einen Regen der Zerstörung niederprasseln, Pfeile zischten durch die Luft und streckten innerhalb von Sekunden Tausende nieder.
Die Zwerge feuerten Artillerie ab, der Himmel wurde von Kanonenschüssen erhellt, die herannahende feindliche Einheiten auseinanderrissen.
Die Engel prallten in der Luft auf die Feinde, Waffen schlugen auf Metall, Körper wirbelten durch den Sturm, während sie die Lufteinheiten niederschlugen.
Und während all dem hatte Atticus alles unter Kontrolle.
Seine Stimme war kalt und präzise, wie die eines Dirigenten, der ein Kriegsorchester leitet.
„Engel, wechselt alle vierzig Sekunden die Verteidigungslinien. Übernehmt euch nicht.“
Die Engel brachen sofort ihre Formation auf, klappten ihre Flügel ein und flogen zurück, bevor neue Krieger ihren Platz einnahmen, um sicherzustellen, dass niemand erschöpft oder ausmanövriert wurde.
„Aurora, verteile die Flammen dünner. Verzögere ihren Vormarsch.“
Weit unten tobten Auroras Flammen über das Schlachtfeld und verschlangen Hunderte in einem alles verschlingenden Inferno. Aber statt einer einzigen verheerenden Explosion passte sie sich an, ließ ihr Feuer dünner ausbreiten, auf dem Boden verweilen und ihn in eine höllische Todeszone verwandeln.
„Kael, fünf Schritte zurück. Lockt sie heran, dann kontert.“
Der Berserker war gerade im Anlauf, sein riesiges Schwert durch die Feinde zu schlagen. Aber als er Atticus‘ Befehl hörte, rutschte er mit gefletschten Zähnen zurück.
Die Feinde schwärmten um ihn herum.
Dann brüllte Kael.
Seine Kraft explodierte nach außen und sein Schwert schnitt wie ein Hurrikan durch ihre Reihen.
„Zoey, mehr Plattformen. Mach das Schlachtfeld mehrstöckig.“
Ohne zu zögern, tauchten Zoey’s Konstruktionen über dem Schlachtfeld auf.
Schwebende Plattformen aus leuchtender Energie materialisierten sich in der Luft und boten Bogenschützen Aussichtspunkte, Nahkämpfern Halt und Fallen für die Feinde, die sich in perfekten Todeszonen wiederfanden.
Die Sergeants, die die Simulation beobachteten, ballten die Fäuste und starrten mit messerscharfem Blick auf das Geschehen.
Die Anzahl der gleichzeitig stattfindenden Ereignisse war atemberaubend. Zu viel, als dass ein normaler Kommandant den Überblick behalten könnte.
Und doch hielt Atticus nicht nur mit, er bestimmte alles.
Jede Bewegung.
Jede Änderung der Formation.
Jeden Gegenangriff.
Und keiner seiner Soldaten war ausgeschaltet worden.
Auf dem Schlachtfeld hatte Aurora ein Lächeln im Gesicht.
Sie war glücklich. So glücklich, dass Atticus nicht aktiv an diesem Kampf teilnahm. Hätte er das getan, wäre es in Sekundenschnelle vorbei gewesen.
Aber jetzt hatten sie die Chance, ihre Fortschritte zu zeigen.
Ihre Flammen verschlangen alles, was sich ihr in den Weg stellte, die Hitze verzerrte die Luft, während ihre Fäuste ihre Feinde wie Glas zerschmetterten.
Ihre Bewegungen waren wild, chaotisch und doch unglaublich kontrolliert.
Aber sie war nicht die Einzige.
Zoey arbeitete unermüdlich.
Sie schuf nicht nur Plattformen.
Ihre Konstruktionen fungierten als Barrieren und schützten die Artillerie-Teams vor dem feindlichen Feuer.
Jedes Mal, wenn eine Kanone feuerte, absorbierte ein leuchtender Schild den Rückstoß und verhinderte, dass die Maschinen auseinanderbrachen.
Aber sie blieb nicht untätig.
Lila Flügel brachen aus ihrem Rücken hervor.
Und sie stürzte sich in den Kampf, durchschlug Feinde mit Klingenkonstruktionen, ihre Bewegungen anmutig und doch gnadenlos.
Sie würde nicht zurückfallen.
Und dann war da noch Kael.
Ein wahrer Berserker.
Kael hatte sich verwandelt.
Sein Körper wölbte sich vor Kraft, seine Adern glühten vor roher Energie, während seine Aura in einem Sturm des Gemetzels wogte.
Er blockte nicht.
Er wich nicht aus.
Er riss seine Feinde auseinander wie eine entfesselte Bestie.
Metallische Körper wurden zerteilt. Feindliche Formationen zerbrachen unter dem Aufprall seiner unerbittlichen Attacken.
„Kael. Zurück. Sofort.“
befahl Atticus. Der Berserker hatte die schlechte Angewohnheit, zu weit vorzustoßen.
Kaels Augen glänzten, seine Muskeln zuckten. Aber er gehorchte und richtete näher an der Festung ein Blutbad an.
„Nicht schlecht, Bond.“
Atticus hob leicht die Augenbrauen. „Ist das ein Kompliment?“
Ozeroth hatte gerade etwas Nettes über ihn gesagt?
Hatten Schweine angefangen zu fliegen? Oder was war hier los?
Ozeroth schnaubte. „Warum klingst du so überrascht?“
„Weil du keine Komplimente machst?“
Ozeroth spottete, sein Tonfall triefte vor Stolz. „Wenn ich Größe sehe, erkenne ich sie an. Aber seien wir ehrlich, das ist nicht einmal annähernd das Niveau des großen Ozeroth. Im Vergleich zu meinen Schlachten ist das ein Kinderspiel.“
Atticus verdrehte die Augen. „Für einen Moment dachte ich, du wärst vernünftig geworden. Mein Fehler.“
„Was zum Teufel meinst du damit?!“ Ozeroths Stimme dröhnte in seinem Kopf. „Du kleiner Bengel, ich sollte …“
Atticus ignorierte ihn und konzentrierte sich auf das Schlachtfeld.
„Alles scheint gut zu laufen.“
Obwohl er das sagte, wusste Atticus, dass es noch nicht vorbei war.
Abgesehen von den Sergeanten waren sogar die Rekruten viel zu schockiert von dem Verlauf der Schlacht.
Es war zu … einfach.
Das Niveau der Feinde war so eingestellt worden, dass sie ihrer durchschnittlichen Stärke entsprach, sodass sie sich wehren konnten. Allerdings waren sie zahlenmäßig weit überlegen. Ohne Atticus‘ präzise Befehle und Formationen wäre zweifellos schon längst alles zusammengebrochen.
Die Rekruten verspürten während des Kampfes ein Gefühl der Erleichterung.
Unter diesem Monster zu kämpfen war überraschend sicher.
Doch gerade als sie sich langsam wohlfühlten …
Hoch oben teilten sich die Sturmwolken und etwas tauchte auf.
Luftschiffe. Dutzende.
Riesige, metallische Monstrositäten mit bedrohlich glühenden Kanonen, die darauf aus waren, die Festung zu vernichten.
Die Rekruten erstarrten.
Ihre Gesichter verzogen sich zu Verzweiflung. Wie zum Teufel sollten sie gegen Luftschiffe kämpfen?!
In diesem Moment
„Jetzt.“
ertönte Atticus‘ ruhige Stimme.